Arbeit mit Spassfaktor ohne Auskommen oder ...

Forums-InsiderIn 151 universum W, 49

hi @ all,

ich habe ein riesengroßes problem.

aus den verschiedensten gründen war ich lange zeit nicht im arbeitsleben integriert. habe dann, aufgrund meines alters und fehlender praxis, lange nach einer einigermaßen passenden arbeit gesucht und auch gefunden. diese arbeit hat mir richtig spass gemacht.

nach einem halben jahr ist meiner firma der auftraggeber abhanden gekommen. wir wurden alle bis auf einen entlassen. dieser hielt die stellung. die tätigkeit, die wir verrichteten wurde schon noch benötigt. und die firma, die den zuschlag erhielt, hat uns alle übernommen. wir wurden also in eine große firma eingegliedert. unser status ist zwar immer noch so, dass wir einen sonderstatus haben, es gab auch einige verbesserungen, aber das klima hat sich geändert.

aufgrund der örtlichkeit trifft man mit seinen kollegen nicht mehr so oft zusammen. wir haben viele versprechungen bekommen, die dann nicht eingehalten wurden, einige kollegen übten sich in vorauseilendem gehorsam usw. es ist halt eine große firma, wo schleimen zum tagesgeschäft gehört.

aber die arbeit selber ist immer noch ok. und ein teil der kollegen hat sich auch nicht verändert.

nun ist es aber so, dass mein ex-chef wiederum einen auftraggeber hat und neues personal braucht. und ich versteh' mich wirklich voll gut mit ihm, denn es gibt so selten integere menschen. die aufgabe würde mich voll reizen. und da ich mit der neuen firma eh' nicht so zufrieden bin, möchte ich sowieso irgendwann mal eine veränderung.

nun könnte ich sofort zu meiner alten firma wechseln, aber dieser wechsel wäre mit ziemlichen finanziellen einbußen verbunden, sprich: eigentlich kann man von dem gar nicht leben, was man da verdienen würde. ob sich das ändert, hängt halt von vielen verschiedenen faktoren ab, die alle schwer voraussehbar sind. es wäre eine ziemlich riskante entscheidung.

aber irgendwie reizt mich ein wechsel total.

ich habe jetzt also zwei große gegengewichte:

arbeit mit auskommen oder
arbeit ohne auskommen, aber mit begeisterung.

und ich weiß überhaupt nicht was ich tun soll.

vielleicht habt ihr ja ähnliche erfahrungen gemacht und könnt mir mit euren erfahrungen bei meinem entscheidungsfindungsprozeß helfen.

lg
atall

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Huhu Atall hallo

Quote:

arbeit mit auskommen oder
arbeit ohne auskommen, aber mit begeisterung.

Man könnte es auch anders formulieren:

Quote:

Arbeit mit Auskommen, bei der für mehr Begeisterung sorgen müsstest
Arbeit mit Begeisterung, bei der du für mehr Auskommen sorgen müsstest

... wenn's dir mit der Arbeit gut gehen soll. Kannst dich ja mal fragen, was dir schwerer fallen würde oder was schwieriger zu realisieren wäre.

Aber eigentlich wirkt dein Beitrag auf mich so, als hättest du dich im Grunde schon entschieden, als wäre der Wechsel das Richtige für dich. Vielleicht gäbe es ja zusätzlich zum Low-Budget-Job noch andere Möglichkeiten, die Finanzen in Schuss zu halten? Wär doch echt schade, wenn's am schnöden Geld scheitern würde, obwohl alles andere so gut passt.

Lieben Gruß,

thorn (die in letzter Zeit nicht so viel Energie fürs PM-Beantworten hatte Embarassed

)

Forums-InsiderIn 151 universum W, 49

hallo thorn Wink

,

du stellst aber auch immer so knifflige fragen Laughing

find' ich voll gut.

also:

thorn wrote:

Arbeit mit Auskommen, bei der für mehr Begeisterung sorgen müsstest
Arbeit mit Begeisterung, bei der du für mehr Auskommen sorgen müsstest

bei ersterem ist die arbeit selber ja nicht so sehr das problem, da sind es eher die firmenstrukturen und die wertvorstellungen, denen die firmenleitung anhängt. die kollidieren halt mit meinen. da ist mir klar, dass ich die nicht ändern kann. da hab' ich absolut keine möglichkeit der einflussnahme. da kann ich immer nur auf innere distanz gehen, aber mir dennoch meine vorstellungen in der arbeit verwirklichen.

die andere arbeit ist ein hochrisiko-job. sowohl was das finanzielle betrifft, als auch von der dauer her gesehen. denn der dortige auftraggeber ist sehr mobil. der kann in 3 monaten wieder weg sein. und ich kann mich noch gut an die vielen, vielen bewerbungen erinnern Wink

. aber zumindest kann ich in der zwischenzeit arbeitserfahrung vorweisen.

emotional besehen weiß ich, dass ich den neuen job sofort annehmen sollte. wenn der arbeitsmarkt eine spur besser wäre, würde ich auch nicht sehr lange nachdenken. aber ein bissi sollte ich doch auch vernünftig sein.

wär' so ein problem im privaten bereich angesiedelt würde ich mich für hochrisiko entscheiden. es ist eine verdammte zwickmühle momentan.

aber sei's wie sei! ich werde die nächsten vier tage nach hause fahren, entspannen, alles in ruhe sacken lassen und dann ... werd' ich mich innerhalb der nächsten 2 wochen entscheiden müssen.

deine 2 umformulierungen werd' ich jedenfalls mitnehmen Wink

.

lg
atall

p.s. ... in letzter Zeit nicht so viel Energie fürs PM-Beantworten hatte Embarassed

hey ist voll in ordnung! ich hoffe dir hat die geschichte gefallen. und ich drück dir immer noch die daumen!!

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

atall wrote:

arbeit mit auskommen oder
arbeit ohne auskommen, aber mit begeisterung.

Das hängt doch ganz von deiner Lebenssituation ab: Ist man aufs Geld angewiesen, hat man nicht wirklich die Wahl. Ist man nicht aufs Geld angewiesen, hat man die Wahl. Bei dir klingt es so, als ob du die Wahl hast, also von anderer Seite her (Partner?) finanziell gesichert bist. Insofern ist es doch kein grosses Problem, wenn du das Risiko eingehst...

LG, Nachtvogel

Forums-InsiderIn 151 universum W, 49

na ja, finanziell gesichert bin ich von anderer seite her nicht! ich hab' zwar die sicherheit, dass ich wenn's mir finanziell so schlecht gehen sollte, dass gar nix mehr geht, könnte ich auf die familiäre seite zurückgreifen. aber das will ich eigentlich nur, wenn ich nix mehr zu beissen hab'. also nur als allerletzten ausweg.

von dem was ich jetzt verdiene kann ich so leben. von dem was ich beim anderen job verdienen würde, müßte ich ...
auf alle fälle wär's zum leben zuwenig. außer ich würd' einen nebenjob annehmen oder auf meine ressourcen zurückgreifen. zumindest für eine zeitlang. nebenjob ist aber auch wieder eine zeitfrage und find' ich überhaupt was. ist bei der heutigen arbeitsmarktlage auch nicht so einfach.

aber was wenn ich wieder krank werde und nicht mehr so arbeiten kann? da würde ich sie dann wirklich brauchen. ich weiß zwar, dass ich dann auf meine familie zählen könnte, aber ich will eigentlich solange es geht auch in diesem bereich eigenständig sein.

mein dilemma ist halt, dass so viele dinge im vorhinein nicht berechenbar sind. prinzipiell ist mir schon klar, dass das so ist. der job ist ja eigentlich so wider jegliche vernunft. aber er reizt mich halt ungemein. und für die psyche wär' er schon gesund.

ich hab' absolut keinen plan ...

lg
atall

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

Also ich als Arbeitslose, die schon ewig viele Bewerbungen ohne Erfolg geschrieben hat, wuerde dir den Tipp geben, "auf sicher" zu gehen. Fuer den Spassfaktor, Bestätigung usw. kannst du dir doch ein Hobby suchen ...
Die Juengste bist du ja auch nicht mehr (im Bezug auf Arbeitsmarkt), insofern duerfte es nicht leicht sein, nach einem absoluten Schiffbruch in Sachen Job wieder etwas zu finden.

LG, Nachtvogel

Helferlein 144 Österreich W, 34

Hi atall!

Wie stehen die Aktien?
Haste dich schon entschieden? zwinkernd..

Ich trau mich nicht weiter auf deinen Beitrag einzugehn, weil es
1.echt seeehr schwierig ist und
2.du es ganz allein entscheiden musst -
bist auch du diejenige die den Preis (so od. so) zu zahlen hat.

Versteh dein Dilemma sehr gut und bin MEGAgespannt wie
du dich entscheiden wirst Rolling Eyes

Nur eins, egal wie du dich entscheidest hör ganz GENAU auf deinen
Bauch und dein Herz, denn solltest du für dich deine jetzige
Entscheidung irgendwann in Frage stellen, dann ist es bestimmt
gut zu wissen, das es zu dem jetzigen Zeitpunkt deine richtige
Entscheidung war, egal was noch kommt...

(ich hoffe das klingt jetzt nicht konfus Embarassed

ich hab nen Hang
zu verschachtelten Sätzen...*gg*)

Alles Gute
schwarz

Forums-InsiderIn 151 universum W, 49

liebe nachtvogel,

danke für die blumen Wink

. ich weiß schon, dass ich nicht mehr die jüngste bin. aber am heutigen arbeitsmarkt ist es auch schon wiederum egal, was du bist, wie du bist etc. entweder bist du überqualifiziert oder unterqualifiziert ... du bist zu alt oder zu jung ... hast zu wenige kinder oder hast zu viele ... hast zuviele arbeitsjahre oder zuwenige ... zuviel lebenserfahrung, aber keine arbeitserfahrung und ... und ...

aber ich versteh' dich schon. ich habe auch lange genug bewerbungen geschrieben und ein sch***minijob gemacht, bis ich was einigermaßen passendes gefunden habe. war damals eh' ein totales glück. ich wünsche dir, dass du auch für dich, was passendes findest. nicht unterkriegen lassen vom frust der absagen Wink

.

mir hat mal einer beim vorstellungsgespräch gesagt, ich hätte für mein alter viel zu wenig arbeitserfahrung. stimmte auch. dafür habe ich aber lebenserfahrung. und die hatte er nicht. er hatte nur viel arbeitserfahrung, aber vom leben verstand er gar nichts.
das war für mich damals so unendlich verletzend, dass ich sogar heulen mußte und ich bin ein mensch, der gaaaanz selten weint. ob dieser zynischen überheblichkeit hab' ich danach dann eine totale wut gekriegt, aber gott sei dank habe ich es dann geschafft, diese für mich zu nutzen. denn von so einem präpotenten a*** lass' ich mich doch nicht unterkriegen.

also, viel glück!!

hi schwarz,
dein quasi-verschachtelter satz, war überhaupt nicht konfus Laughing

, da gibt's noch viel, viel schlimmere. deiner war so gesehen richtig easy Wink

danke für deinen beitrag. ich denke ich werde dich jetzt etwas enttäuschen: ich habe mich nämlich für die vernunft entschieden. ich war damals ein paar tage weg und hab' mir alles noch mal in ruhe durch den kopf gehen lassen.

und die vernunft hat gesiegt!

das risiko war mir einfach zu hoch und diese arbeitsplatzänderung hätte mich auch zuviel energie gekostet, da ich ja einen nebenjob hätte suchen müssen. und da ich ja "mein hobby studium" zu ende bringen möchte und in diesem semester, die mir noch fehlenden scheine machen will, damit ich nächstes semester mit der diplomarbeit anfangen kann, hätte es mir einfach zu viel unruhe und veränderungen in mein leben gebracht.

und von daher musste ich mich entscheiden: mach' ich es fertig oder lass' ich es schleifen. und da es mir mehr wert war, bin ich jetzt halt bereit, dafür auch den preis zu zahlen: arbeit als broterwerb. ich werde halt die nächsten eineinhalb jahre durchdrücken. und da ich ja vom studium her sowas wie 'nen lustgewinn habe, denke ich, dass ich das damit kompensieren kann.

ich denke es war 'ne entscheidung, die o.k. war. und wer weiß wozu das ganze gut war. vielleicht war für mich die zeit für einen wechsel einfach noch nicht reif Laughing

auf alle fälle, fühlt sich die entscheidung stimmig an. es kann halt nicht alles immer nur lustgewinn sein. manchmal muss man auch zahlen Wink

wie geht's dir bei deiner arbeit, was gibt's da neues?

lg
atall

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