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erkone
sporadischer Gast
14
Schweiz M, 28
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Fri, 02.Mar.07, 23:33 Sich selber sein? |
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Hallo zusammen
Ich hör ziemlich oft, vor allem von Frauen, dass man einfach sich selber sein sollte um ein Problem zu lössen.
Aber wenn man zbs. ängstlich ist, zu viel grübelt oder Minderwertigkeits Probleme hat, ist doch das auch ein Teil seiner selbst.
Ich zum Beispiel versuche eigentlich nicht jemand anderes zu sein oder so zu tun wie es andere haben wollen, doch trotzdem weiss ich das ich ein Teil von mir einfach ÄNDERN muss, sprich in diese negtiven Eigenschaften ändern muss.
Es würde mich interessieren was ihr so darunter versteht "sich selber zu sein."
Gruss erkone
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Guy_Montag
sporadischer Gast
5
OÖ M, 22
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Sat, 03.Mar.07, 0:52 Re: Sich selber sein? |
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Hallo Erkone.
Die Phrase, man solle man selbst sein, hab ich auch schon ziemlich oft gehört. Doch wann ist man man selbst? Wenn ich als Kind die Muttersprache meiner Eltern annehme, bin ich dann noch ich selbst?
Genauso komisch ist doch die Aussage, man solle nicht soviel mit dem Kopf denken. Schon die Aufforderung ist doch eine Sache, die über den Kopf geht...
Ich weiß ja nicht, wovor du Ängste hast, aber vllt solltest du lernen, sie wirklich als einen Teil von dir zu akzeptieren. Wenn sich eine beängstigende Situation ergibt, darfst du dir keinen zu großen Druck machen. Kurz innehalten, dich von Perfektionsansprüchen verabschieden, die innere Anspannung aushalten lernen und dann irgendwann den ersten Schritt wagen.
Eine Diskussion, was das Ich grundsätzlich ist, würde mir jetzt zu weit führen. Aber wenn du gegen deine Instinkte, z. B. eine Situation zu vermeiden, ankämpfst, so denke ich durchaus, dass dich das stärkt.
lg
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indira
Helferlein
45
oö W, 26
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Sat, 03.Mar.07, 3:28 Re: Sich selber sein? |
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hi erkone!
die selbe frage hat mich heute auch schon den ganzen tag beschäftigt...
freut mich dass du sie in den raum gestellt hast...
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erkone
sporadischer Gast
14
Schweiz M, 28
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Sat, 03.Mar.07, 10:56 Re: Sich selber sein? |
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Hallo Gay Montag
Schade dass du keine genauere Ansicht über dieses Thema hast und dass es dir zu komplex erscheint.
Nun, die Ängste bzw. mein Problem ist, dass ich probleme habe mich gehen zu lassen. Manchmal habe ich das Gefühl ich sollte einfach den Verstand ausschalten und dämlicher werden um meinen Impulsen nach gehen zu können. Um dass geht es ja auch teilweise denke ich: Seinen Bedürfnissen nachzu gehen = Sich selber sein.
Doch oft denke ich auch dass ich so verwirrt bin, mir irgenwelche negative und unsinnige Gedanken (oft unbewusst) durch denn Kopf gehen, dass ich ihnen lieber nicht nachgehe.
Darum denke ich dass es doch oft besser wäre nicht sich selber zu sein in diesen Momenten in dem man einfach schlecht drauf ist!
Ciao Indira
Hast du keine Meinung über diese Thema?
Wäre froh über deine Antwort, weil ihr Frauen doch anscheinend die Experten auf diesem Gebiet sind.
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nofling
Forums-InsiderIn
296
Hamburg M, 23
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Sat, 03.Mar.07, 13:13 Re: Sich selber sein? |
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Eines der möglichen Adjektive im Englischen für das Gegenteil von dem, was du meinst, also gehemmt, unsicher zu sein, heißt z.B. "self-conscious". Ich finde dieses sprachliche Bild trifft es genau: Sich seiner selbst bewusst zu sein oder auch nicht. Sich selbst sein bedeutet für mich, dass ein Teil des Bewusstseins abschlatet, nämlich der Teil, der alle Handlungen darauf kontrolliert, wie sie von der Umwelt bewertet werden könnten. Ob dieses Bewusstsein und die möglichen Ängste auch Teil von dem ist, was einem ausmacht, finde ich eine gute Frage. Das Problem ist, dass bestimmte Eigenschaften sozial nicht erwünscht sind, weil andere damit schlecht umgehen können. Es ist natürlich leichter, mit einer lockeren, offenen Person umzugehen, als mit einer irgendwie schwierig wirkenden, ängstlichen Person. Deshalb würde ich die Auffordetung, sei du selbst, meistens so verstehen, dass man nicht so schwierig sein soll, weil die anderen es dann leichter haben.
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erkone
sporadischer Gast
14
Schweiz M, 28
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Sat, 03.Mar.07, 14:42 Re: Sich selber sein? |
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Hallo Nofling
Es ist ja nicht so dass ich meine negativen Eigenschaften von mir (Schüchternheit, Minderwertigkeitkoplex) nicht abstellen will weil sie von den Menschen nicht akzeptiert werden, sondern ich selber fühle mich ja auch unwohl dabei.(wie solte es auch anders sein?)
Natürlich gibt es Eigenschaften die bei anderen ankommen oder auch nicht, doch ich denke nicht dass es jemanden gibt der sich mit den unsicherheiten der anderen umgehen will(jedenfalls nicht beim kennenlernen).
Du hast anfangs geschrieben, dass wenn einem die Bewertung der anderen egal ist und man sich nicht mehr so kontrolliert um anderen zu gefallen, kann man sich selber sein.
Kurz gesagt, mehr Selbstvertrauen! Hört sich logish an. Nur wie komme ich zu mehr Selbstvertrauen???
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erkone
sporadischer Gast
14
Schweiz M, 28
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Sat, 03.Mar.07, 15:01 Re: Sich selber sein? |
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Ich überlege gerade wie wichtig die Charaktereigenschaften sind, um einen Menschen als interessant zu betrachten.
Weil ich selber finde nicht unbedingt dass ich schlecht Eigenschaften habe, aber was bringt das mir wenn ich sie nicht richtig zeigen kann weil ich zu passiv bin?
Es gibt ziemlich viele arrogante, oberflächliche und unsensible Menschen die trotzdem besser ankommen, weil sie etwas haben was viele nette, an sich interessante Menschen nicht besitzen: Der Glaube an sich!
Ich will ja nicht zu Poetisch werden aber ich denke dass ist das Massgebende: An sich glauben, abhängig davon wie die anderen dich beurteilen.
Man sollte sichauch respektieren wie zbs. sich nicht unterzuordnen, es nicht jedem recht machen zu wollen, nicht immer die Schuld bei sich zu suchen, sich diese und jenes nicht zu zutrauen u.s.w.
Erst dann wird die Meinung der anderen nicht mehr so wichtig sein. Ich schreibe bewusst "nicht mehr so", weil es einem nicht völlig egal sein kann was die Mitmencshen über einen denken, denn irgendwo muss man doch den Erfolg sehen können an dem man so bestrebt ist!
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Tauperlenvogel
Helferlein
40
Brandenburg W, 44
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Sat, 03.Mar.07, 15:14 Re: Sich selber sein? |
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Hallöchen
Interessantes Thema!
Ich war die meiste Zeit meines Lebens immer das Bild , von dem ich dachte , mein Gegenüber möchte es so haben.
Da hat , zusammen mit einigen anderen Dingen , dazu geführt , daß ich überhaupt kein richtiges Selbstbild von mir hatte/habe. Seit 2004 mache ich Therapie und so ganz langsam "finde" ich Dinge/Charaktereigenschaften/Werte , von denen ich mit Sicherheit sagen kann : das gehört zu mir.
Ich bin dabei irgendwie anders im Auftreten geworden - nicht härter , anders.
Ein Spruch eines Freundes ist mir dabei immer und immer wieder durch den Kopf gegangen. Als ich ihm sagte , daß ich Angst habe , abgelehnt zu werden , wenn ich bin , wie ich bin , meinte er:
Na und - muß denn jeder dein Freund sein?
LG tauperlenvogel
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indira
Helferlein
45
oö W, 26
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Sat, 03.Mar.07, 15:27 Re: Sich selber sein? |
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hi erkone, würde gern, aber kann nicht auf dieses thema eingehen. tut mir leid..
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erkone
sporadischer Gast
14
Schweiz M, 28
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Sat, 03.Mar.07, 15:48 Re: Sich selber sein? |
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Tauperlenvogel
Freut mich für dich dass du angefangen hast, dich besser kennen zu lernen und gut dass der Spruch von deinem Kollegen dich zum nachdenken gebracht hat.
Indira
Kein Problem, wenn du keine Asicht darüber hast bringt es nichts wenn du irgend etwas darüber schreibst. Ich hoffe dass wir noch andere Ansichten über diese Thema zu sehen bekommen.
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heis phronesis
Forums-InsiderIn
248
Graz M, 30
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Thu, 22.Mar.07, 12:38 Re: Sich selber sein? |
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erkone wrote: | Es würde mich interessieren was ihr so darunter versteht "sich selber zu sein." |
ich denke, wir definieren uns mit zunehmenden wissen über die anderen. wir sehen andere und ihr handeln und entscheiden, was wir fürderhin davon für uns selbst vereinnahmen, bzw. verstoßen.
soviel zu "sich selber sein".
lg, heis
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_________________ Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. |
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gedankenspielerin
sporadischer Gast
18
Wien W, 26
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Thu, 22.Mar.07, 23:45 Re: Sich selber sein? |
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Hallo!
Denke es geht nicht darum, dass man erst "man selbst" ist, wenn man auf die Meinungen anderer nichts mehr gibt. Der Trick ist doch, Selbstbewusst sein UND die Meinungen anderer aufzusaugen. Die Menschen im Umfeld reflektieren uns doch, sind also von großem Nutzen um uns selbst zu "finden", wahrzunehmen und unseren Standpunkt in der Gesellschaft herauszufinden.
Somit ist es sogar wichtig über die Meinung anderer nachzudenken, aber ohne sich dabei ins Eck drängen zu lassen.
Man ist immer man selbst...wer denn sonst? Auch wenn man das Gefühl hat, dass einem die anderen "formen", dann ist dieses Gefühl trotzdem in uns und nicht im Nachbarn. Wenn jemand meint, sich "biegen" zu müssen, dann tut das auch derjenige selbst. Mit Haut und Haaren, Gedanken und Herzen.
Von daher sollte IMHO, diese Frage aus unserem Kopf verbannt werden...ist eh schon längst beantwortet.
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_________________ "Das wesentliche ist für das Auge unsichtbar" |
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Tauperlenvogel
Helferlein
40
Brandenburg W, 44
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Fri, 23.Mar.07, 14:53 Re: Sich selber sein? |
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@gedankenspielerin
Ich denke , es gibt viele , die sich diese Frage nie gestellt haben - und es auch nicht tun werden.
Für diejenigen aber , die - aus welchen Gründen auch immer - kein stabiles Selbstbild haben, ist diese Frage ,oder besser die Antwort , etwas Existenzielles.
Es ist schön , daß du diese Frage aus deinem Kopf verbannen kannst
LG Tauperlenvogel
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gedankenspielerin
sporadischer Gast
18
Wien W, 26
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Sat, 24.Mar.07, 0:32 Re: Sich selber sein? |
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@ Tauperlenvogel (einzigartiger Nick übrigens)
Denkst du ich bin mit diesem Selbstbild, wie du es nennst, geboren worden?
Klar hab ich mir auch lange diese Frage gestellt, aber beantworten kann sie sicher kein anderer als man selbst.
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_________________ "Das wesentliche ist für das Auge unsichtbar" |
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erkone
sporadischer Gast
14
Schweiz M, 28
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Sat, 24.Mar.07, 23:58 Re: Sich selber sein? |
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Hallo Gedankenspielerin
Du meinst also man ist immer sich selbst, wer den sonst. Hört sich logisch an, weil das was man tut, tut man immer selber.
Nun aber gibt es Menschen die Probleme haben auf ihre Bedürfnisse oder Interessen nach zu gehen. Die keine Meinung haben und andere danach fragen statt selbst zu entscheiden.
Das liegt entweder daran das man die Meinung hat, man selber sei unfähig dazu oder man hat, aus welchen Grund auch immer, nie die Gelegenheit gehabt über Gefühle zu reden um sich besser verstehen zu können oder eine Mischung vom beiden. Die sind wie abgekapselt von sich und finden nicht den zu sich und können darum nicht sich selber sein.
Natürlich passt man sich an oder muss mal etwas tun was man eigentlich nicht will aber dass ist dann gewollt und beabsichtigt.
Gruss erkone
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