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lebensfluss
sporadischer Gast
18
schweiz W, 28
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Mon, 12.Mar.07, 13:14 Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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Ich nehme seit einiger Zeit Surmontil (Wirkst: Trimipraminum) am Abend zur Einschlafhilfe. Ist ein "trizylisches AD". Da es zu stark wirkt bzw. ich bis Nachmittag folgenden Tages brauche um wieder wirklich wach zu sein, hat mir meine Ärztin noch Aurorix (Wirkst: Moclobemidum), ein MAO-Hemmer, verschrieben, das ich tagsüber nehmen soll.
So viel ich weiss sollte man MAO-Hemmer nicht mit anderen AD (SSRI-Hemmer, trizyklische AD) kombinieren. Hab sie darauf angesprochen und sie hat gemeint, es sei ihr bewusst, aber sie denke, dass das in unserem FAll kein Problem darstellen. mmmh...
Jemand der Erfahrung mit einer solchen Kombination hat und noch lebt hier im Forum?
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Mon, 12.Mar.07, 14:06 Re: Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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lebensfluss wrote: | Jemand der Erfahrung mit einer solchen Kombination hat und noch lebt hier im Forum? |
Mit Erfahrungen kann ich dir leider nicht dienen; ich nehme nur Aurorix. Ich finde es aber auf jeden Fall gut, dass du kritisch bist und genauere Infos einholen willst, bevor du auf den Rat einer Ärztin einfach die Medis mixt. Wie wäre es, wenn du noch die Meinung von einem anderen Arzt dazu einholst?
LG, Nachtvogel
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Mon, 12.Mar.07, 14:35 Re: Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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Hi,
ich finde es generell überhaupt nicht gut wenn man gegen die Nebenwirkungen des einen Medi ein anderes Medi gibt, asser es ist ein Fall wo es wirklich garnicht anders geht....
Wie wäre es
*mit einer geringeren Dosis Surmonil, damit Du eben auch weniger Nebenwirkungen hast
*oder ein anderes AD das eben nur ein wenig müde macht aber nicht dermassen reinhaut
*falls es bei Dir nur ums Einschlafen aber nicht um Depressivität geht zB eine sehr geringe Dosis eines Neuroleptikums als Schlafmittel nimmst
Es gibt auf dem Markt dutzende verschiedene Antidepressiva, es sollte möglich sein eines zu finden mit dem Du schlafen kannst aber das Dich nicht dermassen plattmacht.
Geh im Zweifelsfall zu einem anderen Neurologen/Psychiater.
Liebe grüsse,
Petra
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lebensfluss
sporadischer Gast
18
schweiz W, 28
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Mon, 12.Mar.07, 19:30 Re: Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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Es geht schon nicht nur um Schlafstörungen. Chronifizierte Erschöpfungsdepression mit entsprechenden Symptomen u.a. eben Ein- und Durchschlafstörungen.
Andere Ärzte-Meinung habe ich schon, jedoch von zwei Allgemeinpraktiker und die halten nicht sehr viel davon die beiden Medis zu kombinieren. Jedoch haben die nicht die 30jährige Psychopharmaka-Verschreibungs-Erfahrung.
Einen anderen Psychiater/Neurologen zu finden ist relativ schwierig, zudem empfinde ich es als eine Art "hintergehen".
Wirklich keine Überlebenden hier?
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Mon, 12.Mar.07, 23:49 Re: Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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münchnerkindl wrote: | ich finde es generell überhaupt nicht gut wenn man gegen die Nebenwirkungen des einen Medi ein anderes Medi gibt, asser es ist ein Fall wo es wirklich garnicht anders geht....
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Aurorix wirkt nicht aufputschend so wie Kaffee oder so, sondern ist ein Abbauhemmer verschiedener Botenstoffe im Hirn (nicht selektiv wie SSRI fuer Seretonin); daher die (hoffentlich) stimmungsaufhellende Wirkung.
Wenn Surmontil bei dir zu stark wirkt, wäre es dann nicht eher sinnvoll, dieses Medikament zu wechseln, oder nach Absprache mit der Ärztin wirklich kleinere Dosen zu nehmen, wie muenchnerkindl vorgeschlagen hat?
Was sagt deine Ärztin eigentlich zur Kombi Schlafmittel/AD? Zumindest aus meiner und der Erfahrung von einem Bekannten kann ich sagen, dass die Kombination Einschlafhilfe (Schlafmittel mit Kurzzeitwirkung, z.B. Zopiclon) und einem Antidepressivum am Tage (z.B. Aurorix) funktioniert. Die Wirkung der Einschlafhilfe beträgt nur ein paar Stunden (wonach man dann hoffentlich weiterschläft) und man hat daher keinen Ueberhänger am Morgen. Das Antidepressivum wirkt sich nicht auf den Schlaf aus, sondern halt nur als AD. Na ja, aber dazu solltest du dann nochmal genauer bei der Ärztin nachhaken (ob das auch fuer dich so geeignet wäre).
Wenn du Durchschlafstörungen hast, wirst du daran eventuell keine Freude haben. Ein Bekannter hat mit Einschlafhilfen seine Einschlafprobleme gut in Griff bekommen. Ich selbst penne damit jedoch nur fuer ein paar Stunden ein, um danach mitten in der Nacht aufzuwachen und hellwach zu sein.
Mir hat man mal fuer den Abend das seditierende AD Remeron (Mirtazapin) verschrieben. Danach wurde ich jedoch am Morgen nicht mehr richtig wach, hatte Wahrnehmsstörungen und eine Verstärkung der Depression (nun ja, aber die eventuellen Nebenwirkungen sind bei jedem anders).
Zur Zeit nehme ich Aurorix und gelegentlich in besonders schwierigen Phasen gegen meine innere Unruhe/Angst/Schlafstörungen Oxazepam. Das hilft prima, damit habe ich aber morgens auch einen leichten Ueberhänger (mittellange Wirkungszeit) und kann es nicht ueber längere Perioden nehmen (ist ein Benzodiazepam und macht suechtig).
Weiterhin viel Glueck nach der Jagd nach "Ueberlebenden" bzw. Alternativen zu deiner jetzigen Medikation!
LG, Nachtvogel
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Tue, 13.Mar.07, 16:56 Re: Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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lebensfluss wrote: | Es geht schon nicht nur um Schlafstörungen. Chronifizierte Erschöpfungsdepression mit entsprechenden Symptomen u.a. eben Ein- und Durchschlafstörungen. |
Hmm, was machst Du sonst noch dagegen, ausser Medis schlucken?
lebensfluss wrote: | Andere Ärzte-Meinung habe ich schon, jedoch von zwei Allgemeinpraktiker und die halten nicht sehr viel davon die beiden Medis zu kombinieren. |
Da geben Dir diese Allgemeinärzte die ja auch eine gewisse Ahnung von Medikamenten haben schon die richtige Richtung würde ich sagen...
lebensfluss wrote: | Einen anderen Psychiater/Neurologen zu finden ist relativ schwierig, zudem empfinde ich es als eine Art "hintergehen". |
Da hast du aber ein ziemlich schräges "Loyalitätsverhalten". Hast Du Dir die Erschöpfungsdepression geholt weil Du aus einer Situation aus falscher Loyalität nicht gegangen bist obwohl es eine krankmachende Situation war? Hast Du ein generelles Problem mit falscher "Loyalität"? Hey sowas ist garnicht so selten!
Am Ende bist Du loyal gegenüber jemandem der ein Quacksalber ist. Es gibt unter Psychiatern und Therapeuten durchaus schwarze Schafe denen ich nicht mal meine Zimmerpflanzen anvertrauen würde (ich hab schon einige durch!)! Also prüfe genau!
Ein Arzt ist ein Dienstleister. Bist Du mit der Arbeit eines Dienstleisters nicht zufrieden oder hast Zweifel über die Qualität der Arbeit dann ist es sinnvoll Dir eine zweite, gegebenenfalls dritte Meinung einzuholen. So lange bis Du zu einem zufriedenstellenden Ergebniss kommst.
Liebe Grüsse,
Petra
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lebensfluss
sporadischer Gast
18
schweiz W, 28
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Wed, 14.Mar.07, 10:02 Re: Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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@müncherkindl
Ich mache neben bei noch eine Therapie, da staunste, was?
Wobei ich da auch sagen muss, dass es mir ohne Therapie besser geht, als mit. Aber das ist ein anderes Thema...
Sie setzt mich nicht unter Druck Medis zu nehmen, sie macht lediglich Vorschläge mit dem Hintergrund ihrer langjährigen Erfahrung. Wenn ich mit einem Vorschlag nicht einverstanden bin, dann macht sie einen anderen. Sie kann es auch gut akzeptieren, wenn ich gar nichts nehme, was ich mehrheitlich bisher auch gemacht habe. Ich denke mir einfach, und da decken sich unsere Meinungen inzwischen, dass es mindestens ein paar Versuche wert ist, ein Psychopharmaka, oder eine Psychopharmaka-Kombination zu finden, die meine Lebensqualität erhöht. Die äusseren Umstände, die für meine Erschöpfung mindestens mitverantwortlich sind, kann ich nicht ändern und die werden auch in 20 Jahren noch bestehen. Und wenn ich mit Psychotherapie nicht weiter komme bzw. nicht so weit, dass ich mit den äusseren Umständen so weit klar komme, dass ich nicht immer mehr daran kapputt gehe, dann ist es sinnvoll es mal mit Psychopharmaka zu versuchen. Ich kann die Sache jeder Zeit wieder abbrechen, möchte aber noch nicht so schnell aufgeben, denn meines Wissens ist es tatsächlich schwierig, das richtige Präparat zu finden.
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Wed, 14.Mar.07, 16:05 Re: Trizyklische AD und MAO-Hemmer? |
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lebensfluss wrote: | Ich kann die Sache jeder Zeit wieder abbrechen, möchte aber noch nicht so schnell aufgeben, denn meines Wissens ist es tatsächlich schwierig, das richtige Präparat zu finden. |
Hi,
ja, das stimmt es gibt so einige Menschen die verschiedene Psychopharmaka durchprobieren mussten bis sie was passendes gefunden haben..
Daß Deine Therapeutin Dich nicht unter Druck setzt wegen Medikamenten ist schonmal gut!
Hol Dir einfach noch von anderen Psychiatern Meinungen ein würde ich vorschlagen, und probier noch andere Antidepressiva aus.
Liebe Grüsse und viel Erfolg,
Petra
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