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fanny23
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Post Fri, 23.Feb.07, 22:02      mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Hallo,

Ich bin arbeitslos, hab wenig Selbstvertrauen und soziale Ängste (Sozialphobie, extreme Unsicherheit usw.).
Mein Hauptproblem ist aber, dass ich in der Früh nicht aufstehen will und mich vor Herausforderungen so fürchte, dass ich nicht den Mut hab einfach rauszugehen sondern lieber die Decke über den Kopf ziehe. Ich leide schon seit Jahren an meinen Ängsten und Unsicherheiten und obowhl ich schon Therapien hinter mir habe geht es mir derzeit wieder so schlecht, dass mir als Lösung für meine Probleme oft nur Suizidgedanken einfallen weil ich nicht mehr weiß wie ich mir helfen kann.
Ich hab bisher in meiner Branche keine Arbeit gefunden, möchte aber dringend von daheim ausziehen (Mutter auch depressiv), darum bewerbe ich mich zurzeit als Verkäuferin, weiß aber nicht mit welcher Einstellung oder welcher Form der Unterstützung ich trotz meiner negativen Stimmung so einen Job schaffen soll, wenn ich beim aufstehen nur denke "ich will nicht mehr". Höchtens drei mal in der Woche sind meine Stimmung und mein Selbstwertgefühl so weit ok, dass ich stark genug bin um außer Haus zu gehen, aber unangenehme Termine oder größere Herausforderungen schaff ich meist erst beim dritten Anlauf.

Um eines noch klarzustellen, natürlich hat es mich früher auch nicht immer aufstehen gefreut, aber der Unterschied zu jetzt ist, dass ich mich in der Arbeit den ganzen Tag mies fühle, Heulkrämpfe bekomme oder es ertrage aber am Abend beim heimkommen in Tränen ausbreche (so war es bevor ich gekündigt habe). Ich weiß nicht was ich tun kann damit es mir in der Arbeit halbwegs gut geht, oder damit die Angst davor verschwindet.
Ideal wäre irgendeine Art akuter Hilfe, wo ich aber trotzdem arbeiten gehen kann (also zB. kein Tagesspital).

Hat jemand einen Rat oder geht es jemandem auch so wie mir?

Thx!

Fanny
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Post Fri, 23.Feb.07, 23:20      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

fanny23 wrote:
Hallo,

Ich bin arbeitslos, hab wenig Selbstvertrauen und soziale Ängste (Sozialphobie, extreme Unsicherheit usw.).


Mein Hauptproblem ist aber, dass ich in der Früh nicht aufstehen will

Geht mir genau so.

fanny23 wrote:

und mich vor Herausforderungen so fürchte, dass ich nicht den Mut hab einfach rauszugehen sondern lieber die Decke über den Kopf ziehe. Ich leide schon seit Jahren an meinen Ängsten und Unsicherheiten und obowhl ich schon Therapien hinter mir habe geht es mir derzeit wieder so schlecht, dass mir als Lösung für meine Probleme oft nur Suizidgedanken einfallen weil ich nicht mehr weiß wie ich mir helfen kann.


Ja das ebenfalls

Zum Suizid, was hält dich davon ab, was gibt dir kraft weiter zu leben , wenn du an deine zukunft denkst siehst du da bessere zeiten auf dich zukommen, soll heißen hast du noch eine bestimmte hoffnung womit das alles wieder ins reine kommen könnte.

fanny23 wrote:

Ich hab bisher in meiner Branche keine Arbeit gefunden, möchte aber dringend von daheim ausziehen (Mutter auch depressiv), darum bewerbe ich mich zurzeit als Verkäuferin, weiß aber nicht mit welcher Einstellung oder welcher Form der Unterstützung ich trotz meiner negativen Stimmung so einen Job schaffen soll, wenn ich beim aufstehen nur denke "ich will nicht mehr". Höchtens drei mal in der Woche sind meine Stimmung und mein Selbstwertgefühl so weit ok, dass ich stark genug bin um außer Haus zu gehen, aber unangenehme Termine oder größere Herausforderungen schaff ich meist erst beim dritten Anlauf.

was stellen für dich herrausforderungen dar? einkaufen? Behördliche Termine? Zum Postamt?

Bei mir ist es so selbst dinge die rein für mich zweckdienlich sind tue ich äußerst ungerene zB zahnarzt, ich bleibe tagelang mit schmerzen zuhause und schiebe das vor mir hin (aber angst vor zahnarzt ist es nicht)

Besonders in der früh ist das ganze dramatisch wenn man aufstehen muss empfinde ich die motivation und stimmung als äußerst schlecht.

Wegen dem Job, also in deiner Verfassung sollte es nicht einfach sein einen job zu finden mit der motivation, stimmung und der sozialphobie auch wenn du die persönlichen qualitäten und qulifikationen für den job hast.

bist du arbeitslos gemeldet? wenn ja dann vermittelt das arbeitsamt ja mit der zeit weiterbildungskurse, diese könnten dir insofern helfen das du wieder unter menschen kommst, einen geregelten tagesablauf hast, zuversicht gewinnst und vertrauen. das macht den jobeinstieg erhelblich leichter. bin nämlich genau so arbeitslos und das zieht einen ziemlich runter

fanny23 wrote:

Um eines noch klarzustellen, natürlich hat es mich früher auch nicht immer aufstehen gefreut, aber der Unterschied zu jetzt ist, dass ich mich in der Arbeit den ganzen Tag mies fühle, Heulkrämpfe bekomme oder es ertrage aber am Abend beim heimkommen in Tränen ausbreche (so war es bevor ich gekündigt habe). Ich weiß nicht was ich tun kann damit es mir in der Arbeit halbwegs gut geht, oder damit die Angst davor verschwindet.
Ideal wäre irgendeine Art akuter Hilfe, wo ich aber trotzdem arbeiten gehen kann (also zB. kein Tagesspital).
Fanny


arbeitest du jetzt oder bist du arbeitslos, den ersten satz beginnst du ja mit ich bin arbeitslos. wie auch immer ich gehe an der stelle davon aus das du arbeitest: macht dir speziell diese arbeit diese ängste und diese schlechte stimmung oder denkst du es würde dir mit jeder arbeit so gehen?

also zu meiner situation kann ich sagen das es ein täglicher kampf ist von jeden tag aufs neue. kaum denkt man, man hat was erreicht ist aus diesen strudel raus kommt der nächste rückschritt/rückfall. das legt sich dann bei mir in aggressionen, frust und niedergeschlagenheit wieder.
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Nachtvogel
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Post Sat, 24.Feb.07, 1:03      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

fanny23 wrote:
Ich bin arbeitslos, hab wenig Selbstvertrauen und soziale Ängste (Sozialphobie, extreme Unsicherheit usw.).
Mein Hauptproblem ist aber, dass ich in der Früh nicht aufstehen will und mich vor Herausforderungen so fürchte, dass ich nicht den Mut hab einfach rauszugehen sondern lieber die Decke über den Kopf ziehe.


Tja, hier hätten wir noch eine weiter Leidensgenossin Neutral
Ich habe im Hinblick auf Freunde und so keine sozialen Ängste, jedoch inzwischen schon bei allem, was mit der Arbeitssuche zu tun hat. Muss ich irgendwo anrufen (wegen Fragen zu einem Job etc.), schlägt mir das Herz bis zum Hals und mir wird speiuebel. Oft kommt dann nur noch ein dummes Gefasel aus mir heraus, weil ich auch gleich eine Blockade bekomme.
Hilft nicht sonderlich dabei, aus dieser Situation wieder herauszukommen. Ich bin in Therapie, meine Therapeutin scheint mir mit diesem Problem jedoch nicht weiterhelfen zu können.
Auch ich komme morgens nicht aus dem Bett (habe richtiggehend Angst vor den Aufgaben des Tages oder halt keine Motivation, da ja eh alles immer umsonst ist).

Auch ich habe kaum Motivation, etwas fuer mich zu tun. Ob nun einfach etwas gesundes (oder ueberhaupt etwas) zu essen/einzukaufen, etwas nettes als Hobby zu machen (obwohl ich im Prinzip viele Hobbys habe/hatte), mal nach einer Ewigkeit zum Friseur zu gehen
Suizidgedanken habe ich auch. Was mich davon abhält, ist einzig und alleine mein Freund, der mich sehr liebt und ich ihn auch. Und teilweise taucht zwischen den grauen Wolken auch die Hoffnung auf, dass sich ja mal was ändern möge. Ich weiss halt nur nicht, inwieweit ich in dieser Lage ueberhaupt (aktiv) etwas ändern kann.

Auch ich kämpfe jeden Tag von neuem, jeden Tag. Mal denke ich auch, dass ich den Dreh jetzt raushabe und etwas zustande bekomme. Manchmal denke ich auch einfach, dass eine bestimmte Bewerbung Erfolg haben muss und bin dann fuer eine kurze Zeit voller Hoffnung und Tatendrang. Bis ich halt mal wieder nix höre bzw. mal wieder abgelehnt oder vertröstet werde.

Jeder sagt einem, dass Arbeitslosigkeit halt auf die Psyche geht und das aber vieles an der wirtschaftlichen Lage liegt, nicht an einem selbst. Und man soll das Beste draus machen, die Zeit fuer Hobbies geniessen bla, bla - doch sowas hilft leider absolut nicht gegen Zukunftsängste und auch nicht gegen soziale Ängste. Gegen soziale Ängste könnte Konfrontation helfen - wenn nicht am Arbeitsplatz möglich, dann in Kursen oder beim Sport.

Tja, auch mir ist nicht ganz klar, was dein eigentliches Problem ist, Fanny - arbeitslosigkeit oder, dass du nicht klarkommst mit der Arbeit, die du zur Zeit hast?

Schade @heiterheiter, dass du haargenau in derselben Situation wie ich zu stecken scheinst und genausowenig einen Lösungsansatz hast. Ansonsten könnten wir uns ja gegenseitig Tipps geben Wink Habe aber auch keinen parat.

LG, Nachtvogel
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Debussy
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Post Sat, 24.Feb.07, 7:29      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Quote:
Jeder sagt einem, dass Arbeitslosigkeit halt auf die Psyche
das stimmt sicher, aber ich glaube nur zu einem gewissen grad. eine wechselwirkung halte ich da schon für eher wahrscheinlich.

Quote:
man soll das Beste draus machen, die Zeit fuer Hobbies geniessen
so ein blödsinn!!

denn
Quote:
sowas hilft leider absolut nicht gegen Zukunftsängste
genau.

ich habe einen sehr pragmatischen ansatz. wenn er euch interessiert, dann schreibe ich ihn rein. aber nur dann, weil er sehr erdig ist, mit tiefenpsychologie nichts zu tun hat aber sehr gut funktioniert.

es gibt eine these: wer glücklich und frohlich ist - lacht.
und wer traurig ist weint.
wenn man traurig ist, und man beginnt seine mundwinkel nach oben zu ziehen, dann verschwindet meist das ungute gefühl.

so. und jetzt ist meine meinung, dass man zukunfstsangst nur deshalb hat, wenn man eben kein klares bild von dieser hat.

daher ist visionsarbeit angesagt.

wie gesagt. wenns jemanden interessiert, dann schreib ich es, wie ihr es machen könnt.

alles liebe
deb
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Eve12
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Post Sat, 24.Feb.07, 8:44      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Mein Tipp ist auch eher pragmatisch:

Abends hinsetzen und einen schriftlichen Plan für den nächsten Tag machen, ganz detailliert, wie:

7.30 Uhr aufstehen, waschen, Zähne putzen, schminken (!!!) (letzteres women only Wink )

8.00 Uhr frühstücken

8.30 Uhr 1 Std. spazierengehen ( = raus aus der Bude!!! Wichtig!)

usw. - Und dann jeweils am nächsten Tag DARAN HALTEN! Wenn das eine Woche lang geklappt hat, in der darauffolgenden Woche winzige Aufgaben einbauen, wie

Donnerstag: Wäscheschublade aufräumen
etc.

Ganz allmählich lässt sich so wieder etwas Selbstbewusstsein aufbauen, die Tage werden strukturiert, und selbst ganz kleine Leistungen (Plan einhalten ist eine!) tun unendlich gut.

Voraussetzung ist natürlich, sich anfangs zum Einhalten der Pläne zu zwingen. Hängen lassen ist übel und bringt einen nur immer weiter in den Keller. Die Ausrede "Ich kann nicht" sollte man sich gleich verbieten, das heißt in den meisten Fällen nämlich "Ich will nicht." (Wer das wirklich nicht kann, braucht höchstwahrscheinlich ärztliche/psychotherap. Hilfe.) Ansonsten kommen die Lust und die Motivation BEIM TUN und nicht umgekehrt! Wer darauf wartet, wartet wohl vergeblich.

Eve

P.S. Debs Visionsarbeit ist, falls sie so ist, wie ich es mir vorstelle, sicherlich auch eine sehr hilfreiche Sache dabei.
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Nachtvogel
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Post Sat, 24.Feb.07, 15:12      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Debussy wrote:

ich habe einen sehr pragmatischen ansatz. wenn er euch interessiert, dann schreibe ich ihn rein. aber nur dann, weil er sehr erdig ist, mit tiefenpsychologie nichts zu tun hat aber sehr gut funktioniert.

Klar, gerne. Ich habe schon einiges probiert und bin wirklich fuer jede neue Idee dankbar.

Debussy wrote:

wenn man traurig ist, und man beginnt seine mundwinkel nach oben zu ziehen, dann verschwindet meist das ungute gefühl.

Das hat mir meine Mutter auch immer erzählt Smile traurig Man soll sich vor den Spiegel stellen und anlächeln. Auch soll positive Selbstsuggestion klappen: Denkt man immer dieselben negativen Gedanken (in einer Depression), dann zieht man sich selbst runter. Denkt man jedoch positiv, zieht man sich selbst wieder hoch. Das klappt bei mir auch, wenn ich ein bischen down bin. Ist jedoch alles rabenschwarz (stärkere Depri), komme ich nicht dagegen an. Ist dann ein wenig so, als wuerde sich ein Ertrinkender selbst suggerieren, dass er im Wasser atmen kann. Oder so - blödes Beispiel; ist aber schwer zu verdeutlichen.

Debussy wrote:

so. und jetzt ist meine meinung, dass man zukunfstsangst nur deshalb hat, wenn man eben kein klares bild von dieser hat.

Dem stimme ich 100%ig zu. Als ich noch mit Zuversicht studiert habe und ein klares (Karriere-)Ziel vor Augen hatte, hatte ich auch weder Zukunftsängste noch Motivationsstörungen, noch Probleme morgens aus dem Bett zu kommen, noch Depressionen.
Wer gut ist und wer wirklich will, bekommt Arbeit und kommt an sein Ziel, dachte ich. Ich habe mich bei etlichen Firmen beworben, meinen Horizont durch sämtliche Seminare erweitert, habe mich "Schein-" selbstständig gemacht, habe Praktika gemacht, hatte Aushilfsjobs, habe als Freelancerin gearbeitet (alles Winzaufträge), habe mich nochmal in der Uni eingeschrieben (vielleicht klappt's ja als Doktorandin, zumindest Stipendiengelder zu bekommen und dann im Laufe des Studiums "was Richtiges" zu bekommen), habe auf Messen und Seminaren Kontakte zu anderen Unternehmern/Arbeitgebern gesucht, habe Klinken geputzt, ... .
Das habe ich jetzt zwei Jahre lang gemacht, unterbrochen von Depressionsaussetzern. Ich weiss inzwischen, dass die Lage in meinem Bereich einfach sehr schlecht ist. Und auch, dass ich kein Einzelfall bin, sondern sozusagen in "guter Gesellschaft". Ich bin jetzt 30 und kenne Biologen, die Anfang 40 sind und immernoch teilweise Sozialhilfe bekommen und ab und zu Teilzeitjobs an Land ziehen. Immer in der Hoffnung, dann doch mal uebernommen zu werden. Nie Geld fuer irgendwas, nie richtig was in der Hand, nie die Möglichkeit, auch nur irgendwas zu planen (man kann ja nie wissen, ob die eine oder andere laufende Bewerbung fruchtet).
Ich war auf Bewerbungsseminaren, habe auch an einem Berufsfindungsseminar (wegen möglicher Umschulung) teilgenommen. Ergebnis: Ich sollte Biologie studieren oder was anderes im Umweltbereich; bin dafuer perfekt geeignet *lol* wie ironisch. Ich habe sämtliche Leute gefragt, was ich denn sonst machen sollte. Ich habe nach meinen etlichen Studienjahren nun keine Lust, nochmal 3-5 Jahre etwas zu lernen/studieren, um danach wieder in der gleichen Situation zu sein. Wenn ich noch einmal so viel Energie in etwas stecken möchte wie ich es mir diesem Studium + Arbeitssuche getan habe, muss ich auch zumindest die Hoffnung auf einen späteren Arbeitsplatz, ein Ziel, haben. Und zumindest irgendwie sollte er zu meinen persönlichen Eigenschaften passen. "Lehrer" scheidet da leider aus.

Debussy wrote:
daher ist visionsarbeit angesagt.

Ja, die Visionen sind mir leider in der Zwischenzeit leider verloren gegangen - und das ist es auch, was mich jetzt lähmt. Ich brauche ein Ziel, an das ich glaube/glauben kann.


Last edited by Nachtvogel on Sat, 24.Feb.07, 15:43; edited 1 time in total
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Post Sat, 24.Feb.07, 15:39      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Eve12 wrote:
Abends hinsetzen und einen schriftlichen Plan für den nächsten Tag machen, ganz detailliert, wie ...


Genau das habe ich auch schon etliche Male versucht. Ich laufe dabei aber häufig in die Falle, dass ich mir zu viel fuer einen Tag vornehme bzw. mehr, als ich in einem depressivem Zustand hinbekommen kann. Mein Zustand wechselt ja tag-täglich. Ich vertuedele mich dann mit den Aufgaben bzw. fange sie an und breche dann zusammen, in Tränen aus und will nur noch tot sein. Komme mir dann vor wie ein Versager. Oder ich bin so entsetzt/erschrocken ueber lächerliche Dinge wie z.B. Einkauf oder so, dass ich auch die nicht hinbekomme. Stehe z.B. stundenlang vorm Brotregal, kann mich einfach nicht entscheiden, welches Brot ich nehmen soll (kommt mir dann wie eine uebermenschlich grosse Aufgabe vor) und breche irgendwann in Tränen aus.

Ich habe jedoch auch schon im depressiven Zustand "normale Alltagssachen" gemacht. Mit eiserner Willenskraft bekommt man seinen A** schon hoch. Das Problem ist jedoch, dass der Kopf nicht folgt: Starke Depressionen schlagen sich auf kognitive Fähigkeiten nieder. Ich vergesse dann z.B. Namen oder auch einfach irgendwelche Wörter, brauche eine längere Zeit, um auf etwas zu reagieren (fast wie eine Art Lähmung im Hirn), sehe alles sehr negativ und verhalte mich anders als sonst (etwas wie in Trance, lange Reaktionszeiten, verwirrt, mache Fehler, reagiere komisch auf Leute). Das macht nichts bei engen Freunden. Bei möglichen Arbeitgebern ist es jedoch tödlich. Es zieht einen auch nur noch mehr runter, wenn man aufgrund seiner Verwirrtheit ständig irgendwelche komischen Fehler macht oder merkt, dass die Leute ueber einen erschrocken/erstaunt sind.

Insofern denke ich, dass es besser ist, bei einer starken Depression sich tatsächlich gehen zu lassen, sich etwa mit fernsehen oder so abzulenken und zu warten, bis der Anfall vorbei ist. Das kann jedoch ggf. Tage-Wochen dauern.

Ein "Haushaltsplan" gibt mir keine besseren Gefuehle. Ich habe Zukunftsängste, Ängste, niemals wieder aus dieser Arbeitslosigkeit, aus diesen vier Wänden herauszukommen. Hausfrauentätigkeiten bringen mich da nur noch mehr runter, sind wie eine Kapitulation - Anpassung an die jetzige Zwangssituation zuhause. Hausarbeiten machen mein Freund und ich generell gemeinsam am Wochenende.

Ich muss was tun, um eine Arbeit zu bekommen. Zum Teil mache ich mir dadurch aber auch so viel Stress, dass ich vor lauter Stress und Angst nix mehr auf die Reihe bekomme. Ich habe mir auch schon Pläne gemacht, wann ich Bewerbung a schreibe, wann Bewerbung b und wann der Anruf zu Arbeitgeber c sein soll. Das halte ich zum Teil auch ein. Manchmal verschiebt sich das aber auch um Tage/Wochen, weil ich wieder mal in eine stärker depressiven Phase geraten bin und warten muss, bis ich wieder "normal" denken und auftreten kann.

LG, Nachtvogel
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Post Sat, 24.Feb.07, 15:59      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Ja, das kann ich schon nachvollziehen. Selbst kenne ich diese depressiven Tiefs übrigens auch: Sich wie gelähmt fühlen, und es ist fast zu schwer, den Arm hochzuheben...

Die Pläne, die ich meine, sollten deshalb zuerst auch nur winzige Tätigkeiten umfassen, also auf keinen Fall zu hoch angesetzt werden! E geht in der Hauptsache darum, den Tag zu strukturieren. (Bewegung wirkt im übrigen antidepressiv!)

Eigentlich sind es keine "Pläne" in dem Sinne, wie wir sie im allgemeinen verstehen. Eher eine Vorweg-Aufzählung dessen, was wir sowieso machen würden, wenn wir ganz normal aufstehen und nur den Tag bewältigen wollen. Aber die Körperpflege und das Rausgehen gehören unbedingt dazu, und wenn es für den Anfang das einzige ist, was "geleistet" wird.

Zum Fernsehen usw. bleibt noch genug Zeit, und Du hast Recht, auch das sollte sich zugestanden werden - aber dann als Teil des Plans!

Im übrigen kenne ich es von mir, dieses "Ja, aber..." - das scheint zur Depression dazuzugehören. Wenn Du schreibst, mit aller Kraft gelingt es schon, den A*** hochzukriegen - dann ist es das, genau das: alle Kraft zusammennehmen, damit sich etwas ändern kann. Nur "aussitzen", das wäre mir zu gefährlich. Dann würde ich mir auf jeden Fall eher professionelle Hilfe holen, auch in Form von Gruppentherapie.

LG, Eve
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Post Sat, 24.Feb.07, 18:42      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

hallo zusammen!

aaaalso!
(wenns mir nicht selbst grad so sch*** gehen würde, .....freundin verlassen, schwanger.... etc....aber das gehört da nicht her. t'schuldigung!!)

visionsarbeit kann ganz unterschiedlich funktionieren. hier ein beispiel das wahrlich ein wunder ist, hab es selbst bereits gemacht im rahmen eines coachings und das war ein erlebnis.
am besten macht man es zu zweit. du brauchst einen freund oder eine freundin vor der dir nichts peinlich ist.
stell in einem raum, am besten ist ein leeres zimmer, zwei sessel auf. einen in die eine ecke und den anderen in die andere ecke. beschrifte sie. auf den einen schreibst du das heutige datum. auf den anderen die jahreszahl, die du als sinnvoll planbar für die zukunft hältst. zb. 2011 das sind 4 jahre. nimm nicht weniger. da setzt du dich dann unter druck.

zuerst setzt du dich auf den "heute-stuhl". dann sagst du, wie es dir geht. was dich belastet, was schlecht ist, wie du dich fühlst. lass dir zeit, es dauert ein paar minuten bis man so richtig drin ist. deine begleitung steht im raum und macht notizen. wenn dir nichts mehr einfällt, bitte wechseln. lass das aber deine begleitung entscheiden, wann der richtige zeitpunkt ist. du bist wie eine marionette. am besten wäre es, wenn auch diese person die fragen stellt. ich werde am schluss diese fragen aufschreiben.

dann, lass dir nicht zuviel zeit und wechsle auf den 2011er stuhl.
bleib eine weile sitzen, vielleicht 1 minute und dann lass dich fragen.

wieder alles aufschreiben.

so, und jetzt machst du dir eine schöne liste mit heute und mit 2011.

führe sie stets mit dir herum, wenn dir das was du da gesehen hast als für dich gut erscheint. hinterfrage im ersten augenblick gar nichts. es werden auch einige symbolhafte dinge herauskommen, die du am besten nicht deutest. das kommt schon mit der zeit.

glaube mir bitte eines. ich bin manager einer recht großen firma. im zuge eines führungscoachings, das eine ziemliche stange geld gekostet hat, war das eines der interessantesten erfahrungen, die ich seit langem gemacht habe.
UND ES IST ALLES EINGETRETEN!!!!!!! YEAAA!
aber nicht, weil ich so toll bin, sondern weil das einfach wieder lust macht, was zu tun, das sinnvoll ist.
Dieser Zettel ist dann deine sogenannte Visionslandkarte. und mach mit dir einen vertrag, bis wann du aus dieser landkarten den sog. MASTERPLAN erstellst. mit genauen zielen.
Jetzt zu den zielen. Definiere sie so genau wie möglich, nimm aber abstand vom anspruch einer punktlandung. das muß nicht sein.
dann leg dir eine strategie zurecht.

WO STEHE ICH?
WO WILL ICH HIN?
WIE GEHT DAS GENAU?

Schau vielleicht im internet nach. da findest du sicher einiges über strategien. wichtig in diesem zusammenhang. kleinere schritte machen. einzelmaßnahmen. das sind die sog. funktionalstrategien. sie sind sicher auch irgendwo zu finden. google mal.

ein kleiner tipp vom chefstrategen debussy: Laughing
wenn man schauen will, wie sich ein komplexes system verhält, dann dreht man nicht alle regler ein bisschen, sondern einen stark. nur so kannst du den überblick behalten.
das lege ich jetzt auf dein leben um. wenn du etwas verbessern möchtest, versuche nicht alles zu verändern. du weißt dann nicht mehr welche aktion, welche reaktion hervorgerufen hat. Change one!! ausserdem macht das unglaublich spass, an sich selbst herumzuexperimentieren, ohne anspruch auf großartige veränderungen.

so und als kleine belohnung hätte ich gern 2 dinge:
erstens ein wenig mitgefühl für meine ungute situation.
und zweitens eine antwort auf folgende frage?
fallen dir spontan 2-3 furchtbare dinge ein, die dir in deinem leben passiert sind oder die du angestellt hast? wo sind denn deine abgründe?
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Post Sat, 24.Feb.07, 18:44      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

here we go:

wie geht es dir?
was siehst du?
wie ist die situation?
was ist schlecht?

wechsel

wie geht es dir jetzt?
was siehst du?
wer ist da?
wo bist du?
was machst du?
schau auf den anderen sessel?
was hat sich verändert?


alles gute!
deb
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Post Sat, 24.Feb.07, 18:52      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

ach noch was. ich habe mich mit dem (vor dem spiegel) lachen schlecht verständlich gemacht. ich meinte nicht, dass du das machen sollst. ich meinte damit, dass jemand der depressiv ist seine ziele aus den augen verliert. und wenn er wieder ziele vor augen hat, vielleicht die depression verschwindet. trotzdem solltest du der sache auf den grund gehen. was sagen die ärtzte?
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Post Sat, 24.Feb.07, 23:45      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Hallo ihr beiden. Vielen lieben Dank fuer die Antworten. Jetzt sind wir bei meinen eigenen Problemen angekommen - aber ich denke, die Unterhaltung wird auch anderen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind.

Guter Punkt @Eve. Ich war schon einmal dabei angekommen, dass ich mir mit meinen "Tagesplänen" bzw. Vorstellungen, was ich so alles machen soll, zu viel Stress mache und mich am Ende im Kreise drehe. Danach ging's eine Weile besser -jetzt habe ich aber anscheinend den roten Faden wieder verloren und drehe mich wieder im selben Kreis. Ich werde es jetzt mal wirklich mit "winzigen" Tätigkeiten probieren.
Professionelle Hilfe habe ich seit wohl 1,5 Jahren. Es ist analytische Psychotherapie, die einiges zutage gefuehrt und mir auch schon geholfen hat. Bei dieser Situation jetzt hilft sie mir aber nicht. Die Therapeutin kann anscheinend nicht mit Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen Problemen umgehen. Letztes Mal erzählte ich ihr (wohl zum 1000. Mal) alle möglichen Zukunftsängste und wieder mal von den Depressionen. Ihre Reaktion dazu war zu fragen, wieviel Sozialhilfe ich denn bekäme. Nach meiner Antwort meinte sie dann, dass man mich jetzt wohl als "arm" bezeichnen könne und meine Situation sehr schlecht wäre. Ich hätte ja auch schon so ziemlich alles versucht. Shocked Solche Dinge ueberlege ich mir auch manchmal, wenn ich nachts nicht schlafen kann, meist im Zusammenhang mit Selbstmordgedanken. Von einer Psychologin hätte ich aber etwas anderes erwartet. Irgendwas, was mich irgendwie weiterbringt.

Vor 1/3 Jahr haben wir die PT schon einmal abgebrochen, weil ich da mehrere Monate am Stueck arbeitslos gewesen war und die Therapie sich nur im Kreis gedreht hat. Waren halt immer dieselben Gefuehle, dieselben Depressionen, dieselbe Situation. Die Therapie wurde wieder neu angefangen, als ich einen Arbeitsplatz gefunden und auch während der Arbeitszeit etwas Depressionen hatte. In der Zeit hat sie auch einige Sachen zutage gebracht, die mir weitergeholfen haben. Jetzt, wo ich wieder arbeitslos und im Stillstand bin, gibt's jedoch anscheinend fuer sie nix mehr zu therapieren und analysieren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas in Richtung anderer Therapeut unternehmen sollte (vielleicht ist Psychoanalyse in so einer Situation nicht die geeignete Therapieform/es sollte ein Thera mit Erfahrungen mit Arbeitslosen ran) oder nicht (sie kennt mich und meine Hintergruende ja sehr gut und hat auch schon geholfen).
Ich als Patient kann das wirklich schwer beurteilen.

Der behandelnde Psychiater "kennt" mich ja nur von den Eingangsuntersuchungen fuer die Ueberweisung zum Psychologen (Krankenkasse braucht die wegen teilweiser Zahlungserstattung) und vom Verschreiben meiner Antidepressiva + Tranquilizer.

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Fortsetzung folgt
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Post Sun, 25.Feb.07, 0:27      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

Deb, vielen Dank fuer deine Muehe, die Methode trotz deiner eigenen Probleme zur Zeit aufzuschreiben. Ist wohl kein sonderlich toller Abend fuer dich. Ich kann dazu jetzt aber auch gar nichts schreiben, so ganz ohne Hintergruende (aber evtl. hast du dazu ja einen eigenen Thread).

Ich weiss ehrlich gesagt nicht genau, wie diese Methode mir persönlich helfen sollte. Könnte mir eher vorstellen, dass sie Leuten ohne irgendwelche Visionen fuer ihre Zukunft auf die Spruenge helfen könnte.

Ich habe nur das Problem, dass ich mein Ziel seit ca. 15 Jahren glasklar vor Augen habe - ich kann es nur nicht erreichen (trotz vielen vielen Versuchen, Ausbildung, Halb-Selbständigkeit, Muehe und Geld fuer Internetauftritte, Broschueren, Messen ...), weil die äusseren Bedingungen nicht stimmen: Es gibt zur Zeit kaum Arbeitsplätze und einen Bewerberueberschuss in meinem Bereich bzw. zu viel Konkurrenz auf die wenigen Aufträge (versuche es ja sowohl als Bewerberin als auch als "Unternehmerin"). Konkurrenz von schon lange etablierten Unternehmen, denen ich bis jetzt nur kleine Aufträge abjagen konnte (mit denen ich mich absolut nicht. Aber selbst fuer diese lange etablierten Unternehmen ist es ein ständiger Kampf.
Auf die Arbeitsplätze im Bereich Ökologie (staatliche Unternehmen, Consultingfirmen, Forschungsanstalten) gibt es auch immer mind. 50 andere Bewerber, von denen einer garantiert mehr/geeignetere/was-auch-immer Berufserfahrungen hat als ich. Der wird dann genommen. Ich komme ja noch nicht eimal in ein Praktikum rein, weil es zur Zeit keine Praktikumsplätze gibt in meinem Bereich.

Ich kann also wählen zwischen Weiterversuchen, kämpfen (wobei ich allerdings neben finanziellen auch an psychische Grenzen stosse) oder aufgeben. Ich habe die ganze Zeit ueber viele "vielleicht" Jobs, also Dinge, aus denen sich demnächst was entwickeln kann - oder auch nicht. Phasenweise habe ich deswegen Hoffnung, phasenweise verzweifele ich deswegen.

Gebe ich auf, muss ich mich neuorientieren. Dabei fällt es mir dann schwer mit den Visionen, weil ich immer aus vollem Herz und Seele als Biologin arbeiten wollte. Alles zielt darauf, es ist das, was ich beruflich will.
Ansonsten geht halt jeder ok-Beruf, den ich sonst so erlernen kann/der meinen Eigenschaften entspricht und der mir das nötige Geld fuer meine Brötchen einbringt. Ich habe aber absolut keine Wuensche/Hoffnungen, was das so sein könnte; halt irgendwas, was genuegend Geld einbringt; Reichtum brauche ich nicht Cool
Ich wuerde in dem Fall meinen "Biokram" in der Freizeit machen, vielleicht als "Hobby" den einen oder anderen Auftrag ueber meine "Firma" am Wochenende oder so erledigen und mich im Naturschutz engagieren.

Ich kann mich nur wirklich nicht entscheiden

a) ob ich jetzt wirklich "aufgeben" soll
b) wenn ja, was fuer einen anderen Beruf ich erlernen soll
c) ob ich jetzt ueberhaupt was Sinnvolles mache zum Erreichen meines Ziels

Zur Zeit drehe ich wirklich an vielen Reglern gleichzeitig, bewerbe mich sogar in verschiedenen Berufssparten gleichzeitig (halt alles, was ich so kann). Ich weiss nicht, was der richtige Weg zum Ziel/Arbeit allgemein ist (bzw. kann mich nicht entscheiden) und versuche halt von jedem etwas - vielleicht fuehrt ja der eine oder andere Weg zum Ziel. Versuche ich nur eine Sache, habe ich Angst, Chancen zu verpassen. Mit der Strategie habe ich bis jetzt auch immer mal kleine Aufträge/Teizeitjobs/Projekte an Land gezogen, jedoch keine "richtige" Arbeit.

Zu meinen Abgruenden:
- der schreckliche Krebstod meiner Mutter vor 1,5 Jahren
- mein Abschluss und Entlassung aus der Uni in die Arbeitslosigkeit vor 2 Jahren
- Aussenseitertum in der Klasse 8.-10. vor ca. 14 Jahren

mein Stolperstein:
- zu hohe Anforderungen an mich selbst. In der Schule/Uni konnte ich mir was mit Leistungen/Noten beweisen. Auf der Arbeit kann ich mit Leistungen glänzen. Als Arbeitslose bin ich ein Looser.

LG, Nachtvogel
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Debussy
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Post Sun, 25.Feb.07, 8:03      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

hallo!

danke! nein kein eigener thread. *o.t.* beziehungen gehen zu ende, und das tut weh. mir in dem fall sogar sehr. aber das gehört (leider) dazu, so wie andere schreckliche sachen. siehe tod deiner mutter. man kann aber nicht immer mit seinem schicksal hadern.

ja, du hast recht. keine besonders lustige situation.

so. und ich bin ja schon bekannt für meine gemeinen zitat - werfereien. ich probier es einmal:

Quote:
Ich weiss ehrlich gesagt nicht genau, wie diese Methode mir persönlich helfen sollte.
interessant. denn:
Quote:
a) ob ich jetzt wirklich "aufgeben" soll
b) wenn ja, was fuer einen anderen Beruf ich erlernen soll
c) ob ich jetzt ueberhaupt was Sinnvolles mache zum Erreichen meines Ziels
merkst du jetzt, wie stark deine widerstände sind, dich mit deiner zukunft substanziell auseinanderzusetzen?

Quote:
Ich habe nur das Problem, dass ich mein Ziel seit ca. 15 Jahren glasklar vor Augen habe
bist du dir da so sicher?

Quote:
ich kann es nur nicht erreichen
entweder es ist nicht zu erreichen, oder du gehst seit 15 jahren den falschen weg.

es gibt einen problemlösungsbogen von varga. das überraschende daran ist eine ganz wesentliche frage:
was ist der gewinn aus diesem problem. welche vorteile hast du, wenn das problem NICHT gelöst wird. es gibt immer einen skundärgewinn eines problems, weil es sonst nämlich schon längst nicht mehr da wäre. und wie wir alle wissen ist ein nicht lösbares problem eigentlich überhaupt keines. 100 meter in 6 sekunden zu laufen ist für niemanden ein problem. weil es nicht geht!

bis bald

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ich liebe meinen steinway!

Last edited by Debussy on Sun, 25.Feb.07, 11:37; edited 2 times in total
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Post Sun, 25.Feb.07, 8:54      Re: mutloser Angsthase kann in der Früh nicht aufstehen Reply with quoteBack to top

"- zu hohe Anforderungen an mich selbst. In der Schule/Uni konnte ich mir was mit Leistungen/Noten beweisen. Auf der Arbeit kann ich mit Leistungen glänzen. Als Arbeitslose bin ich ein Looser. "


@Nachtvogel

man kann die Zeit zwischen zwei Bewerbungen durchaus nutzen.
Meist gibt es Ermässigungen, wie wärs mal mit Museum, Bücherei usw.
Einfach mal in die Strassenbahn steigen und eine kleine Stadtrundfahrt machen etc.etc., Freunde besuchen,ein gutes Buch lesen.
In den Stadtpark gehen usw.
Du musst den Fokus auf was anderes legen.
In ein paar Jahren wird Arbeit knapp, einfach weil Automaten alles erledigen.
Die Arbeit als solche taugt nicht als Lebensinhalt. Broterwerb ja, aber dann ist es auch wieder egal, welchen Job man macht, Hauptsache er ist nicht zu schlimm.

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