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Emily77
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Post Wed, 28.Mar.07, 16:52      was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Ich hoffe, ich habe jetzt das richtige Unterforum gewählt - ich war mir nicht sicher...
Meine Therapie läuft jetzt seit etwas über einem Jahr. Ich habe von Anfang an gemerkt, dass es intensiver ist als das, was ich aus der Vergangheit an Therapien kannte und dass es mehr "an die Substanz" geht.

Im Moment bin ich ziemlich verunsichert. Ich habe bis vor kurzem in der Überzeugung gelebt, dass ich eine glückliche Kindheit hatte und dass meine ganzen Probleme erst in den letzten sechs Jahren aufgetaucht sind. Mit Hilfe der Therapie und dadurch, dass ich vieles aus einem anderen Blickwinkel gesehen habe, ist mir klar geworden, dass ich diese glückliche Kindheit nicht hatte. Ich habe schon als 10/11-jährige angefangen mich selbst zu verletzen, ich habe schon früh in meinem Tagebuch geschrieben, wie unglücklich und ungeliebt ich mich fühle. Ich habe schon als Kind ständig mit der Frage gelebt "bin ich falsch, warum bin ich anders als die anderen,...". Aber mir war das nie bewusst.
Auch kommen jetzt Erinnerungen an meine Kindheit, die ich auf die Seite geschoben hatte.
Und ich kann auch körperliche Symptome, die ich schon lange habe, plötzlich Auslösern zuordnen.
Auf der einen Seite ist das alles hilfreich für mich, weil ich mich besser verstehen kann und für viele offene Fragen Antworten finde.
Auf der anderen Seite verunsichert es mich - weil es auch noch Symptome gibt, für die ich keine Auslöser kenne und die mich sehr einschränken oder belasten. Aber wenn ich nach Ursachen forsche, dann ist da nur eine schwarze Wand in meinem Kopf, die mir keine Antworten gibt. Manchmal macht mich diese Wand so wütend, dass ich verzweifeln könnte...

Und vor allem, warum ist das in früheren Therapien nicht aufgetaucht? Warum ist mir nicht da schon klar geworden, dass meine Probleme nicht plötzlich vor sechs Jahren da waren, sondern dass sie schon lange Zeit bestehen und sich mit der Zeit immer weiter vergrößert haben...

Und warum habe ich keinen in meiner Familie, den ich fragen könnte und der mir ehrliche Antworten geben würde?
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carö
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Post Wed, 28.Mar.07, 17:05      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Quote:
Und vor allem, warum ist das in früheren Therapien nicht aufgetaucht?


liebe christin,

schwer zu sagen... aber evtl. war die zeit dafür noch nicht reif ? vielleicht ist der rahmen deiner aktuellen therapie auch sicherer bzw. du fühlst dich sichererer dort und kannst deswegen mehr zulassen ???
nur so ein paar ideen..

alles gute für dich...

LG
caroline
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Nachtvogel
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Post Wed, 28.Mar.07, 17:33      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Vielleicht ist es auch eine andere Therapieform, bei der man mehr in die Tiefe geht, mehr analysiert. Oder der Therapeut hat sozusagen den Weg zu deinem Inneren geöffnet. Gruende mag es viele geben und es ist schwer fuer einen Aussenstehenden hier im Forum, das zu erraten.

Mir ging es uebrigens ähnlich wir dir. Auch ich dachte, dass in meiner Kindheit ja alles super wunderbar gewesen wäre. Wenn man mal von einigen Problemen in der Schule absieht und halt etwas Stress mit meinem Vater. Aber das hat ja jeder. Konnte dann gar nicht verstehen, warum ich vor ein paar Jahren regelrecht abgestuerzt bin.
Erst durch die Therapie habe ich Zusammenhänge verstanden. Auch bei mir war in der Jugend nicht alles ok. Ich litt lange an Bulimie, war Aussenseiterin und hatte verschiedene soziale Ängste, das Gefuehl nicht dazuzugehören etc. etc. Auch dafuer waren Ursachen in meiner Kindheit zu finden. Zum Beispiel in Problemen und Verhalten meiner Eltern und gewissen Verhaltensweisen, die sie mir (ungewollt) antrainiert haben. Hätte ich so sonst nie kapiert, weil ich halt alles fuer normal hielt.
Durch dieses Verständnis habe ich auch gelernt, viele jetzige Gefuehle von mir zu verstehen. Auch, warum ich in bestimmten Situationen sozusagen ueberreagiere.

Dass es Dinge gibt,die du dir noch nicht erklären kannst, ist doch ganz normal. Das bedeutet einfach, dass du noch sozusagen auf dem Weg bist. Irgendwann werden dir auch diese Zusammenhänge klar werden.

LG, Nachtvogel
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Emily77
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Post Wed, 28.Mar.07, 17:50      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Hallo ihr beiden,

danke für die Antworten!

Quote:
aber evtl. war die zeit dafür noch nicht reif ? vielleicht ist der rahmen deiner aktuellen therapie auch sicherer bzw. du fühlst dich sichererer dort und kannst deswegen mehr zulassen ???


Ja, das letzte trifft auf jeden Fall zu - ich habe mich in der Therapie noch nie so sicher gefühlt wie jetzt. Und, was sich auch geändert hat, sind meine äußeren Lebensumstände. Vielleicht spielt auch die räumliche Distanz und die damit verbundene Sicherheit eine wichtige Rolle.

Quote:
Vielleicht ist es auch eine andere Therapieform, bei der man mehr in die Tiefe geht, mehr analysiert.


Klar, dass ist auf jeden Fall so. Zuerst habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht, jetzt eine analytische. Die Unterschiede sind mir schon bewusst. Aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass sich das auf so unterschiedliche Weise auswirken würde - im Nachhinein hat mir die VT wenig gebracht, an meiner Symptomatik hat sich nichts geändert, im Gegenteil, es wurde nur noch schlimmer...

Quote:
Das bedeutet einfach, dass du noch sozusagen auf dem Weg bist. Irgendwann werden dir auch diese Zusammenhänge klar werden.


Ich bin sehr ungeduldig mit mir. Am liebsten würde ich auf der Stelle alles wissen und bewältigen wollen... Rolling Eyes

Lg, Christina
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carö
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Post Wed, 28.Mar.07, 20:18      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

hallo christina,

versuch geduld mit dir zu haben - auch wenn es schwer ist. ich bin auch immer sehr ungeduldig gewesen. letzlich blockiert man sich damit aber nur zusätzlich. es dauert eben solange, wie es dauert grinsend

so eine analytische therapie bietet dir aber gerade auch den entsprechenden zeitlichen und auch insgesamt therapeutischen rahmen dafür.

ich habe einen ähnlichen weg hinter mir. mir hat eine VT auch nicht viel gebracht. meine symtome haben sich ebenfalls weiter verstärkt.

schön fand ich deinen satz, dass du dich noch nie so sicher gefühlt hast, wie bisher in einer therapie. für mich gilt das auch. ich würde auch sagen, dass ich in meinem ganzen leben vorher nie soviel struktur und sicherheit erfahren habe, wie in der analyse. bei mir waren die symptome sehr hartnäckig, aber ich kann sie nun auch schon seit geraumer zeit mehr und mehr den dazugehörenden "gefühlsereignissen" zuordnen. das ist unheimlich viel wert für mich. macht mich nicht mehr so rat- und hilflos. und öfter bleiben sie auch mal ganz weg die symptome. ich denke, dass hat damit zu tun, dass ich in größer werdendem maße meine gefühle spüren und aushalten kann und sie nicht durch symptome verdecken/verdrängen muss.

lieben gruß und nur geduld !

caroline
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nachtschwärmerin
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Post Fri, 30.Mar.07, 10:03      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Hallo Christina,

es ist interessant zu lesen, wie du deine Gefühle beschreibst und was die Therapie in dir auslöst. Mir geht es momentan ähnlich, auch wenn meine Analyse noch nicht angefangen hat; allerdings hatte ich bereits die Vorgespräche.

Ich hatte bis vor zwei Jahren eine Verhaltenstherapie gemacht und auch wenn die damalige Anwesenheit meiner Therapeutin viel gebracht hat, so warte ich nun doch sehnsüchtig auf die Analyse. Gleichzeitig habe ich unheimlich viel Angst vor genau den Gefühlen, die du beschreibst. Die Vorgespräche haben mir geholfen, bestimmte Probleme zu sortieren, aber ich weiß auch, dass ich in meiner Kindheit wirklich schlimme Dinge erlebt habe. Und ich habe Angst davor, diese wieder auszugraben und mich mit ihnen zu beschäftigen. Und ich habe Angst, dass ich keine Antwort auf meine Fragen finde.

Allerdings glaube ich, dass es die einzige Möglichkeit ist, diese Dinge wirklich hinter sich zu lassen.

Ich glaube, der geschützte Rahmen, den du beschreibst, ist einer der wichtigsten Punkte in der Therapie überhaupt.
Für die nächste Zeit wünsch ich dir jedenfalls viel Durchhaltevermögen.

Wie lange machst du denn jetzt schon die Analyse?
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Anne1997
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Post Sat, 31.Mar.07, 8:41      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Hallo, euch allen,

danke für eure Beiträge, die mich sehr berührt haben.
Überlege gerade, wie weit ich in meiner Therapie (seit zwei Jahren, 1. Therapie) bin, wann sie fertig ist, wie es mir momentan mit der Therapie geht.
In diesem Zusammenhang bedeuten mir die hier sinngemäß geschriebenen Sätze, "dass ich mich noch nie so sicher geführt habe wie jetzt" und "dass mein Leben jetzt mehr Struktur und Sicherheit hat als vorher" sehr sehr viel.

Das Hinterfragen, warum bestimmte Punkte / Probleme erst jetzt auftauchten und der eher ungeduldige Umgang damit, kenne ich sehr gut Confused . Ich war oft wütend, dass das alles erst jetzt so spät kam und die Ungeduld ist nach wie vor da. Aber:
Quote:
es dauert eben solange, wie es dauert grinsend

Und: ich fühle mich geborgener, sicherer als jemals zuvor und wenn es mir nicht gut geht, habe ich Möglichkeiten, meinen Gefühlen zu begegnen, sie anzuschauen und auszuhalten. Ich begegne ihnen viel bewusster. Und das macht mich ziemlich froh, auch wenn ich "noch nicht fertig" bin.
Und ich habe einen Therapeuten, der mich so nimmt, wie ich bin, vor allem, dann, wenn ich das nicht so kann und mir im Weg stehe.

Liebe Grüße,
Anne Cool
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Emily77
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Post Sat, 31.Mar.07, 9:16      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Hallo an alle Wink

die Analyse mache ich seit 14 Monaten, allerdings mit drei Monaten Unterbrechung, weil ich da in einer Klinik war.
Bei meiner VT damals - wenn ich das im Nachhinein betrachte - war alles komplett anders. Ich hatte damals auch überhaupt keine Vorstellung, was eine Therapie überhaupt ist, was man da "macht" und um was es geht. Mir ging es damals akut richtig schlecht und ich war sehr depressiv, hatte eine Essstörung und mein Arzt hat mir damals die Therapeutin vermittelt.
Ich mochte sie sehr gerne und hatte auch viel Vertrauen zu ihr. Ich bin auch gerne zu ihr gegangen. Aber ich glaube, dass ich auch falsche Erwartungen hatte. Irgendwie bin ich wohl davon ausgegangen, dass allein die Tatsache, dass ich zu einer Therapeutin gehe, meine Probleme schon löst und ich nicht viel dazu tun muss Rolling Eyes Ich bin fünf Jahre bei ihr gewesen... aber ich habe von Anfang an gegen alle Regeln verstoßen, mich an keine Vereinbarungen gehalten und mich nicht richtig darauf eingelassen.
Und das hat im Endeffekt alle Symptome nur noch mehr verstärkt und irgendwie war - zumindest was die Essstörung angeht - auch noch stolz darauf Embarassed Und, was mir damals aber auch schon aufgefallen ist, ich hatte öfter das Bedürfnis über meine Kindheit zu sprechen oder auch meine Träume, die ich sehr oft hatte und das wurde mehr oder weniger abgeblockt - klar, es entspricht ja auch nicht wirklich der VT.

Und bei meinem jetzigen Therapeuten ist das eben alles ganz anders. Inzwischen weiß ich, dass ich die Hauptarbeit an einer erfolgreichen Therapie machen muss und vor allem ist mir auch mein Ziel ganz klar: gesund werden, "normal" sein...
Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob es gut ist, zu einem Mann zu gehen, eben weil ich auch in der Hinsicht viele Probleme hatte. Aber jetzt bin ich heilfroh, dass ich mich für meinen Therapeuten trotz anfänglicher Zweifel entschieden habe.
Mir ist es anfangs auch total schwer gefallen, über manche Dinge zu sprechen und ich habe vieles erstmal abgeblockt aus Angst und Scham und was weiß ich. Inzwischen kann ich es viel besser zulassen. Und ich habe einfach auch dieses riesige Vertrauen zu ihm und fühle mich dort einfach sicher...
Und vielleicht passt das analytische Arbeiten auch besser zu mir? Mir hilft es unwahrscheinlich, wenn ich Zusammenhänge zwischen dem Heute und meiner Kindheit entdecke. Mir tut es gut, wenn ich verstehe, warum ich so bin, wie ich bin. Und mir tut es gut, dass ich dieses Verständnis von meinem Therapeuten bekomme. Am Anfang habe ich auch immer wieder mal gegen bestimmte Regeln verstoßen, ich weiß nicht, ob das ein Austesten von Grenzen war... inzwischen ist dieses Bedürfnis zum Glück nicht mehr da und es läuft alles "regelgerecht" zwinkernd..

Und er arbeitet mit Übungen zum InnerenKind, was ich früher ziemlich seltsam fand und gar nichts damit anfangen konnte. Jetzt merke ich da auch, wie es mir hilft.
Es ist für mich eine ganz neue Erfahrung. Natürlich ist es oft hart mit Erinnerungen und Gefühlen, die hochkommen. Aber ich bin ja nicht alleine damit...

Lg, Christina
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Post Sat, 21.Apr.07, 16:12      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Und es geht weiter... gestern hatte ich eine Stunde, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Ich habe seit kurzem einen neuen Job, der mir sehr gut gefällt und ich fühle mich dort sehr wohl. Tagsüber ist alles super, aber sobald ich die Firma abends verlasse, falle ich in ein tiefes Loch, zweifle an mir selbst und bin unglücklich.
Das war gestern in der Stunde dann Thema - hat sich alleine schon aus dem Grund ergeben, weil ich nach Feierabend Therapie hatte und in der entsprechenden Stimmung war. Aber auch so hätte ich es angesprochen, weil ich das nicht verstehen kann.
Mein Therapeut hat nachgefragt und immer weiter nachgehakt... ich weiß woher diese ewigen Zweifel kommen - es liegt daran, dass meine Eltern mir nie etwas zugetraut haben, immer alles angezweifelt haben, was ich tue und auch jetzt ist es so, wenn wir miteinander telefonieren und ich begeistert von meinem Job erzähle, dann kommt sowas wie "streng dich an, du musst dir das alles verdienen, du hattest glück mit der stelle, jetzt musst du dich beweisen, du darfst jetzt nicht mehr krankwerden,..." sie setzen mich permanent unter Druck und verstärken die Ängste, die irgendwo selbst ja auch habe, noch zusätzlich. Dabei würde es mir am meisten helfen, wenn sie sich einfach auch mal mit mir freuen würden. Ohne "aber".
Naja, aber so war es die letzten dreißig Jahre schon und wird vermutlich auch bleiben. Und es ist ja nicht das einzige "Problem", das es zwischen meinen Eltern und mir gibt.
Und so ist mein Therapeut gestern auch ziemlich direkt geworden. Er meinte, dass man Opfer in Sicherheit bringen muss und dass ich mich als erwachsene Frau auch beschützen muss. Dass ich mein ganzes Leben das Opfer seelischer und körperlicher Misshandlung war und ich mich endlich wehren muss - notfalls auch, indem ich die Verbindung zu meinen Eltern beende. Ich soll aus der Opferrolle raus.
Er war noch nie so direkt und ich habe ihm das gestern auch angemerkt, dass er dabei sehr emotional war und nicht so ruhig und "distanziert" wie sonst immer.
Er hat ja Recht - ich bin immer noch das Opfer der Launen meiner Eltern und sie schaffen es immer wieder, mir meine Erfolge, meine Freuden, mein Glück zu vermiesen.
Ich habe auch in der Vergangenheit immer wieder das Bedürfnis gehabt, den Kontakt zu meinen Eltern zumindest zeitweise zu unterbinden. Das längste waren zwei Monate.
Ich wünsche mir im Moment auch mal eine zeitlang Ruhe vor meinen Eltern zu haben. Aber so einfach den Kontakt einfrieren, das kann ich nicht. Zumal sie es auch gar nicht verstehen würden. Sie bekommen das ja nicht mit, was sie bei mir auslösen, weil ich bei meinen Eltern zum Kleinkind mutiere und unfähig bin, meine Meinung zu sagen oder mich zu wehren.
Mein Therapeut war gestern so direkt, das hat mich irgendwie überrascht und macht mich sehr nachdenklich... keine Ahnung, wie ich damit umgehen werde... Man bricht ja nicht einfach so den Kontakt zu seiner Familie ab?! Egal was war, sie sind ja trotzdem meine Eltern. Und es war ja nicht immer nur furchtbar. Natürlich gab und gibt es viel Schlimmes und Verletzendes. Aber rechtfertigt das einen Kontaktabbruch... mein Therapeut sagt ich soll den Tatsachen ins Auge sehen und dass das, was passiert ist und immer noch passiert, schlimm ist.
Die Entscheidung kann mir natürlich keiner abnehmen... und ich muss ja auch nicht heute oder morgen eine Entscheidung treffen. Aber es beschäftigt mich schon sehr...

Lg Christina
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Karola
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Post Wed, 25.Apr.07, 16:00      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Hallo Christina,

hast Du einen neuen Nick? Du hießt doch sonst anders? Question

Ob Du den Kontakt mit Deinen Eltern abbrechen sollst oder nicht, kann Dir sicher keiner sagen. Es gibt unter "Vertrauliches" ja auch schon einen Thread dazu, hast Du sicher schon gesehen.
Wie wäre es, wenn Du Deinen Eltern mal schreiben würdest, wenn Du in ihrer Gegenwart nicht reden kannst?

Viele Grüße
Karola
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Emily77
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Post Sat, 12.May.07, 15:03      Re: was die Therapie bei mir auslöst Reply with quoteBack to top

Hallo Karola,

meine Antwort kommt mit Verspätung... ja, ich habe meinen Nick geändert, er hat mir von Anfang an nicht so gut gefallen und jetzt bin ich zwar auch nicht 100%ig zufrieden, aber passt schon zwinkernd..

Meinen Eltern schreiben - das habe ich in der Vergangenheit schon ein paar Mal versucht. Leider hatte es nie wirklich Erfolg. Mit meinen Eltern kann ich über viele Dinge nicht reden - und wenn ich es versuche, wird es abgestritten oder sie können sich nicht erinnern oder es ist das Ergebnis meiner kranken Fantasie oder das Ergebnis dessen, was mir die bösen Therapeuten einreden Confused Deswegen kann ich nur für mich alleine einen guten Weg finden, mit allem umzugehen. Und ich denke nicht, dass es ein Kontaktabbruch sein wird. Vielleicht bin ich dafür auch zu sehr Familienmensch. Ich würde mich - trotz allem was war - nicht gut fühlen, wenn ich keinen Kontakt zu meiner Familie hätte.
Trotzdem sehe ich jetzt vieles klarer - dank der Therapie - und habe viel Wut und Unverständnis in mir. Ich möchte einen nicht zu nahen Umgang mit meinen Eltern haben - bei vielen Dingen werde ich sie nicht mehr einbeziehen und viele Dinge erzähle ich auch nicht mehr.
Ich weiß ja auch, dass sie es nicht unterstützen, dass ich eine Therapie mache, ich glaube sie fühlen sich schon alleine dadurch angegriffen und in Frage gestellt. Dass es mir eine sehr große Hilfe ist und ich ohne die Therapie wahrscheinlich nicht lebensfähig wäre, das (können?) sie nicht sehen oder wollen es nicht. Aber zum Glück bin ich ja ein erwachsener Mensch und kann selbst entscheiden, ob eine Therapie nötig ist oder nicht. Soweit bin ich schon mal ..

Und ich sehe sie ja auch nicht so häufig, weil wir zu weit voneinander entfernt wohnen. Und am Telefon kann man ja mal 10 Minuten schauspielern... ach so ganz zufrieden bin ich nicht mit der Situation. Aber irgendeine Lösung werde ich schon finden...

Lg Christina
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