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Helferlein
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 Norddeutschland
M, 18
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Fri, 23.Feb.07, 14:58 Gefühlsregungen |
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Verzweiflt, aufgewühlt und übermüdet. Vor mir der Trottoir. Hässlich. Mit Mühe setze ich einen Fuß vor den anderen. Meine Beine wie gelähmt. Gleichzeitig dieses schreckliche Unruhe und Aggression. Ich balle meine Faust, die zittert ob der übertriebenen Anstrengung. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich denke an meine Freunde, Bekannten, Jahrgangskameraden. Sie sind routiniert, interessiert. Sie funktionieren fröhlich vor sich hin. Ich beneide sie, denn ich bin schwächer, bin traurig, zerrüttet, zittere und presse verzweifelt meine Zähne zusammen.
Ich will einfach nur noch zum Bahnhof, will endlich weg hier, will zuhause in mein Bett fallen, einschlafen und nie wieder aufwachen. Nein, einfach Fallen -am besten mir gleich hier auf dem Trottoir das Genick brechen. Dennoch gehe ich weiter.
Sehe ein Mädchen an mir vorbeigehen. Ein Mädchen, das ich liebe. Ein Mädchen, das ich nicht kenne. Also sagen wir lieber, ein Mädchen, das gut aussieht und in das ich, da ich äußerliche Attraktivität wie alle Menschen unbewusst mit guten Eigenschaften assoziiere, jede Menge gute Eigenschaften projeziert habe und das ich infolge dessen in einem obsessiven Wahn begehre. Ich habe Angst, ekel mich vor mir selbst, wünsche mir, dass sie verschwindet, möglichst schnell aus meiner Sichtweite geht. Es schreit lautlos aus mir heraus: "Bitte, sieh mich nicht so schwach! Bitte!"
Doch sie tut mir diesen Gefallen nicht. Wieso auch, sie weiß nichts von meinem Seelenzustand, von meinem obsessiven Wahn. Ich sehe sie vor mir, finde sie unglaublich süß. Ihr Haare wippen rythmisch zu ihrem Schritt auf und ab. Sehe ihre engen Handschuhe, die ihre zarten Hände umschließen und im Gegensatz zu ihrer eher weiten Jacke stehen. Sie so unendlich süß ... und ich so unendlcih schwach, psychisch am Ende ... will nur noch sterben. Arrrghhhhh. Meine Hormone tanzen verrückt. Meine Emotionen fahren wie immer Achterbahn.
Achterbahn.
Plötzlich muss ich lächeln. Plötzlich bin ich froh, merke, dass mir diese Gefühle zeigen, dass ich noch längst nicht tot bin, außerdem sind sie nur der notwendige Gegenpart zur Manie, die mich ebenso begleitet.
.. bin fröhlich, tanze durch Morgentau und lache über mich selbst.
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Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst. (Seneca) |
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