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Weiß_auf_Schwarz
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Post Sat, 24.Mar.07, 17:05      Arzt-Patienten-Beziehung... Reply with quoteBack to top

Ich will nicht wirklich meine genaue Problematik hier schildern, da es schwierig ist, die ganze Sache kompakt und verständlich hier ins Forum zu setzen.

Doch eine Frage hätte ich, da mir die ganze Sache sehr(!!) zu schaffen macht;
An was kann man bei dem/der Therapeut/in merken, dass der nötige (emotionale) Abstand gegenüber dem Patient vorhanden ist ?
Mal aus der Sicht von dem/der Therapeut/in - was ist ok in einer Therapie, was nicht ?

Würde mich sehr über Antworten freuen.

P.S. Gefühle die in Richtung Liebe gehen sind nicht gemeint, einfach die emotionale Distanz um professionell mit dem Patienten arbeiten zu können.
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Weiß_auf_Schwarz
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Post Sat, 24.Mar.07, 17:17      Re: Help! Arzt-Patienten-Beziehung... Reply with quoteBack to top

Dürfen auch Selbstzweifel an der der eigenen Therapiemethode bzw. Vorgehensweise von dem/der Therapeut/in gegenüber dem Patient angedeutet werden ?
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Post Sat, 24.Mar.07, 17:38      Re: Help! Arzt-Patienten-Beziehung... Reply with quoteBack to top

Dazu fällt mir gleich als erstes ein Zitat von Erich Fried ein:

"Zweifle nicht an dem,
der Dir sagt,
er hat Angst.
Aber hab´ Angst
vor dem,
der Dir sagt,
er kennt keinen Zweifel."

Es gibt nichts Schlimmeres als Ideologen und Dogmatiker, die von ihrer Sache überzeugt sind. Vielleicht will Dein Therapeut ja bloß die richtige Vorgehensweise für Dich mit Dir erkunden - für jeden Patient / jede Patientin ist ein anderer Weg hilfreich. Die Zweifel Deines Therapeuten könnten also durchaus ein gutes Zeichen dafür sein, dass er genau in Dich hineinhört und sich auf Dich einstimmen will - könnte das sein?

so long,
matrioschka

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Man muss zuerst lernen zu fallen, wenn man fliegen möchte.
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sm
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Post Sat, 24.Mar.07, 18:22      Re: Help! Arzt-Patienten-Beziehung... Reply with quoteBack to top

Quote:
Dürfen auch Selbstzweifel an der der eigenen Therapiemethode bzw. Vorgehensweise von dem/der Therapeut/in gegenüber dem Patient angedeutet werden ?

In meinen Augen: Ja... wobei ich mir von einem Therapeuten erwarten würde, dass er - anders als ich manchmal Cool - konstruktiv dabei bleibt. Direkt Selbstzweifel möchte ich das nicht nennen... aber als ich auf manche Methoden nicht so wie erhofft "angesprungen" bin, hat mein Thera durchaus schon mal sinngem. angesprochen, dass er hinterfragte, ob die bisherigen "Methoden" geeignet waren... und er etwas ändern möchte. Das finde ich sogar gut, wenn man auch sich selbst kritisch zu hinterfragen beginnt, falls etwas nicht so läuft, wie gewünscht (in allen Lebensbereichen... unabhängig von der Therapie).

Quote:
An was kann man bei dem/der Therapeut/in merken, dass der nötige (emotionale) Abstand gegenüber dem Patient vorhanden ist ?

Hast du Eindrücke, dass deine Thera dir gegenüber den emotionalen Abstand nicht wahren kann... wie äußert sich das?
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vallée
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Post Sun, 25.Mar.07, 11:13      Re: Help! Arzt-Patienten-Beziehung... Reply with quoteBack to top

Mich würde interessieren wie DU emotionale Distanz der TherapeutIn sieht. Was es für dich ist. Und was es für dich damit zu tun hat Zweifel zu haben, zu zeigen.

Ich kann nicht beurteilen was sein darf und was nicht. Ich denke aber das ein sehr sehr wichtiges Element der therapeutischen Beziehung Aufrichtigkeit und Echtheit ist. Und wenn die TherapeutIn Zweifel hat, dann ist es vllt. nicht verkehrt, die auch anzusprechen. Damit offen darüber nachgedacht werden kann.
Ich kenne es aber auch aus meiner Therapie, dass es wichtig ist auf den genauen Wortlaut zu hören. zwinkernd.. Hat die TherapeutIn zweifel, dass sie die richtige Methode anwendet, dass der KlientIn gewachsen ist? ODER: Formuliert sie Zweifel, die die KlientIn haben könnte? Gibt sie einen Gedankenanstoß? Vgl, z.B:
"Ich bin mir nicht sicher Ihnen gewachsen zu sein. Vielleicht sollten wir überlegen wie Sie mit jemandem anderes weiter machen."
"Wenn Sie glauben, ich bin Ihnen nicht gewachsen, sind sie frei woanders die Gespräche fortzusetzen."
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Weiß_auf_Schwarz
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Post Mon, 26.Mar.07, 19:45      Re: Arzt-Patienten-Beziehung... Reply with quoteBack to top

Also erstmal danke für die Antworten.

Wie ich schon oben geschrieben habe, kann ich die genaue Sachlage hier nicht schilden, aber trotz alledem bin ich über jede Antwort dankbar, da es mir ziemlich nahe geht u ich merke, dass ich daran auf Kurz oder Lang zerbreche.

Zu dem emotionalen Abstand; also ich weiß von der Thera selbt, dass es sie sehr berührt - inwiefern weiß ich natürlich nicht.
Sie versucht auch alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass ich nicht mehr in die Klinik muss(manch anderer sieht das ganz anders - Klinikaufenthalt auf dem schnellsten Wege).
Laut meinen Bekannten ist es schon des öfteren unverantwortlich gewesen(kann ich persönlich nicht einschätzen).
Unverantwortlich möchte ich es nicht nennen, sie versucht nur alles wirklich fast ALLES(!!!) zu tun, um mir zu helfen.

Mal ein Beispiel; Ein Chirurg, der dem Behandelten zu nahe steht, sollte denjenigen auch nicht operieren.
Ihr versteht was ich meine ?
Ich will nicht sagen, dass es ihr zu nahe geht - schließlich kann sie sich wohl anhand ihrer Kompetenz gut distanzieren, jedoch bekomme ich oft andere Meinungen zu hören.

Ich mag sie als Mensch unwahrscheinlich gerne. Sie als Mensch gibt mir den Halt. Eine wirkliche Therapiestruktur herrscht eh nicht.

Ach, ich weiß auch nicht was ich noch schreiben soll, da ich es eigentlich auch hier im Forum nicht breit treten will, aber es belastet mich wirklich sehr, da ich auch Angst habe sie zu enttäuschen.
Sobald es mir nicht sonderlich gut geht, merke ich an ihr, dass es ihr nahe geht u. ich wechsle wieder auf die "Passt schon" Schiene.
Einfach auch aus Rücksicht.
Ich hatte schon viele Theras - keiner war mir so viel wert wie sie, aber die Arzt-Patienten-Beziehng war anders.

Was meint ihr dazu ?
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sm
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Post Mon, 26.Mar.07, 20:08      Re: Arzt-Patienten-Beziehung... Reply with quoteBack to top

Hallo,

Hm, vorweg: Es ist schwer für mich, was halbwegs Fundiertes dazu zu sagen, weil ich - wie vermutlich jeder User - kaum abschätzen kann, worum es nun geht.
Quote:
also ich weiß von der Thera selbt, dass es sie sehr berührt - inwiefern weiß ich natürlich nicht.

Hm, das sagt per so noch nichts aus... denn ich kann mir schon vorstellen, dass jeder Therapeut in gewisser Weise berührt ist, was seine Patienten angeht... denn ein Therapeut ist ja nicht gefühlskalt. Problematisch wäre das in meinen Augen dann, wenn das Leid des Patienten dem Therapeuten zuuu nahe ans Herz geht... aber das lässt sich auf Basis deiner Schilderungen nur vermuten. Und auch das kann noch im Rahmen des Üblichen liegen:
Quote:
Sie versucht auch alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass ich nicht mehr in die Klinik muss(manch anderer sieht das ganz anders - Klinikaufenthalt auf dem schnellsten Wege).

Verschiedene Personen - verschiedene Meinungen... auch unter Fachleuten keine sooo seltenes Phänomen.

Quote:
schließlich kann sie sich wohl anhand ihrer Kompetenz gut distanzieren, jedoch bekomme ich oft andere Meinungen zu hören.

Von wem? Wenn von dritter Seite, so könnte das problematisch sein, denn auch ein Psychotherapeut unterliegt grds. der Schweigepflicht - außer er ist in best. Fällen davon befreit. Und es ist rein Aufgabe des Therapeuten (und nicht deine als Patient), dass sich der Therapeut abgrenzen kann!

Quote:
Ich mag sie als Mensch unwahrscheinlich gerne. Sie als Mensch gibt mir den Halt.

In meinen Augen sollte ein Therapeut in seiner Funktion als Psychotherapeut halt geben... wenn wie ich in deinem Fall vermute, "personelle Verstrickungen" vorliegen, so gehe in dich, und überlege, ob dir das zum Nachteil gereicht oder eines Tages gereichen könnte, sprich: ob du dir damit einen Gefallen tust.

Quote:
Eine wirkliche Therapiestruktur herrscht eh nicht.

Das ist seltsam... und würde ich an deiner Stelle nicht billigend in Kauf nehmen, denn damit schadest du dir selbst.

Quote:
da ich auch Angst habe sie zu enttäuschen.

Es ist nicht deine Aufgabe, dem Therapeuten gerecht zu werden... sondern dir gerecht zu werden.

Quote:
Einfach auch aus Rücksicht.

Hm, hast du den Eindruck, dass deine Therapeutin mit ihrem Job überfordert ist?
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