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Mona Lisa
sporadischer Gast
20
Deutschland W, 26
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Mon, 09.Apr.07, 21:02 Begegnungen im Alltag |
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Aus aktuellem Anlass (und weil ich ähnliches über die Suchfunktion nicht fand)...
wie geht es euch, wenn ihr eurer Therapeutin, eurem Therapeut im Alltag begegnet, in welchem Rahmen auch immer. Wie geht ihr damit um? Was empfindet ihr?
Zum aktuellen Anlass: Mein Thera kam hier an unserer Straße angeschlenkert, ich vergaß leider zu schauen in wessen Begleitung *g (jaja die alte Neugier, der Schelm…) Ich fühlte mich erst ein wenig überrascht, dann eher erleichert. Im Sinne von: der macht auch nur irgendwas normales in seiner Freizeit (und natürlich nicht das tollste und spannendste)...denke er hat mich nicht gesehen. Wüßte auch nicht, was ich dann hätte tun sollen. Hatte mal eine Thera die hat darauf recht eigenartig und distanziert reagiert, seitdem bin ich unsicher inwieweit man sein "Erkennen" kundtun kann und soll.
Viele Grüße
Mona Lisa
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Ranjit
Forums-InsiderIn
180
Norddeutschland W, 21
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Mon, 09.Apr.07, 21:46 Re: Begegnungen im Alltag |
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Hallo Mona Lisa!
Möchte mal kurz ein paar Sätze in diesem Thread schreiben...
Also ich bin meiner Thera schon häufiger auf der Straße begegnet. Wenn ich sie sehe, verkrampft sich mein Magen für einen kurzen Moment. Ist halt schon ein komisches Gefühl der Thera außerhalb der Praxisräume über den Weg zu laufen. Na ja, wir sagen uns dann freundlich "Guten Tag" und das war's dann... Vor einiger Zeit hab ich das auch mal zum Thema in der Stunde gemacht. Sie hat mir erzählt, dass es auch vorkommt, dass einige Leute sie "draußen" nicht sehen wollen und sich z.B. wegdrehen. Das akzeptiert sie dann und fühlt sich dadurch auch nicht auf den Schlips getreten.
Jedenfalls freue mich immer sehr darüber, wenn ich sie sehe. Aber es beschäftigt mich im Nachhinein auch sehr...
So, das war's erstmal von mir....
LG und Gute Nacht!!
Ranjit
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_________________ Ich tanze im Regen, damit mich niemand weinen sieht. |
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candle
[nicht mehr wegzudenken]
1582
Lummerland W, 39
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Mon, 09.Apr.07, 23:12 Re: Begegnungen im Alltag |
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Mona Lisa wrote: | wie geht es euch, wenn ihr eurer Therapeutin, eurem Therapeut im Alltag begegnet, in welchem Rahmen auch immer. |
Also fürmich ist es so normal als würde ich die Nachbarin von Nebenan treffen. Ich habe mit sowas keine Probleme. Allerdings habe ich mich mal gefragt, ob es richtig sei, dass ich keine Probleme damit habe, weil ich wohl ziemlich allein dastehe mit meiner Einstellung?
Ich finde es auch nicht verwerflich, dass ich nun noch zum Therapeuten Kontakt halte.
Aber wahrscheinlich ist das für viele ebenso undenkbar.
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_________________ Liebe Grüsse candle! |
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dreifragezeichen
sporadischer Gast
12
NRW W, 36
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Tue, 10.Apr.07, 12:53 Re: Begegnungen im Alltag |
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Quote: | Hatte mal eine Thera die hat darauf recht eigenartig und distanziert reagiert, seitdem bin ich unsicher inwieweit man sein "Erkennen" kundtun kann und soll. |
ich denke das ist sehr unterschiedlich und kommt zum einen auf die person und auf die situation an.
meine alte thera hab ich mal bei einer kulturveranstaltung getroffen. ich war dort mit einem freund unterwegs. meine thera hat mich gleich gegrüßt und wir haben einen kurzen smal-talk über die veranstaltung abgehalten. ich fand es einfach o.k. und es war mir angenehm, das sie so unbefangen auf mich zugegangen ist. ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass es für andere klienten/innen von ihr eher unangenehm hätte sein können, zumal wenn man nicht alleine unterwegs ist. nicht jeder mag es, bei der anschließenden nachfrage "wer war denn das?" zu antworten das es die therapeutin war.
meinen jetzigen thera hab ich 2x visa vi getroffen. das erste mal war er mit seiner partnerin unterwegs. wir grüßten uns, doch es war mir sehr unangenehm ihn zu treffen. dies aber vorallem, da ich mir gerade einen tag zuvor bewußt gemacht hatte, das bei mir eine übertragungsverliebtheit enstanden ist und ich eh schon verunsichert auf die nächste stunde wartete.
beim nächsten mal war er deutlich gestresst und sein grüßen fiel sehr frostig aus. da ich in der therapie immer wieder probleme habe ihm 100% zu vetrauen, traf mich dieses verhalten mehr, als ich mir selbst gegenüber zunächst eingestehen wollte. mein verstand war in der lage die situation mit all ihren rahmenbedingunen zu sehen und zu wissen, das ich in so einer situation auch nicht freundlich zugewand gewesen wäre. doch meine unsichere, zarte, sensible seite fühlte sich wieder bestätigt, sich auf die worte, die mir deutlich machen sollen, das ich in der therapie angenommen und gemocht werde, nicht zu vertrauen. weil mein verstand, wie so oft, die oberhand hatte, habe ich meine reaktion auf das treffen zunächst nicht angesprochen. ich habe dann aber gemerkt, dass ich in der zusammenarbeit wieder um längen distanzierter und misstrauischer war. jetzt, wo ich diese situation mit ihm besprochen habe (das ganze ist noch nicht so lange her), weiß ich das wir beim nächsten eventl treffen beide breit grinsend grüßen werden. und eigentlich könnte das gerne noch heute passieren. jetzt ist es o.k. für mich.
gruß ???
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_________________ Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. Vàclav Havel |
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Mona Lisa
sporadischer Gast
20
Deutschland W, 26
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Thu, 12.Apr.07, 8:22 Re: Begegnungen im Alltag |
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Danke für eure Antworten, bin erstmal beruhigt, dass die kleine (wirklich winzigkleine ) Schreckminuten wohl nicht nur mir gehört...
Habe sehr viel weiter hinten auch noch einen Thread dazu gefunden.
Ich frage mich nur, warum man aus einem Therapeuten sowas besonderes macht...würde ich meine Gynäkologin auf der Straße treffen, hätte ich null Hemmungen und wahrscheinlich nicht mal eine Schrecksekunde. Therapeuten scheinen schon eine extrem exponierte Position in unseren Gedanken zu haben...
Viele Grüße
Mona Lisa
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Ranjit
Forums-InsiderIn
180
Norddeutschland W, 21
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Thu, 12.Apr.07, 9:35 Re: Begegnungen im Alltag |
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Hallo Mona Lisa!
Ich finde es auch seltsam, dass man sich so damit beschäftigt, wenn die Thera einem über den Weg gelaufen ist... Bei all meinen anderen Ärzten wäre es mir auch total Banane. Zwar hat man schon eine etwas andere Beziehung zum Thera als z.B. zum Hausarzt, aber trotzdem muss man ja nicht pausenlos darüber nachdenken.
Mir ist meine Thera heute früh nämlich auch mal wieder entgegen gekommen. -Als hätte ich es geahnt. Hab nämlich ein paar Sekunden davor gedacht "mensch, vielleicht ist sie jetzt auch gerade auf den Weg zur Arbeit und begegnet mir mal wieder"... Und siehe da, auf einmal stand sie gegenüber an der Ampel und wir fuhren aneinander vorbei... Hab mich natürlich mal wieder sehr darüber gefreut, aber denke seitdem auch wieder viel zu viel über die Situation, über sie und auch über die Beziehung zu ihr nach...
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_________________ Ich tanze im Regen, damit mich niemand weinen sieht. |
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Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
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Thu, 12.Apr.07, 10:19 Re: Begegnungen im Alltag |
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Hallo zusammen,
mich interessiert mal was. Viele von Euch schreiben, es sei ihnen unangenehm gewesen, dem Thera/der Thera zu begegnen. Was genau war unangenehm? Was ging euch durch den Kopf? Was habt ihr gefühlt?
Ich frage mich das nämlich auch oft: Was macht einen Therapeuten so besonders? Bei anderen Ärzten fühlt sich das anders an als bei einem Thera.
Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.
Viele Grüße
Jenny
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_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
www.induzierte-erinnerungen.com |
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vallée
Forums-Gruftie
514
Wolkenkuckucksheim W, 27
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Thu, 12.Apr.07, 10:47 Re: Begegnungen im Alltag |
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Also ich habe auch einen mittelmäßigen Schock bekommen, als ich meine Therapeutin mal auf nem Bahnsteig traf. Ich wünsche das es nicht wieder vorkommt.
Mit meiner Hausärztin geht es mir aber ähnlich, nur nicht ganz so extrem. Wir waren mal im selben Verein und ich bin dann ausgetreten, weil ich den Sport nicht mehr mochte. Aber ich wäre vllt. auch so ausgetreten. Mochte sie da nicht treffen.
Was ist das besondere an diesen Personen? Nun in meinem fall wohl das was ich über sie denke. Zur Hausärztin und auch tendenziell zur Thera gehe ich ja weil/wenn es mir schlecht geht. Ich zeige mich da ja mit einem Problemen, Sorgen und Ängsten. Kann das eh extrem schlecht. Und ich kann das nicht so gut integrieren. Im Verein sah ich mich als normalen Menschen, stark gar. Stand dann teilweise vor der Hausärztin und hab sie angeleitet. Und das ist für mich so ein unauflöslicher Widerspruch. Mich vor der selben Person schwach (unnormal) und gleichzeitig stark und gut zu fühlen.
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Mona Lisa
sporadischer Gast
20
Deutschland W, 26
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Thu, 12.Apr.07, 11:23 Re: Begegnungen im Alltag |
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Jenny Doe wrote: | Was genau war unangenehm? Was ging euch durch den Kopf? Was habt ihr gefühlt? |
Nun ich hatte ja mit meinem jetzigen Thera erst eine Begegnung dieser Art...ich glaube es geht wie Valleé schon schrieb, eher um die eigene Präsentation bei dieser konkreten Person. Momentan ist es ja doch eher so, dass meine Probleme in den Therastunden Themen sind und sich mein Leben eher schwierig darstellt. Im Alltag ist man ja aber nun auch nicht dauerdeprimiert und von negativen Gefühlen und Sorgen erdrückt (hoffe ich zumindestens für jeden) und ich komme mir für einen klitzekleinen Moment vor wie eine Schwindlerin. Konkret war ich in dieser Situation nämlich in eine sehr lustiges Gespräch mit meinem Freund verwickelt...was eher nicht so zu ständig traurig oder wütend und gefühlter Einsamkeit passt. Das sind für mich so die Zusammenhänge denke ich nach längerem Nachdenken.
Das andere habe ich oben schon beschrieben...von wegen Erleichterung im Sinne der abwendbaren Überidealisierung
Viele Grüße
Mona Lisa
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vallée
Forums-Gruftie
514
Wolkenkuckucksheim W, 27
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Thu, 12.Apr.07, 13:54 Re: Begegnungen im Alltag |
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Ja ganz genau so geht mir auch. Also wie Mona Lisa.
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Anne1997
Helferlein
87
Deutschland / BB W, 41
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Thu, 12.Apr.07, 14:31 Re: Begegnungen im Alltag |
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Tja, mein Therapeut (er ist weder Arzt noch Psychologe, hat also mit dem Grundberuf wenig zu tun) hat seine Praxis fünf Meter von meiner Wohnung. D.h. zwangsläufig sehe ich ihn hin und wieder mit unterschiedlichen Begegnungen: mal total erfreut, aufgeregt (kindlich), mal verschüchtert (Magen zusammengezogen, keinen Ton raus bekommend), dann aber auch "auf gleicher Höhe" (da er das unterstützt). Kommt auf die Situation an.
Konsequenz für mich allerdings: in Zeiten, in denen es mir schlecht geht, könnte ich dauernd zu ihm über die Straße rennen (also: die Wohnsituation wurde befangener ). Früher habe ich hier "relativ" normal gewohnt.
Und: ich fühle mich nicht als "Schwindlerin", wenn er mich gut gelaunt sieht, da ich die Therapiestunde fast immer mit den positiven Dingen beginne (um nicht zu sagen: das Andere manchmal gerne verdräng(t)e ).
Ich möchte allerdings auch nicht im selben Verein / Club sein bzw. ihn irgendwo anleiten. Noch nicht; dazu muss diese Therapie fertig sein.
LG Anne
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rockatear
sporadischer Gast
25
wien M, 29
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Thu, 12.Apr.07, 14:53 Re: Begegnungen im Alltag |
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Nun..wie ist es, wenn man seinen Hausarzt auf der Straße begegnet?
Sollte nicht anders sein, als beim Therapeuten ....
Wenn Dir eine Bekanntschaft über den Weg läuft, die Dich näher kennt, und ev. Probleme etc. von Dir kennt, ist es ebenso...Der Verkäufer aus dem Shop, der weiß, was Du so kaufst und isst...
Alles Ansichtssache...ich hab keine Probleme damit...
LG
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