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Lallope
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Post Sun, 20.Jul.03, 12:13      2.Geige und andere halbe Sachen... Reply with quoteBack to top

Keine Ahnung, ob mir hier jemand mit seinen Ratschlägen helfen kann. Aber ich denk mal, es ist schon wichtig, mal drüber zu reden bzw. schreiben zu können.

Also... es geht darum, dass ich mir seit Jahren eine Art Verhaltensmuster zugelegt hab. Und zwar geht´s da um Männer, Beziehungen und allem was dazugehört.
Ich hatte im Grunde noch nie so eine richtige Beziehung. Also, nichts, das länger als 3 Monate gedauert hat. Und ich bin nun doch schon 28...
Eine Zeit lang (eigentlich noch bis vor kurzem) hab ich immer gesagt "es war halt einfach ned der Richtige dabei".. nur mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es ja auch an mir liegen könnte. Also, zumindest zu einem Teil. Ich hab meine letzten "Beziehungen" (die ja keine waren) hergenommen und miteinander verglichen.. Und dabei ist mir aufgefallen, dass all diese Männer irgendwie "unerreichbar" waren.
Entweder waren sie schon vergeben (was ich immer von Anfang an gewußt hab, mich aber trotzdem drauf eingelassen hab), oder sie wohnten weit weg von mir (Minimum: 350 km).. auf jeden Fall war´s immer wieder das Gleiche: Ich wußte von Anfang an, dass es schwierig werden würde... Aber ich hab immer meine ganze Energie "zusammengepackt" und in die "Freundschaft", "Beziehung", oder was auch immer es zu dem Mann war, investiert.
Und immer wieder war´s vorauszusehen, dass ich diejenige sein werde, die wieder mal auf die Schnauze fällt und der wehgetan wird.
Vielleicht bin ich auch masochistisch veranlagt? Wink
Naja.. wie auch immer.

Möchte Euch nun meine momentane Situation schildern:
Ich wohn in Wien, hab jemanden in Kärnten kennengelernt.. über´s Internet. Ein witziger, intelligenter, gutaussehender, absolut liebenswerter Kerl. Der mir anfangs sagte, dass er eine Freundin hätte, die Beziehung ned so gut läuft, er aber auch keine andere Freundin suchen würde. Ok - egal. Wir haben ja nur ein paarmal gemailt - da ist es mir ja egal, ob er vergeben ist oder nicht. Die Gedanken gingen wirklich nicht in irgendeine andere Richtung. Tja. Da ich nicht so oft Internet-Zugang hab, beschlossen wir dann, mal zu telefonieren. Das taten wir dann täglich, manchmal sogar mehrmals am Tag. Oder wir schickten uns SMS. Das Ganze war Anfang Dezember. Gegen Ende Dezember dann hat er manchmal Andeutungen gemacht, von "Herzensangelegenheiten" gesprochen und ähnliches.. Ich bin´s immer übergangen, weil ich mir gedacht hab "Verlieb Dich nur ja nicht in den, der will keine neue Freundin"... Aber ich denk mal, gehofft hab ich´s schon.
Und dann.. Silvester war´s soweit... er hat mir nach Mitternacht eine SMS geschickt, ob er mich anrufen kann.. und darauf folgte ein Gespräch, in dem er meinte, er müßte mir 2 Dinge sagen... eins davon war, dass er sich in mich verliebt hatte - ich dachte nur die ganze Zeit "wir haben uns noch nicht mal gesehen, wir kennen uns im Grunde gar nicht.. wie kann er nur von "verliebt-sein" reden!??!?!"... naja.. und die zweite Sache war, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, weil er mich angelogen hat... er dachte, es wär nur eine Chat-Bekanntschaft, die sich nicht weiterentwickeln würde, sonst wär er eh ein ehrlicher Typ... hm.. also, gestand er mir, dass er keine Freundin hatte.. sondern verheiratet ist und eine kleine Tochter hat. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, weil ich bereits relativ starke Gefühle für ihn entwickelt hatte, obwohl ich das gar nicht wollte. Aber ich hatte mir immer wieder gesagt "ein verheirateter Mann ist schon tabu für mich, und erst recht, wenn Kinder auch noch da sind!"..
Ich werde diesen 1. Jänner wohl so schnell nicht mehr vergessen. Wir haben sehr sehr lange geredet, beide geheult und uns immer wieder gesagt, dass wir uns verliebt hätten...
Ab dem 2. Jänner war dieses Thema dann "tabu".. ich wollt´s so. Ich wußte nicht, was ich dazu noch sagen sollte, weil ich nicht mal die geringste Chance sah, dass das Ganze Sinn hätte...
Ich wollte nicht schon wieder verletzt werden, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits genau wußte, dass es sicherlich passieren würde...
Wir wollten uns dann mal treffen.. um festzustellen, ob unsere Gefühle wirklich genauso sind, wenn wir uns gegenüberstehen und in die Augen sehen. Oder ob wir feststellen, dass wir uns gut verstehen, aber nicht mehr... Er wollte dann Ende Februar nach Wien kommen. War dann aber doch nicht möglich. Im März dann hat er mir erzählt, dass seine Frau wieder schwanger ist (wie lange schon - keine Ahnung). Da hat´s dann bei mir "klick" gemacht. Ich dachte mir, dass die Ehe nicht so schlecht sein konnte, wenn nun noch ein zweites Kind unterwegs war. Ich hab dann so eine Art "Schlußstrich" gezogen, und ihm gesagt, dass in seinem Leben kein Platz für mich ist. Dass er all das, was er in "uns" investiert, besser in seine Familie investieren sollte. - Bei diesen Worten kämpfte ich mit den Tränen, aber ich wußte, dass es auf Dauer besser war - vor allem für mich. Ich wollt mich selbst vor einer schmerzhaften Erfahrung schützen. Sad
Wir beschlossen dann, den Kontakt zu reduzieren. Ab und zu ein Mail, ab und zu ein Telefonat. Wir wollten zumindest sowas wie eine Freundschaft erhalten.

Das Ganze ging ca. 1½ Monate. Irgendwann mal saß ich in der Arbeit und las seine Mails. Sah mir seine Fotos an. Schaute auf seiner Homepage vorbei. Und mußte mir eingestehen, dass er mir wahnsinnig fehlte. Ich schrieb ihm nur ein kurzes Mail, in dem ich ihn das wissen ließ. Und genau mit diesem Mail hab ich das Ganze wieder "gestartet". Es war, als hätte er nur darauf gewartet. Und - wie´s der Zufall so wollte - hatten wir beide in der Woche darauf Zeit, um uns zu sehen. Wir trafen uns in Klagenfurt. Er hatte sogar Zeit, die Nacht über zu bleiben. Wir waren wahnsinnig aufgeregt, als der Zeitpunkt, an dem wir uns endlich sehen sollten, näher kam. Und als wir uns dann gegenüberstanden, hätte ich vor Glück heulen können. Er war genau so, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Von ihm geht ein Strahlen aus, das man einfach nicht mit Worten beschreiben kann. Wir verbrachten dann einen wunderschönen Abend und eine noch schönere Nacht, die ich nie missen möchte.
Der Abschied am nächsten Morgen fiel mir extrem schwer. Ich wußte nicht mal, ob wir uns jemals wiedersehen würden. Am liebsten wäre ich nie wieder heimgefahren, nur um einfach ein bisschen näher bei ihm zu sein. Sad
Wir haben immer noch Kontakt, ich weiß, dass er mich sehr gern hat. Obwohl er immer wieder betont, dass er mir nur Sex - und nicht mehr - bieten kann. Diese Bemerkung allein ist extrem schmerzhaft für mich. Aber ich wußte es ja, ich hätt ja einfach "nein" sagen können. Aber aus irgendeinem Grund hab ich meine "Vorsätze" von wegen: Mann mit Frau und Kind = TABU!!! gebrochen. Eigentlich bereue es nicht mal. Im Gegenteil. Ich würd´s bereuen, wär ich nicht hingefahren und hätt ich ihn nie kennengelernt. Ich hätt mich immer gefragt, was wir wohl wirklich füreinander empfinden würden oder auch nicht.

Anfang Juli haben wir uns wieder gesehen. Leider nur für ein paar Stunden. Noch dazu war ich krank und alles andere als eine "gute Gesellschaft". Seit diesem Treffen kommt mir vor, als würde der Kontakt zu ihm langsam, aber sicher, immer weniger werden. Klar, er hat viel um die Ohren - beruflich ist er sehr viel unterwegs. Ich vermute, dass nun vielleicht auch schon das 2. Kind da ist, und er deshalb mehr daheim ist.
Ich hab keine Ahnung. Weiß nicht, wie ich ihn fragen soll. Fragen zu seiner Familie sind eine Sache, die wir nie erwähnen.

Nun kommt noch dazu, dass ich einen anderen Mann kennengelernt hab. Er wohnt auch in Kärnten. Als ich ihn kennengelernt hab, hat er mir erzählt, er hätte eine Firma und würde eventuell Verstärkung brauchen.
Das war mein "Stichwort". Ich wollte diesen Job haben. Um näher bei meinem "Schatz" zu sein. Dieses Jobangebot entpuppte sich allerdings als Lüge.. und - ich möchte mich kurz fassen - mittlerweile hat sich diese Bekanntschaft in eine ganz andere Richtung entwickelt. Dieser Mann (Andi) hat sich nun Hals über Kopf in mich verliebt. Wir kennen uns zwar noch nicht lange, aber trotzdem. Ich hab ihn auch gern. Aber ich weiß nicht, wie weit ich mit ihm gehen möchte. Ich weiß nicht, ob ich mir eine Beziehung wirklich vorstellen kann. Ich fühl mich wohl bei ihm, und er hat mich gern, so wie ich bin.
Aber trotzdem glaub ich nicht, dass daraus was werden kann. Dabei spielen einige Dinge mit. Er hat keinen Job und tut momentan auch nichts dazu, diesen Zustand zu ändern. Das ist etwas, womit ich nicht leben kann. Ich brauche eine gewisse Sicherheit. Denn schliesslich möchte ich auch mal eine Familie haben und dabei nicht jeden Cent 2x umdrehen müssen. Und dann kommt eben noch dazu, dass ich den anderen nicht aufgeben will. Und daher denk ich, dass es mich nicht richtig "erwischt" hat. Denn ich glaub, wenn das der Fall wäre, würd es mir leichter fallen, den Verheirateten zu "vergessen", bzw. die Geschichte als beendet zu sehen. Es ist aber so, dass ich ihn auf keinen Fall aufgeben möchte.
Einerseits fehlt mir Andi, wenn ich ihn nicht sehe, oder nicht höre. Andererseits kann´s auch sein, dass ich einfach nur das Gefühl vermisse, die volle Aufmerksamkeit eines Menschen zu bekommen. Ich weiß auch nicht. Ich hab ihn gern - ja! Aber ich glaub, zu mehr bin ich nicht "zu haben". Er ist nicht das, was ich als "Traummann" bezeichnen würde, aber das sollte ja auch gar keine Rolle spielen! Er ist nett, aber ich glaub nicht, dass ich mich bis über beide Ohren in ihn verlieben kann...!?
Ich frage mich, ob ich´s könnte, wenn ich den anderen nicht kennen würde? Ich frag mich auch, ob´s überhaupt mit ihm in Zusammenhang zu bringen ist. Oder doch wieder nur mit mir, weil ich einer Beziehung aus dem Weg gehen möchte?
Keine Ahnung.
So, jetzt bin ich meine "Geschichte" losgeworden. Vielleicht hat ja irgendjemand ähnliches erlebt und kann mir von seinen/ihren Erfahrungen erzählen?
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marie32
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Post Sun, 20.Jul.03, 13:27      Reply with quoteBack to top

hi lallope,

hab beim lesen auch das gefühl, dass du nicht zufällig immer wieder in die gleich situation stolperst...sondern aus den jeweils schwierigen rahmenbedingungen vielleicht etwas für dich ziehst...

du schreibst, dass du immer deine ganze energie "zusammengepackt" hast, um sie in die jeweilige beziehung zu investieren. wäre die bezeihung "einfacher" gewesen, hättest du nicht so viel "energie" reinpacken müssen, oder?
und jetzt ersetz mal das wort "energie" durch "zwiespältige emotionen"...

noch ein gedanke: wenn man starke sehnsucht empfindet (und sehnsucht ist ja was, das süß und bitter ist zugleich), hat das leben ein starkes ziel. der "sinn" scheint plötzlich einfach darin zu liegen, das "süße" zu kriegen Wink, die sehnsucht also zu stillen...je schwieriger das ist, desto mehr wird dich das gefühl vermutlich vereinnahmen...
und sehnsucht hat nicht umsonst den wortbestandteil "SUCHT"...

was meintse dazu?

liebe grüße von
marie
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wakatonka
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Post Sun, 20.Jul.03, 14:29      Reply with quoteBack to top

Hallo Lallope

Mal meinen Senf dazu geben möchte.......
Wie war es als du gemerkt hast, das dich beide Männer belogen haben
und das von Anfang an.
Hat dich das nicht gestört? Oder hattest du das von vornherein erwartet.

wakatonka lächelt dich an

_________________
Jedes gütige Wort ist ein von einem Sonnenstrahl getroffener Tautropfen
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Lallope
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Post Mon, 21.Jul.03, 13:42      Antwort an Marie und Wakatonka Reply with quoteBack to top

Hi Marie...

ich glaub schon länger nicht mehr, dass das alles Zufall ist. Deshalb überleg ich mir auch schon ständig, woher das alles kommt, und was ich dagegen tun kann. Wirklich glücklich bin ich ja bisher damit nicht geworden. Oft denk ich mir, dass ich mir ja im Grunde nur selbst im Weg steh... Und um das nicht mehr zu tun, muss ich mal eine Art "Ansatz" finden..
Das mit der (Sehn)Sucht... hm..
Ich denk mal, sobald ich jemanden gefunden hab, der meine Sehnsucht stillt.. jemand, der immer da ist, bzw. es sein könnte (hatte mal so jemanden, der wohnte nicht mal 10 min. von mir weg), ist es für mich "uninteressant"... d.h. ich find dann Dinge, die mir nicht gefallen, möchte mehr alleine sein als vorher... oder ich "nehm" gleich mal jemanden, der eigentlich nicht mein Typ ist...
Fast wie geplant...


.... zu Wakatonka:

Wie es war, als ich belogen wurde? Oder wie es war, als ich die Wahrheit erfahren hab.. hm.. das fand ich nicht sooo schlimm.. also, vielleicht, weil ich´s schon gewöhnt bin? Im Grunde bin ich mit Lügen aufgewachsen... Mein Vater hat meine Mutter immer belogen.. bis sie sich scheiden haben lassen.. dann ein paar Jahre ohne Lügen.. und dann meine ersten eigenen Erfahrungen mit Männern... Baron Münchhausen ist nix dagegen Wink
Also.. gestört.. ja klar.. sicher hat´s mich gestört... andererseits hab ich - im Nachhinein gesehen - bei beiden ja gleichzeitig was Positives erfahren.
D.h. - sie haben mir zwar die Lüge gestanden, aber gleichzeitig etwas Nettes "verraten", sodass ich mich nicht auf die Lüge konzentriert hab.
Ich hoff, Du weißt, wie ich das jetzt mein...
Beim Verheirateten war´s, dass er sich in mich verliebt hat... Die Lüge war beinah egal. Es zählte nur noch, dass er dasselbe fühlt wie ich, und der Gedanke "hm... wie soll das nur gehen?!"...
Und bei Andi war´s so, dass er mir dermassen viel von sich erzählt hat, über sich, seine Situation (die alles andere als rosig ist), und dass er ja nur gelogen hat, um vor mir besser da zu stehen, quasi - um mich zu beeindrucken..
Und die Dinge, die er mir von sich erzählt hat (er ist alles andere als ein erfolgreicher Mann.. hat Schulden und jede Menge Troubles)... das wiederum hab ich so extrem ehrlich gefunden, dass ich ihm irgendwie verziehen hab, bzw. ihn für seine - wenn auch späte - Ehrlichkeit "belohnen" möcht, und ihm deshalb nicht den Rücken kehre...
Enttäuscht war ich eigentlich nur, dass ich nun keinen Job in der Nähe des Verheirateten haben könnte... Sad
Die Lügen an sich waren mir, glaub ich, ziemlich egal..

Hm.. soviel dazu.. :-/
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marie32
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Post Mon, 21.Jul.03, 18:57      Re: Antwort an Marie und Wakatonka Reply with quoteBack to top

Lallope wrote:
Ich denk mal, sobald ich jemanden gefunden hab, der meine Sehnsucht stillt.. jemand, der immer da ist, bzw. es sein könnte (hatte mal so jemanden, der wohnte nicht mal 10 min. von mir weg), ist es für mich "uninteressant"... d.h. ich find dann Dinge, die mir nicht gefallen, möchte mehr alleine sein als vorher... oder ich "nehm" gleich mal jemanden, der eigentlich nicht mein Typ ist...
Fast wie geplant...


du suchst also das chaos in deinem innern...die starken gefühle.
ich glaub, hier sollteste weiterdenken.

hast du angst, zu ruhe zu kommen? wie fühlt es sich an, wenn da kein chaos, keine sehnsucht, kein ziel ist, das da heisst: ich muss ihn unbedingt wiedersehen, für mich gewinnen?

konkreter: ist dein leben sonst so...wenig aufregend? (hey, das is nicht böse gemeint, ok? nur, wenn du magst...)

liebe grüße von
marie
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criseldis
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Post Tue, 22.Jul.03, 0:22      Reply with quoteBack to top

hi,

also zwei dinge fallen mir extrem auf: du willst keinen WIRKLICH an dich heranlassen - also alltagssituationen mit der liebe verknüpfen. und dich stören die massivsten lügen nicht.

für dich scheint also die beziehung zu männern ganz eng mit lügen verknüpft zu sein. wer liebt lügt. vielleicht hat dich das bild deines vaters geprägt. lügen ist nicht schlimm wenn man jemanden liebt. ABER: gerade das ist schlimm. du kannst zu keinem der männer vertrauen aufbauen. wie auch? wovon auch? aber eine längerfristige beziehung ohne vertrauen wird nicht funktionieren.

und wie deutlich hervorgeht, suchst du dir regelrecht männer aus, die dir genau das vorlügen was du hören magst, mit denen eine beziehung äußerst kompliziert - eigentlich gar nicht möglich wäre - und die du nur magst solange sie irgendwie auch unerreichbar bleiben. und vor allem: nichts ist aufregender und romantischer, als liebe wider die umstände zu führen. das erfordert kampf, kreativität, mut. du lebst von der fantasie die du von einem mann und den umständen hast. ich trau mich fast wetten, würde der verheiratete kerl nicht verheiratet sein und bei dir um die ecke wohnen - er verlöre so schnell den reiz wie alle anderen auch. und nochwas: manchmal ist es schön, sich in der ausweglosigkeit des schicksals zu suhlen. die verantwortung abzugeben und die umstände schuld sein zu lassen am eigenen unglück.

dir ist klar, dass du einem muster folgst. du bist immer deine mutter. eine frau die einen mann liebt der sie belügt. gleichzeitig aber weißt du, dass du genau das nicht willst - und daher wehrst du dich auch innerlich.

vielleicht solltest du dich mal von der männer/beziehungswelt zurückziehen, dir eine auszeit gönnen und dir darüber klar werden, welche charaktereigenschaften dein mann haben sollte und welche anforderungen du an eine beziehung stellst. und dann geh los und nimm es in deine hand. trage verantwortung und vertiefe nicht vorprogrammiert negative beziehungen.

ich würde mir mehr gedanken machen, dass andi dich so belogen hat, als darüber dass seine finanzielle situation so schlecht ist. wer einmal lügt.... und wenn du dann dastehst mit drei kindern und er verliert seinen job? er würde dich monate hinweg anlügen - sogar täglich das haus verlassen um dir die heile welt vorzuspielen.
und der familienvater? der belügt dich doch noch immer ständig. das ihm heiligste verbirgt er vor dir. und wenn nicht das, so belügt er seine ehefrau. selbst wenn ihr zusammenkommen könntet - du müßtest damit rechnen, dass er vor dem monitor hockt und einer anderen lady ewige liebe schwört.

eigentlich hast du es in der hand. folge dem bisherigen muster auf ewig, oder durchbrich es. finde mut zu neuen schemen. auch ehrlichkeit und wahrheit können funktionieren.

und nochwas: kann es sein, dass dich lügen nicht so stören weil du selber gelogen hast?

nicht böse
lg
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Lallope
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Post Tue, 22.Jul.03, 7:59      Antwort an Marie und Criseldis Reply with quoteBack to top

Erstmal danke für die ehrlichen Antworten!

- Marie, ich weiß nicht, wie es ist, wenn mal kein Chaos herrscht... Ich hab mich immer von einem ins nächste gestürzt - wirkliche Ruhepausen gab´s keine. Und wenn, dann nur sehr kurze. Das heißt, ich weiß wirklich nicht, wie es ist, mal einfach für sich zu sein. Mit den "normalen" Gefühlen, die man so hat...
Wie sehr oder wie wenig aufregend mein Leben ist - naja, ich hab meinen Job, ich hab Freunde, die ich gern mal treff. Aber ich bin jetzt keine, die sich tausende Hobbys zulegt, nie zur Ruhe kommt, ständig auf Achse ist. Hab ein paar Dinge, die ich gern mach... und hab ein paar Dinge, die ich aus Gewohnheit mach. Viel rundherum gibt´s da gar nicht. Ob´s jetzt aufregend ist oder nicht > naja.. egal Wink
Ich kann aber jetzt nicht genau sagen, ob ich meinem Leben durch meine "Chaos-G´schichten" die entsprechende Würze geben will.....


- Criseldis... das mit Alltag und Liebe, das stimmt 100%ig. Ich könnt mir nicht mal vorstellen, dass jemand da ist, während ich z.B. meine Fenster putz.. Ich find´s ganz praktisch, dass noch nie jemand bei mir gewohnt hat oder dass es noch nie jemanden gab, der ständig da war - zumindest eine Zeit lang. So kann ich mir immer überlegen, bzw. planen: Wann ist er nicht da? Wann hab ich Zeit für meinen Alltag? .. sozusagen ..
Ich muss aber zugeben, dass ich´s noch nie andersrum versucht hab. Wahrscheinlich, weil ich´s mir beim besten Willen nicht vorstellen kann.

Klar ist, dass ich meine Situation oder mein Verhalten schon oft mit meinen Eltern in Zusammenhang gebracht hab. Ich hab meinem Vater mal einen Brief geschrieben - hab ihn nie abgeschickt, weiß auch nicht, ob ich´s tun werd... - darin stand unter anderem:
" ...ist halt schwierig > ein Verhaltensmuster, das man als Kind vorgelebt bekommt und dann noch selbst ca. 10 Jahre lang weiter hegt und pflegt.. dazu braucht´s dann schon jemand ganz Besonderes, der sich das antut, das ganze Misstrauen abzubauen und Deine Gefühlswelt in Ordnung zu bringen... "
Vielleicht such ich aber auch gar nicht nach diesem "ganz Besonderen", weil ich´s ganz bequem find, mich nicht selbst damit auseinander zu setzen, sondern einfach - wie Du schreibst - "die verantwortung abzugeben und die umstände schuld sein zu lassen am eigenen unglück." Ich glaub, da kann ich Dir zustimmen. Ist teilweise schwierig, das zuzugeben. Aber es ist halt doch um einiges einfacher, irgendwem - in diesem Fall den Umständen - die Schuld zu geben und nicht selbst dran arbeiten, damit sich was ändert.

...weil ich selbst gelogen habe... Im Grunde lüg ich ja immer noch: Andi weiß nichts von dem anderen Kerl.. und das wird auch so bleiben. Was ich irgendwie schlimm find (aber irgendwie auch nicht):
Dass ich deshalb ned mal ein schlechtes Gewissen hab. Wahrscheinlich (so erklär ich mir das), weil ich das, was ich mit Andi hab, nicht als Beziehung seh oder akzeptier...?
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