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Sheridan
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Post Mon, 26.Feb.07, 9:26      Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo,

gibt es Therapieformen oder -methoden, wo man lernt, selbstständig alte Emotionen/Probleme aufzulösen?

Ich habe schon klassische und psychokinesologische Therapie erfolgreich gemacht, möchte aber nicht ewig von einen Therapeuten abhängig sein.

Beide Therapien habe ich abgeschlossen, sie haben mir sehr geholfen. Zur Zeit tauchen aber wieder alte Gefühle aus der Kindheit auf. Offenbar sollen diese verarbeitet werden, was ich auch will.

Meine Frage ist nun, ob es einen Methode gibt, solche alten Gefühle selbst aufzulösen. Habe da was von einer Meditationsart gehört, wo man als Art neutraler Beobachter fungiert und die aufsteigenden Gefühle nur beobachten soll und sie dadurch an Bedeutung verlieren.

Ich würde soetwas gerne lernen. Da ich nicht an Depression leider o.ä. glaube ich, das ich für Selbstheilung/therapie (eventuell hier und da mit Unterstützung eines Therapeuten, falls ich nicht weiterkommen sollte), stabil genug bin.

Welche Möglichkeiten gibt es dafür?

LG
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münchnerkindl
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Post Mon, 26.Feb.07, 10:35      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hi,

ich hab mich länger mit Buddhismus beschäftigt, und einige Lehrer die viel Erfahrung mit Westlern haben daß Meditation richtig angewandt bei solchen immer widerkehrenden Emotionen helfen kann. (ich kenne auch Leute die das bestätigen können, ich habe aufgrund einer wirklich schwerwiegenderen psychischen Erkrankung Probleme damit)

Weil diese Ruhiges-Verweilen Meditation trainiert den Geist, das was im Geist hochkommt hochkommen zu lassen, nicht zu bewerten, dem nciht nachzuhängen und dann geht es wieder. Und weil die Emotion ja eine Gewohnheit ist wird sie dann wenn man das wieder und wieder übt schwächer.

Und auch die Übung in Mitgefühl (auch mit sich selbst) kann helfen ungute Gefühle zu bändigen.

Du solltest dazu aber grundlegend so einigermassen stabil sein, in total labilen Phasen ist es nicht unbedingt die geeignete Methode.

Schau Dich doch wenn Du Lust hast nach einem seriösen Angebot um.. Die Deutsche buddhistische Union hat zB auf ihrer Website die Adressen von Gruppen im Deutschsprachigen Bereich.. Es gibt im Bereich Meditation auch so einiges an Scharlatanen. Im bessten Fall hilft es nciht, aber im schlimmeren Fall kann sowas auch Schaden anrichten. Es braucht wirklich qualifizierte Anleitung, weil es Fehler gibt die vermieden werden sollten.

Liebe grüsse,

Petra

Einen Verein den ich persönlich empfehlen würde wenn man keine Abneigung gegen tibetischen Buddhismus hat ist http://www.rigpa.de/
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Rebell
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Post Mon, 26.Feb.07, 11:08      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Sheridan,

dass was mich ein bisschen irritiert hat, ist das du PSYCHOKINESIOLOGIE und Therapeut in ein Boot setzt. Es freut mich, dass es dir gut getan hat. Auf der anderen Seite ist die Kinesiologie eine Pseudowissenschaft. Unglaublich wie viele Begriffe es hier gibt, Psychokinesiologie, ontologische Kines., analytisch-psychotherapeutische Kinesologie. Diese Begriffe sind mir in den letzten Tagen aufgefallen. Da eine Freundin sich ebenfalls mit dieser Behandlungsform beschäftigt. Ich will keinesweges die Kinesiologie schlecht machen, doch auch hier ist die Greuze zur Scharlatanerie fließend. Aber solang du dich wohl fühlst ist das auch ok.

Ich will dich jetzt auch nicht zum Psychotherapeuten schicken, aber wenn du von Problembewältigung sprichst, wäre es natürlich eine Möglichkeit, aber nur sofern du mit diesen nicht alleine klar kommst.

Medidationstechniken gibt es sehr viele Zen, Yoga, gigong. Ich denke alle Medidationstechniken haben in etwas dasselbe Ziel => Zentrierung, der Geist soll beruhigt und gesammelt werden. Bin aber leider kein Fachmann auf diesem Gebiet.

Ein sehr bekanntes Medidationsbuch zur Bewältigung alter Muster ist von "Osho-Das Organge Buch". Ich habe es aber selber noch nicht gelesen sonder mir wurde es von einer Psychotherapeutin empfohlen. ich bin momentan auch Auf der Suche für mich etwas zu finden, was mich vom Kopfdenken wieder herausholt und wo ich wieder mehr auf mein Bauchgefühl höre.

lg
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Joli69
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Post Mon, 26.Feb.07, 11:57      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Sheridan,

ich denke eine gute Art alte Emotionen/Probleme aufzulösen ist, zu beobachten bei welchen Gelegenheiten sie hochkommen - was dann in dir passiert, zu welchen Reaktionen dich das bringt und in wie fern du dann aus deiner Mitte heraus oder aus diesem in der Vergangenheit entstandenen Emotionen/Problemen reagierst.

Sich also immer und immer wieder die Frage stellen: Kommen diese Reaktionen/Gedanken aus meiner Mitte und sehen das was ist, "so" wie es ist, oder verschleiert mir mein Erlebtes, meine Prägung, die Objektivität?

Meditation ist dafür sehr gut, weil sie einfach die Beobachtung des "Selbst" schult und das "Bleiben in der Mitte". Very Happy

Formen gibt es viele und ich möchte da jetzt auch gar nichts aufzählen, weil ich denke, dass all die Möglichkeiten nur verwirren. Gerade am Anfang. Und wir hier im Westen neigen ja oft auch dazu die Dinge zu verkomplizieren.
Ob du einen Meditationslehrer brauchst... hhmm, ich neige zum "Nein", einfach weil es keinen Grund gibt Meditation von einem Lehrer zu lernen!
Nur dann wenn man dazu neigt einfache Dinge zu verkomplizieren, oder wenn man wie MüncherKindl an einer psychischen Erkrankung leidet.
Außerdem meine ich aus deinem Schreiben herauszulesen, dass du dich jetzt von Therapeuten und Richtungen lösen willst.

Ich würde dir einfach raten: Gehe in eine gute Buchhandlung, schau dir ein paar Bücher an und nimm das was dir am meisten zusagt.
Das kann dann gar nicht falsch sein. Wink Es kommt ja aus dir.

Schöne Grüße Joli
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münchnerkindl
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Post Mon, 26.Feb.07, 14:31      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Joli69 wrote:

Ob du einen Meditationslehrer brauchst... hhmm, ich neige zum "Nein", einfach weil es keinen Grund gibt Meditation von einem Lehrer zu lernen!
Nur dann wenn man dazu neigt einfache Dinge zu verkomplizieren, oder wenn man wie MüncherKindl an einer psychischen Erkrankung leidet.
Außerdem meine ich aus deinem Schreiben herauszulesen, dass du dich jetzt von Therapeuten und Richtungen lösen willst.

Ich würde dir einfach raten: Gehe in eine gute Buchhandlung, schau dir ein paar Bücher an und nimm das was dir am meisten zusagt.
Das kann dann gar nicht falsch sein. Wink Es kommt ja aus dir.


Hi,

ob man einen Meditationslehrer braucht? Hm, braucht man Fahrlehrer? Braucht man Mathelehrer? Braucht man Bergführer? Bei der Meditation kann man genauso Fehler machen wie bei so ziemlich allem anderen auch. Die dann dazu führen daß die Meditation nicht den Zweck erfüllt für den sie da ist.

Ich gehe jetzt mal davon aus daß fast alle Menschen dazu neiden die Dinge zu verkomplizieren. Und wenn sie dann mal verkompliziert sind evtl in die anderer Richtung umzuschwenken und anfangen alles simplizistisch zu sehen (nach den Motto "ist ja alles Friede Freude Eierkuchen") Und sowohl verkompliziertheit als auch Simplizismus helfen bei Problembewältigung nicht weiter.

Auch in Buchhandlungen wird eine Menge esoterischer Schrott verkauft. Die Auswahl bedarf doch einer gewissen Klugheit und Vorbildung, sonst bleibt man evtl bei irgendeinem absurden Mist hängen, der zufällig zwischen zwei Buchdeckeln gelandet ist. Oder schlimmer noch in dern nächsten Sekte, die einem das blaue vom Himmel runter versprechen.

Ich würde nciht alles "was aus mir kommt" automatisch für gut und unfehlbar halten. Ich meine die Depression oder auch Gefühle wie Eifersucht, Hass etc kommen "auch aus mir". Sollte man sich denen deshalb unbesehen und spontant einfach hingeben weil es kann ja nicht falsch sein "was aus mir kommt". Das ist doch totaler Käse!

Liebe grüsse,

Petra
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Joli69
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Post Mon, 26.Feb.07, 20:24      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

@münchnerkindl
Mit meiner Aussage bzgl. deiner Erkrankung habe ich deine Worte aufgegriffen, damit du dich eben nicht durch "meine Meinung" bzgl. des Brauchens eines Meditationslehrers angegriffen fühlst!
Sheridan schrieb aber, er habe keine Depression und fühle sich stabil.

Wenn Sheridan mein Text nicht passt wird er durchaus in der Lage sein, mir das selbst zu sagen. Zumindest trau ich ihm das zu.

Das Risiko in der Buchhandlung nach einem falschen Buch zu greifen, ist genauso groß wie sich nach dem Vorschlag eines anderen zu richten, es so oder so zu machen, weil dieser andere gute Erfahrungen damit hatte.
Wenn du das, was aus dir kommst, als Käse bezeichnen willst, dann ist das deine Sache.

Was Meditation betrifft, ich habe vor 20 Jahren damit angefangen! Zen, Zazen, und zwischendurch hab ich auch immer mal einige andere probiert, falls es dich interessiert.
Und ich bleibe dabei: Meditationslehrer werden überbewertet und zwar von denen, die sich nunmal gern in Abhängigkeit begeben, sich selbst zu wenig vertrauen. Und so mancher Roshi wird mir da Recht geben. Wink
Aber jedem das seine.
Ich habe meine Meinung gesagt und die beruht auf jahrerlanger Erfahrung, genau wie du deine sagtest, nicht mehr nicht weniger.
Im übrigen verkompliziert nicht jeder Mensch, ich bin grundsätzlich für Vereinfachung, deshalb liebe ich den Taoismus. Wink

LG Joli
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Sheridan
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Post Mon, 26.Feb.07, 23:27      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Rebell,

danke für deine Antwort.

Rebell wrote:
,

dass was mich ein bisschen irritiert hat, ist das du PSYCHOKINESIOLOGIE und Therapeut in ein Boot setzt. Es freut mich, dass es dir gut getan hat. Auf der anderen Seite ist die Kinesiologie eine Pseudowissenschaft. Unglaublich wie viele Begriffe es hier gibt, Psychokinesiologie, ontologische Kines., analytisch-psychotherapeutische Kinesologie. Diese Begriffe sind mir in den letzten Tagen aufgefallen. Da eine Freundin sich ebenfalls mit dieser Behandlungsform beschäftigt. Ich will keinesweges die Kinesiologie schlecht machen, doch auch hier ist die Greuze zur Scharlatanerie fließend. Aber solang du dich wohl fühlst ist das auch ok.


Wollte Psychokinesiologie und Therapie keinesfalls in ein Boot setzen, ersteres ist Alternativ, letzteres eben klassisch.

Möglich, dass es im Bereich Psychokinesologie Scharlatane gibt - wie in jedem Bereich - gibt, aber ich hatte wohl das Glück, das ich auf einen guten Coach gestoßen bin und mir hat es geholfen.

Beispielsweise tauchte in der klassischen Therapie das Gefühl auf, dass meine Eltern nicht meine Eltern sind und wir kamen in der Therapie nicht drauf. Die Antwort des Therapeuten war: ich müsse darüber nachdenken, warum ich das Gefühl habe. Na sehr hilfreich.

Im Bereich der Selbstbehauptung hat mir die klassische Therapie mit Rollenspiele, Gesprächstherapie, etc. sehr geholfen, keine Frage, aber bei solchen Sachen, half sie mir nicht.

Bei der PK-Sitzung (Psychokinesologische Sitzung) kam der Grund für diese Sache mit meinen Eltern raus, da dies eine ganz andere herangehensweise für mich war und mich auch offenbar ansprach (durch Gesprächsführung kam ich sehr rasch in einem entspannten Zustand an die eigentlichen Gefühle und ich erlange dadurch sehr viele Zusammenhänge und Selbsterkenntnisse).

Rebell wrote:

Ich will dich jetzt auch nicht zum Psychotherapeuten schicken, aber wenn du von Problembewältigung sprichst, wäre es natürlich eine Möglichkeit, aber nur sofern du mit diesen nicht alleine klar kommst.

Medidationstechniken gibt es sehr viele Zen, Yoga, gigong. Ich denke alle Medidationstechniken haben in etwas dasselbe Ziel => Zentrierung, der Geist soll beruhigt und gesammelt werden. Bin aber leider kein Fachmann auf diesem Gebiet.

Ein sehr bekanntes Medidationsbuch zur Bewältigung alter Muster ist von "Osho-Das Organge Buch". Ich habe es aber selber noch nicht gelesen sonder mir wurde es von einer Psychotherapeutin empfohlen. ich bin momentan auch Auf der Suche für mich etwas zu finden, was mich vom Kopfdenken wieder herausholt und wo ich wieder mehr auf mein Bauchgefühl höre.

lg
Rebell


Danke für deine Tipps.

Momentan meditiere ich ohne nach irgendeiner Art. Habe zwar ein wenig Meditation nach Tepperwein gelernt, aber ich entspanne mich einfach so und komme oft ganz tief (teilweise schlaf ich fast ein *g*, muss dann echt aufpassen).

Aber wie ich jetzt mit Emotionen umgehen soll, ist mir noch nicht ganz klar.

Beispielsweise habe ich in letzter Zeit immer wieder das selbe Thema und kam dann (ohne Mediation, als ich das Gefühl zu ließ) drauf, dass noch ein anderes dahintersteckt, dass ich schon längst verdrängt bzw. vergessen habe...

Früher hätte ich mich solch einer Emotion (zB Enttäuschung) hingegeben und hätte sonstwas angestellt. Heute kann ich teilweise schon stopp sagen, und ich schlittere nicht hinein.

Daher würde ich gerne selber lernen damit umzugehen,da ich glaube, der Mensch kann sich psychologisch und psychisch selbst heilen (bis zu einen gewissen Grad)...

Danke und

LG
Georg!
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Toughy
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Post Tue, 27.Feb.07, 13:59      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Sheridan,

ich fürchte, dass das "Auflösen" deiner Gefühle nicht so funktioniert, wie du es planst. Meditation ist eine tolle Sache, und sie hilft Anfängern sicherlich auch dabei, emotionale Totalabstürze zu vermeiden. So kann man, wenn man merkt, es geht einem nicht gut, eine halbe Stunde lang meditieren und sich hinterher besser fühlen.
Allerdings hat das nichts mit Auflösen zu tun, sondern damit, vorübergehend Abstand zu nehmen von den Gefühlen. Sie werden jedoch wiederkommen, solange du nicht so geübt bist, dass du den meditativen Zustand dauerhaft aufrecht erhalten kannst. Das gelingt (leider) nur den wenigsten Menschen...

Vielleicht magst du mal schreiben, welche Gefühle du "loswerden" möchtest? Und überlege mal, ob es wirklich sinnvoll ist, sie aufzulösen. Geht es wirklich um Gefühle oder um (alte) Konflikte?


Viele Grüße,
Toughy

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Sheridan
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Post Tue, 27.Feb.07, 14:15      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Toughy,

Toughy wrote:

Vielleicht magst du mal schreiben, welche Gefühle du "loswerden" möchtest? Und überlege mal, ob es wirklich sinnvoll ist, sie aufzulösen. Geht es wirklich um Gefühle oder um (alte) Konflikte?


Ich glaube meine Gefühle haben mit Enttäuschung zu tun bzw. Wut auf die Welt. In der Kindheit, aber teilweise heute war ich ein Aussenseiter, wodurch ich diese Wut - die ich schon verdrängt habe - in mir habe.

Ursprünglich glaubte ich es hat mit Enttäuschung zu tun, da ich meine Sexualität nicht so ausleben konnte, wie vielleicht andere, die leicht Kontakt haben können. Das Gefühl der Enttäuschung habe/hatte ich auch bei meiner Freundin. Es war irgendwie das Gefühl, warum kann ich nicht wie andere tollen Sex haben.

Kam dann aber drauf, dass es nicht nur darum ging, sonder um die Wut, warum ich ein Aussenseiter bin und nicht normal sein kann, wie alle anderen auch.

Ich konnte mich immer erinnern, das ich anfänglich nicht so war und in einer Psychokinesologischen Sitzung kam heraus, dass es mit meinen Eltern zu tun hatte, als mich meine Mutter vor Freunden (die ich anführte !) blamierte, worauf ich mich schämte und mich zurückzog und keinen Kontakt mehr zu anderen herstellte (das war dann erst der Anfang des Aussenseiter daseins).

Ich glaube auch, dass dieses Gefühl mich auch in meiner weiteren (spirituellen) Weiterentwicklung hindert. Die Therapie half mir sehr, selbstbewußter zu werden, aber dieses Gefühl ist einfach da, als ob es bearbeitet werden wollte.

Also glaube ich, dass es schon ein Gefühl ist, dass "losgelassen" werden will.
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Post Tue, 27.Feb.07, 16:26      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo sheridan,

also deine Zeilen kann ich alle gut nachvollziehen.
Darf ich einfach mal Fragen warum du dich nicht einer Psychotherapie stellst. Oder ist dir das peinlich oder eine finanzielle Sache. Ich denke oft kann schon vieles nach ein paar Sitzungen recht gut erkannt werden. Also Muster usw. und dann kann man es besser verstehen und verarbeiten und loslassen.

Also ich wiederhole nochmals all die Punkte die du erwähnst sind total nachzu- vollziehen und wenn dir die Trauer, Wut, etc. im Kopf herumspuckt würde ich vielleicht doch mal eine Psychotherapie anstreben. Ich finde es auch gut wenn du es nicht verdrängst sondern etwas dagegen tun willst. Bei einem guten Therapeuten bekommst du auch viele Tipps, bzgl. Medidation und anderen Techniken.

Ist nur so ein Gedanke,

lg
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Toughy
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Post Tue, 27.Feb.07, 16:51      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Sheridan,

ich kann mir schon vorstellen, dass spirituelle (Weiter-)Entwicklung gut für dich ist/wäre. Vielleicht ist deine Wut/Enttäuschung gar kein so großes Hindernis beim Beschreiten dieses Weges, sondern dein Nicht-Weiterkommen zeigt womöglich, dass du den zweiten vor dem ersten Schritt machen willst...? Oder den dritten vor dem zweiten, oder... Wink

Sheridan wrote:
Kam dann aber drauf, dass es nicht nur darum ging, sonder um die Wut, warum ich ein Aussenseiter bin und nicht normal sein kann, wie alle anderen auch.

Ich persönlich glaube, dass hinter Wut meistens ungelebte Traurigkeit/Trauer steckt. Auch hier fände ich das plausibel, denn der Eindruck, ein Außenseiter zu sein, nicht dazu zu gehören, allein zu sein o.ä. würde wohl die meisten Menschen eher traurig machen. Womöglich ist deine nächste Herausforderung, dieses Gefühl erst einmal (wieder) zuzulassen?

Quote:
dieses Gefühl ist einfach da, als ob es bearbeitet werden wollte.

*nick*

Quote:
Also glaube ich, dass es schon ein Gefühl ist, dass "losgelassen" werden will.

Und ich glaube, das ist erst einmal ein Gefühl, das angenommen werden möchte. Nur das, was ich habe, kann ich auch loslassen. Wie ein Luftballon - den muss ich auch erst in der Hand halten, bevor ich ihn gen Himmel steigen lassen kann.
Und es ist egal, welche spirituelle Richtung man bevorzugt, es geht m.W. immer erst einmal darum, wahr- und anzunehmen was ist. Die Bewusstheit, die man mittels Meditation erreichen kann, kann dabei sehr helfen. Nicht selten sprudeln aus Anfängern auch die Emotionen während der Meditation geradezu heraus, zumeist die von mir angesprochene Trauer. Unter Umständen kommst du nicht weiter, weil du dich auf das, was ist, noch nicht einlassen willst/kannst?

Falls es daran liegen sollte (was nur du wissen kannst), müssten die nächsten Schritte eigentlich automatisch folgen, wenn du regelmäßig meditierst. Diese Bewusstheit lässt sich mit Übung viel schneller herstellen. Auch im Alltag, wenn du dich mal eben nicht so schnell zurückziehen und 20 Minuten meditieren kannst.
Als ich noch regelmäßig praktiziert habe, konnte ich in emotionalen Situationen dann für mich einfach feststellen "Aha, ich fühle Wut", d.h. ich hab das Gefühl anerkannt, wodurch es mich (und mein Verhalten) nicht mehr beherrschen musste, um auf sich aufmerksam zu machen. D.h. ich hab die Kontrolle darüber behalten, was ich mit meinen Gefühlen anfange, nicht umgekehrt. Ein Gefühl endgültig loszuwerden, ist mir aber nicht gelungen. Wäre das dein Anspruch?

Hm, ich hab mich jetzt total von meinem Gedankenstrom treiben lassen. Ich hoffe, das ging nicht total an dir vorbei.

Übrigens finde ich, dass Atemmeditation (resp. in psychotherapeutischen Kreisen Atemtherapie) eine gute Technik für den Einstieg ist, vor allem, weil sie leicht zu erlernen sowie immer und überall anwendbar ist.


Viele Grüße,
Toughy

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Post Tue, 27.Feb.07, 17:52      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Rebell, Hallo Toughy,

vielen Dank für eure aufmunternden Antworten.

Quote:
Ich persönlich glaube, dass hinter Wut meistens ungelebte Traurigkeit/Trauer steckt. Auch hier fände ich das plausibel, denn der Eindruck, ein Außenseiter zu sein, nicht dazu zu gehören, allein zu sein o.ä. würde wohl die meisten Menschen eher traurig machen. Womöglich ist deine nächste Herausforderung, dieses Gefühl erst einmal (wieder) zuzulassen?


Tsja, das ist für mich momentan das verwirrende. Die Daoisten sagen, im Bewußtsein bleiben und Emotionen verstreichen lassen (deto wie mit den Gedanken im Verstand), andere sagen wieder in das Gefühl eintauchen bzw. zulassen.

Daher bin ich mir nicht im klaren, was ich machen soll und was richtig ist (oder welche Methode für welches Gefühl oder Zustand richtig ist).

LG
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Post Tue, 27.Feb.07, 17:56      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Quote:
Als ich noch regelmäßig praktiziert habe, konnte ich in emotionalen Situationen dann für mich einfach feststellen "Aha, ich fühle Wut", d.h. ich hab das Gefühl anerkannt, wodurch es mich (und mein Verhalten) nicht mehr beherrschen musste, um auf sich aufmerksam zu machen. D.h. ich hab die Kontrolle darüber behalten, was ich mit meinen Gefühlen anfange, nicht umgekehrt.

Genau so ist es ja auch gemeint, gerade in Rigpa.
Es ist der erste Schritt die Gefühle "wahr"zunehmen, anerkennen. Deshalb ist der erste Erfolg des Meditierend eigentlich eine Zunahme an Chaos. Dann geht es darum zu sehen woher diese Gefühle genau kommen. In der buddhistischen Weltanschauung eben von der Verkennung der Realität. Da muss man umdenken, dann ändern sich auch die Gefühle.
Ist also wie Therapie.
Ich denke schon diese Betrachtungsweisen (Meditation) kann etwas für jeden sein. Nur heisst es ja im Buddhismus immer wieder ausdrücklich, das zum Beschreiten des weges ein/e Lehrer/in notwendig ist. Ob das nun ein Lehrer ist der diese Lehren kennt oder ein therapeut, das muss jeder für sich wissen. Hängt siche rauch davon ab in welcher Verfassung man ist, welchen Reifegrad man hat.
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Post Tue, 27.Feb.07, 18:17      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo vallee,

Quote:
In der buddhistischen Weltanschauung eben von der Verkennung der Realität. Da muss man umdenken, dann ändern sich auch die Gefühle.


wäre nett, wenn du mir das erklären könntest wie du das meinst. Ich verstehe diesen Teil nicht so ganz. Also bzgl. Verkennung der Realität und warum muss ich umdenken...
Stehe irgendwie auf der Leitung.

lg
Rebell
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Post Tue, 27.Feb.07, 18:58      Re: Emotionen selbst auflösen? Reply with quoteBack to top

Hallo Sheridan,

im Prinzip gilt bei der Meditation ebenso wie bei der (Selbst)Therapie das Münchhausen-Prinzip: es ist so gut wie unmöglich, sich "am eigenen Schopfe aus dem Sumpf zu ziehen" (auch, wenn's zugegebenermaßen schön wäre Cool).

Wer sich schon einmal mit den Tücken der "Wirklichkeit" (Synreferentialität, strukturelle Koppelung, Neuropsychologie!) auseinandergesetzt hat, versteht rasch, warum z.B. ein 'Neurotiker' bestenfalls phasenweise seine Situation verbessern kann, früher oder später aber gleich einem Sog wieder von den eigenen Mustern erfaßt wird.
Sollten Menschen existieren, die es geschafft haben, sich im normalen Alltag völlig im Alleingang (mit welcher Methode auch immer) zu "therapieren" und sich nun völlig gesund und beschwerdefrei fühlen, dann hätte ich bisher von ihnen noch nicht gehört. In meiner ganz realen psychoth. Praxis habe ich es vielmehr häufig mit Menschen zu tun, die bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnten leiden, und nach mehreren Stationen letztlich nur von einer langfristigen Verschlechterung des Gesamtzustandes berichten können - wiederum aufgrund der systemimmanenten Problematik (=tendentielle Verstärkung bei ausbleibender professioneller Behandlung) psychischer Erkrankungen. Jahrelang reduzierte Lebensqualität also - nur, um den "peinlichen" Weg zum Therapeuten zu vermeiden.
In anderen Kulturen ist es selbstverständlich, sich bei Problemen oder persönlichen Zielen mit "Weisen" (="nicht persönlich involvierten Spezialisten für menschliche Probleme") auszutauschen, sich von diesen beraten zu lassen - in unserer individualistischen Kultur empfinden das viele offenbar als Bankrotterklärung für das Ego.

In diesem Sinne der Rat: ob Meditation, Yoga oder Psychotherapie (alles prinzipiell Methoden, die gut zu einem besseren Umgang mit der eigenen Emotionalität verhelfen können) - tun Sie's im eigenen Interesse mit einem erfahrenen "Lehrer" (bzw. Therapeuten) statt im Alleingang. Denn im schlimmsten Fall verstärken sich Ihre Probleme nur oder es bleibt (im typischen Fall) bei einer vorübergehenden oder nur geringen Verbesserung.

Freundlichen Gruß
R.L.Fellner

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