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sune
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Post Thu, 15.Mar.07, 20:21      Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

hi!

bin bei neuer therapeutin. die davor hat mir komplimente wegen meines aussehens gemacht, wohl um eine arbeitsbeziehung aufzubauen, wie sie mir sagte, als ich nach ein paar stunden ging.

jetzige sagte, dass es bei ihr etwas ungemütlicher werden würde. ist es auch. sie macht das extrem gut, bin ganz erstaunt. aber sie ist sehr stark auf distanz bedacht. ich habe sie mal für ihre arbeit gelobt-wurde gleich abgewiegelt. einmal kamen wir beide in sehr ähnlichen pullis zur sitzung, was sie schnaubend quittierte. insgesamt habe ich eigentlich das gefühl, dass sie mich nicht besonders gut leiden kann, wie es ihr wahrscheinlich mit andere frauen im allgemeinen auch geht.
insgesamt ist mir ein solches verhalten ja lieber, als das der ersten, bei der ich mich fast angemacht fühlte, aber ganz angenehm ist es so auch nicht.

davor war ich mal bei einem mann, allerdings war das eine VT und er meinte, ich solle eine TP machen.
zwar finde ich, dass meine jetzige T wirklich sehr fähig ist, aber bei dem männlichen T war es einfach doch am angenehmsten, da konnte ich auch mal etwas positives über ihn sagen, ohne gleich angepflaumt zu werden.

mir ist schon klar, dass dieses distanzhalten einerseits und vertrauensaufbau andererseit eine kunst sein muss, die ein therapeut sich mit der zeit mühsam zusammenkomponieren muss, aber für das gegenüber ist es ja auch schwierig.

was habt ihr für erfahrungen gemacht mit distanzhalten vs. vertrauensaufbau (anmachendes vs. beleidigendes verhalten durch t., besonders wenn es entweder dem patienten/patientin oder dem t/der t. so vorkommt als würde man angemacht werden/bzw. anbiederndes verhalten).? ist es nicht doch einfacher patienTIN - therapeut (männl.).

lg

Rose


Last edited by sune on Thu, 15.Mar.07, 21:31; edited 1 time in total
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miriyam
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Post Thu, 15.Mar.07, 21:11      Re: Vertrauensaufbau vs. Diszanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Hallo rosanne !!
ich hab sehr grosse probleme mit frauen finde so gar keinen anreitz dazu mit ihnen ins gespräach zu kommen . In der vergangeheit hate ich auch sehr oft das gefühl es geht um schönheit und Macht bei vielen frauen hm.
(Konkorenzdenken ) Unterhalte mich Lieber mit Männern denen ist egal ob meine nase schief ist oder meine po falte mal nicht sitzt ..naja
fakt ist nun das ich genau aus dem Grunde eine therapeutin nehmen sollte damit ich mal mit frau ins gespräch komm hm ganz trau ich der sache noch nicht leider beobachte ich bei jedem gespräch genau wie ihre mimik ist und was sie denken könnte ( mensch stell dich nicht so an .. andere sind schlimmer dran ectr.) Wie es ausgeht ..ich lass es das Forum wissen.
ja sie ist auf grosser distanz ich denk sie weis irgendwie genau wie ich fühle hm ...
Bis dann miriyam

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Der Schritt nach vorn ist nie ein Schritt zurück ..
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wirbelwind23
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Post Thu, 15.Mar.07, 21:44      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Also ich war erst bei einer Frau, daß fand ich sehr gut. Very Happy Es geht bei mir halt auch um körperliche Probleme (Eßprobleme, die man deutlich sehen kann). Dann gab es einen Wechsel und jetzt habe ich einen Thera und das finde ich sehr schwierig, weil ich vieles nicht ansprechen kann. Confused Der Thera ist wirklich nett und bemüht, aber ich überlege mir immer, was denkt der von mir, findet der mich attraktiv, ich sag in den Sitzungen nicht einfach so was ich denke, ich versuche schon auch ihm zu gefallen. Confused Also, mit meiner Thera war das allles wirklich einfacher!

lg
Wirbelwind23
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Single1961
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Post Thu, 15.Mar.07, 21:59      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Bin Patient bei einem Psychotherapeuten, und wir hamormonieren ganz gut, bin männlich, 45, mein Therapeut ist über 55, ich denke Therapeuten wollen sowenig wie möglich sich mit Komplimenten, Höflichkeitsfloskeln etc. befassen um so viel wie möglich Zeit zu haben, sich mit der Seele zu befassen. Weiss nicht ob Sie mit dieser Antwort etwas anfangen können. Mein Therapeut lässt mich dass schildern was mich bewegt oder wo ich im Alltag nicht zurecht komme. Da komme ich dann gar nicht auf die Idee zu fragen, z.B. wie war Ihr Urlaub, ich war dort und dort oder sonstige belanglose Dinge. Über soetwas sprechen wir höchstens wenn ich grad nichts fürs tägl. Leben wichtiges zu Erzählen habe oder ihm grad nichts einfällt.
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Toughy
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Post Fri, 16.Mar.07, 8:01      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Hallo rosanne,

du machst eine tiefenpsychologische Gesprächstherapie? Keine Analyse, oder? Eigentlich ist es fast egal, denn m.E. hat es in keiner Therapieform Platz, wenn es zu solchen Szenen kommt:

rosanne wrote:
einmal kamen wir beide in sehr ähnlichen pullis zur sitzung, was sie schnaubend quittierte.

Vorausgesetzt es war keine Fehlinterpretation von dir (was ja möglich wäre) frage ich mich, was das soll. Es ist jedenfalls kein Mittel, um therapeutische Distanz zu wahren. Wenn du das darunter verbuchst, bist du auf dem Holzweg, finde ich.
Distanz zu wahren heißt nicht, dem Klienten/Patienten den Eindruck von Missbilligung zu vermitteln. Das hat überhaupt nichts mit Distanz zu tun, im Gegenteil.

rosanne wrote:
insgesamt habe ich eigentlich das gefühl, dass sie mich nicht besonders gut leiden kann (...)

Eine Therapie kann auf Dauer nicht gut laufen, wenn man das Gefühl hat, vom Therapeuten abgelehnt zu werden. Daher denke ich, du solltest dein Empfinden während der Sitzung mal ansprechen. Oft ist das Thematisieren der Klienten-/Patienten-Therapeuten-Beziehung sehr aufschlussreich.

rosanne wrote:
was habt ihr für erfahrungen gemacht mit distanzhalten vs. vertrauensaufbau (anmachendes vs. beleidigendes verhalten (...))?

Für mich hat weder eine Anmache noch eine Beleidigung etwas mit Distanz oder Vertrauen zu tun. Komplimente sind in Ordnung, so als Anerkennung. Die Frage, die sich mir hier ein bisschen stellt, ist, ob du Komplimente mit einer Anmache gleichsetzt.

Viele Grüße,
Toughy

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Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
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münchnerkindl
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Post Fri, 16.Mar.07, 14:01      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

rosanne wrote:
einmal kamen wir beide in sehr ähnlichen pullis zur sitzung, was sie schnaubend quittierte.


Hallo rosanne,

das kommt mir schon seltsam vor, ich finde das ist doch eher eine lustige Situation.. Ich finde wenn eine Therapie total humorlos verläuft dann geht was daneben...

Ist die Therapeutin sehr auf Distanz fixiert weil sie Angst hat wenn ihr die Führungspositon verloren geht? Oder weil sie Angst hat daß Du ihr zu dicht auf die Pelle rücken könntest (weil sie subtil der Meinung ist sie müsste was verbergen vor Dir??)


In welchem Fall auch immer, ich persönlich könnte jemandem der sich so verhält nichts wirklich privates anvertrauen. Therapie komplett zwecklos.. In wie weit Du ertragensfähig bist Dich so subtil von oben herab behandeln zu lassen musst Du selbst wissen, meine Erfahrung zeigt mir daß viele psychische Probleme auch damit zu tun haben Dinge über sich ergehen zu lassen die einen weiter abwerten.

Liebe Grüsse,

Petra
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penthesilealein
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Post Fri, 16.Mar.07, 20:59      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Hallo an euch alle!

Also, ich finde das mit Nähe und Distanz in der Therapie auch nicht so einfach! Irgendwie wünscht man sich doch immer Nähe zum Thera und glaubt, nur so könne man von seinem Innersten erzählen und andererseits merkt man doch auch, dass zuviel Nähe auch belastend sein kann, weil man ja nicht nur den Thera an sich ranlässt, sondern auch ihm/ihr dabei nahe kommt, oder? Bei mir und meiner Thera ist da jedenfalls so...
Sie nimmt mich auch immer in den Arm wenn ich komm und wenn ich geh oder wenn sonst irgendwas ist! Das finde ich zwar echt schön und es tut mir gut, aber in jedem Buch über Psychotherapie wird doch die Distanz, v.a. die körperliche Distanz als das Wichtigste überhaupt dargestellt! Und ich hab gelesen, dass manche Theras ihren Patienten nicht mal die Hand geben!
Was meint ihr dazu? Kuscheltherapie???

Liebe Grüße
Penthesilealein
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sune
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Post Fri, 16.Mar.07, 22:14      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

hallo paenthaesilein,

das würde mir überhaupt nicht gefallen, wenn meine Therapeutin mich in den Arm nehmen würde. Das würde mich echt abstoßen. Sogar auf das Handgeben könnte ich verzichten.
Einmal war ich bei einer Therapeutin zu einer probatorischen Sitzung und sie fragte mich gleich, ob wir uns siezen oder duzen sollen, was sie aber wohl eher als obligatorische Frage ansah, die ich aus Höflichkeit bejahte.

hallo ihr anderen,

warum sie bei mir so stark auf distanz geht, weiss ich nicht, ich denke das ist einfach ihre art zu therapieren. auch schräg.
ihr habt aber wahrscheinlich recht und ich werde das wohl nicht weiter mitmachen. manchmal bilde ich mir sogar schon ein, dass sie mich manipulieren will, um auszutesten, wieviel ich mit mir machen lasse. aber das ist wohl hoffentlich nicht der fall....
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Post Sat, 17.Mar.07, 9:03      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

rosanne wrote:


warum sie bei mir so stark auf distanz geht, weiss ich nicht, ich denke das ist einfach ihre art zu therapieren. auch schräg.
ihr habt aber wahrscheinlich recht und ich werde das wohl nicht weiter mitmachen. manchmal bilde ich mir sogar schon ein, dass sie mich manipulieren will, um auszutesten, wieviel ich mit mir machen lasse. aber das ist wohl hoffentlich nicht der fall....


Hallo Rosanne,

also was Körperkontakt angeht bin ich auch extrem wählerisch, von wem ich mich anfassen lasse. Bei den meisten Menschen finde ich es nicht prickelnd, vor allem wenn mich die Person regelrecht umarmt.

Ich würde sagen daß Manipulation (ich nenn das immer Spielchen spielen) ist eine recht weit verbreitete menschliche Angewohnheit und von daher kann ich mir durchaus auch vorstellen daß es Therapeuten gibt die es nicht lassen können... Hat was mit einem Bedürfniss Macht zu haben zu tun.

(Ich habe eine ziemlich manipulative Mutter und bin ALLERGISCH auf jeden Versuch von sowas... Smile )

Liebe Grüsse,

Petra
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Post Sun, 18.Mar.07, 18:18      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Hallo toughy,

Es ist jedenfalls kein Mittel, um therapeutische Distanz zu wahren.

wie sehen denn die Mittel eines T´s aus, um therapeutische distanz zu wahren? weisst du es?

wenn ich jetzt wieder wechseln würde, muss ich mich natürlich langsam auch mal fragen, ob es nicht an mir liegt, dass man es mir nicht recht machen kann Sad .....

meine jetztige T empfinde ich eben als extrem fähig, was den bisherigen Verlauf angeht.
sie hat ja gesagt, dass es bei ihr ungemütlicher ist, also nicht der kuschelkurs...
"humorlos" hat jemand oben gesagt-ja, das ist sie bestimmt, ich habe sie genau 2x lächeln sehen bisher, kann mich ganz genau an beide male erinnern.

-streng blockt sie meine ausschweifenden erzählungen sofort ab, um mich zum wesentlichen hin zu "zwingen".

-sie sagt mir immer wieder, dass ICH ja schliesslich mich freiwillig für professionelle hilfe entschieden hätte, wenn es mir so schwer fällt, mich zu öffnen und, wenn ich meine tatsächlich gravierenden probleme bagatellisiere. sie reagiert dann unwillig, fast schon agressiv (wobei sie eine sehr starke befürworterin des zulassens positiver aggressionen ist).

also, wie gesagt was sie bisher in den ersten 8 stunden schon herausgefunden und mir verständlich gemacht hat ist echt enorm, nur habe ich so meine zweifel, was den weiteren verlauf angeht.

kann mir jemand sagen, ob eine therapie so verlaufen soll, wie ich mir das jetzt vortstelle:
momentan ist es nämlich so, dass tiefe wunden aufgerissen, und damit abgründe freigelegt wurden (das hat sie mit ihrer methode sehr gut geschafft), im weiteren verlauf sollte aber doch, so denke ich, dann alles "verarztet" und auf dieser grundlage dann ein gesundes selbstwertgefühl wieder aufgebaut werden (das dies allerdings auf ihre art gelingen wird, kann ich mir leider momentan nur schwerlich vorstellen)...

Rosanne
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Post Sun, 18.Mar.07, 19:18      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Hallo rosanne,

rosanne wrote:


wenn ich jetzt wieder wechseln würde, muss ich mich natürlich langsam auch mal fragen, ob es nicht an mir liegt, dass man es mir nicht recht machen kann Sad .....


also ich sehe das so wie wenn Du mit einem Mann zusammenziehen willst. Das ist eine sehr intime angelegenheit und da muss man schon genau sehen mit WEM man das teilen möchte. Man wird ja möglicherweise auch erst mit dem 4. 5. oder 10. Mann den man kennenlernt eine intime Beziehung eingehen wollen. Klar kann man auch wie die Katze um den heissen brei schleichen und überall ein Haar in der Suppe finden um nur ja nicht zur Sache kommen zu müssen. Den Eindruck machst Du aber überhaupt nicht! Also kannst Du es Dir durchaus wert sein wählerisch zu sein.

rosanne wrote:
meine jetztige T empfinde ich eben als extrem fähig, was den bisherigen Verlauf angeht.


Fähig in was? Wie Du das so schilderst scheint sie ziemlich fähig zu sein Dich mit Deinen Fehlern zu konfrontieren. Sie hat also ein ziemlich gutes Gespür für die Schwachpunkte ihres Gegenübers.

rosanne wrote:
-streng blockt sie meine ausschweifenden erzählungen sofort ab, um mich zum wesentlichen hin zu "zwingen".


Also entscheidet sie was an dem was Du an Deinen Problemen wichtig findest wert ist angeschaut zu werden und was nicht? Ist das nicht eine ziemliche Bevormundung? Schliesslich geht es ja um Dein subjektives Empfinen darüber was Du wie empfunden hast und nicht so sehr um ihre private Meinung was davon jetzt wichtig ist und was nicht.. Klar, ständige Abschweife in völlig irrelevantes Zeugs bringt auf Dauer nichts, aber ich denke jemand der bei der Gesprächsführung geschickt ist der bringt sein Gegenüber mit Geschick immer wieder zum Thema zurück ohne darum grosses Aufhebens zu machen. Oder man schaut mal wieso Du ständig abschweifst. Das "Zwingen" finde ich ziemlich daneben, ehrlich gesagt und auch unproduktiv, weil es bloss völlig unnötig Deinen Wiederstand provoziert.

rosanne wrote:
-sie sagt mir immer wieder, dass ICH ja schliesslich mich freiwillig für professionelle hilfe entschieden hätte, wenn es mir so schwer fällt, mich zu öffnen und, wenn ich meine tatsächlich gravierenden probleme bagatellisiere. sie reagiert dann unwillig, fast schon agressiv (wobei sie eine sehr starke befürworterin des zulassens positiver aggressionen ist).


Sie scheint auch eine starke Befürworterin des zulassens ihrer eigenen agressiven Ader zu sein... Ja, es ist immer einfach eine negative Eigenschaft die man hat schönzureden anstatt sie zu ändern...
Ich persönlich denke, Agressivität ist immer auf Zerstörung ausgerichtet und von daher eine problematische Angelegenheit. Klar ist es sehr schädlich Agressivität in sich reinzufressen. Aber es ist auch schädlich sie einfach auszuleben wenn einem gerade danach ist und man sich von irgendwem gereizt fühlt. Klar, Agression kann auch ein Moment von Wachheit, von Energie und Kraft zur Veränderung haben, wenn mich jemand so lange reizt und meine Wut dazu führt daß ich aus einer stagnierten Situation aussteige und sie verändere.
Aber letztlich ist agressivität immer ein Zeichen von Schwäche, weil nur wer schwach ist muss sich verteidigen. Und nur wer nicht souverän aber arrogant ist muss angreifen.
Und das kann nicht der Weg sein (zumindest für mich als budddhistisch orientierten Menschen nicht!!)
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Post Sun, 18.Mar.07, 19:20      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

rosanne wrote:
also, wie gesagt was sie bisher in den ersten 8 stunden schon herausgefunden und mir verständlich gemacht hat ist echt enorm, nur habe ich so meine zweifel, was den weiteren verlauf angeht.


rosanne wrote:
momentan ist es nämlich so, dass tiefe wunden aufgerissen, und damit abgründe freigelegt wurden (das hat sie mit ihrer methode sehr gut geschafft), im weiteren verlauf sollte aber doch, so denke ich, dann alles "verarztet" und auf dieser grundlage dann ein gesundes selbstwertgefühl wieder aufgebaut werden (das dies allerdings auf ihre art gelingen wird, kann ich mir leider momentan nur schwerlich vorstellen)...


Zum Glück bist Du emotional einigermassen stabil daß Du diese Art von "Behandlung" bis jetzt einigermassen gut wegstecken konntest.
Will sie denn dieses "gesunde Selbstwertgefühl" auf eine Basis von "zulassen positiver Agressionen" stellen Confused ?

Also meiner völlig subjektiven Meinung nach sagt Dir Dein Instinkt schon was abläuft und Deine Zweifel sind in jedem Fall angebracht..

Liebe Grüsse,

Petra
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sune
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Post Sun, 18.Mar.07, 19:57      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

hi münchnerkindel,

danke für deine antwort, ich kann dir in den meisten pukten zustimmen.

allerdings habe ich starke vorurteile gegen den buddhistischen "gleichmut".
in der psychologie sind aggressionen eigentich ein fast wertfreier begriff, denn an irgendeiner stelle muss man energien, die in diese richtung gehen auch mal heraus lassen (können).
auch in einer beziehung muss man ab und zu mal ein bißchen böse sein und nicht nur lieb.
sonst ist man den anderen schutzlos ausgeliefert und die anderen können mit einem machen was sie wollen.

schlag mal im internet den begriff "aggression" nach.
letztendlich bedeutet agressiv zu sein ja auch die fähigkeit, etwas anzugehen, die eigenen ziele durchzusetzen, ehrgeizig zu sein oder den eigenen standpunkt/die eigene meinung zu verteidigen.

ich weiß nicht, wohin jemand, der auf diesen buddhistischen gleichmut eingestellt ist seine a. packt, möchte aber darauf wetten, dass diese an unerwarteter stelle unschön zum vorschein kommen (z.B. indem man dann seine kinder unter dem deckmäntelchen des "es-ja-nur-gut-meinens" autoritär zu irgendetwas zwingt etc.).

ich muss grade an den schwedischen film "tilsamna"/zusammen denken, da gibt es einen, der ist so sehr gegen a., dass er sich mit der gegnerischen fussballmannschaft über deren sieg freut!
das ist jetzt nur ein beispiel, aber ich habe schon leute gehört, die angefangen haben, sich für den buddhismus zu interessieren und zu meditieren und irgendwann waren sie so weit, dass sie überhaupt nicht mehr reagieren konnten und jede krise (z.B. trennung von der freundin) nur noch mit einem milden lächeln und einem schulterzucken hinnehmen konnten...

aber das führt vom eigentlichen thema weg.

so long

R.


Last edited by sune on Sun, 18.Mar.07, 20:31; edited 1 time in total
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Post Sun, 18.Mar.07, 20:15      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

...so wie ich es bisher mitbekommen habe, ist es ja auch ziel einer t., eine wut zu entwickeln (z.B. auf den vater, der einen so-und-so behandelt hat).
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Post Sun, 18.Mar.07, 21:09      Re: Vertrauensaufbau vs. Distanzhalten T/P beide weibl. Reply with quoteBack to top

Hm, also im buddhistischen Sinne Gleichmut bedeutet ganz und garnicht irgendwas in sich reinzufressen oder zu unterdrücken oder so eine Art Schein-Harmonie...

So wie ich es verstanden habe bedeutet es angemessen zu handeln. Freun-Feind Denken abzubauen. Trainieren nicht auf Provokationen einzusteigen, aus dem eigenen emotionalen Film auszusteigen wenn er einen zu überwältigen droht.

Und gleichzeitig die ganzen Triggerpunkte abzubauen die man so hat und die einen so verletzlich und provozierbar machen, und auch der eigene Egozentrik und Rücksichtslosigkeit zu Leibe zu rücken, damit man allgemein für sich selbst und für alle anderen ein angenehmerer Zeitgenosse wird.

Man soll das liebevoll tun, etwas zu unterdrücken ist ja auch eine Art von Grausamkeit zu sich selbst. Es geht darum es weder zu unterdrücken noch es auszuagieren oder darin zu schwelgen, sondern es anzunehmen und gehen zu lassen.

So weit die Theorie.. ich als traumatisierter Mensch hab da natürlich so meine Schwierigkeiten es so umzusetzen, aber die generelle Richtigkeit leuchtet dieses Ansatzes leuchtet mir jedenfalls ein. Ich finde es einen sehr menschlichen und liebevollen Ansatz ein glücklicherer Mensch zu werden.

Grüssle,

Petra
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