Ich- Bezogenheit durch VT

Forums-InsiderIn 490 Wien W, 23

Hallo,

mache seit letzter Woche Verhaltenstherapie. Fühle mich seither extrem Ich -bezogen. Speziell in der mündlichen Kommunikation mit anderen fällt es mir auf. Bei anderen Therapiearten war das weniger der Fall.

Warum denkt ihr ist das so?

Lg

Helferlein 82 Steiermark W, 38

Was meinst du genau mit ich bezogen?

ich weiß nur das man bei einer Therapie immer Ich bezogen ist.
normalerweise sagt man immer wir, uns... aber nie ich!

Vielleicht ist es auch gut so wenn man sich für endlich auf Ich bezieht.

alien

Forums-InsiderIn 490 Wien W, 23

Hallo apricum,

danke für deine schnelle Antwort! Ich meine die "Ich-Bezogenheit" draußen im Leben. Ja, in der Therapie ist man ich-bezogen, es geht ja um einen selbst.

Wenn ich mit meiner Therapeutin über Probleme spreche, sage ich auch wir oder uns. Oder auch wenn ich von mir spreche "ich", beim Erzählen meines Verhaltens gegenüber anderen, was sehr oft vorkommt. Tue mir schwer mit Kontakten.

Verstehst du was ich mein? In jeder Therapie geht es um einen selbst.
Bei dieser habe ich das Gefühl mit anderen nur mehr über mich reden zu wollen, sowie in der Therapie. traurig

Das is schlimm.

Helferlein 82 Steiermark W, 38

nein das ist überhaupt nicht schlimm! hast du wenig menschen mit denen du reden kannst? Oder fühlst du dich manchmal nicht gehört?

Forums-InsiderIn 490 Wien W, 23

hallo,

wohn bei meinem vater, und erzähl seit neuesten nur über mich. es fällt mir schwer über etwas anderes zureden, bevor ich nicht meinen mist abgeladen hab, aber fürwas geht man dann in therapie ??

vor 1/2 jahr in der gestalttherapie ist mir DAS nicht passiert.

sonst hab ich sogut wie keine kontakte, nur über mail -momentan-. kann die freundschaften auch nicht mehr aufrechterhalten.

durch vt will ich die leute zwar sehen, aber hab angst mit ihnen zu reden.

Helferlein 82 Steiermark W, 38

dann erzähl doch mal Rolling Eyes

meinse Schwester redet auch immer nur von sich und bemerkt garnicht das sie einem nicht zu Wort kommen läßt! Aber manchmal sage ich es ihr einfach Laughing

wahrscheinlich beschäftigt dich das Thema so sehr und du kannst halt nicht anders ist aber kein Problem! Und wenn du glaubst das du deshalb keine Kontakte hast wegen diesem Problem dann sprich die Leute an auf dein Problem und das sie dich ruhig einmal ansprechen dürfen wenn es zuviel wird.
Du wirst sehen dann hast du die Sicherheit das du mit deinem "Ich" nicht zuweit gehen kannst.

Z.B.Themawechsel!

und wenn du dann alleine bist und du das schlechte Gefühl hast zuviel von "Ich" gesprochen zu haben, dann erlebe das nächste Mal bewußter und versuche auch den anderen zuzuhören.
Sag einfach was dich so sehr beschäftigt dass du immer von dir sprechen mußt! bussi

Forums-Gruftie 556 Duitsland W, 32

wenn du willst kannst du hier ja auch nochmal dein problem schildern.

Helferlein 117 Deutschland W, 27

Liebe Marzipanklee!

Dein Bedürfnis, seit Beginn der Th viel über Dich und das, was Dich bewegt reden zu müssen, ist doch sehr nachvollziehbar!
In der Therapie wird ein Prozess bei Dir in Gang gesetzt, der sich eben nicht nur auf die Therapiestunde selbst beschränkt, sondern auch in der Zeit dazwischen weitergeht.
Und durch das Erzählen (Deinem Papa z.B.) wird Dir vielleicht manches auch noch klarer.
Eigentlich ist es doch etwas total Gutes: Du setzt Dich mit Dir auseinander. Das ist Therapie.
Ich denke, es gehört dazu. Andersrum, wenn es Dich gar nicht beschäftigen würde, wäre es eher ungewöhnlich.
Ich finde, apricum hat schon gute Vorschläge gemacht, wie Du Dein Redebedürfnis ein wenig "im Rahmen halten" kannst, wenn Du das gerne möchtest.
Aber grundsätzlich ist es doch okay!!
Würdest Du z.B. nicht auch Verständnis für eine Freundin haben, die durch die Therapie viel von sich erzählen möchte, weil es sie so beschäftigt?
Ich kenne das auch etwas von mir. Aber ich habe irgendwann gemerkt, dass mir die Gespräche mit meinen Freunden über mich/die Therapie nicht weitergebracht haben bzw. eher schlecht für mich waren.
Ich habe es dann von selbst eingeschränkt, weil ich das Gefühl hatte, es ist besser für mich. Und so ist es auch. Mir geht es einfach besser damit, wenn nicht "jeder seine Meinung dazu abgibt".
Aber das hat sicher auch mit meinen Problemen zu tun.
Bei Dir mag das ganz anders sein.
Solange Du das Bedürfnis hast zu erzählen ist es grundsätzlich völlig in Ordnung!
Vielleicht hast Du zuvor "zu wenig" von Dir erzählt?

Viele Grüße!

Helferlein 98 österreich W, 38

hallo marzipanklee,

also ich sehe das sehr positiv, wenn du jetzt mehr über dich sprechen kannst. Das kann auch ein Zeichen dafür sein, dass du in der Therapie gelernt hast, dich selbst besser wahrzunehmen! Vielleicht hast du dich und deine Gefühle bisher zu sehr ignoriert und dich im Gegenteil mehr auf die Gefühle der anderen konzentriert? Ich denke, dass ein ganz wesentliches Ziel von Therapie genau das ist: einen Weg zu sich selbst finden, und seine Bedürfnisse wahrnehmen und auch artikulieren zu können.
Ist doch prima! balloon

so long
matrioschka

sporadischer Gast 20 Deutschland W, 26

Hallo Marzipanklee,
sehe es wie die anderen eher positiv, wenn du gerade eine Phase hast in der du das Bedürfnis hast, dich über dich auszutauschen!
Der Beginn einer Therapie ist immer aufwühlend und sicherlich auch mit dem einen oder anderen Zweifel behaftet, der durch das Gespräch mit anderen eben ausgeräumt werden kann und die Themen nochmal sortiert werden können.

Ich könnte mir das gar nicht vorstellen nur für mich einmal in der Woche in die Therapie zu gehen und hinterher mit niemanden einen Austausch zu haben über die Inhalte und Gedanken, die mir später durch den Kopf gehen. Letztendlich ist es innerhalb der Stunde meist nur ein Anstoß zum Weiterdenken, Handeln, Fühlen...

Das heißt sicherlich nicht, dass ich nun jede Woche einen mündlichen detaillierten Bericht für meinen Freund verfasse, aber zwischen den Stunden tauchen doch immer mal wieder Bruchstücke dessen auf, was mich in den Therapiestunden beschäftigt. Finde das weder ungewöhnlich noch "zuviel".

Liebe Grüße
Mona Lisa

Forums-InsiderIn 490 Wien W, 23

Hallo apricum,

apricum wrote:

dann erzähl doch mal Rolling Eyes

Das ist eigentlich das Problem. Ich möchte nichts mehr erzählen. Hinter anderen Therapien bin ich offen auf die Leute zugegangen und wollte mich mit Ihnen unterhalten.

Quote:

meinse Schwester redet auch immer nur von sich und bemerkt garnicht das sie einem nicht zu Wort kommen läßt! Aber manchmal sage ich es ihr einfach

Cool dass du es ihr nur manchmal sagst. Ich höre das jeden Tag: "Immer redest du nur über dich, das ist Schwachsinn, neben dir kommt man ins Irrenhaus." Neutral

Quote:

wahrscheinlich beschäftigt dich das Thema so sehr und du kannst halt nicht anders ist aber kein Problem!

Ja das stimmt!! Es beschäftigt mich sogar sehr. Ich fühl mich im Moment in einer Art "Starre", wenn ich weiß das der Termin näher rückt. Heute ist mein zweiter Termin, werde das mit ihr besprechen, mal sehn was sie dazu meint.

Quote:

Und wenn du glaubst das du deshalb keine Kontakte hast wegen diesem Problem dann sprich die Leute an auf dein Problem und das sie dich ruhig einmal ansprechen dürfen wenn es zuviel wird.
Du wirst sehen dann hast du die Sicherheit das du mit deinem "Ich" nicht zuweit gehen kannst.

Ja das versuche ich seit neuesten, danke.

Kann im Moment nur schwer damit umgehen dass ich untenstehendes in einem anderen Thread geschrieben hab.

Quote:

die Sitzung mit der Vt war sehr schön, ich konnte schon fast meine ganze Lebensgeschichte erzählen. Ich glaub Sie wird meine "Zukünftige". Ich bin ganz stolz. Ich mag sie ur.

In diesem post kommt sehr oft das Wort ich vor, habe ihn kurz nach der Sitzung verfasst. Meine postings davor waren ganz anders, nicht so ich bezogen!

Lg

Helferlein 82 Steiermark W, 38

ich würde dir gerne zuhören und es ist für mich auch kein Problem, wenn ich Hilfe geben will dann meine ich Hilfe bussi

Ansonsten wären wir doch nicht hier?!

Forums-InsiderIn 490 Wien W, 23

rosanne wrote:

wenn du willst kannst du hier ja auch nochmal dein problem schildern.

Hi rosanne,

naja kurz zusammengefasst "tue mir schwer kontakte aufrechtzuerhalten, längerfristig eine arbeit zu behalten, aus meiner opferrolle zu entkommen, überhaupt alleine am leben zu sein -aus emotionellen gründen- eigentlich hab ich nichts aber möchte daran auch nichts verändern, zumindest momentan nicht, weil ich angst davor hab." Shocked

Forums-InsiderIn 490 Wien W, 23

apricum wrote:

ich würde dir gerne zuhören und es ist für mich auch kein Problem, wenn ich Hilfe geben will dann meine ich Hilfe bussi

Ansonsten wären wir doch nicht hier?!

Danke apricum!!! Das hat mir schon sehr geholfen. hug

Helferlein 82 Steiermark W, 38

manchmal dauert es eben länger bis man die richtigen Freunde trifft!

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