Rassismus in FFM Nachtleben/ Sansibar

neu an Bord! 2 Hessen W, 21

Würde gern mal wissen was die Leute im Netz von der Tatsache halten das man als Farbiger und braun gebrannter Ausländer in die SansiBar Winter / JapanTower nicht mehr rein kommt da es neue Anweisungen vom Chef persönlich gibt! Ich finde es sehr schlimm das so was in einer Welttouristen Stadt wie FFM passiert es kann nicht sein das man hier wegen seiner Nation und Äußerlichkeiten ausgeschlossen wird!!! Sogar Stammkunden dürfen nicht mehr rein und Clubkarten werden eingezogen damit nur noch ausgewählte (hell häutige) Menschen den Club betreten !!! Meines Wissens ist Rassismus in jeglicher Form in Deutschland immer noch eine Straftat wieso können sich dann Menschen so was erlauben ? Und warum dürfen die „Schwarzen oder Farbigen“ dann in der Sansibar in FFM auf der Toilette arbeiten sind sie nur dafür gut genug?!? Meiner Meinung nach ist es egal von welchem Land oder welcher Nation Menschen kommen solange sie sich benehmen und dem Kleidungstill des Clubs entsprechen darf man nicht zulassen das sich so was durchsetzt!

Schreibt bitte eure Meinung

P.S Ich persönlich werde den Club absofort logischerweise meiden!

Helferlein 99 Köln W, 22

Hallo,

soweit ich weiß, ist Rassismus auch eine Straftat, nur leider ist er allgegenwärtig. Wirklich ankämpfen kann man dagegen nicht.

Ich komme aus einem kleinen Dorf und Du müsstest mal hören, wie dort jetzt über mich geredet wird. Ich habe einen schwarzen Freund und hätte nie gedacht, dass dieser Farbunterschied so viel Probleme bringen würde.

Früher hatte ich einen Nebenjob in einer Disko. Als ich dann das erste Mal mit meinem neuen Freund (war vor ca. 1 Jahr) in diese Disko wollte, haben uns die Türsteher nicht reingelassen. Noch schlimmer, sie dachten, daß mein Freund kein Deutsch spricht und haben ihn aufs Übelste beschimpft. Ich bin damals zu meinem Vorgesetzten und habe ihm gesagt, daß die Aussagen der Türsteher Tatbestände für eine Strafanzeige wären und habe gekündigt. Interessiert hat es niemanden, denn die Anweisung, keine Schwarzen mehr reinzulassen, kam direkt vom Chef.

Ich denke, wir können dagegen nichts tun, außer mit unserem direkten Umfeld zu reden. Meine Eltern waren am Anfang auch gegen die Beziehung, mittlerweile nach 1 Jahr haben sie sich "abgefunden", dass ich einen Schwarzen als Freund habe...

Es ist echt traurig, aber gegen die Vorurteile anderer Menschen kann man nichts machen.

Ein Radiosender hat hier mal ein Experiment gestartet. Mitten in der Fußgängerzone wurde ein Farbiger von zwei "Nazis" überfallen mit rassistischen Sprüchen. Und weißt Du was? Die Fußgänger haben geschaut und sind weitergelaufen, nicht einer hat eingegriffen.

Helferlein 125 das nordische Flachland M, 32

Zunächst einmal: "Rassismus" ist keine Straftat, Rassismus ist eine Geisteshaltung.
Durch den Gesetzgeber verboten ist allerdings u.a. "Diskriminierung aufgrund der [...] Hautfarbe", und sofern dem Betreiber des Geschäfts hier ein solches Verhalten nachgewiesen werden kann, könnte dagegen rechtlich vorgegangen werden.

Allerdings hat der Betreiber natürlich ein Hausrecht, er ist sicherlich kein Monopolist, weshalb er zunächst einmal immer noch selbst entscheiden darf, wen er in seine Gaststätte lassen will und mit wem er Verträge schliessen will und mit wem nicht.
Ich kenne zwar den genannten Laden nicht und kann auch nicht beurteilen, weshalb Du da ausgeschlossen worden bist - allerdings sind Betreiber von Gaststätten, Bars, Diskos usw. zuallererst einmal Geschäftsleute, die ihren Laden nicht nur aus Freude betreiben, sondern in erster Linie, um ein Geschäft zu machen und Geld zu verdienen.
Geschäftsleute haben in der Regel kein Interesse an politischen und/oder ideologischen Auseinandersetzungen und grenzen nach meiner Erfahrung Leute nicht einfach willkürlich nach Hautfarbe etc. aus, denn dadurch würde ihnen viel Geschäft und Geld entgehen. Hat aber ein Geschäftsbetreiber erstmal schlechte (= teure) Erfahrungen mit Gästen bestimmter Herkunft machen müssen, wird er vermutlich versuchen, den Gästefluss entsprechend zu steuern.
Auf die Gefahr hin, missverstanden zu werden: Es gibt Gastwirte, die z.B. hier in der norddeutschen Grossstadt, in der ich lebe, Vorbehalte gegen Südländer haben - aber nicht, weil sie per se "Rassisten" oder "Ausländerfeinde" wären, sondern weil sie in der Vergangenheit mit ganz bestimmten Gästegruppen einfach zuviele schlechte Erfahrungen (beispielsweise Gewalt oder Belästigungen anderer Gäste) machen mussten. Derlei Vorkommnisse sind einfach schlecht fürs Geschäft, weshalb dann da natürlich gegensteuert wird - ich persönlich würde also nicht einfach pauschal allen Gastwirten eine miese Absicht unterstellen.

Übrigens sind in vielen Orten, in denen früher amerikanische Soldaten stationiert gewesen sind, auch Amerikaner (GIs) grundsätzlich von Gastwirten ausgeschlossen worden: Nicht aus amerikafeindlichkeit, sondern weil viele GIs sich wohl zu oft zu gerne betrunken und dann geprügel haben... grinsend

Anmerken möchte ich ausserdem, dass meine Freundin südländischer Herkunft ist.

Was den "Test" vom Radiosender betrifft:
Ich glaube nicht, dass das was mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat. Würde man die Gegenprobe machen, indem man z.B. zwei türkisch und brutal aussehende Jugendliche einen Deutschen beschimpfen läßt, würde die grosse Mehrheit der Bürger gleichfalls wegsehen.
Das liegt eben nicht an Ausländerfeindlichkeit, sondern an gering verbreiteter Zivilcourage.

Aber wie schon gesagt: Wenn Du dem Gastwirt Diskriminierung nachweisen kannst, könntest Du dagegen natürlich rechtlich vorgehen, denn niemand darf aufgrund seiner Herkunft oder Hautfarbe benachteiligt werden.

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

Schon hart... Wie wäre es, der Lokalpresse einen Wink zu geben? Twisted Evil

Helferlein 125 das nordische Flachland M, 32

Oder mal den Wirt besuchen und ganz sachlich und höflich nachfragen, ob es sich so verhält, wie Du gehört hast?

Interessant finde ich allerdings diesen Satz:
"...nicht mehr rein kommt " sowie "...da es neue Anweisungen vom Chef persönlich gibt ..."

"Nicht mehr" setzt voraus, dass es mal anders war.
Und nun hat der Chef persönlich da einen Ausschluss verordnet - also ist womöglich etwas vorgefallen, was ihn zu diesem Entschluss bewogen hat?
Spekulationen, Spekulationen, Spekulationen an einem Nachmittag mit zuviel freier Zeit... grinsend

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