Depressionen, Ängste und viele Probleme

sporadischer Gast 25 Baden-Württemberg W, 38

Hallo, ich bin neu hier und habe schon einige Beiträge mitgelesen:

Vorab: Ich bin in einer Gesprächstherapie wegen meiner Depressionen und nehme auch Medikamente ein.

Vielleicht ein kurzer Lebenslauf:
Sehr schöne Kindheit, überbehütet, Spätzünder in vielen Dingen - der Träumertyp. Habe noch mit Puppen gespielt, da gingen meine Freundinnen schon mit Jungs aus.
Meine erser Direktkontakt mit einem Mann war fast eine Vergewaltigung. Von dieser Zeit an hatte ich mit Männern ernsthafte Probleme. Habe immer wieder welche kennengelernt, aber ich konnte mich nie anfassen lassen. Die Männer selbst hatten viele eigene Probleme (noch verheiratet, in Trennung usw.). Meistens haben sie mich in den Bann gezogen, heftig geworben und dann die Kurve gekratzt.
Zwei Mal habe ich bossing überstanden!
Meine Eltern sind sehr lieb (wir wohnen in einem Haus), aber es wird auch viel geklammert, d. h. meine Mutter hängt extrem an mir. Gerade helfe ich ihr nach einer Operation.
Letztes Jahr hatte ich wieder einmal einen Mann kennengelernt - aber mit einer starken Persönlichkeitsstörung, was ich zunächst nicht gemerkt habe. Erst wieder totale Euphorie seinerseits und dann ein plötzliches Aus. Dann kamen Streitereien zuhause, mein Hund wurde eingeschläfert, ein Freund starb, es gab eine unklare Mammographie und zu guter Letzt ist meine Frauenkrankheit so weit fortgeschritten, dass ich eine größere OP vor mir habe.
Kurz: Ich konnte nicht mehr, bin zusammengeklappt, wollte so nicht mehr leben. Habe meinen Hausarzt gewechselt und bin jetzt in Therapie. Allerdings bin ich beruflich so eingespannt und auch zuhause gerade, dass ich wieder drei Wochen nicht in die Therapie konnte.
Habe wieder einen Mann kennengelernt, schien mir dieses Mal stärker zu sein, nix, hat sich wieder zurückgezogen und meine beste Freundin zieht weiter weg.
Könnte gerade nur noch heulen, bin unkonzentriert bei der Arbeit, habe Atemprobleme, Schulterschmerzen, Allergien....und eine alte Jungfer bin ich obendrein - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Mir ist bewußt, dass es viele Menschen gibt, die sehr schwer krank sind und meine Probleme aus deren Sicht sicherlich Problemchen sind. Aber im Augenblick bin ich in einer Sackgasse gelandet und finde den Ausweg nicht mehr....Ich möchte mich wieder freuen können, Vertrauen entwickeln können. Obendrein bin ich jetzt extrem mißtrauisch.
Sicher klingt alles jetzt nach Durcheinander, aber alleine das Schreiben tat ganz gut. Ich lese viel, versuche, einige Dinge in meinem Leben zu verändern, aber ich merke, dass ich immer schwächer werde...

Liebe Grüße...Melissa

Helferlein 82 Steiermark W, 38

liebe Melissa nö, so nicht..

viele Menschen behaupten dass die Probleme die ein anderer hat nichts seien im Vergleich zu ihren eigenen, ich teile diese Meinung überhaupt nicht Exclamation

Ganz im Gegenteil! Es kann sein das jemand der eine Vergewaltigung erlebt hat gleich leidet als jemand der mit sich selbst kämpft!

jeder empfindet anders, der eine hat einen Husten und leidet furchtbar, der andere hat eine Grippe und findet sie nicht so schlimm! Und ist es nicht so, gerade dass was man im Momemt empfindet das ist das schlimmste Question

Vielleicht erlebst du bei deinen Beziehungen immer wieder daselbe weil du in eine SEP (selbsterfüllende Prophezeihung) gerätst. Mit der Angst es könnte wieder ein Fehlgriff sein Exclamation

Und vor allem spürt das ein Gegenüber und manchmal zieht man sich dann an. Ich würde mich nicht auf eine Beziehung versteifen, triff dich mit deiner Freundin unternimm etwas und du wirst sehen unverhofft steckst du mitten in einer Beziehung, du mußt dieses Gefühl loslassen und dann klappt es auch.
Ich wünsche dir alles Gute, viel Liebe bussi

sporadischer Gast 25 Baden-Württemberg W, 38

Liebe apricum,
vielen Dank zunächst für Deine Antwort.
Den letzten Mann habe ich auch kennengelernt, als ich keinen Mann kennenlernen wollte. Freundinnen, die in meiner Nähe wohnen habe ich nicht mehr, die letzte zieht jetzt leider auch weg.

Ich werde einfach viel stärker eingeschätzt, so nach dem Motto: Die verkraftet alles! Dem ist leider nicht so.Ich habe das Gefühl, dass bei ich einfach nicht mehr kann.

Beziehungen sind mir auch gar nicht so wichtig im Augenblick, leider war die Vergangenheit nicht so schön, aber was ich viel schlimmer erlebe ist gerade das Gefühl einer massiven Hilflosigkeit, ob im Beruf oder im Privatleben. Dummerweise hat sich eine ehem. "Beziehung" auch noch in mein Berufsleben eingemischt und über mein Privatleben geplaudert.

Was Du mit dem gegenseitigen Anziehen schreibst - das gibt mir zu denken (positiv)....., bin einmal auf sog. Co-Abhängigkeit angesprochen worden..

Versuche auch, wenn ich wieder Atemprobleme bekomme, nicht gleich in Panik auszubrechen - heute wieder gelingt es mir nicht so gut.

Was ich suche? Den Ausweg aus Mißtrauen und Angst....

Liebe Grüße...Melissa

Helferlein 82 Steiermark W, 38

ich kenn das auch, mein Chef meinte auch "sie ist ein Wiffzackerl" die schafft das schon um die muß ich mir keine Sorgen machen, hat der eine Ahnung, nur weil ich immer alles gemacht habe!

Aber leider ist das so, unsereins soll nur stark sein Confused

Aber gerade das ist es ja was uns menschlich macht, oder nicht?

An meinem letzten Arbeitstag kam eine Patientin zu mir und sagte etwas (weiß nicht mehr was) dann sagte ich zu ihr " das macht uns doch so menschlich"

Als diese Patientin ging sagte sie, das nehme ich mit was sie mir heute gesagt haben, wir sind alle nur Menschen!

sporadischer Gast 25 Baden-Württemberg W, 38

Das ist richtig, wir sind nur Menschen und keine Maschinen.
Mir ist bewußt geworden, dass ich viele Jahre eigentlich nur funktioniert habe, alle eigenen Wünsche uns Sehnsüchte habe ich untergraben. Das lief gut, bis ich eben neue Erfahrungen auf der emotionalen Ebene gesammelt habe, jetzt fühle ich mich hilflos, total.

In Kürze muss ich jetzt auch noch für mich die Entscheidung treffen, ob ich eine Total-OP machen lasse, um jahrelange Schmerzen endlich hinter mir zu lassen.

Keine Freunde mehr da, meine älteren Eltern, das wars, niemand mehr, der einmal MIR Halt geben könnte. Du kennst das auch?

Liebe Grüße...Melissa

Helferlein 82 Steiermark W, 38

es ist immer so, solang man selber nichts braucht geht alles gut, aber wehe man funktioniert nicht mehr so....
aus....
fast schon glaube ich es gibt niemandem der einem wirklich ernst nimmt,
immer wenn zu mir jemand gekommen ist dann habe ich mich voll eingesetzt die Sache ernst genommen, getröstet, meine Familie dafür vernachlässigt .
Bis jetzt ist es ein Mensch zu dem ich auch immer gehen kann, der mir zuhört.

das nennt man dann wahre Freundschaft!

sporadischer Gast 25 Baden-Württemberg W, 38

Ja, das ist dann wirklich wahre Freundschaft,
so etwas hätte ich auch gerne.

Gerade jetzt, wo ich das Gefühl habe, der Boden unter den Füßen öffnet sich, das Denken setzt aus, die Sehnsucht frißt einen auf.

Wie schaffst Du es, Dich freizustrampeln?

Liebe Grüße...Melissa

Helferlein 82 Steiermark W, 38

gute Frage, ich falle in ein Loch, denk darüber nach was ich davon habe

so kann es nicht weitergehen, denke darüber nach was ich möchte

wie kann ich mein Ziel erreichen

ich muß so schwierig es ist mein Leben in die Hand nehmen!

dann denke ich dass es sicherlich blöderes auf dieser Welt gibt als das was ich durchmache z.B. die vielen Menschen die unheilbar krank sind, Mütter die ein Kind verloren haben, ............und dann weiß ich das ich es schaffen kann, denn.........ich habe nur diese eine Chance, dieses eine Leben Idea

Helferlein 52 ba-wü W, 42

hallo ihr beiden,

darf ich mich auch mal einklinken???

also, ich bin auch eine von den scheinbar starken frauen, immer für andere da, einorganisationstalent, leitungsqualitäten, empathisch, freundlich, konkret...was weiß ich...

um so größer war das erstaunen und unverständnis, als ich vor einigen wochen völlig zusammengeklappt bin.... seitdem gibt's um mich herum ne menge rückzug...

ich denke,für das ständige funktionieren und dieses bild, was ich nach aussen abgebe bin ich einfach auch selber verantwortlich...wenn ich jahrzentelang vermeide mich zu zeigen, mit all meiner verletzlichkeit, meiner trauer, meiner bedürftigkeit, dann muss ich mich auch nicht wundern, wenn die außenwelt mich auch nicht wirklich so wahrnimmt, wie ich mich fühle...

interessant ist, dass ich mich gerade jetzt, in meiner psychisch sehr prekären und dünnhäutigen situation das erste mal seit 10 jahren in einen mann verliebt habe, der mich so nimmt, wie ich bin...wer hätte das gedacht....

also übe ich weiter, meine bedürfnisse ernst zu nehmen und nach außen zu vermitteln.....das scheint ein weg zu sein...

grüßle igel

Helferlein 82 Steiermark W, 38

das ist auch mein Lebensmotto so sein wie man ist, dann bereut man auch nichts hinterher!

Ich war zu ehrlich und kassierte dafür nichts Gutes, aber trotzdem werde ich es wieder sein

ehrlich!
denn in einer anderen Konstelation funktioniert es mit der Ehrlichkeit!
Alle Menschen sind nicht gleich.

sporadischer Gast 25 Baden-Württemberg W, 38

Ja, ich denke da genau wie Du! Wenn ich das richtig verstehe, dann kümmerst Du Dich auch sehr viel um andere Menschen und stellst die eigenen Interessen in den Hintergrund?

Manchmal vergesse ich, was ich will, wohin ich will. Wenn ich so weit bin, mich auf einen Menschen einzulassen, dann ist es zu spät. Dieser ewige Druck, ob im Beruf der Zeitdruck oder von anderen Menschen, zu funktionieren, auf ihre Wünsche einzugehen.

Im Augenblick verspüre ich auch den ganz tiefen Wunsch, mich gegen ein paar Menschen zu wehren, bzw. gründlich klarzulegen, dass es so nicht geht! Hätte ich früher tun sollen, nicht wahr?

Gruß Melissa

Helferlein 82 Steiermark W, 38

es ist nie zu spät!

Helferlein 52 ba-wü W, 42

ich finde, für klarheit ist es nie zu spät....

sporadischer Gast 25 Baden-Württemberg W, 38

Jetzt heißt es allerdings, den richtigen Weg einzuschlagen.... wie?
Im Geschäft kein Problem, aber im Privatleben...grübel....

Rolling Eyes

Helferlein 82 Steiermark W, 38

was würdest du denn gerne verändern?

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