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Schneeflocke82
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Post Mon, 19.Mar.07, 13:33      Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich mache nun seit knapp einem Jahr eine Verhaltenstherapie bei einer Therapeutin und habe diese Woche meine letzte Stunde. Die Therapie habe ich als hilfreich empfunden und mit meiner Therapeutin hatte ich ein sehr gutes Verhältnis. Nun ist es so, dass ich mir sehr gut eine Freundschaft mit ihr vorstellen könnte, auch weil sie nur zwei Jahre älter ist als ich bin (ich bin 25 Jahre). Ich glaube schon dass sie mich als Mensch interessant findet und ich könnte mir vorstellen, dass wir uns privat gut verstehen. Also ich bin nicht verliebt in sie, ich möchte einfach nur eine Freundschaft und bin am überlegen, ob ich es ihr in der letzten Stunde sage bzw. sie frage ob sie sich nach Beendigung der Therapie eine Freundschaft mit mir vorstellen könnte. Meint ihr das ist angebracht? Oder glaubt ihr, dass sich Therapeuten generell nach der Therapie nicht auf Freundschaften mit Patienten einlassen? (wobei es sicher auch Ausnahmen geben wird).
Es wäre mir einfach wichtig und ich fände es sehr schade drum, wenn wir uns nun das letzte Mal sehen. Ich überlege auch, ob ich sie das per Brief frage und ihn ihr nach der Stunde mitgebe und sie es sich in Ruhe überlegen kann, was sie davon hält. Was meint ihr?

Grüße
Tina
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penthesilealein
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Post Mon, 19.Mar.07, 14:08      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Tina!

Ich glaub, dass was Dir da auf der Leber brennt, geht so ziemlich jedem hier so, der ne Therapie bei ner Therapeutin macht, bei der er sich total wohl fühlt!
Bei mir ist das auch so, auch wenn meine Thera vom Alter her eher meine Mutter sein könnte, aber das spielt wahrscheinlich nicht so die riesen Rolle, oder?
Meine Thera und ich haben jetzt nochmal die letzten 20 Stunden Verlängerung beantragt, das heißt, dass Thema Freundschaft zu klären ist Gott sei Dank noch etwas in der Ferne gerückt. Aber als ich sie mal fragte, ob wir uns eigentlich wenn die Therapie rum ist nie wiedersehen würden, hat sie gemeint, dass wir da sicher eine passende Form finden werden oder sowas! Naja, war nicht gerade konkret...
Aber ich würde auf jeden Fall da mit ihr darüber reden, wie es danach weitergehen wird und ihr sagen, was ich mir vorstelle und wünsche! Das wichtigste in der Therapie ist doch Reden, Reden, Reden und zwar über das was man denkt und fühlt, oder? Also, sag ihr doch einfach wie´s bei Dir ist! Das Du Dir Kontakt wünschst, aber nicht genau weißt und so...

Habt ihr denn vorher nie über das Thema Abschied und Therapieende gesprochen?

Also, ich würd sagen red mit ihr oder schreib ihr das,, was Du hier auch gepostet hast! Eine gute Thera kann damit sicher auch gut umgehen! NUR MUT!

Ich drück die Daumen!

LG
Penthesilealein
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sune
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Post Mon, 19.Mar.07, 14:29      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hi,

also ich kann meiner vorrednerin in diesem punkt nur zustimmen:

Eine gute Thera kann damit sicher auch gut umgehen! NUR MUT!

allerdings solltest du dir auch überlegen, dass die "beziehung", die ihr bisher zueinander hattet eine arbeitsbeziehung war und einseitig, d.h. sie weiss jetzt überproportional viel über dich.
wenn du bedenkst, dass es vielen patienten so gehen mag, dass sie sich einen weiteren kontakt wünschen, dann musst du auch davon ausgehen, dass eine therapeutin sich das nicht von jedem patienten wünschen mag.

bei einer freundschaft ist es ja wichtig, dass ein gegenseitiges geben und nehmen besteht und wenn ihr euch dann trefft und dir vielleicht hundert fragen zu deinen problemen einfallen, die du doch so gerne mit ihr besprechen würdest, dann ist das natürlich zu einseitig. was kannst DU IHR geben?
schliesslich kann sie sich nicht mit allen ehemaligen patienten auf einen kaffe treffen, und jedesmal dann doch eine pseudotherapiestunde mit demjenigen/derjenigen führen.

schwierig.

die idee mit dem brief finde ich gar nicht schlecht, dann kann sie von dir unbeobachtet überlegen, wie sie darauf reagieren möchte.

grüsse
von
rosanne
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sune
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Post Mon, 19.Mar.07, 14:33      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

...vielleicht solltest du ihr auch schreiben, dass du eine ablehnung auch verstehen und nicht persönlich nehmen würdest.
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Karola
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Post Mon, 19.Mar.07, 16:40      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Schneeflocke,

also, ich halte das für schwierig, auch wenn Du vorher nicht verliebt warst in Deine Therapeutin und sie nur 2 Jahre älter ist. Ich denke, die meisten Theras werden privat und beruflich schon genau trennen. Sollte ein Kontakt möglich sein, dann wahrscheinlich nur im therapeutischen Rahmen, in dem sie sich interessiert, wie es bei Dir weitergegangen ist. Ich verstehe Deinen Wunsch, aber die Probleme würden ja schon damit anfangen, dass Du sicher mit einer Freundschaft auch gerne die private Adresse und Telefonnummer Deiner Therapeutin hättest (ist ja in einer Freundschaft auch normal, dass man die Nummer des anderen hat). Da fängts für den Therapeuten an, brenzlig zu werden, die wenigsten werden ihre Privatnummer einem ehemaligen Patienten geben.

Karola
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Schneeflocke82
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Post Mon, 19.Mar.07, 17:17      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr alle!

Danke für eure Antworten.
Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Therapeutin nicht an jedem Patienten privates Interesse haben kann und weiß auch, dass die Beziehung bisher eher einseitig war. Dennoch glaube ich, dass eine Freundschaft funktionieren könnte, da wir ähnliche Interessen haben, auch was das Berufliche angeht.

Im Brief würde ich auch erwähnen, dass ich eine Ablehnung verstehen und nicht persönlich nehmen würde. Ihre Privatnummer und Adresse hab ich schon jetzt, aber ich habe sie noch nie da angerufen oder sonst wie belästigt.

Wenn ich mir vorstelle, ich selbst wäre Therapeutin und hätte eine Patientin, die ich interessant finde, wüsste ich nicht was gegen eine Freundschaft sprechen sollte, natürlich nur unter der Voraussetzung dass ich einschätzen kann, wie das Angebot der Patientin gemeint ist und ob sie damit überhaupt umgehen könnte und ob ich mich selbst dabei wohl fühle etc.

Na ja, hat denn hier schonmal jemand diesen Fall erlebt, dass nach der Therapie mit dem Therapeut oder der Therapeutin eine Freundschaft draus geworden ist?

Wir haben bisher noch nicht über das Thema Abschied gesprochen oder wie es nach der Therapie weitergehen soll. Das besprechen wir in dieser Woche und dann kann ich auch noch vorbringen, wie genau mir die Therapie geholfen hat und wovon ich profitiert habe etc.

Viele Grüße
Tina
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Siouxie_
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Post Mon, 19.Mar.07, 17:20      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo, alle zusammen,
soweit ich weiß, ist es Therapeut/innen für mindestens 2 Jahre untersagt, nach Beendigung der Therapie eine freundschaftliche oder anderweitige Beziehung zum Klienten/zur Klientin aufzunehmen (Psychotherapierichtlinien?)! D.h. es wäre höchst unseriös, wenn sich ein Therapeut/eine Therapeutin sich an dieser Stelle nicht abgrenzt und sich auf ein solches Ansinnen einläßt und das hat sicher gute Gründe. Die therapeutische Situation ist halt eine sehr besondere und in dem Sinne auch zu schützen.

Alles Gute!
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Schneeflocke82
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Post Mon, 19.Mar.07, 17:52      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Na ja, da magst du sicher recht haben, dass es da gewissen Richtlinien gibt, aber man müsste es ja nicht an die große Glocke hängen.
Ich denke es kommt darauf an, wie gut eine Therapeutin ihre Patientin oder ihren Patient einschätzen kann und abwägen kann, ob es gut oder weniger sinnvoll wäre, sich auf eine Freundschaft einzulassen.

Es ist auch so, eines meiner größten Probleme waren Panikattacken. Ich habe dieses Problem nicht von Anfang an erwähnt, sondern erst im Laufe der Therapie. Meine Therapeutin erzählte mir dann, dass sie selbst an Panikattacken litt und diese mit Hilfe einer Therapie erfolgreich überwunden habe. Das fand ich auch krass, dass sie mir sowas erzählt.
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hippogriff
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Post Mon, 19.Mar.07, 18:39      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Schneeflocke82,

es gibt keinen Paragraphen, der eine Freundschaft nach Abschluss einer Therapie verbietet. (Das bedeutet aber auch, wenn es dir schaden würde, könntest du nirgendwo einklagen, dass deine Therapeutin das hätte voraussehen müssen.)

Quote:
Oder glaubt ihr, dass sich Therapeuten generell nach der Therapie nicht auf Freundschaften mit Patienten einlassen? (wobei es sicher auch Ausnahmen geben wird).


Nach meiner Meinung wäre es nur verantwortungsvoll dir gegenüber, nicht gleich im Anschluss eine Freundschaft zu beginnen, einfach um zu sehen, wie du alleine zurechtkommt. Wie soll denn auch sonst festgestellt werden, was sich aufgrund der Therapie alles verändert hat, wenn der Kontakt zur Therapeutin auch danach weiterbesteht, also ein Abschluss eigentlich nicht stattgefunden hat? Und Sinn ist es doch, irgendwann mal auch alleine zurechtzukommen, oder?

Quote:
Im Brief würde ich auch erwähnen, dass ich eine Ablehnung verstehen und nicht persönlich nehmen würde.


Wie machst du denn das, dass du die Ablehung einer Freundschaftsanfrage nicht persönlich nehmen würdest? (Gibt es etwas noch persönlicheres als Freundschaft?)

Viele Grüße
hippogriff
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Schneeflocke82
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Post Mon, 19.Mar.07, 18:46      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Ich wäre auch bereit einige Zeit nach der Therapie abzuwarten und evtl. dann erst freundschaftlichen Kontakt zu der Therapeutin zu haben. Es geht mir nicht darum, dass ich ohne sie nicht zurecht kommen würde. Ich glaube sehr gut ohne Therapie klarzukommen, es geht mir einfach um die Person selbst.
Wenn sie ablehnt, gibt es sicher viele Gründe die dafür in Frage kommen... deshalb wäre es glaub ich fatal das persönlich zu nehmen.
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hippogriff
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Post Tue, 20.Mar.07, 9:52      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Schneeflocke82,

ich glaube dir das alles, was du schreibst, ich glaube dir auch, dass du das glaubst, was du schreibst, nur frage ich mich, warum du das nicht mit deiner Therapeutin besprichst anstatt hier im Forum.

Quote:
Ich glaube sehr gut ohne Therapie klarzukommen


Aber kommst du auch ohne die Therapeutin aus? Das kannst du m.E. noch nicht wissen, da du es noch nicht probiert hast. Was sich in einer Therapie entwickelt hat und auch dauerhaft bleibt, lässt sich m.E. erst nach einiger Zeit ohne Therapie wirklich feststellen. Noch hast du ja eine Ansprechpartnerin, wenn konkrete Probleme auftreten, noch hast du die Sicherheit, dich an jemanden wenden zu können ... aber wie sieht das Leben ohne diese Möglichkeiten aus? Das ist schwierig, keine Frage, das macht Angst, möglicherweise geht es einem, wenn das Ende der Therapie naht, wieder schlechter, aber da muss man durch, das gehört dazu und so geht es vermutlich sehr vielen.

Quote:
Es geht mir einfach um die Person selbst. Wenn sie ablehnt, gibt es sicher viele Gründe die dafür in Frage kommen... deshalb wäre es glaub ich fatal das persönlich zu nehmen.


Aber dir geht es doch bei ihr um die Person, wie du schreibst. Und dich selbst siehst du als ... jemand, der etwas nicht persönlich nehmen darf? Das verstehe ich noch nicht so ganz.

Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe mit meinen Fragen, es ist nicht bös gemeint.

Liebe Grüße
hippogriff
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r.l.fellner
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Post Tue, 20.Mar.07, 10:59      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Liebe Schneeflocke,

Ihre Überlegungen in allen Ehren, aber es gibt auch in Deutschland Gesetze, die derartiges eindeutig regeln, wie auch immer Sie selbst das in Ihrer 'ganz persönlichen' Situation sehen und andenken mögen (Ihr Posting von gestern, 17:52). Auch wenn sich diese Gesetze v.a. auf Partnerschaften beziehen, könnte Ihre Therapeutin u.U. in die Bredouille geraten, wenn dann doch etwas schief läuft. Ganz nebenbei verlieren Sie diese Frau als Ihre Therapeutin, die Sie auch in Zukunft nochmals unterstützen könnte - dies mag mit ein Grund sein, sich das Ganze vllt. nochmal gründlich zu überlegen...
Quote:
Ich glaube sehr gut ohne Therapie klarzukommen, es geht mir einfach um die Person selbst.

die "Person selbst" kennen Sie im Grunde doch fast gar nicht. Ich möchte Ihnen doch dringendst anraten, Ihre sonstigen Freundschaftsbeziehungen auszubauen - vielleicht 'benötigen' Sie dann gar nicht mehr unbedingt jene Person, mit der Sie in letzter Zeit zufällig soviel Zeit verbrachten, mit der sich so viel Nähe und bezüglich der sich da bei Ihnen so viel Sympathie einstellte.

Lieben Gruß und alles Gute!
R.L.Fellner

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Jenny Doe
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Post Tue, 20.Mar.07, 11:37      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Schneeflocke!

Quote:
Na ja, hat denn hier schonmal jemand diesen Fall erlebt, dass nach der Therapie mit dem Therapeut oder der Therapeutin eine Freundschaft draus geworden ist?


Ich habe diese Erfahrung mehrmals gemacht. Sie hat zwei Seiten.

Du musst Du Dir darüber im Klaren sein, wie Herr Fellner schon sagte, Du kennst Deine Therapeutin nicht. Es kann enttäuschend sein, wenn Du feststellst, dass Deine Therapeutin privat ganz anders ist, privat vielleicht gar nicht so lieb und aufmerksam ist, wie Du sie in der Therapie erlebt hast. (Kann, muss nicht sein). Doch wenn so was passiert, dann kann es sein, dass die ganze Therapie umsonst war. Es kann sein dass Du dann z.B. das Gefühl hast, "die hat mir nur was vorgespielt".

Therapeuten sind in der Praxis anders als im Realleben. Ich habe mich mit meiner Therapeutin auch super gut verstanden, wir mochten einander, hatten die selben Interessen, (glaubten wir), ... doch als wir einander gegenüber saßen hatten wir einander nichts zu sagen. Es gab nichts, was uns noch verband. Endweder schafft man es dann eine gemeinsame Ebene zu finden, oder die Freundschaft endet irgendwann, wie es bei mir mit einer Therapeutin der Fall war.

Es gibt auch die andere Möglichkeit und zwar, dass man tatsächlich gut zusammen passt, auch im Privatleben. Aber, da möchte ich mich Hippogriff anschließen, lern erst mal alleine klar zu kommen. Dazu gehört auch Abschied nehmen von der Therapeutin.
Nimm erst mal Abstand. Beide müssen erst mal aus ihren Rollen "Therapeutin" -"Klientin" raus und das braucht Zeit, das geschieht nicht in einer Woche.
Bei einer Therapeutin hatte ich diesen Abstand nicht. Wir saßen dann privat einander gegenüber und spielten die alten Rollen weiter. Bei den beiden anderen war der Abstand da. Es kam erst nach ca. einem Jahr zu einer Freundschaft.

Wie auch immer.
Du solltest für dich erst mal klar kriegen, was genau Deine Beweggründe sind. Liegt Dir was an der Person, die Du gar nicht kennst (Du kennst nur "die Therapeutin") oder magst Du sie nur nicht loslassen wollen?
Wie auch immer die Antwort lauten mag, in beiden Fällen ist erst mal Abstand notwendig: Abstand von der Person "Therapeutin" und Abstand um loslassen zu können.

Ich bereue meine Erfahrungen nicht. Sie haben mir geholfen die Realität klarer zu sehen und zu begreifen, Therapeuten sind zwar auch Menschen, aber in der Therapie sind sie Therapeuten und in der Realität sind sie anders. Einiges war sehr enttäuschend im privaten Kontakt, anderes war schön.

Gruß
Jenny

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Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
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hippogriff
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Post Tue, 20.Mar.07, 11:50      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Herr Fellner,

Quote:
Ihre Überlegungen in allen Ehren, aber es gibt auch in Deutschland Gesetze, die derartiges eindeutig regeln


leider sind die Regelungen nicht sehr eindeutig. In der Berufsordnung für die Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Psychotherapeuten Bayerns steht z.B. auf Seite 4: (Und andere Bundesländer haben das ähnlich unklar)

Quote:
5) Die Abstinenzverpflichtung gilt auch für die Zeit nach der Therapie, solange noch eine Behandlungsnotwendigkeit oder eine Abhängigkeitsbeziehung des Patienten zum Psychotherapeuten (PP/ KJP) gegeben ist. Link


Ich finde, das ist viel zu wage (und keineswegs eindeutig) formuliert, so dass es letztlich doch wieder auf die Umsicht des Therapeuten ankommt, wenn schon der Patient selbst die Situation und ihre Folgen nicht überblickt und alles mögliche für gut und richtig hält. (Denn wer bestimmt, ob das Abhängigkeitsverhältnis noch gegeben ist, wer bestimmt, ob eine Behandlungsnotwendigkeit noch gegeben ist?)

Viele Grüße
hippogriff
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Lerainchen
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Post Tue, 20.Mar.07, 12:10      Re: Freundschaft mit Therapeutin möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Liebe Schneeflocke,

ich hatte noch keine "richtige" Therapie. Aber bin zur Zeit bei der psychosozialen Beratung meiner Uni. Ich werde von einer ganz lieben Sozialpädagogin betreut. Freue mich immer total wenn ich zu ihr kann. Und ganz ehrlich werde ich sie vemissen wenn ich da nicht mehr hin kann. Und auch ich habe wünsche wie das ich am liebsten immer mit ihr Kontakt haben wollte. Doch das sind dinge oder wünsche die vielleicht auch normal sind. Da ist jemand der versteht einen und geht auf einen ein.

Nur mit dem Unterschied Beruf ist Beruf! Deshalb würde ich nie auf die Idee kommen meine Wünsche in die realität umzusetzten. Denn du kennst sie nicht privat. Da ist sie ganz anders und ich denke auch das sie Beruf und Privat leben trennen will. Also nun auf deine Thera hinbezogen. Stell dir mal vor jeder Klient von ihr möchte ein Freundschaft. Wie soll das funktionieren. Ma möchte auch Abstand zwischen seinen eigenen Leben und dem Beruf. Es ist zwar schmerzhaft wenn die Thera dann vorbei ist, aber ich würde es dir echt abraten. Sonst wirst vielleicht noch richtig enttäuscht und knallst auf den Boden der Realität.

Liebe Grüße Lerainchen

_________________
Sorgen kann man nicht ertränken, Sorgen können schwimmen.
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