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blue77
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Post Mon, 12.Mar.07, 23:05      Angst vor Spott, denke, was andere von mir denken, !? Reply with quoteBack to top

Hi,
ich wollte mein Problem schildern, daß ich eigentlich schon immer hatte, vielleicht kann mir jemand was dazu sagen, würde mich freuen!
Ich habe panische Angst vor Spott-hauptsächlich durch fremde Leute, insb.Jugendliche.
Daß ich irgend etwas an mir hätte, ich weiß es nicht, das für einige lachhaft ist. Daß ich irgend etwas "lachhaftes" sagen würde, meine Bewegung, Kleidung, usw.
Mir selbst ist nichts bewußt, was an mir so lachhaft wäre, aber ich habe oft Angst, wenn ich Leute, gerade Jugendliche, die ja oft kichern, Angst, daß sie wegen mir lachen.
Daneben habe ich auch Angst, wenn ich Leute kennenlerne, daß sie mich früher oder später abwerten werden, ablehnen, geringschätzen oder für "komisch" ansehen usw. Grund weiß ich nicht, das ist auch das Problem.
Ich mußte im Sommer nach einer Woche eine stationäre Psychotherapie aufgrund schwerer Depressionen, die ich dazu noch habe, abbrechen, weil dort viele lachende, scherzende Cliquen waren und ich oft Panik bekam, daß diese über irgend etwas an mir herziehen oder lachen würden.
Die Woche dort war die Hölle für mich.7 Tage konnte ich weder essen, noch schlafen, noch auf die Toilette.
Eine Psychologin sagte mir mal, ich hätte ein schädliches "Muster", daß ich immer denke, wie andere über mich denken/empfinden.
Wer kennt das????
Und dabei schneide ich immer schlecht ab.
Nach außen trete ich selbstbewußt auf.
Daneben habe ich massive Antriebsschwäche, zu nichts Lust und alles ist Überwindung. Ich nehme relativ viel Psychopharmaka gegen sämtliche Krankheiten, von der Fachärztin verschrieben, zahlreiche wurden auch schon an mir probiert, alles annähernd wirkungslos-außer Benzodiazepine.
Aber die sind ja tabu.

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Sonnefrau
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Post Mon, 12.Mar.07, 23:34      Re: Angst vor Spott, denke, was andere von mir denken, !? Reply with quoteBack to top

Liebe blue77

...das hört sich ja ganz furchtbar an, was du für Ängste hast.
Du hast also auch noch andere Krankheiten?
Und eine Psychotherapie hast du nach 7 Tagen abgebrochen,- habe ich dich da richtig verstanden?
Hast du vorher schon einmal eine Therapie gemacht?

Du schreibst auch, dass du doch, trotz deiner Unsicherheit ob jemand über dich lachen könnte- recht SICHER auftreten würdest.
Wie schaffst du das, wenn du solche Ängste hast? Spielst du das bewusst?

Ich habe leider einige Fragen gestellt, vielleicht magst du sie beantworten?

Da du dich sehr unsicher fühlst= wenig Selbstwert hast, das wirst du ja selber spüren, gel?
Weisst du woher das kommt, dass du so wenig an dich glaubst und dir selber so wenig vertraust? Fällt dir dazu etwas ein?

Und was mir noch auffällt: du schreibst, dass du dich besonders vor der Meinung und dem Getuschel der "Jugendlichen" fürchtest.
Wen, -welche Altersgruppe von Jugendlichen meinst du?
15 jährige in der Pupertät oder 18 jährige oder Leute in deinem Alter?
Sind es mehr die Mädchen oder eher die Jungs, oder alle zusammen, die dich da besonders Angst machen?

Lieben Dank einstweilen, wenn du dir die Fragen beantworten magst.
Ich bin noch ein Weilchen hier
Lb Gr Sonnefrau

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blue77
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Post Tue, 13.Mar.07, 2:16      Re: Angst vor Spott, denke, was andere von mir denken, Reply with quoteBack to top

Hallo Sonnefrau,
ich habe mich über Deine Rückmeldung gefreut.
Nun, was ich mit "anderen Krankheiten" meine, sind wiederkehrende Depressionen.
Von Therapeuten wurde mir gesagt, das käme daher, weil ich als Baby /Kleinkind von meiner Mutter vernachlässigt und auch abgelehnt wurde.
Daraus hätte sich eine Art Trauma entwickelt, an das ich aber natürlich keine Erinnerung mehr habe.
Ich wurde von meiner Mutter oft verbal gedemütigt, aber diese Szenen erscheinen mir heute nicht mehr so belastend wie spätere Ereignisse.
Ich hatte mich selbst aus Angst, wenn ich in einer Gemeinschaft (Schule, Beruf ) sein mußte, mich in die Außenseiterposition verschafft, in der Annahme, ohnehin abgelehnt zu werden. So war ich oft der "Prellbock" für Lästereien und der Sündenbock. Den Halt, den ich gebraucht hätte, Freunde, Menschen, denen ich was bedeute oder die mich schätzen, gab es nie.
Ja, es sind in erster Linie Kinder und vor allem Teenager, wo diese Ängste am größten sind. So zwischen 12 und 22 Jahren. Hauptsächlich so scherzende Cliquen, eher Mädchencliquen. Zu dieser Altersgruppe fand ich nie Zugang, weil ich damals extreme Ängste hatte und angespannt war und und man dort ja eines bestimmten Wesens bedarf, um angenommen zu werden, das ich nicht hatte, weil ich ja kaum Gespräche mit ihnen geführt hatte.
In der Schule habe ich zeitweise starkes Mobbing erfahren sowie im Beruf und ich bin einn Mensch, der grundsätzlich an sich selbst die Mängel sieht und nicht an anderen.
Wie gesagt habe ich daneben noch schlimme Depressionen, wo ich keine direkte Verbindung zu diesen Ängsten erkennen kann, sie aber wohl unbewußt damit zu tun haben.
Am grausamsten ist diese jahrelange Schwermut, so eine hartnäckige Trauer, unbewußt, wegen was, und die Antriebsschwäche, alles ist anstrengend, zu nichts Lust und daß einem nichts am Leben hält.
Ich bin auch ratlos, ob man sich zwingen soll, etwas zu tun.
Ich glaube, daß ich aufgrund der Einsamkeit depressiv wurde und wegen der jahrelangen Depressionen bin ich nun in Frühpension.
Arbeiten wurde zuletzt unmöglich, aufgrund der Depressionen.
Hattest Du in einigen Punkten ähnliche Erfahrungen?

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Sonnefrau
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Post Tue, 13.Mar.07, 2:57      Re: Angst vor Spott, denke, was andere von mir denken, !? Reply with quoteBack to top

Liebe blue,

ja da kann ich mir natürlich schon vorstellen, dass so kichernde Mädchengruppen bei dir als "Auslöser" fungieren und dich wieder in das ehemalige Gefühl des Mobbings und ausgeschlossen seins zurückführen.

Und dann noch die Depression, die ganz allein für sich schon Belastung genug ist!
Ja, - zu deiner Frage. Ich habe mit Depression Erfahrung.
Auch ich kenne dieses furchtbare Gefühl etwas tun zu müssen und "ES" geht einfach nicht.
Zwingen, glaub ich geht gar nicht, und wenn doch, dann raubt das "sich zwingen" dann auch noch das allerletzte Stückchen Kraft und Energie!!

Ich hatte einen Zusammenbruch und es wurde in der Klinik eine Erschöpfungsdepression festgestellt, die nun schon so unendlich lange (subjektiv gesehen) andauert. Seit 2 Jahren kämpfe ich nun dagegen an, ebenfalls trotz guter medikamentöser Versorgung habe ich immer wieder Rückfälle. Danach geht es scheinbar wieder ein bisschen besser als vorher. Derzeit habe ich wieder diese Schlafstörungen, die immer mal wiederkehren, darum bin ich auch noch am PC.

Aber zurück zu dir: was kann ich dir helfen, sagen, raten???

spontan aus dem Bauch heraus: viel über diese ganze Problematik, die dich betrifft lesen.
Alle infos, die mir zum Beispiel Aufschluss über meinen Zustand ..
(ich spreche jetzt absichtlich von MIR, damit mein Beitrag nicht belehrend bei dir ankommt!)
.. geben, .........die sich dadurch besser erklären lassen,
mit denen kann ich dann auch arbeiten und die kann ich VERARBEITEN.
Kennst du das, wenn dir innerlich so eine "Leuchte" aufgeht, weil du wieder etwas besser verstehen kannst?
Ich persönlich, vielleicht hilft dir das ja auch,
habe mich ganz intensiv mit Atmung beschäftigt und auseinandergesetzt. Atmung ent-spannt, löst Blokaden und Seelenknöpfe.
Dann habe ich noch viel gelesen und studiert über die Lebensgesetze.
Dafür gibt es auch Foren. Dann hat mir auf diesem Weg "der Erkenntnis" (hihihi) ..auch die Wiedergeburtstheorie sehr gut unterstützt....
Ja, es ist halt so, dass jeder für sich den RICHTIGEN Weg finden muss. Aber mit viel Suchen gelingt es auch.
Aber am allerwichtigsten ist natürlich eine Therapie in der ich alles ansprechen kann! Und in der ich auch selber gut mitarbeiten mag!

Oh, jetzt habe ich aber viel geschrieben- sorry, lass uns morgen weiterreden?
wünsche dir eine gute Nacht
mit schönen Träumen
Sonnefrau flower flower flower

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