Schlafen - Böse Gedanken!

neu an Bord! 3 Brandenburg M, 26

hi,

viele denken jetzt vermutlich: oh, jemand hat schlafstörungen, weil er an schreckliche dinge denken muss, die ihn beschäftigen. so ist es aber ganz und gar nicht.

um besser einschlafen zu können, habe ich sehr schlimme gedanken. es beruhigt mich so sehr, dass ich mich sehr angenehm fühle und viel ruhiger werde und gemütlich einschlafen kann.

z.b. stelle ich mir vor, wie ich in die uni renne und ein massaker anrichte. wie ich dabei effektiv und effizient vorgehe. oder zb. wie ich eine bombe in der ubahn zünde. auch gerne, wie ich mit einem sniper gewehr aus 2 km entfernung vollig unbemerkt zb. von einem hochhaus aus viele menschen erschießen könnte, bevor man mich überhaupt lokalisieren könnte.

ich wechsel dabei auch immer gern die perspektiven. also zb. renne ich in die uni rein, sehe mich gleichzeitig reinrennen, den klassenraum besetzen, panik macht sich unter uns sitzenden breit, weil ich vorene bewaffnet stehe und mich, im publikum sitzend, bedrohe. etwas wirr. aber damit will ich sagen, dass ich sowohl opfer als auch täter bin, oder auch einfach zeuge einer katastrophe.

jedenfalls finde ich es etwas komisch, dass mich diese unglaublich schrecklichen gedanken beruhigen. normalerweise müsste es umgekehrt sein. ich versuche das dann auch immer zu unterdrücken, weil es ja schlecht ist.

vielleicht kennt ja jemand was in der richtung.

vg, blazer

Helferlein 122 Chibi's Land W, 16

Lieber blazer,

das du andere umbringen willst in deinen Träumen, nun ja .. das ist schon krass.

Ich persönlich lasse alle "sterben" oder von meinen Leben verschwinden.
D.h. Autounfälle, Haus brennt oder ich zieh in ein anderes Land.

Manchmal denke ich auch einfach daran mich selbst zu verletzen im Traum, wie z.B. stundenlang auf einem Dach zu sitzen und den Sonnenuntergang zu beobachten und dann immer die überlegung hinunterzuspringen. (aber nur wenn ich nen extrem schlechten Tag hatte)

Irgendwie beruhigen mich diese Gedanken auch und ich kann einschlafen. Ich selbst habe das immer als "krank" gesehen, habe dann andere sachen versucht wie z.B. die ganze Nacht das Radio laufen zu lassen um nur an die Musik zu denken.

Ich weis nicht inwiefern das komisch oder abnormal ist, aber man verarbeitet ja im Traum seine Erlebnisse, seine Wünsche, Hoffnungen, Ziele, oder auch Sachen die einen Gefühlsmässig mitnehmen.

Lg
die kloine

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

ich versuche das dann auch immer zu unterdrücken, weil es ja schlecht ist.

Je mehr man versucht Gedanken zu unterdrücken, desto mehr drängen sie sich auf Confused

...wobei ich die Art deiner Gedanken in der Tat beängstigend finde:

Quote:

z.b. stelle ich mir vor, wie ich in die uni renne und ein massaker anrichte. wie ich dabei effektiv und effizient vorgehe. oder zb. wie ich eine bombe in der ubahn zünde. auch gerne, wie ich mit einem sniper gewehr aus 2 km entfernung vollig unbemerkt zb. von einem hochhaus aus viele menschen erschießen könnte, bevor man mich überhaupt lokalisieren könnte.

Kannst du dir erklären woher diese Gedanken rühren?

neu an Bord! 3 Brandenburg M, 26

keine ahnung, wo diese gedanken herkommen. aber ängstlich musst du nicht sein, weil ich vollkommen davon entfernt bin, irgendwas davon in die tat umzusetzen. ich habe mich noch nie in meinem leben mitjemanden geschlagen oder so, bin äußerst umgänglich.

kloine_bibi: das mit dem runterstürzen ist auch so eine extrem beruhigende phantasie für mich. ich glaube es liegt am flug,der mich so beruhigt, bevor ich aufklatsche. oder jemand bindet mir, oder ich binde ihm, einen schweren gegenstand um die füße und werde (oder schmeiße ihn/sie) ins wasser geschmissen. da beruhigt mich glaube ich, das schnelle untergehen. und wasser ist ja auch extrem ruhig, also wenn man taucht. wenn ich der schmeißer bin,spiele ich auch durch, welch schreckliches gewissen ich dann haben muss.

selbstverstümmelung ist ebenfalls sehr beruhigend für mich (in der phantasie). z.b. stelle ich mir vor, wie ich mir den arm abhacke, oder wie er mir abgehackt wird (zb. kriegssituation).

womöglich sind es doch irgendwelche aggressionen, die ich nicht wahrnehme und sich dann in diesen phantasien äußern, kanalisiert werden und somit eine beruhigung eintritt.

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

blazer wrote:

keine ahnung, wo diese gedanken herkommen. aber ängstlich musst du nicht sein, weil ich vollkommen davon entfernt bin, irgendwas davon in die tat umzusetzen. ich habe mich noch nie in meinem leben mitjemanden geschlagen oder so, bin äußerst umgänglich.

Hm, ich glaube dir das natürlich... bin nur bei dem Thema etwas überfragt... und weiss nicht, ob ich mich daher vielleicht zu weit aus dem Fenster lehne, weil ich mich damit nicht wirklich auskenne: Hast du dich schon mal überlegt, ob hinter diesen Gedanken vielleicht irgendeine Art Zwänge (wie z.B. Zwangsgedanken) stecken könnten... und meines Wissen führt die Ausführung eines Zwangsrituals zu einer Art Beruhigung... was vielleicht eine Erklärung sein könnte... ich weiss es nicht. Schau' mal hier, ob du was damit anfangen kannst:
http://www.sgvt-sstcc.ch/de/psychstoerungen/zwang.html
http://www.c-d-k.de/psychotherapie-klinik/Stoerungen/zwangserkrankunge n_diagnose.html

Helferlein 76 Deutschland W, 25

Jeder denkt glaube ich an irgendetwas beruhigendes, bevor er einschläft. Dich beruhigen nun einmal solche Dinge.
Kann es vielleicht sein, dass du innerlich agressiv oder unzufrieden bist und sich das dann einfach dadurch einen Weg bahnt, weil du es eben nach außen hin nicht zeigen kannst/ möchtest. Bist du denn ansonsten mit deinem Leben zufrieden? Kann es sein, dass du zu friedfertig bist und dir Aggressionen so einfach nicht eingestehen möchtest (du schreibst ja, dass du selbst diese Gedanken nicht einmal zulassen möchtest)? Belasten dich diese Gedanken denn, du hast ja nicht vor, sie in die Tat umzusetzen. Aggressionen hat ja irgendwie jeder mal, das ist ja auch nicht Schlimmes, solange man damit umgehen kann.
Ich weiß, dass ich an aggresive Sachen denke, wenn ich traurig bin, mich verletzt fühle, wütend bin, manchmal wenn ich mich auch nur leicht geärgert habe. Ich habe zusätzlich eine leicht sadomasochistische Ader, weshalb solche Gedanken vielleicht auch leichter entstehen können (will jetzt natürlich nicht behaupten, dass es bei dir so ist), aber es stört mich nicht wirklich und ist teils auch bewußt herbeigefürt. Zwischen Gedanken und Tat ist sowieso immer ein himmelweiter Unterschied und wenigstens die Gedanken sollten doch frei von Wertungen wie "gut" und "böse" sein.

neu an Bord! 3 Brandenburg M, 26

hm, wenn ich mal überlege...... in der tat kann ich im eifer des gefechts nicht schnell genug auf agressionen/frustrationen reagieren. zb. in einem streitgespräch, einer diskussion zb. gelingt es mir nicht, schlagfertig bzw. zeitnah auf ein meine position schwächendes argument/aussage zu reagieren. das äußert sich dann eine gewisse zeit später dann so, dass ich darüber nachdenke, was ich eigentlich sagen wollte, und wie ich ihn/sie damit hätte konfrontieren können. dann steigere ich mich schnell rein, stelle mir vor,wie ich ihn/sie fertig gemacht hätte mit den richtigen und zeitnahen argumenten.

aufgrund des nicht zeitnahen aufarbeitens - aus meiner sicht nicht angemessenen auseinandersetzung einer situation - mit einem entstehenden frust, kommen später agressionen stärkerer art zum ausdruck. ja, ich denke das kommt schon ganz gut hin.

die gestaute frustration addiert sich ja später noch mit dem ärger, warum man dies oder jenes nicht gleich gesagt oder gemacht hat. zusätzlich greift, dass niemand erwiedert in den gedanken, so dass man sich ungebremst verhalten kann.

es handelt sich ja auch um allmachtsfantasien. wenn ich einen zug in die luft spränge, oder mit einem sniper aus dem hinterhalt menschen niederstrecke, dann bin ich allmächtig. ganz im gegensatz zu einer wahren situation, in der ich gezwungen bin, auch die gegenseite zu hören und eventuell von argumenten geschlagen werde, obwohl ich trotzdem von meiner position überzeugt bin und sie später deshalb in gedanken allmachts-traumhaft korrigiere.

fazit scheint mir: in der jeweiligen situation versuchen, ruhig, überlegt und wahrhaftig zu äußern, was man meint zu sehen. frustrationstolerant genug sein, um auch widersprüche aushalten zu können. klingt simpel, ist aber gar nicht so einfach!

ob ich mit meinem leben zufrieden bin? nee, es gibt noch viel zu tun. und ich werd bis dahin sicherlich noch den ein oder anderen anschlag verübt, den ein oder anderen passanten als heckenschütze niedergestreckt haben Smile

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