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Tagträumer18
neu an Bord!
3
Saarland M, 18
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Tue, 03.Apr.07, 20:16 Vom Leben ausgeschlossen |
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Hallo zusammen,
der Tag neigt sich dem Ende zu und ich werde wieder depri, weil ich das Gefühl habe wieder einen tag meines Lebens vergeudet zu haben...
Ich habe keine Freunde (hatte früher viele aber nach und nach verlor sich alles) und habe schwierigkeiten neue Kontakte zu knüpfen.
Das liegt zum einen daran, das ich nie weggehe. (obwohl ich gerne würde)
Ich habe Angst alleine wegzugehen und fühle mich mittlerweile unwohl, wenn viele Menschen auf einem Fleck zusammen sind.
Am Samstag hat meine Schwester Geburtstag mit ca. 50 personen und ich habe jetzt schon Angst unter so vielen leuten zu sein
Der zweite Grund warum ich Kontaktschwierigkeiten habe ist, das ich ungern etwas von mir preisgebe. Ich hasse es von mir zu erzählen und das wirkt auf manche menschen komisch.
Jedenfalls ist meine Isolation so schlimm, das ich schon über ein Jahr selbstgespräche führe, was schon zu richtigen Dialogen ausartet, auch extreme Tagträumereien gehören mittlerweile schon zum Alltag.
Ich glaube ich bin reif für die Geschlossene
Erschwerend hinzu kommt ein stark ausgeprägter Neid....wenn Montags in der Schule alle von ihrem Wochenende erzählen werde ich neidisch, schroff und abweisend, manchmal sogar gemein, obwohl ich das garnicht will...
Ich habe mir schon überlegt in einen Sportverein zu gehen, aber ich finde nichts was mich wirklich dauerhaft interessiert, das ist doch auch nicht normal...
Ich glaube manchmal, Gott will es so das ich ein leben in isolation führe.
Ich habe schon an Selbstmord gedacht, doch ich will nicht sterben, ich will leben! Nur nicht so!
Ich weiß langsam nicht mehr weiter....ich fühle mich vom Leben ausgeschlossen und die tage ziehen einer nach dem anderen vorbei...es ist wie eine Uhr die immer weiter läuft, aber ich bleibe immer auf einer stelle stehen
Gruß
Euer Tagträumer
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Tue, 03.Apr.07, 20:37 Re: Vom Leben ausgeschlossen |
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Hallo Tagträumer,
Tagträumer17 wrote: | der Tag neigt sich dem Ende zu und ich werde wieder depri, weil ich das Gefühl habe wieder einen tag meines Lebens vergeudet zu haben... |
Was könntest du morgen anders machen um nicht wieder mit diesem Gefühl einzuschlafen?
Wie könnte der erste kleine Schritt ausschauen, den du setzt um dieses Ziel zu erreichen?
LG
comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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Tagträumer18
neu an Bord!
3
Saarland M, 18
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Tue, 03.Apr.07, 22:27 Re: Vom Leben ausgeschlossen |
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comus wrote: | Hallo Tagträumer,
Tagträumer17 wrote: | der Tag neigt sich dem Ende zu und ich werde wieder depri, weil ich das Gefühl habe wieder einen tag meines Lebens vergeudet zu haben... |
Was könntest du morgen anders machen um nicht wieder mit diesem Gefühl einzuschlafen?
Wie könnte der erste kleine Schritt ausschauen, den du setzt um dieses Ziel zu erreichen?
LG
comus |
Ich weiß es nicht...ich überlege hin und her aber ich weiß nicht wie ich dieses ganze Situation ändern kann. Ich fühle mich handlungsunfähig
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Tue, 03.Apr.07, 23:47 Re: Vom Leben ausgeschlossen |
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Quote: | Ich fühle mich handlungsunfähig |
Eben darum geht es wieder handlungsfähig zu werden. Solange du dich als handlungsunfähig fühlst (erklärst) bist du es. Deshalb geht es darum kleine Schritte in Richtung Veränderung zu gehen.
Kein Gott oder Schicksal verhindert dein Leben, du hast die Kraft und die
Macht es zu prägen und zu gestalten. Um das zu erreichen musst du zuerst erkennen, selbst der einzige Mensch zu sein, der das kann und Verantwortung trägt für dein Leben.
Glaub mir es geht, auch wenn es schwer erscheint, versuch ganz einfach mal was ganz anders zu machen als bisher und schau was passiert. Rechne nicht mit dem schlimmsten, oder dass das bei dir nicht geht, warte nicht darauf bis du Lust bekommst etwas zu tun, tu es ganz einfach.
LG
comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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the eagle
Helferlein
59
Österreich M, 21
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Wed, 04.Apr.07, 10:41 Re: Vom Leben ausgeschlossen |
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hallo tagträumer!
was du da beschreibst könnte von mir stammen, auch wenn es mir mittlerweile schon besser geht.
ich bin seit ein paar monaten in psychotherapie (es fiel mir äußerst schwer, mich dazu zu überwinden) und dabei stellte sich heraus, dass mein zentrales problem mein geringer selbstwert ist. das macht es einen nahezu unmöglich, soziale kontakte zu knüpfen, weil man dafür einmal von sich selbst überzeugt sein muss. auch ich wurde depressiv und wusste nicht, was ich machen soll, konnte mich nie entscheiden, was ich unternehmen soll. aber umso größer mein selbstwert wird, umso besser gehts mir, umso unternehmensfreudiger und kontaktfreudiger werde ich. ich habe bestimmt eine soziale phobie (vermutlich auch du, tagträumer), aber solche ist gut behandelbar! überleg mal, welche positiven eigenschaften dein eigen sind, schreibe sie dir auf und hänge sie irgendwo auf, wo du sie oft ansiehst. umso schwerer dir das fällt, umso wichtiger ist es!
hoffe dir ein wenig mut gemacht zu haben, du hast dein leben selbst in der hand!
lg the eagle
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_Marcel_
neu an Bord!
2
Bayern M, 39
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Sat, 07.Apr.07, 16:32 Re: Vom Leben ausgeschlossen |
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Hi Tagträumer,
ich kann mir gut vorstellen, wie sehr Dich das ganze belastet. Mir ging es früher sehr ähnlich wie Dir. Leider habe ich viel zu spät erst herausgefunden was mit mir los ist und dass ich eine Sozialphobie habe. Mittlerweile aber nur mehr leicht. Ich finde es toll, dass Du mit 17 Jahren schon so gut reflektieren kannst und Du Dein Problem erkannt hast. Ich kann verstehen, dass Du Dich erstmal handlungsunfähig siehst, weil Du direkt gelähmt bist vor Angst was in solchen sozialen Situationen alles schlimmes passieren könnte.
Mir hat geholfen, dass ich gelernt habe mich so zu mögen wie ich bin. Wie kann man erwarten, dass andere einen mögen wenn man sich selbst schon nicht gut leiden mag. Außerdem nehm ich mich nicht mehr so wichtig. Oder kannst Du Dich noch daran erinnern, wer sich wie genau verhalten hat oder wer was im small-talk gesagt hat? Versuche doch vielleicht Dein Handeln und Denken in Einklang zu bringen. Also nicht lange nachdenken sondern gleich handeln. Wenn's schief läuft, na und, kann es denn schlechter kommen als es jetzt ist? Gib etwas die Kontrolle über Dich auf und lass es einfach auf Dich zukommen in den Situationen und lerne die Angst erstmal auszuhalten. Oft ist es dann gar nicht so schlimm gekommen wie man sich es immer ausgemalt hat.
Was es anbelangt echte Freunde zu finden, ist wirklich ein langes Thema und ich möchte Dich nicht hier gleich zutexten. Aber echte Freunde sind rar. Und je älter man ist umso schwieriger wird es welche zu finden. Aber Du bist ja noch jung genug. Da muss man dem anderen erstmal einen Vertrauensvorschuss geben und was von sich preis geben, auch wenn es erstmal sehr schwer fällt. Wenn der andere nicht darauf positiv reagiert, liegt es sicher dann nicht an Dir sondern es passt halt nicht. Eine einseitige Freundschaft gibt es ja nicht. Vielleicht kannst Du das nächste mal einfach ein bisschen nachfragen, wenn Dir sympathisch erscheinende Leute in der Schule was von ihrem Wochenende erzählen. So zeigst Du Interesse und das macht schon mal symphatisch finde ich. Es muss ja nicht gleich die größte Freundschaft mit jedem entstehen, gute Bekannte oder Kumpels sind doch auch schon mal was. Meine Einstellung ist die, dass der beste Weg gute Freunde zu finden der ist, selbst einer zu sein.
Alles gute erstmal auf der Geburtstagsparty Deiner Schwester.
Grüße Marcel
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