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Freigeist101
sporadischer Gast
7
Niederösterreich W, 46
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Wed, 11.Apr.07, 8:16 Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Hallo!
Ich bin aus traurigem Anlaß auf Euer Forum gestoßen. Leider ist mein Sohn mit 19 Jahren vor ca.10 Tagen an Substitol gestorben.
Ich habe keine Ahnung wie ich mit diesem Verlust leben soll. Er war nicht süchtig im normalen Sinn. Er hat geraucht und ab und zu Sped oder ähnliches genommen.
Vor einiger Zeit lernte er einen s.g. "Freund " kennen, der Im Substitolprogramm war und noch immer ist.
Damit begann alles erst.
Zeitweise fuhr er nach Wien um diesen Freund zu besuchen und dieser gab ihm auch Substitol un d noch irgend andere Substanzen.
2x holte ich ihn nach Hause, wobei er einmal sogar ins Krankenhaus musste, da seine Nieren nicht gut funktionierten und duch langes liegen Nerven abgestorben waren.
Er erholte sich wieder und es war ein halbes Jahr Ruhe. Er selbst sagte, daß er es nicht mehr vor hätte diese Substanzen nochmals zu nehmen.
Dann, eben vor 10 Tagen fuhr er nach Wien. Ich rief am Morgen an um zu erfahren ob er schon unterwegs zur Arbeit war.
Leider waren am anderen Ende der Leitung Rettungsleute die mir einfach mitteilten, dass er tot sei.
Bis heute glaube ich zeitweise daran, daß er wieder bei der Tür herein kommt.
Bis heute weiss ich nicht wie ich weiter leben soll.
Ich selbst hatte noch nie ein Nahtoderlebnis, allerdings ging ich wahrscheinlich ein kleines Stück des Weges mit meinem Sohn.
Ich schlief an diesem Morgen noch einmal ein und träumte daß ich eine dunkle Strasse entlang ging und absolut nicht wusste wo ich war.
Die Situation war beängstigend und ich konnte niemanden um Hilfe bitten, da ich weder Geld noch Handy bei mir hatte.
Ich wollte so gerne wieder nach Hause - konnte aber nicht.
Dann läutete mein Handy und ich wachte auf.
Ich erzählte der Anruferin meinen Traum, da dieser so real war. Anschließend rief ich meinen Sohn an und bekam diese furchtbare Nachricht.
Der Traum war scheinbar zur selben Zeit wie der Todeszeitpunkt meines Sohnes.
Ich hatte dann furchtbare Angst, dass er nicht bemerkt was mit ihm passiert war und bat einen Bekannten darum ihm zu helfen.
Ich hoffe, dass er jetzt in dieser anderen Welt Helfer hat die ihm die Hand reichen und dass es ihm gut geht.
lg
Su
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TooSensitive
Forums-InsiderIn
427
Wien W, 21
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Wed, 11.Apr.07, 8:43 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Hallo liebe Freigeist,
lass dich einmal virtuell ganz fest drücken (solange wie du willst).
Mir stehen die Tränen in den Augen, es tut mir sehr leid, was du gerade mitmachst. Es muss fürchterlich für dich sein, und ich weiß gar nicht was ich sagen soll, da wohl alle Worte derzeit keinen Sinn für dich ergeben.
Mein Freund hat eine Zeitlang auch Substitol zu sich genommen - intravenös. Einmal wollte er nicht mehr leben und hat sich mit voller Absicht zu viel davon geschossen. Er hat mich dann noch angerufen und mir gesagt wo er ist und dass er jetzt plötzlich Angst hätte zu sterben. Ich habe ihn abgeholt von dort wo er war. Das war eine sehr schlimme Erfahrung für mich, weil ich einfach nur panische Angst um ihn hatte. Diese Angst um ihn begleitet mich noch heute - Tag für Tag, obwohl er Substitol nicht mehr anrührt.
Diese Angst die ich erlebt habe ist wahrscheinlich nicht mal Ansatzweise mit dem Gefühl zu vergleichen, welches du gerade hast...
Wie gesagt, ich finde kaum Worte, es tut mir so unendlich leid, dass diese verdammte Droge dir einfach dein Kind genommen hat.
Ich drück dich nochmal, okay?
Ganz fest, und denke an dich und dein Kind.
Du kannst dich hier jederzeit weiter "aussprechen" sofern es dir hilft. Ich bin sicher du kannst hier zumindest ein kleines Stückchen Trost finden. Wir sind zumindest virtuell für dich da, wenn du das willst.
Dein letzter Satz:
Quote: | Ich hoffe, dass er jetzt in dieser anderen Welt Helfer hat die ihm die Hand reichen und dass es ihm gut geht. |
Ich bin mir ganz sicher, dass es ihm jetzt gut geht um ihm jemand die Hand gereicht hat. Ich glaube an einen Himmel und ich bin mir ganz sicher, dass es all den Leuten die ich verloren habe in diesem Himmel gut geht.
Alles Liebe
Sensi
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Wed, 11.Apr.07, 17:03 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Liebe Freigeist,
es tut mir unheimlich leid, was Deinem Sohn (und somit auch Dir) passiert ist. Mir fehlen da irgendwie die richtigen Worte ... .
Ich glaube aber, dass Dein Sohn nicht lange alleine in der Dunkelheit herumgeirrt sein kann, ohne zu wissen wohin er gehen soll; mein lieber Vater und meine herzensgute Grossmutter hätten ihn ganz bestimmt an die Hand genommen und ihn dorthin geführt, wo es ihnen selber am besten gefällt. Aber da waren bestimmt noch andere, ihm vertrautere Helfer noch schneller zur Stelle ... .
Wie Du siehst, glaube ich ganz klar an ein Leben nach dem Tod. Manchmal stelle ich mir vor, dass die sanfte Briese, der wärmende Sonnenstrahl, .... immer auch ein Teil des unbegrenzten Lebens und somit auch Teil meiner geliebten Verstorbenen sind. Mir tut es gut, zu diesen zu "sprechen" und sie um Kraft und Hilfe zu bitten.
Ich wünsche Dir viel Kraft, diese nächste Zeit zu überstehen und denke an Dich. Herzliche Grüsse, liv
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@-',--
Helferlein
93
Graz W, 23
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Wed, 11.Apr.07, 19:27 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Ich muss auch mitheulen! Mein allerherzlichstes Beileid.
Ich habe vor 2 Jahren auch 2 Freunde dadurch verloren. War mit meinem Freund ein Monat getrennt, dann war ich viel mit unserem gemeinsamen Freund unterwegs. Er hat sich in mich verliebt, ich war noch nicht bereit dazu.. in einer Nach brachte ich ihn nach Hause, wir waren beide betrunken, haben etwas diskutiert, ich war plötzlich so gereizt, weil ich mich unter Druck gesetzt fühlte, obwohl er das eigentlich überhaupt nicht tat... dann hatten wir halt eine kleine Auseinandersetzung, ich hab dann nicht wie geplant bei ihm übernachtet, sondern bin wieder gefahren. Am nächsten Tag der Anruf seiner Mutter... er hatte sich eine Überdosis Heroin gespritzt, obwohl er seit 2 Jahren clean war und das Substitutionsprogramm erfolgreich abgeschlossen hatte. Fast 2 Jahre später werden meine Schuldgefühle immer größer statt besser. 1 Monat nach seine Tod fand man seinen besten Freund ebenfalls tot auf... Ein Jahr später sprang noch ein Freund in den Tod... das war ein schreckliches Jahr für unsere Clique...
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Sonnefrau
Forums-InsiderIn
239
Oberösterreich W, 54
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Wed, 11.Apr.07, 22:30 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Liebe Freigeist101
nichts auf dieser Welt ist,- glaub ich,- schlimmer als ein Kind zu verlieren!
Auch ich umarme dich tröstend und versichere dir mein zu tiefst empfundenes Mitgefühl.
Wie ich aus deinen Worten:
Quote: | Ich hoffe, dass er jetzt in dieser anderen Welt Helfer hat die ihm die Hand reichen und dass es ihm gut geht. |
entnehmen kann glaubst du an ein Leben nach dem Tode, was dir diesen unvorstellbaren Verlust vielleicht etwas "erleichtern" kann-insofern du weisst, dass dein Sohn immer in deinem Herzen und in einer anderen Welt weiterlebt.
Auch dein Traum könnte darauf hinweisen, dass dich dein Sohn in seinem hinübergleiten gerufen hat und du bei ihm warst. Vielleicht tröstet dich das ein wenig.
Es gibt ein Forum für Trauer und Leute die an weiterleben glauben, das mir auch schon sehr geholfen hat- meine Mama ist voriges Jahr gestorben.
http://www.jenseits-de.org/g/forums/hilfe/
dabei geht es auch ganz intensiv um Trauerarbeit, um psychologische Unterstützung im Sinne von "weiterleben nach dem Tode".
Vielleicht kannst du dort AUCH noch zusätzlich Hilfe bekommen.
Auf jeden Fall- ich glaube ich kann in diesem Fall für alle Poster in diesem Thread sprechen,- wir alle denken an dich und senden dir viel Kraft,
fühl dich umarmt
schau auf dich!
Sonnefrau
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_________________ "Ist es nicht seltsam, wieviel wir wissen, wenn wir uns selbst statt jemand anderen fragen?"
aus Illusionen von Richard Bach |
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Freigeist101
sporadischer Gast
7
Niederösterreich W, 46
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Thu, 12.Apr.07, 20:28 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure mitfühlenden und tröstenden Worte. Ich hoffe, daß diesen Beitrag auch einige lesen, die selbst diese Substanzen einnehmen und darüber nachdenken - vielleicht sogar aufhören - bevor es zu spät ist.
Morgen muß ich zum Friedhof und ein Grab aussuchen. Davor fürchte ich mich ganz besonders.
Ich danke auch für den Link. Dort kann ich mich vielleicht ein wenig mit Leuten austauschen und über das Leben nach dem Tod sprechen.
Vielen, vielen Dank!
Su
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Sonnefrau
Forums-InsiderIn
239
Oberösterreich W, 54
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Fri, 13.Apr.07, 21:50 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Liebe su,
zu diesem Zeitpunkt wirst du die für dich schwere Aufgabe, des Grab aussuchens schon hinter dir haben.
Möchte dich nicht belasten -oder mit meiner Schreiberei-belästigen- will dir nur zeigen, dass ich (wir im Forum) in Gedanken bei dir sind.
Wenn du sprechen (schreiben )wills, wenn es dich erleichtert...bitte tu es.
Wir sind da, wir hören dir zu, wir nehmen Anteil an dir und deiner Trauer.
Ich umarme dich im Geiste
und sende dir Kraft
alles Liebe
Sonnefrau
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_________________ "Ist es nicht seltsam, wieviel wir wissen, wenn wir uns selbst statt jemand anderen fragen?"
aus Illusionen von Richard Bach |
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Freigeist101
sporadischer Gast
7
Niederösterreich W, 46
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Sat, 14.Apr.07, 20:33 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Liebe Sonenfrau,
vielen Dank! Ich fühle mich hier bei Euch sehr wohl und gut aufgenommen.
Danke auch für die Kraft und die dringend benötigten Umarmungen.
von Herzen kommende Grüße
Susanna
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Freigeist101
sporadischer Gast
7
Niederösterreich W, 46
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Tue, 11.Sep.07, 14:13 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Jetzt ist ja schon einige Zeit vergangen - der Schmerz bleibt.
Inzwischen habe ich über ein Medium Kontakt mit meinem Sohn aufgenommen, was mir ein wenig bei meiner Trauerarbeit geholfen hat.
Es gibt dennoch keinen Tag ohne einen liebevollen Gedanken an Ihn und so soll es auch sein.
Ich hoffe dass ich Ihn eines Tages wieder sehe.
lg
Su
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Tue, 11.Sep.07, 15:36 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Bei diesen Medien, die vorgeben Versorbene im Jenseits zu channeln ist wirklich Vorsicht geboten... Ich halte das nicht gerade für seriös. Ich bin selbst sehr für spirituelle Ding eingstellt aber das ... Hast du es verifiziert indem Du um Informationen gebeten hast die wirklich nur Dein Sohn haben kann?
Liebe Grüsse,
Petra
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Freigeist101
sporadischer Gast
7
Niederösterreich W, 46
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Tue, 11.Sep.07, 18:17 Re: Substitol - oder der Tod meines Sohnes |
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Ja Petra, das habe ich.
Vor allem wollte dieses Medium keinerlei Vorab Informationen. Sie wusste nicht einmal meinen Namen oder um wem es sich bei dem Verstorbenen handelt.
Sie hat aber so treffende Aussagen gemacht, die nur mein Sohn weiss. Es kam mir fast wie telefonieren vor.
Das ganze gab mir wieder ein Stück meines Lebens zurück, da ich seit dieser Zeit eigentlich wie ein Zombie durchs Leben ging.
Ich konnte nur noch funktionieren aber nicht mehr leben.
Sicherlich bin ich auch jetzt noch kein Spaßvogel geworden und nerve meine Umgebung sicherlich mit meiner Traurigkeit, aber für mich wurde es etwas leichter.
lg
Su
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