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Sanaschia
sporadischer Gast
22
Deutschland W, 20
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Sun, 15.Apr.07, 17:49 Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Hallo...
erst mal hoffe ich dass ich nicht wieder irgendwem hier auf den Schlips trete ^^ und zweitens dass es der richtige Bereich ist.
Ich versuch mich dann mal kurz zu fassen.
Bei meinem Freund (24) wurde Shizophrenie diagnostiziert. Jedenfalls nimmt er Neuroleptika (Zeldox) und ein AntiDepressiva (Sertralin). Nach einem Selbstmordversuch letzten Jahres war er einige Wochen in zwei versch. Kliniken und jetzt wurde er wieder "in die Welt" entlassen.
Er hat wieder einen Job gefunden und lebt so vor sich hin.
Jedoch hat er seit fast 2 Wochen wieder Selbstmordgedanken bzw. er nennt es Selbstmordgefühl, also das Gefühl dass er sich umbringen sollte (das es besser wäre). Zum Therapeuten geht mein Freund seit einiger Zeit nicht mehr gerne und findet besagten Therapeuten zu aufdringlich. Behandelnder Psychiater möchte ihm gerne noch Lithium verschreiben und bietet ihm immer wieder Tavor an (meiner Meinung nach viel zu viel -> 20 Pillen Dose) vorallem weil mein Freund ne Zeit mit dem Gedanken spielte sich mit den Dingern umzubringen.
Wir sind echt ein wenig ratlos... weil eigentlich möchte er nicht noch ein Medikament einnehmen weil er ja dann evtl. ganz unfähig wird im Leben. Er ist ja so schon fast immer am schlafen -.-
andererseits ist es auch nicht das schönste mit diesem Gefühl rumzulaufen.
Muss es denn wirklich noch ein Medikament sein?? Hat irgendjemand mal eine Anregung für mich?
Könnte man sich eigentlich auch bei fremden Psychiatern/Neurologen sonst wem eine Meinung einholen?
Vielen Dank fürs Lesen...
lg
Sanaschia
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fragezeichen123
Helferlein
120
Wien W, 19
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Mon, 16.Apr.07, 18:33 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Hallo Sanaschia!
Die Sache klingt ziemlich kompliziert. Vielleicht wäre es sinnvoll eine dritte Meinung einzuholen. Ein anderer Arzt z.B.
Vielleicht kannst du ja auch mit ihm darüber sprechen.
Auf jeden Fall viel Glück!
lg
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Mon, 16.Apr.07, 19:25 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Hi,
also in Deutschland hat man freie Arztwahl! Ich hab ungefär 10 Psychiater probiert bis ich jetzt einen habe bei dem ich sage der ist okay... Mit Therapeuten und Kliniken ist es exakt das selbe, der erste muss nicht der geeignete sein deshalb hat man auch das Recht bei verschiedenen probatorische Sitzungen machen.
Das mit den Selbstmordgedanken, hm, "daß es besser wäre er würde ich umbringen" hört sich nciht gerade gut an. Könnte ein Anteil seiner psychotischen Gedanken sein aber könnte auch dadurch kommen daß unter Neuroleptika das Lebensgefühl halt einfach schon ziemlich eingeschränkt ist und die Möglichkeit auch positive Emotionen zu erleben einfach auch eingeschränkt sein kann.
Hm, das braucht wirklich einen erfahrenen und kompetenten Psychiater der da auch nciht bloss mit der chemischen Keule draufhaut.
Und ne Therapie wäre schon auch gut, er kann sich doch einen anderen Therapeuten suchen.. Hat er sonst noch genug soziale Kontakte oder isoliert er sich?
Liebe Grüsse,
petra
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Sanaschia
sporadischer Gast
22
Deutschland W, 20
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Wed, 18.Apr.07, 13:19 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Huhu...
erstmal danke für die Antworten...
Also das mit der Ärztewahl klingt zwar gut...nur leider ist die Auswahl bei meinem Freund nicht wirklich groß, da er in einer ländlichen Gegend wohnt Genauso bei den Therapeuten...die meisten haben Wartezeiten bis zu nem halben Jahr...!Ich wüsste nicht wie er die Zeit bis dahin überbrücken sollte? (Außer schon wieder in die Klinik!?)
Hm ich hatte auch schön öfters mal den Verdacht dass die Medikamente ihn so ein wenig wie "in Watte packen" und er oft nur noch so halb anwesend ist. Jedoch meinte der Therapeut dass das unmöglich an den Medikamenten liegen könne. Diese Aussage widerspricht allerdings der Packungsbeilage. Da weiss man auch nie was man eigentlich noch glauben soll. -.-
Und zu der Frage ob er genug soziale Kontakte hat:
Also als ich ihn kennengelernt hab vor 2 Jahren da hatte er außer die Arbeit und Leute aus irgendwelchen Chats eigentlich keine sozialen Kontakte. Naja und durch mich und durch die Kliniken in denen er war hat sich das jetzt schon ein wenig gebessert
Tja da kann man wohl nur hoffen dass es doch irgendwo bei ihm einen Psychiater gibt der nicht mit den Pillen um sich wirft wie an Fasching...
grüße
Sanaschia
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Wed, 18.Apr.07, 13:55 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Sanaschia wrote: |
Hm ich hatte auch schön öfters mal den Verdacht dass die Medikamente ihn so ein wenig wie "in Watte packen" und er oft nur noch so halb anwesend ist. Jedoch meinte der Therapeut dass das unmöglich an den Medikamenten liegen könne. Diese Aussage widerspricht allerdings der Packungsbeilage. Da weiss man auch nie was man eigentlich noch glauben soll. -.-a |
doch, das ist so. Eindeutig. Hab selbst 3 verschiedene Neuroleptika auspobiert (aber nie langfristig genommen), und bei allen dreien der Effekt. Gruselig! Normalerweise hat man dohc wenn man an etwas denkt dazu ein inneres Bild. Aber unter Neuroleptika, hab ich an Pizza gedacht und ich war nciht mehr in der Lage mir ein Bild vorzustellen oder einen emotionalen Bezug dazu herzustellen.
Du musst Dir denken, das Medikament ist ja dazu da die Wahnideen zu unterdrücken. Udn wie macht es das? Indem es die Teile des Gehirns die für Dinge wie Antrieb, Kreativität, Gedankentätigkeit zuständig sind hemmt. Wie sonst wollte man Wahnideen eindämmen? Sie unterscheiden sich ja nciht von normalen Gedanken von der Funktion her. Und von daher kann man nur die generelle Gedankentätigkeit und den Antrieb beeinträchtigen wenn man Wahnideen ausschalten will.
Und ich kenne den Effekt von irgendwie abwesend und reaktionsträge auch von anderen Menschen die das Zeugs längerfristig einnehmen (müssen) um keinen Rückfall in die Psychose zu bekommen. Kann man beobachten.
Es gibt Menschen die mit Neuroleptika besser und welche die damit schlechter klarkommen. Aber jeder der behauptet das sei keine Nebenwirkung ist ein glatter Lügner und Stümper. Denen gehört das Zeugs mal selbst ne Woche lang zwangsverabreicht..
Liebe Grüsse,
Petra
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Sanaschia
sporadischer Gast
22
Deutschland W, 20
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Thu, 19.Apr.07, 14:00 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Das ist dann halt nicht sonderlich toll wenn man den behandelnden Ärzten gar nichts mehr glauben kann oder erst immer selber nachforschen muss und sich bei 100 Ärzten ne Meinung holen muss.
Hm ist denn Lithium jetzt auch ein Neuroleptikum? Und müsste nicht das Zeldox auch diese Selbstmordgedanken unterdrücken?
Ich hab da was gelesen was mich auch sehr verunsichert hat... da stand was von wegen wenn das Lithium mit anderen Medikamenten (Neuroleptika) zusammen genommen wird kann es zu einem malignem neuroleptischen Syndrom kommen??
Kann man das eher als Horrormärchen bezeichnen oder könnte was dran sein? Klingt irgendwie nicht so prickelnd und da stand auch noch was von Vergiftungen!?
Gleitet ja irgendwie so ein wenig ab in die Medikamenten-Schiene. Hoffe das ist jetzt nicht schlimm
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Thu, 19.Apr.07, 14:25 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Sanaschia wrote: |
Hm ist denn Lithium jetzt auch ein Neuroleptikum? Und müsste nicht das Zeldox auch diese Selbstmordgedanken unterdrücken?
Ich hab da was gelesen was mich auch sehr verunsichert hat... da stand was von wegen wenn das Lithium mit anderen Medikamenten (Neuroleptika) zusammen genommen wird kann es zu einem malignem neuroleptischen Syndrom kommen??
Kann man das eher als Horrormärchen bezeichnen oder könnte was dran sein? Klingt irgendwie nicht so prickelnd und da stand auch noch was von Vergiftungen!?
Gleitet ja irgendwie so ein wenig ab in die Medikamenten-Schiene. Hoffe das ist jetzt nicht schlimm |
Hi,
Lithium ist ein Mittel gegen manische depression (auch bipolare Störung genannt) und hilft eigentlich nur dagegen (ich habe einen Freund der manisch depressiv ist..) Wieso jemand der eine Psychose hat (Schizophrenie) Lithium bekommt ist mir eher schleierhaft. Allerdings kann bei einer akuten Manie die Gabe von Neuroleptika helfen den Manie-Wahn runterzubekommen..
Hm, das mit den Selbstmordgedanken, auf der einen Seite hemmt das Neuroleptikum natürlich auch Gedanken an Suizid. Möglicherwiese ist uach der Antrieb eingeschränkt sodaß nicht genug Antrieb da ist den Suizid auch in die Tat umzusetzen.. Mal so im Affekt vor den Zug springen, das könnte evtl dann nicht passieren.
Aber generell kann ein Leben unter Neuroleptika auch depressiv machen und dann hätte man praktisch nichts mehr wofür man leben könnte, wenn man bloss noch aphatisch und abgedichtet rumhockt. Und dann könnte man natürlich auf den Gedanken Suizid kommen..
Mit Psychiatern und Ärzten muss man ohnehin vorsichtig sein, ich hab durchaus schon eine Menge Mist (wirklichen Mist, komplette Fehleinschätzung plus dumm angequatscht worden bei Widerspruch!) in der Branache erlebt, aber auch bei Orthopägen oÄ.. Es ist immer gut ein mündiger Patient zu sein, über die Krankheit bescheid zu wissen und sich im Zweifelsfall nicht alles aufschwätzen zu lassen/bzw den Arzt zu wechseln. Wie gesagt, ich bin erst jetzt mit dem etwa 10. Psychiater den ich probiert habe zufrieden.
Ich würd auf jeden Fall noch 2-3 weitere Meinungen einholen und nur bei einem Psychiater bleiben der zB die Klage über Nebenwirkungen der Medis wirklich ernst nimmt. Ich weiss, wenn man mit Medis vollgepumpt ist ist das auch nciht gerade leicht.
Liebe Grüsse,
Petra
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Sanaschia
sporadischer Gast
22
Deutschland W, 20
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Wed, 25.Apr.07, 12:50 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Huhu...
mein Freund war vor ein paar Tagen beim Hausarzt und hat den mal nach seiner Meinung befragt. Dieser meinte dass die Idee mit dem Lithium doch total super wäre. Er meinte das man dafür nicht in stationäre Behandlung müsste, es würde reichen das alles ambulant zu kontrollieren.
Dann hat er noch den Psychiater gelobt der ja angeblich so toll wäre.
(Die kennen sich da aufm Land alle...)
Trotzdem hat er ihm noch einen niedergelassenen Psychiater empfohlen.
Ich weiss nur nicht inwieweit da irgendwer eine neutrale Meinung äußert-.-
Der Therapeut kommt scheinbar auch nicht weiter mit meinem Freund. Stellt ihm ständig die selbe Frage (woher die Selbstmordgefühle/Gedanken kommen?!) auf die mein Freund keine Antwort hat... und schickt ihn wieder zum Psychiater.
Wenn da jetzt alle auf Lithium plädieren und mein Freund das noch zusätzlich nehmen würde... wie hoch wären denn die Aussichten dass er in dem Zustand noch am Leben teilnehmen kann? (also Arbeit etc.)
ach ich weiss echt nicht weiter......
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Wed, 25.Apr.07, 13:20 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Hi,
Lithium hat keine Nebenwirkungen auf den Gemütszustand eines Menschen, wenn ich jetzt Lithium nehmen würde dann hätte ich nciht wie bei Neuroleptika mit Aphatie etc zu kämpfen... So weit ich weiss..
Trotzdem ist die Frage wie sinnvoll es bei einer Psychose ist..
Könnte Dein Freund sich niht erkundigen wo er stationär ordentlich auf Medis eingestellt werden kann und wo er, auch stationär psychotherapie machen kann? Wir haben in D immerhin freie Arzt und Klinikwahl und wenn sich da was brauchbares in der eher weiteren Umgebung finden lassen würde, die Krankenkasse würde das doch problemlos bezahlen...
Liebe Grüsse,
Petra
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Sanaschia
sporadischer Gast
22
Deutschland W, 20
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Fri, 04.May.07, 7:25 Re: Selbstmordgedanken meines Freundes - Verzweifelt |
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Hallo...
also es hat sich etwas "Neues" ergeben in den letzten Tagen.
Mein Freund ist depressiv und meint er schafft es Morgens kaum aufzustehen und diese Selbstmordgefühle drücken auf seine Stimmung.(ist ja iwie logisch)
Er hat jetzt einige Kliniken bei mir in der Umgebung angerufen. Es sind zwar ein paar evtl. bereit ihn aufzunehmen es würde allerdings lange Wartezeiten geben oder der Oberarzt muss über die Aufnahme entscheiden.
Außerdem war er bei seinem Psychiater und hat ihm erklärt dass er sich mit diesem Lithium nicht so recht anfreunden kann, ob es denn nicht noch Alternativen gibt. Daraufhin hat der Psychiater das AntiDepressiva erhöht und gemeint so lang die Selbstmordgedanken nicht schlimmer geworden sind wärs ja in Ordnung..... -.-'
Der andere Psychiater bei dem sich mein Freund jetzt noch eine Zweit-Meinung eingeholt hat, meinte zwar er würde kein Lithium geben sondern Seroquel.
Jetzt bleibt die Frage welches Medikament sinnvoller ist in seinem Fall...
und ob es denn überhaupt noch so ne Keule sein muss...
-_-°
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