Bin ich Außenseiter?

neu an Bord! 3 Bayern // Unterfranken M, 19

Hi,

bin vorhin auf dieses Forum gestoßen und ich muss sagen, das ich ziemlich viele Beiträge gelesen habe und die Meisten auf Themen mit mangelnden Freunden oder dem Verhalten der Menschen zu tun haben.

Nun sitz ich hier vor meinem PC und stelle mir die Frage ob ich Außenseiter bin (also ist nicht böse gemeint oder so) oder ob ich normal bin (ich weis normal kann nicht wirlich definiert werden).

Also kurz zu mir. Ich bin 19 Jahre alt, komme aus Unterfranken // Bayern und wohne in einem richtigen Kuhkaff mit ca. 2000 Einwohnern.

Ne größere Stadt gibts hier nicht wirklich in der nähe, das größte was es hier gibt und sich als Stadt betittelt hat 15000 Leute und ist öde...

Mein "Freundeskreis" wechselt ca. alle 3 Jahre und ich weis nicht warum.
Naja egal, vor kurzem ist es wieder passiert und nun habe ich neue Freunde, wobei ich mir die Frage stelle, ob es wirklich freunde sind.

Eine Person, mit der ich intensiven Kontakt habe ist 22 Jahre alt, Männlich und kommt aus dem 15000 Personen Kaff-Stadt-Gemurks um die Ecke.

Weitere feste Freundschaften bestehen nicht wirklich für mich.
Ich weis nicht, was als Freundschaft betiteln kann, denn ich kenne ein paar Leute (so ca. 40 - 50 Stück), mit denen ich mal was unternommen habe und man sich mal so auf der Straße grüßt. Mehr ist aber nicht drin.

Wieviele Freunde sind eigentlich in unsere heutigen Gesellschaft so üblich, ich meine die Personen, mit denen man Häufig Kontakt hat und man auch mal was mit denen macht.

Ich frage mich zudem ob ich Überhaupt Freundschaftsfähig bin, da ich meistens von neuen Sachen oder auch von neuen Personen von Grund auf Begeistert bin und nach kurzer Zeit einfach den Kontakt und das Interesse verliere.

Keine Ahnung ob ich jetzt hier nur totalen Nonsens schreibe, oder nicht, aber ich habe gerde extremen Mitteilungsdrang. Sorry Leute.

Naja, schreibt mir doch mal, wieviele intensive Freundschaften Ihr so pflegt und ob ich vielleicht diese "auf der Straße grüß" Leute mal näher kennenlernen sollte.

Ich habe eben wie schon geschrieben das Problem, das ich nicht wirklich die Freundschaft langfristig halten kann, da aufeinmal desinteresse bei mir einkehrt.

Naja, wäre auf jeden Fall für ein Paar Antworten richtig dankbar.

Gruß Sebo

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hallo Sebo.

Auf die Zahl kommt es wirklich nicht an. Wenn du deine 40-50 Leute, die du grüßt, als Freunde hättest, würdest du wahrscheinlich garnicht mehr zum Schlafen kommen, so stressig könnte das werden.

Ich vermute, es macht eher Sinn, wenn du den anderen versuchst etwas näher zu kommen. Du könntest auch mehr von dir preisgeben...nicht nur wie toll du bist, sondern auch andere an den Beschäftigungen und deinem Empfinden teilhaben lassen...egal ob es dir nun gut oder schlecht geht. Deine Gefühlswelt mit anderen zu teilen, das macht dich sympathisch. Die Freundschaften entwickeln sich dann eigentlich von selbst.

Vielleicht findest du auf diese Art Menschen, die dir mehr bedeuten. An denen du mehr Interesse hast, weil sie dich wirklich ERREICHEN. Ich kann mir vorstellen, dass es dich auch nervt, ...immer nur rumkaspern oder den ganzen tag nur Witze reißen oder sich gegenseitig zu überbieten...da entwickelt sich keine richtige Verbindung. Du kannst doch mal mit jemandem zusammen was unternehmen...etwas bauen oder vielleicht zelten. Vielleicht lädst du einfach mal jemanden zum grillen ein. Einfallen wird dir selber was...nur vielleicht müsstest du deine Hemmschwelle ablegen, die dich vor Verletzung schützen soll...für Freundschaften ist leider manchmal sone Art Vertrauensvorschuss notwendig.

Hmmm. Also ich würde eher mit wenigen eng zusammen sein, als mit allen beinahe. Freunde werden heute als ne Art Beliebtheitssymbol angesehen, je mehr Freunde, desto beliebter. Das halte ich für unsinnig. Wenns danach gänge, müsste ich wohl ein grünes schleimiges Monster sein. *schmunzel*

Viele Grüße
Hiob

sporadischer Gast 18 Wien W, 26

Hi Fly!

Also mir gehts irgendwie genauso. Lern zwar auch viele Leute kennen, aber irgendwie "fesselt" mich keiner. Finde sie zwar am Anfang recht nett und könnt mir auch eine tiefergehende Bekanntschaft vorstellen, aber ich kann mich nicht aufraffen was dafür zu tun.
Ich hab irgendwann keine Lust mehr drauf. Ich will mich nicht mehr melden, weil ich eigentlich nicht weiß warum ich das tun sollte. Wenn sich dann wiederum die Leut nichtmehr melden ist es mir auch egal.

Mich stört es nur bedingt keine Freunde zu haben. Bekannte reichen mir, die wissen auch mittlerweile "intimeres" von mir und ich von ihnen, aber ich kann sie auf Distanz halten und das brauch ich irgendwie.

Ich denke wir sind einfach irgendwo Einzelgänger. Oder stört es dich permanent wenig bis keine richtigen Freunde zu haben? Mich nicht so sehr, wenn ich mich unterhalten will weiß ich wohin ich gehe und wenn ich was unternehmen will, tu ich es ohnehin. Ob mit oder ohne Freunde.

Vielleicht können das sehr wenige verstehen. Habs ja auch lange nicht verstanden und mich, dank Gesellschaftlichem Druck, gefragt, was mit mir nicht stimmt. Alles ok würd ich sagen, denn solang es mir damit gut geht sollts ja passen Laughing

.
Also wenn ich jemanden kennenlerne der behauptet extrem viele Freunde zu haben, denk ich mir nur, dass er sich eventuell nicht gut genug abgrenzen kann, Selbstbestätigung braucht oder einfach nur falsche Wahrnehmungen hat....

Bekannte gibts viele, aber wahre Freunde nur wenige....

Wir sind ja noch jung.....Dinge ändern sich!

STOP! Eine Frage noch, bist du Sternzeichen Wassermann? (dient zur reinen Selbststudie Wink

)

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

flying pig wrote:

Wieviele Freunde sind eigentlich in unsere heutigen Gesellschaft so üblich, ich meine die Personen, mit denen man Häufig Kontakt hat und man auch mal was mit denen macht.

das hängt von dir ab. wieviel zeit du hast, in welche richtung altruistisch <--> egoistisch dein wesen eher tendiert, ob eure interessen zusammenpassen, uvm.
bei mir ist es in etwa so: ich kann mich drei außerfamiliären menschen nach meinem verständnis anspruchsvoll widmen; bei vier bekomme ich damit probleme und bei fünf bin ich im allgemeinen überfordert, d.h., ich neige dazu, die beziehungen oberflächlich werden zu lassen (der übergang freund --> bekannter wird dann fließend).
soweit dazu, sofern ich diese frage sachlich beantworten kann.

flying pig wrote:

Ich frage mich zudem ob ich Überhaupt Freundschaftsfähig bin, da ich meistens von neuen Sachen oder auch von neuen Personen von Grund auf Begeistert bin und nach kurzer Zeit einfach den Kontakt und das Interesse verliere.

so geht es doch jedem von uns. diese tatsache ist jedoch nicht zu verurteilen, zumindest so lange nicht, solange man sie entgegen ihrer wahrheit nicht leugnet.

wir sind alle außenseiter, wenn wir uns nicht irgendwo irgendwie anpassen. Wink

Forums-InsiderIn 224 Hessen M, 22

Ich würde sagen, dass "Außenseiter" ist, wer sich auf irgendeiner Außenseite befindet (logischerweise Wink

). Das ist im Zusammenhang mit Gesellschaft m.E. so zu verstehen, dass die Person an der Gruppeninteraktion nicht beteiligt ist bzw. nicht als Teil der Gruppe (welche die "Innenseite" darstellt) verstanden wird. Dabei gibt es sicher Abstufungen.

In bezug auf "die Gesellschaft" ist der Begriff meiner Ansicht nach nicht so sinnvoll. Allenfalls würde ich Leute wie Obdachlose als Außenseiter bezeichnen, da sie nicht im System verankert sind und dennoch den gleichen Raum beleben. Schon ein Langzeitarbeitsloser jedoch ist "innen", wird vom Verwaltungsapparat erfasst, bekommt Forderungen gestellt etc.
Auf der anderen Seite kann ein "vollwertiges Gesellschaftsmitglied" bezüglich der konkreten Gruppen, in denen es sich ("offiziell") befindet (Arbeitsplatz, Familie usw.), Außenseiter sein.

neu an Bord! 1 Deutschland, NRW W, 14

Ich habe im Moment zwei Freundinnen, eine gute Freundin und eine Freundin, zu der ich den Kontakt verliere.
Diese Antwort ist aber mit Vorsicht zu genießen, weil ich kein typischer Mensch und erst recht keine typische Jugendlich bin und ich lieber in Gedanken als wirklich Kontakt zu Menschen habe.

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