bin immer so entscheidungsunfähig-in allen Bereichen...

sporadischer Gast 7 Bayern W, 42

Egal, um welche Situationen und Entscheidungen es bei mir im Leben geht, es fällt mir so schwer mich zu entscheiden.
Das fällt mir in letzter Zeit besonders bei mir auf und macht mir viele Probleme.
Wenns Kleinigkeiten sind, in denen ich mich entscheiden muß, ist schon immer ein ewiges hin-und her-denken. zB wenn ich mir irgendwas kaufen möchte oder irgendwas unternehmen möchte.
Dies ist aber für mich noch das kleinste Problem.

In letzter Zeit ist es so, daß ich mich im Beruf entscheiden soll - diese oder diese Arbeit. Ich überlege schon seit Wochen, mach mir Gedanken über Vor-und Nachteile, und komme aber einfach auf kein Ergebnis.

Und dann noch in der Beziehung, in der ich nicht so glücklich bin. Da überlege ich auch schon seit Monaten wie es weiter gehen soll. Der oder der Mann. Oder gar keine Beziehung.

Das ewige Nachdenken über den Job und die Beziehung, da hin und her-denken. und wie das alles dann so läuft bereitet mir so viele Probleme daß ich mich auf nichts richtig konzentrieren, und ich mir kein Ziel setzen kann.
Was kann ich da nur tun? Es macht mich ganz verzweifelt.

sporadischer Gast 7 Bayern W, 42

Ich habe mal mit einer Psychologin über dieses Problem gesprochen.
Sie sagte, das komme davon: Als Kind und Jugendlicher trifft man ja auch immer wieder Entscheidungen. Es sind zwar oft nur Kleinigkeiten, sei es zB ob man diese oder diese Frisur haben möchte, oder so.
Und in meiner Kindheit wurde das oft bemängelt und als schlecht bewertet wofür ich mich entschieden hatte.

Nun weiß ich zwar, woher mein Problem kommt. Aber, es bringt mich überhaupt nicht weiter.

Ich komme mir vor, als sitze ich in in einer Falle, in der ich nicht raus komm.
Die Entscheidung im Job und in der Beziehung. Es ist ein Gefühl als hänge ich in der Luft, sehe kein Ziel vor mir.
Ich weiß nicht ob dieses Gefühl hier jemand kennt.
Ich weiß, jemand anderer kann mir meine Entscheidung nicht abnehmen (was mir aber wirklich am liebsten wäre). Aber vielleicht hat jemand einen Tip für mich wie ich damit umgehen könnte.
Oder vielleicht geht es jamanden hier ähnlich wie mir.

Forums-InsiderIn 333 Deutschland M, 55

Hallo Anna,

Zitat:
Ich habe mal mit einer Psychologin über dieses Problem gesprochen.
Sie sagte, das komme davon: Als Kind und Jugendlicher trifft man ja auch immer wieder Entscheidungen . . . Und in meiner Kindheit wurde das oft bemängelt und als schlecht bewertet wofür ich mich entschieden hatte.

Was hältst du denn von dieser Theorie/Hypothese?

Viele Grüße.
Anastasius

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Hi Anna,

wie dringend stehen denn die großen Entscheidungen (Job, Beziehung) an? Wenn du noch Zeit dafür hast, würd ich dir vorschlagen, dich erst mal an kleineren Entscheidungen auszuprobieren. Erst mal überhaupt entscheiden, ohne die Vor- und Nachteile groß abzuwägen (also kein: "Nehm ich lieber den Diät-Joghurt oder den 0,1%-Fett-Joghurt?" Rolling Eyes

). Ein Gespür dafür kriegen, wie es ist, eine Entscheidung zu treffen. Einfach machen, statt groß zu denken. Vermeintliche Fehlentscheidungen dann nutzen, um herauszufinden, worauf du (ganz praktisch) achten musst. Dann fallen dir zukünftige Entscheidungen bei denselben Dingen sicher nach und nach leichter, und du kriegst auch das, was du willst zwinkernd..

Das könnte sich insgesamt so auswirken, dass du auch bei den wirklich wichtigen Angelegenheiten ein besseres Gefühl dafür bekommst, was du willst und brauchst, und dann auch den Mut hast, die Entscheidung zu treffen.

Anna336699 wrote:

Und in meiner Kindheit wurde das oft bemängelt und als schlecht bewertet wofür ich mich entschieden hatte.

Wir übernehmen oft das Verhalten unserer Eltern und wenden es auf uns selbst an ... Wie gehst du denn mit dir um, wenn du eine vermeintlich falsche Entscheidung triffst? Wovor hast du Angst, sodass du nicht entscheiden willst? Was "passiert" dir, wenn du dich falsch entscheidest? Was sind "falsche" Entscheidungen für dich, was bewirken sie?

Kannst du dich denn üblicherweise weder für, noch gegen etwas entscheiden? Oder geht eins davon besser? (Ich selbst weiß zwar oft, was ich nicht will, aber nicht, was ich statt dessen möchte ...)

LG,

thorn

sporadischer Gast 7 Bayern W, 42

@Anastatius:Was ich davon halt. Naja, die Psychologin hat schon Recht. Ich wurde als Kind oft bemängelt. Litt immer an mangelnden Selbstbewußtsein. Das ist zwar besser geworden, aber Probleme mit dem Selbstwertgefühl hab ich immer noch.
Nun, ich weiß zwar woher meine Schwierigkeiten kommen, aber deswegen sind die Probleme trotzdem da.

sporadischer Gast 7 Bayern W, 42

@ thorn:
Die Entscheidung wegen dem Job ist schon sehr dringend. Und wegen der Beziehung eigentlich auch. Weil ich diese Gedanken und Bedenken schon seit Monaten habe und keine Lösung bzw keine Veränderung wage.

Das Problem dabei, ich würde schon wissen was ich will. Doch das läßt sich leider immer nicht alles so hinkriegen wie ich es will.
Im Job zB, da gibts zwei Möglichkeiten:
die eine Möglichkeit: die Arbeit finde ich interessant, fortdert mich, doch der Chef ist furchtbar schlimm, sucht immer nach Gründen um die Mitarbeiter zu bemängeln, und das Verhältnis mit den Kollegen ist auch nicht garade Zucker.
die andere Möglichkeit: die Arbeit ist langweilig, gefällt mir nicht, aber der Chef ist in Ordnung, und die Kollegen sind auch i. O.
Ich kann einfach nicht entscheiden was für mich wichtiger ist, wo ich dann glücklicher wäre.
Habe Angst was zu bereuen wenn ich den falschen Weg gehe.

Quote:

er nach und nach leichter, und du kriegst auch das, was du willst zwinkernd.. Das könnte sich insgesamt so auswirken, dass du auch bei den wirklich wichtigen Angelegenheiten ein besseres Gefühl dafür bekommst, was du willst und brauchst, und dann auch den Mut hast, die Entscheidung zu treffen.

Kleine Entscheidungen treffe ich sowieso immer wieder. Muß man ja so im Alltagsleben. Doch sobald es um was geht, was mein Leben verändern könnte, dann ist das für mich so sein riesen Problem.
Ich bekomme einfach kein Gefühl dafür wichtigere Entscheidungen zu treffen, selbst wenn ich mit Kleinigkeiten übe.

Quote:

Wie gehst du denn mit dir um, wenn du eine vermeintlich falsche Entscheidung triffst?

Dann ärgere ich mich über mich selbst. Denke warum nur...
[quote] Wovor hast du Angst, sodass du nicht entscheiden willst? [quote]
Ich habe Angst davor eine falsche Entscheidung zu treffen. Habe Angst davor, es im Nachhinein zu breuen. Denn, es gibt ja in vielen Sitiuationen dann kein Zurück mehr.

Quote:

Was "passiert" dir, wenn du dich falsch entscheidest?

Ich schimpfe mich innerlich selbst. Ich muß was aushalten, was mir nicht gefällt. Ich bereue meine falsche Entscheidung.

Quote:

Was sind "falsche" Entscheidungen für dich, was bewirken sie?

Falsche Entscheidungen bewirken bei mir Unbehagen, Traurigkeit bis zur Depression.

Quote:

Kannst du dich denn üblicherweise weder für, noch gegen etwas entscheiden? Oder geht eins davon besser? (Ich selbst weiß zwar oft, was ich nicht will, aber nicht, was ich statt dessen möchte ...)

Ja, das stimmt, ich kann mich oft weder für, noch gegen was entscheiden. Wenn ich mich zB für meinen Partner entscheide, dann entscheide ich automatisch auch daß ich das, was mir bei ihm fehlt, verzichte.

Dies alles macht mich noch verrückt. Ich kann mir dewegen keine Ziele setzen. Ich kann auf zB auf die Beziehung nicht aufbauen oder planen.
Habe das Gefühl, ich verschwende meine Zeit, und alles zieht sich nur so dahin, ohne Veränderung, ohne Besserung. Kann auf meine Beziehung nicht aufbauen, und wage aber auch nicht den Schritt die Beziehung zu beenden.

Ich war mal verheiratet. Wenn mein damaliger Mann nicht immer wieder mich dazu "überredet" hätte, ich hätte alleine den Schritt zum Heiraten wohl nie gewagt.
Während meiner Schwangerschaft war ich die ganze Zeit unsicher obs richtig ist ein Kind zu bekommen. Hatte die ganze Zeit Bedenken und Angst davor wie es ist ein Kind zu haben, ob ich mit der Mutterrolle überhaupt klar komme. Jede werdende Mutter freut sich doch auf das Kind. Und bei mir waren es immer gemischte Gefühle und auch Ängste.

sporadischer Gast 7 Bayern W, 42

War wieder bei der Psychologin und hab mit ihr über mein Problem, der Entscheidungsunfähigkeit, gesprochen.
Wie meint, wenn ich nicht bereit bin mal Risiken einzugehen, dann werde ich weiterhin so "in der Luft hängen".
Und, sich für oder gegen eine Sache zu entscheiden ist ja immer ein gewisses Risiko. Ein Risiko, daß mans bereut, ein Risiko, daß es nicht so verläuft wie man es gern hätte. Ein Risiko, Ängste durchzustehen usw.Aber auch ein Risiko daß man dann später, oder gleich doch zufrieden ist, diesen Weg gewählt zu haben.
Damit hat sie wohl Recht. Wenn man nicht Risiken eingeht, kann man innerlich nicht wachsen.
Aber wenns nicht so schwer wäre....
Neutral

sporadischer Gast 12 Salzburg M, 25

Hallo Anna!

Ich hoffe du bist mir nicht böse, Psychologen und die Pädagogen sind für mich die meist "gehassten" Leute..Psychologen können dir nur sagen warum und wieso, weshalb, analysieren etc..bitte geh zu einem Psychotherapeuten!! Machst du das bitte?

Und Pädagogen hasse ich sowieso, mein Vater ist einer, ja was soll ich sagen..einer der größten Charakterschweine die ich kenne, und auch sonst sind diese Leute unfähig!!

Helferlein 146 Bayern W, 25

Ich kenne das leider auch. Diese Entscheidungsunfähigkeit macht mich manchmal so fertig, daß ich 'starr' werde und nicht mehr handeln kann. Im Beruf ist es sehr schlimm. Ich lasse Akten monatelang liegen da ich nicht entscheiden möchte mit was ich genau anfangen soll. Ich habe vor 1 1/4 Jahren die Stelle gewechselt und naja, es ist nicht das was ich mir vorgestellt hatte... Gut, ich habe zuvor schon selbständig gearbeitet, aber jetzt stehe ich teils noch unter Termindruck und muß wirklich sehr viel entscheiden und organisieren. Mein Zimmerkollege macht es mir nicht gerade einfacher, da er so hektisch ist. Der erwartet Ergebnisse, bemängelt meine Arbeit und versucht mich da reinzutreiben.
Aber ich habe jetzt einen Trick *g* Ich habe einen Kollegen dessen Arbeitsweise mir selbst sehr gut gefällt. Nicht so kompliziert, ziemlich locker. Und wenn ich mich nicht entscheiden kann, geh ich zu ihm und frag ihn was er machen würde. Das hilft mir dann schonmal sehr weiter, zumindest komme ich zu einem Anfang und die Sache kommt ins Rollen.
Danach fühle ich mich erstmal wie befreit, wenn ich erstmal angefangen habe!

Einkaufen ist für mich auch eine Qual. Wenn ich mich z.B. nicht zwischen 2 Sachen entscheiden kann nehme ich gar nichts... Bevor ich vielleicht einen Fehler mache und das Falsche nehme *grrrr*

Mein Tip: In den Dingen wo du dich entscheiden mußt: Berate dich mit jemand, der etwa die selbe Einstellung hat wie du. Diskutier doch mal mit demjenigen darüber und vielleicht hilft es dir zu sehen wofür derjenige sich entscheiden würde. Du mußt es ja selbst nicht genauso machen aber vielleicht ist es für dich dann nachvollziehbarer was besser ist.
Und du wirst sehen, ist eine Entscheidung erstmal gefallen. fühlt man sich so erleichtert!

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