Psychose, Essstörung oder Depersonalisation?

neu an Bord! 2 ,

Hallo,
seit ungefähr 4 Monaten habe ich Probleme. Eigentlich ging es schon vor einem Jahr los, aber das war es noch nicht so extrem. Ich dachte, es ist wieder wie vor über 20 Jahren, als ich schon mal in der Psychiatrie war, mit der Diagnose Psychose. Aber ich weiß, daß ich keinen Psychose hatte. Was es war, habe ich nie herausbekommen. Ich bezeichne es als Jugendkrise. Nachdem ich aber wieder dieses Gefühl habe, daß ich hinter einer Glaswand stehe und alles läuft irgendwie ohne mich ab und zu allem Überfluß mich auch nichts mehr zu essen getraue und leider mittlerweile 12 kg abgenommen habe, habe ich ein bißchen im Internet geforscht und bin darauf gestoßen, daß ich vielleicht unter Depersonalisation leiden könne. Das hat nichts mit Psychose zu tun und ich neige dazu, dies bei mir in Erwägung zu ziehen. Nun bin ich seit einiger Zeit bei einer Logopädin in Behandlung und die meinte, es könne doch eine Psychose sein, (sie hat mit meiner damaligen Ärztin gesprochen) und ich solle undedingt zu einem Arzt. Da war ich dann und der meinte, ich hätte eine chronische Anorexie, (wieso chronisch, ich habe doch jetzt erst abgenommen) und eine Depression. Jetzt bin ich zwar erst mal krankgeschrieben aber es hilft noch nicht. Aber vielleicht ist es doch eine Essstörung weil ich nur noch 42 kg wiege und ich bin 168 groß. Eigentlich ist mir das viel zu wenig, aber vielleicht brauche ich das zu innerern Reinigung jedefalls fing alles mit dem Leitungswasser an. Das trinke ich jetzt zwar nicht mehr, aber andere Nahrungsmittel verursachen das auch. Es ist ein furchtbarer Zustand. Ich will ihn nicht mehr haben. Aber ich traue mich nicht, dem Psychiater bei dem ich war, zu sagen was ich empfinde. Meine Angst vor einer Einweisung wie damals ist immens und ich kann aber auch sehr gut mit der Logopädin reden. Sie ist ein wahrer Engel und sie kann mir sehr gut helfen.
Aber eigentlich weiß ich immer noch nicht, was das jetzt ist. Hat jemand Erfahrung mit DP oder ist es doch eine Essstörung?

Über eine Antwort wäre ich froh.
Isa

sporadischer Gast 7 NRW / D ,

Hallo, Isa,

obwohl ich selbst keine Ahnung von Psychosen habe, möchte ich Dir gerne zwei Dinge sagen:

Depersonalisation ist keine eigenständige Krankheit (soviel ich weiß), sondern das Symptom von verschiedenen Krankheiten. Welche Krankheit bei Dir vorliegt, das herauszufinden, ist Aufgabe eines Psychotherapeuten und/oder Psychiaters.

Deine Angst vor einem Psychiater kann ich angesichts Deiner Geschichte vor 20 Jahren gut verstehen. Aber sei versichert: Die Psychiatrie HEUTE ist eine ganz andere als vor 2 Jahrzehnten! Noch vor 15 oder sogar 10 Jahren hätte mich NIEMAND zu einem Psychiater bekommen. Heute bin ich bei einer Psychiaterin in Therapie, die ganz wunderbar ist. Es hat sich in den letzten 10-15 Jahren enorm viel verändert, vieles zum Positiveren. Falls die Angst vor dem Psychiater aber bei Dir ZU groß ist und Du den Schritt nicht schaffst, dann versuche es doch mal bei einem psychologischen Psychotherapeuten, also einem Therapeuten, der nicht Arzt, sondern Diplom-Psychologe ist. Wer das in Deiner Nähe ist, sagt Dir Deine Krankenkasse (zumindest ist das hier in Deutschland so, ich weiß ja nicht, wo Du herkommst).

Schönen Gruss und alles Gute

Jordy

neu an Bord! 2 ,

Hallo Jordy,
danke für deine Nachricht. Also Depersonalisation gibt´s schon als eigenständige Krankheit. Schau mal ins Forum für Depersonalisation. Außerdem hab´ich ein Buch darüber gelesen. Wobei ich sagen muß, es trifft nicht alles auf mich zu. Bisher habe ich mich zum Beispiel über den Spiegel definieren können (im moment nicht so gut, weil ich so viel Gewicht verloren habe, daß ich mich kaum erkenne). Die meisten, die DP haben, können sich im Spiegel nicht erkennen, mir hat´s immer geholen, da zu sein.
Ich bin sehr verunsichert, aber eines weiß ich ziemlich genau: es kann einfach keine Psychose sein!
Wahrscheinlich hast du recht, daß ich mir jemanden suchen sollte, der mein Vertrauen bekommen kann. Ich hab´halt eine panische Angst vor den Medis. Was damals alles an Nebenwirkungen auftrat, das war einfach zu schrecklich.
Grüße!
Isa

[nicht mehr wegzudenken] 2687 Deutschland W, 70

Hallo isa,

depersonalisation kann als eigenständiges syndrom auftreten oder eben als symptom anderer erkrankungen wie du ganz richtig gesagt hast. IMMER ist es eine starke form der abspaltung , für die es eine ursache gibt.

Tatsächlich gibt es keine Medikamente dagegen- wenn man auch in abhängigkeit der schwere der depersonalisationen wohl auch mal angstlösende oder beruhigende medikamente verabreicht.

Durch psychotherapie und eben eventuell stützende medikation kann man aber davon geheilt werden.

alles liebe

Time

sporadischer Gast 5 bielefeld ,

gibt es hier menschen die darunter leiden? wie geht ir damit um ? was kann helfen? welche mdeikamente? ich verzweifle noch...mein leben is so leer

Helferlein 36 Heidelberg W, 18

hmm kann dir zwar keine antwort geben, aber es würde mich interessieren was depersonalisation denn genauer bedeutet. Wär nett wenn mir das jemand sagen könnte grinsend

grüße
wickie

sporadischer Gast 10 Wien M, 18

ich bin zwar kein profi in dem gebiet depersonalisation weil es mir des öfteren zwar in extremen ausmaße passiert ist aber immer wieder vergangen ist
nunja als ich noch ein wenig jünger war waren es oft so situationen dass ich mit einem menschen geredet hatte aber ich nicht wirklich in meinem körper war, zeitweise is es mir schon so vorgekommen als würde ich mich von außen sehen
du fühlst dich nicht wirklich in deinem körper du stehst irgendwie komplett neben dir
diese phänomen tritt bei mir immer wieder oft auf wenn ich extreme panik hab oder einfach nur stark depressiv bin
ich erinnerte mich noch als ich innerlich komplett aufgewühlt war da war ich wochenlang so arg drauf dass ich immer dachte ich hätte hände oder füße jemandes anderen, es waren einfach nicht meine
gibt sicher viele verschiedene formen - das is nur eine

als kleines kind wenn ich geschlafen hatte, hatte ich auch gelegentliche abstecher in das schlafzimmer meiner eltern gemacht oder bin einfach so mal über meine schule drüber geflogen

habe dadurch jetzt auch ein wenig mehr einsicht in die anderen "religionen" gekriegt und denke dass es weit mehr gibt als das rein menschliche dasein

zusätlich kamen bei mir auch zeitweise flashartige zustände - ich war damals jung also noch nie gekifft gehabt oder sonstwas aber wenn ich manchmal aus meinem fenster sah erschien mir die schule und die häuser oft in dunklem violetten leuchten..

bin der meinung dass jede psychose was auch immer.. solang man nicht ständig von wahnvorstellungen geblagt ist einfach nur hilfreich sein kann das leben schöner zu gestalten

Helferlein 36 Heidelberg W, 18

hey!

danke für die Erklärung. Danach hat aber glaub jeder Mensch ma ne Phase der depersonalisation, wo er total neben sich steht und alles nur noch von ausserhalb warnimmt. Könnt mir vorstellen dass das häufig in argen Stresszuständen vorkommt...

greetz
kadda

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