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salami10
sporadischer Gast
9
NRW W, 33
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Mon, 19.Feb.07, 23:49 Ausbeutung mittlerweile normal? |
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Argh...ich hasse es...riesigen Text geschrieben und alles weg....
Hallo ersteinmal... ,
ich muss euch einmal etwas fragen. Ich bin in leitender Position und habe sieben Mitarbeiter. Bei uns ist nach einer Übernahme vor ein paar Jahren alles weggenommen worden was einen Ausgleich zu unserer sehr stressigen Arbeit darstellte. Wir haben eine 40 Stunden Woche, die wir im Normalfall auch einhalten können. Dazu mitterweile alle einen Arbeitsweg von ca. 2 Stunden an Tag. In unseren Verträgen gibt es den Passus das jede Mehrarbeit mit dem Entgelt abgeholten ist. Die letzte Gehaltserhöhung war vor sieben Jahren. Einige müssen oft Veranstaltungen/Schulungen am WE außerhab besuchen, für die es kein Geld bzw. Überstunden gibt. Wir kommen da so auf ca. 20 Tage im Jahr. Fahrtkosten müssen selber getragen werden. Überstunden werden nicht gutgeschrieben oder vergütet. Wer welche aufgrund seiner Tätigkeit machen muss ist selber schuld. Alle privaten Rentenversicherungen wurden vom Arbeitgeber nicht fortgeführt, da es zuviel Arbeit wäre dafür das GEld der Mitarbeiter an die jeweiligen Verträge abzuführen. Verwaltungsaufwand versteht sich. Private Elektrogeräte dürften nicht mehr gehalten werden. Für das ganze Haus gibt es eine Kaffeemaschine. Die 40 Stunden Woche wurde eingeführt duch einen Aushang, nix mit Änderungskündigungen oder einem persönlichem Gespräch. Friß oder Stirb....wir sind kein kleiner Betrieb, sondern guter Mittelstand mit einer MA-Zahl im dreistelligen Bereich. Jeder bekommt soviel Arbeit aufgebrummt das viele mit Bauchschmerzen nach Hause gehen und jeder einen Hass hat. Einen Betriebsrat oder Anschluss an den Arbeitgeberverband gibt es nicht. Ist das mittlerweile im Berufsleben normal. Verlange ich zuviel das wir für gute Arbeit und Einsatz auch anständig bezahlt werden bzw. das man für Mehrarbeit wenigtens ein Überstundensammelkonto hat und man in weniger stressigen Zeiten früher frei nehmen kann oder das zumindest die private Rentenversicherung abgeführt wird. Mit Rieser muss bei uns keiner kommen, das wird nicht gemacht und basta. Ich frage aus zwei Gründen. Erstens bedinde ich mich seelisch schon auf dem Absprung, weiss aber nicht ob ich berechtigte Hoffnung haben soll das das irgendwo anders anders ist und zweitens möchte ich schon das beste für meine Mitarbeiter herausholen. Deswegen interessiert mich wie das bei euch so abgeht. Danke
Salami
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C*
Forums-InsiderIn
368
--- W, 44
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Tue, 20.Feb.07, 0:03 Re: Ausbeutung mittlerweile normal? |
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Hallo Salami,
den Verwaltungsaufwand für die Abführung von privaten Rentenversicherungsbeiträgen schätze ich bei einer dreistelligen Mitarbeiterzahl (ich gehe von 100 aus, nicht von 999) auf ca.
fünf Stunden pro Monat
für eine dementsprechende Sachbearbeitung. Die Schätzung ist großzügig für den Arbeitgeber. Es gibt auch Monate wo es nur eine Stunde ist.
Cantadora
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salami10
sporadischer Gast
9
NRW W, 33
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Tue, 20.Feb.07, 0:16 Re: Ausbeutung mittlerweile normal? |
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Hallo liebe Cantadora,
diese Angabe macht mich ja nur noch wütender, denn das ist doch wohl für den Arbeitgeber zumutbar, oder? Wie kann man es den Mitarbeitern verweigern fünf Stunden im Monat zu investieren um sich für das Alter abzusichern...aarrggh....ich hab ja nicht wirklich Ahnung davon wieviel Bearbeitungsaufwand das wirklich wäre...
Liebe Grüße
Salami
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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Thu, 22.Feb.07, 22:49 Re: Ausbeutung mittlerweile normal? |
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Hi Salami,
leider muß ich deine Frage mit Ja beantworten. Ausbeutung ist mittlerweile normal. Ich habe in mittlerweile fast 20 Jahren Berufserfahrung nichts anderes erlebt und nur ganz wenige andere Berichte erhalten (hauptsächlich von älteren Arbeitnehmern, die ihre Verträge noch in den goldenen 70ger und frühen 80ger Jahren abgeschlossen haben - DIE Privilegien solltest Du dir mal geben - davon träumt unsereiner nur). Da heutzutage jeder um seinen Arbeitsplatz bangt, gibt es auch unter den Mitarbeitern nur Neid, Haß und Intrigen, was gezielte gemeinsame Aktionen von vornherein aussichtslos macht. Ich gebe Dir nur den Rat, Dich in Zeiten wie diesen NICHT für deine Mitarbeiter einzusetzen - sie werden es dir nicht nur nicht danken, sondern dir im schlimmsten Fall sogar vorwerfen, du wärst an einer "Verschlimmerung" ihrer Lage mitschuld.
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Eve12
Forums-Gruftie
677
eine Stadt in D W, 53
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Fri, 23.Feb.07, 7:14 Re: Ausbeutung mittlerweile normal? |
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Hi!
Oh ja - MEIN Thema!!!
Es IST überall so inzwischen!
Eve
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Hubert
Helferlein
102
Wien M
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Sat, 24.Feb.07, 17:42 Re: Ausbeutung mittlerweile normal? |
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Hallo,
Geiz ist geil!
Normal? Würde sagen ja.
Wohl ein gesellschaftlicher Trend.
Alles muss billig sein. So auch die Arbeitskraft.
Hat das Billige einen Wert? So der Wert der Arbeitskraft.
Zum Teil ist sogar jeder vielleciht selbst mitschuld, da alle mitspielen bei dem Spiel.
Hubert
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bluest_light
sporadischer Gast
22
ja W, 26
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Tue, 06.Mar.07, 21:14 Re: Ausbeutung mittlerweile normal? |
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Ach Mensch,
wie wahr!
Ich werd auch total ausgebeutet und spiel mit, weil ich sonst auf der Straße stehe...
Quote: | Da heutzutage jeder um seinen Arbeitsplatz bangt, gibt es auch unter den Mitarbeitern nur Neid, Haß und Intrigen |
Wie wahr, wie wahr....
Steh am Anfang meines Berufs(leben?) und als solches ist man ja geradezu Freiwild für Ausbeuter jeder Art......
(Berufs)erfahrungen sammeln.....
und dann?
_____________
Hab auch eine Frage:
muss man für 8 € pro Stunde Verantwortung übernehmen???
oder kann man bezügl. Verantwortung auf Vorgesetzte verweisen, wenn die nicht ca. 20€ bezahlen??
Ich mein, es geht um Entscheidungsfragen, etc.... muss man da für 8€/Stunde seinen Kopf hinhalten?? Nein, oder???
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