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little rat
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Post Sun, 18.Feb.07, 18:35      Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Ich habe nie genug.Alles muß perfekt sein, perfekt "funktionieren", bsonders ich selbst.
Da niemand perfekt funktionieren kann, wie mir auch klar ist, bin ich immer unzufrieden mit mir und kann mich selbst nicht akzeptieren, ja manchmal hasse ich mich und mein scheiß "anders-sein".

Ich kann nicht lieben.Keine sexuellen kontakte. noch nie. Bin 22 jahre alt.
Phasen des Wollens, Phasen des Nicht-wollens. Keiner ist mir perfekt genug, oder ich bin ihm nicht oerfekt. Nehme andere gefühlsmäßig irgendwie nicht auf, also diese "rosarote" brille fehlt mir, die andere blind macht. Ich WILL blind sein, nur ein einziges Mal!!! Vielleicht stehe ich auch auf frauen, oder beides oder nichts, ich weiß nicht....

Kann nicht glauben, wenn es heißt "das hast du gut gemacht", obwohl es DAS statement ist, das ich eigentlich ständig hören will, aber ich habe ständig angst, dass man mich "belügt" bzw. dinge, die ich tue besser darstellt, als sie sind, nur um mich nicht zu verletzen, weil man mich für ne mimose hält.
Was ich ja im grunde auch bin, aber ich hasse es so behandelt zu werden! Ich will alles klip und klar wissen: ich hasse notlügen, small-talk, leeres gerede, und ich verachte mich selbst, wenn ich es auch mal tue.

Ich kann schlecht vergeben, irgendwelche sätze von personen, die mir nicht mal nahestehen müssen verfolgen mich zum teil über jahre!!! Obwohl ich genau weiß, dass ich es vergessen sollte, dass es zum teil banalitäten waren, oder wenn es mal gestimmt hat, jetzt gar nicht mehr zutrifft.



Ich verstehe so viel und fühle mich trotzdem wie eib kind. So naiv, klein, unbedeutend, übersehen und nichtig, mache immer wieder die selben fehler, folge denselben mustern.

Tja, den einzigen rat, den ich mir erbete: eine gesprächstherapie halte ich für mich nicht für sinnvoll, weil ich selbst verstandesmäßig die ursachen meiner probleme kenne. (würde wahrscheinlich zu weit führen.)
Aber mein verhalten kann ich nicht ändern. Wäre eine verhaltenstherapie da besser? oder vielleicht sogar eine sexualtherapie?!
Ich habe richtig angst vor einer therapie, muß ich gestehen, auch wenn sie vielleicht unbegründet ist. Ich kann mich nicht aufraffen...

Aber zu schreiben ist immer wieder eine kleine erleichterung...

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DreamingGirl
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Post Mon, 19.Feb.07, 21:58      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Liebe little rat!

Ich will dir nichts unterstellen, ich kann nur Mutmaßen...
Also falls ich völlig in den Wald renne nicht böse sein Smile

Du klingt für mich als würdest du nur sehr schwer damit zurecht kommen wenn jemand anders die Kontrolle hat. Dass du krampfhaft versuchst alle Dinge immer selbst in der Hand zu nehmen...
Du schreibst dass alles perfekt sein muss.
Vielleicht (ich kenne dich nicht, weiß deshalb auch nichts über dein Leben/deinen Freundeskreis, es ist nur eine Annahme) wäre es gut, wenn du
a.) dir eine Beschäftigung suchst bei der du weißt, dass jemand anderer besser ist, wo du dir Fehler zugestehen musst, vielleicht sogar Hilfe benötigst
b.) dich einer Gruppe anschließt, bei der du im Team zusammen arbeitest und siehst, dass NICHT alles in der eigenen Hand liegt und lernst loszulassen. Im Team geht es nicht nur nach deinen Vorstellungen...
Warum hast du Angst vor einer Therapie?
Du würdest einem Teil der Verantwortung abgeben müssen...
Warum kannst du schlecht vergeben? Ist es vielleicht so, dass es dir in Wirklichkeit an Selbstvertrauen mangelt, du dich deshalb durch großartige Leistungen selbst beweisen musst um zu sehen, dass du jemand bist, und wenn du dies nicht schaffst, fühlst du dich klein, unbedeutend nichtig. Du suchst auch bei den anderen Bestätigung, ihr Urteil über dich ist dir wichtig.
Eine Frage: Wärst du alleine auf einer Insel wärst, würde es dich dann noch interessieren, dass alles was du tust perfekt ist?
Wenn dich jemand kränkt trifft es dich aufgrund deines mangelnden Selbstvertrauens umso schlimmer.
Wenn ich damit richtig liege wäre es wichtig, dass du begreifst, dass du ein wertvoller Mensch bist, unabhängig davon, was für Leistungen du erbringst und auch unabhängig davon, wie andere Leute dich beurteilen.
Vielleicht hat dieses (von mir angenommene) Mangelnde Selbstvertrauen auch etwas zu tun mit einem mangelnden „Fremdvertrauen“? (Nicht-lieben/Nicht-glaub-können)...Du vertaust nicht auf das urteil anderer...
Wie das funktioniert musst du selbst herausfinden.
Vielleicht bin ich jetzt auch völlig falsch mit meinen Annahmen...

Auf jeden Fall würde ich mich an deiner stelle intensiv mit der Frage beschäftigen woher dieses „Nicht-können“ kommt (hast du denke ich eh schon gemacht: „..weil ich selbst verstandesmäßig die ursachen meiner probleme kenne“) und andererseits weniger darüber Nachdenken, wie man dieses „Nicht-können“ ändern kann (durch anders verhalten) sondern eher überlegen, ob dir irgend etwas fehlt (Beispielsweiße Menschen, die dich toll finden unabhängig von deinen Leistungen).und versuchen dies zu bekommen

Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute Laughing
Liebe Grüße
DreamingGirl
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alexm
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Post Tue, 20.Feb.07, 12:26      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Ich glaube, du muss ins Ausland für ein Jahr gehen. Am besten, wo wirklich die bittere Armut herrscht
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münchnerkindl
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Post Tue, 20.Feb.07, 12:37      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Ja, oder in einem Sterbehospiz, mit alten Menschen oder mit Behinderten arbeiten. Dort wirst Du unweigerlich auf die Dinge im Leben zurückgeworfen die wirklich wichtig sind.

Es geht nicht darum die rosarote Brille aufzusetzen sondern Deine jetzige Brille abzusetzen. Weil eine rosarote Brille würde ja bedeuten daß die Dinge so sind wei Du denkst.

Die Therapie soll ja auch nicht nur auf der Verstandesebene Wissen transportieren sondern den emotionalen, "gefühlten" Aspekt Deiner Misere anpacken. Du wirst wohl oder übel in eine emotionale Beziehung zu Dir und dem Therapeuten treten müssen.

Dieser ganze Perfektionismus ist nur ein Ersatz für ein echtes emotionales Leben das Du nie gelernt hast. Du brauchst den Perfektionismus um Dich an irgendeiner Referenz in Deinem Leben festhalten zu können, um Dich über irgendwas zu definieren. Symptomatisch dafür ist dann auch daß Du Kritik so schlecht verkraftest. Die kratzt nämlich an Deinem Schutzpanzer.

Es geht nicht um eine rosarote Brille, sondern darum zu lernen in Dir und mit Dir einfach emotional im Einklang zu sein. Stichwort Selbstwertgefühl und Würde.

Liebe grüsse,

Petra
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DreamingGirl
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Post Tue, 20.Feb.07, 14:46      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Liebe little rat!

Habe erneut über dein Thema nachgedacht
Ich glaube es geht wirklich nicht darum eine Verhaltenstherapie zu machen.
Eine Verhaltenstherapie ist in irgendeiner Weise abermals Kritik, es bedeutet, dass du dich ändern musst...
Vielleicht ist es besser, wenn du dich auf das besinnst was du persönlich brauchst (zB: Menschen, die dich so nehmen wie du bist), damit du spürst, dass du (mit dir) zufrieden sein kannst (...UND wenn du nicht perfekt zu sein brauchst, müssen es die anderen Menschen auch nicht mehr!)

Die Idee mit dem Auslandsjahr finde ich sehr gut.
Besonders weil du dich dann für eine Zeit von allen Personen löst deren Erwartungen du entsprechen möchtest...
Du könntest einer Tätigkeit nachgehen, bei der du weniger Leistungsdruck hast; müsstest dich gegenüber anderer Menschen in Toleranz über (sie haben eine andere Kultur, Sprachen, sind vielleicht sogar arm (dann ist sicher nichts perfekt, weder deren Englisch (=Bildung...) noch die Betten, das Essen...)...)

Wünsche dir alles Gute
Liebe Grüße
DreamingGirl
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little rat
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Post Tue, 20.Feb.07, 16:48      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Danke für eure antworten, doch ich habe mich etwas verdreht ausgedrückt und vieles wurde falsch verstanden:

Also, ich versuch's mal so:

Ja, ich will perfekt sein, aber für mich. Da kann mir jemand noch so oft sagen, dass es gut ist, was ich mache...ich bin so schrecklich labil.
Ich wirke auch überhaupt nicht selbstbewußt und bin kein mensch, der andere manipuliert oder die fäden in der hand haben will: im gegenteil, ich weiß genau, dass ich einige dinge eigentlich gut kann, aber ich traue mich nicht andere anzuleiten, selbst wenn mir das als aufgabe gestellt wird.
Ich habe dann angst arrogant zu wirken, was ich bei anderen so verachte. Dabei wirke ich überhaupt nicht arrogant, im gegenteil, man sagt mr ständig (gerade jetzt wieder hat's ne feundin gesagt), ich würde mich ständig kleiner machen, als ich bin. Und trotzdem bin ich mir selbst nie gut genug.
Und das spiegele ich dann aber auch auf andere, Ich zeige es nicht so, aber auch andere sind mir oft nicht "gut genug".
Deshab kann ich mich auch nicht verlieben.

Obwohl ich ein sehr emotionaler mensch bin, auf der einen seite. Ich bin schauspielschülerin und ich hasse "kalte" Routineschauspieler. Ich versuche aus dem herzen zu spielen und ich liebe diesen beruf. Aber auch in dieser ausbildung muss man sich fehler erlauben und man muss erkennen, dass die erarbeitung jeder rolle ein prozess ist! Ich weiß ja, dass man nicht gleich völlig in der rolle aufgehen kann, das braucht zeit und ist normal! Und ich weiß auch, dass ich super fortschritte mache, ich habe auch erfolge in der ausbildung, aber trotzdem empfinde ich mich oft als schlecht... das ist eine total verrückte ambivalenz...Etwas zu wissen und nicht zu fühlen.

Die schauspielarbeit ist natürlich sehr intim, man gibt sich preis und ist oft seelisch nackt und dadurch verletzlich. Kritik nimmt man leicht persönlich, auch wenn man "normal" tickt. Aber bei mir ist das sehr extrem: wenn ich auf der bühne versage, versage ich als mensch...wider etwas, dass ich weiß, aber nicht verändern kann.

Klar, habe ja kein "privatleben". Liebe existiert nur auf der bühne: meine liebesszenen wurden schon oft gelobt, aber was nützt das, wenn ich als mensch ohne die schützende rolle nicht lieben kann?!

Und dann ist es kein wunder, dass ich bei kritik total zusammenbreche...ich habe ja nichts konstantes. keinen halt. ich als person existiere nur als schaupielerin.
ich fühle mich einsam. als wäre ich 14 jahre alt.

vielleicht war das ein bisschen verständlicher...oder noch konfuser...LG

PS: ich bin auch alles andere als materiell orientiert ( sonst würde ich den falschen beruf wählen, es ist für die meisten ein hungerberuf), auch äußerlichkeiten (mode) ist mir vollkommen egal, ich kleide mich meistens sportlich und hasse auftakeln im privaten, denn ich verabscheue es nach meiner kleidung beurteilt zu werden, überhaupt hasse ich schubladen.

Das mit der rosaroten brille muss ich auch richtig stellen: ich meine, ich will einmal als mensch "blind vor liebe sein", das ist alles.

Und noch was:
ich hatte mich für ein jahr entwicklungshilfe in afrika beworben, als ich nicht wußte, ob das mit der schauspielerei jemals klappt. dann kam ich aber doch an eine schauspielschule.
Bitte unterstellt mir nicht ich wäre eine arrogante ziege, die sich nur für oberflächlichkeiten interessiert.

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Anastasius
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Post Fri, 02.Mar.07, 23:40      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Hallo little rat

Falls Du noch mal reinschaust.

Zuerst möchte ich mal einen kleinen Irrtum aufklären. In einer Gesprächstherapie geht es nicht darum, verstandesmäßig die Ursachen einer Problematik zu beleuchten. Beileibe nicht.

Ich möchte Dir ungeordnet assoziativ antworten. Nimm Dir heraus, was du meinst, brauchen zu können.

Die Brille, wodurch Du die Welt in doppelter Ausführung siehst, hat man dir in der Vergangenheit aufgesetzt oder du hast sie dir selbst aufgesetzt. Wie auch immer, du hast sie auf der Nase. Du siehst einmal dein Perfektionsideal, und zum anderen die tatsächliche Welt einschließlich deiner selbst. Die versagt natürlich immer. Ein Tipp: Nimm doch einmal, in der der Disco, auf der Arbeit . . . für eine Stunde deine Pergektionsbrille ab und beschreib nur, was Du siehst. (Sozusagen durchs Kassenmodell.) Also Ohne Bewertung.

Derjenige, der sich in dich unsterblich verliebt, ist nur zu bedaueren. Er könnte machen, was er wollte, Du würdest ihm nicht glauben. Denn mal ehrlich, nur Perfektes ist liebenswert. Der hat einfach die falsche Brille auf. Ist einfach blind für all deine Schwächen und Fehler. Und nur darauf kommt es an! Und wie es nun mal, in der Welt wie sie ist, kommen muss, er selbst hat auch Schwächen und Fehler. Daraus kann dann nie und nimmer was werden.

Vielleicht hilft es, sozusagen als Übungsprogramm zur Fehlerakzeptanz zwischen guten und schlechten Fehlern zu untertscheiden. Die einen bringen weiter, die anderen wiederholen sich nur.

Versuch doch, statt perfekt sein zu wollen, perfekt werden zu wollen. Klappt letztendlich zwar auch nicht, aber die notwendigen Fehler dabei sind dann Stufen der Leiter, um besser zu werden.

Das Thema Liebe, ich befürchte, du musst bei Dir anfangen. Versuch doch mal folgende Frage zu beantworten: Was sind deine Lieblingsfehler? (Für eine Perfektionistin natürlich eine Zumutung.) Dann wenigstens: Wenn du drei Schwächen behalten müsstest (dürftest Laughing ), welche würdest du behalten wollen?

LG
Anastasius

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Hausdrachen
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Post Sat, 03.Mar.07, 15:43      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Hallo Little rat.

Möchte mich auch gern mitteilen.

In manchen Sätzen von Dir kann ich mich wiederfinden.
Ich bin (oder war) auch bei allem viel zu hart zu mir selbst, alles muss so perfekt als möglich sein...an mir. wenn meine haare nicht richtig liegen werkle ich z.b. so lang herum bis das passt selbst wenn ich dadurch riskiere zu spät zu kommen.....ansonsten geh ich nit weg, bzw. bind ich die haare dann streng nach hinten weg, um doch noch meine Pünktlichkeit zu retten... Meine freunde haben mir schon oft gesagt das ich zu streng und hart zu mir selbst bin, aber das nutzt mir wenig.....ich kann aus meiner Haut nicht raus.
Wenigstens hab ich es geschafft meinen Putzfimmel etwas herunterzudrehen und die herumliegenden Hundehaare nicht jeden Tag militärisch zu bekämpfen, aber auch das hat gedauert.

Ich hatte schon das Glück mich zu verlieben, aber ich hab nie drauf geachtet ob der andere Perfekt (für mich) ist......die Typen waren oft sehr verkorkst. Mittlerweile sehen mich viel schon als Männerbeissendes ungetüm, weil ich so abweisend geworden bin......was meine Art von Beziehungsverarbeitung und Männerkontakt betrifft. Jetzt will ich gar nicht mehr für irgendwenn aufmachen und doch sehnt sich ein teil von mir auch nach zweisamkeit....zum zerreissen ist das.

Die schauspielerei fasziniert mich auch sehr....aber ich hab nie versucht beruflich etwas in die Richtung zu machen da ich weiß das man da viel Lernen muss und Rollen immer wieder und wieder üben muss.....viel fehler macht, viel Kritik erhält usw. da ich aber weiß das ich mit kritik nicht gut umgehn kann....hab ich es gleich bleiben lassen.

Ich bin seit mittlerweile 3 jahren in einer Traumatherapie.
Die mir manchmal weiterhilft und in der ich manchmal gegen eine Wand laufe....aber im großen und ganzen geht was weiter.
Meine Komplexe sag ichjetzt mal, kommen einerseits aus der Kindheit andererseits tue ich mich sehr schwer aus den Komplexen auszubrechen....und steh mir selbst im weg.

Ich hoffe das Du auch eine Therapieart findest, die dir hilft. Ich wünsch Dir alles gute und kopf hoch, vielleicht tröstet es dich ein bissserl wenn du siehst das es auch andere gibt dennen es so (ähnlich) geht wie dir.

Lg hausdrachen

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"Das schönste im Leben sind die Veränderungen, die Übergänge sind nur manchmal etwas schwierig."
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Post Sun, 04.Mar.07, 17:30      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Hallo Anastasius!In einer Gesprächstherapie geht es nicht darum, verstandesmäßig die Ursachen einer Problematik zu beleuchten. Beileibe nicht.

....ja, das ist mir schon klar, aber ich habe trotzdem das gefühl, in einer gesprächstherapie nicht über den verstand hinaus kommen zu können. ich kann mir da vorher wahrscheinlich kein urteil erlauben, aber ich meine, dass ich mich schon jetzt mit so vielen ursachen auseinandersetze, und ich habe eher das gefühl es verschlimmert sich alles nur...weil ich grüble und grüble, genau weiß, was ich verändern müsste und wie, aber ich kann es einfach nicht. wie soll das erst werden, wenn ich eine professionell angeleitete therapie beginne. aber vielleicht sehe ich das wirklich falsch.

[color=darkred]Derjenige, der sich in dich unsterblich verliebt, ist nur zu bedaueren. Er könnte machen, was er wollte, Du würdest ihm nicht glauben.

...das genau ist der punkt. ich kann niemandem vertrauen. warum sollte mich jemand lieben?

Denn mal ehrlich, nur Perfektes ist liebenswert. Ist einfach blind für all deine Schwächen und Fehler. Und nur darauf kommt es an! [/color]
Genau! und das habe ich eigentlich mit der rosaroten brille gemeint!!! ursprünglich meinte ich nicht meine perfektionsbrille, die ich bereits mit mit 'rumtrage, sondern ich wünsche mir eine brille, die mich einmal vor liebe blind werden lässt, die meinen verstand ausschaltet, damit ich sagen kann: egal, was der mensch für fehler hat, ich liebe ihn/sie. ohne kompromisse, ohne zweifel. und ich glaube an seine liebe für mich. ohne zweifel.

Versuch doch, statt perfekt sein zu wollen, perfekt werden zu wollen.[

...das versuche ich bereits. ich weiß auch nicht, aber ich habe hier ständig das gefühl nicht verstanden zu werden. aber vielleicht liegt es auch an meinen formulierungen.

...eben, weil ich perfekt werden will gönne ich mir keine ruhe. arbeite an mir, aber in ungesunder weise. beinahe fanatisch, und drehe mich im kreis. habe das gefühl nicht genügend voranzukommen. vielleicht hast du recht, und perfekt werden zu wollen würde mir mehr luft lassen. aber genau das fällt mir so schwer.ich bin nie zufrieden mit mir und vergleiche meine leistungen ständig mit denen anderer, die ich bewundere. immer fühle ich mich schlechter als irgendwer. ich kann und will einfach nicht akzeptieren, dass ich ich bin und meine schwächen habe, obwohl ich weiß, dass jeder andere auch schwächen hat. nur bei anderen sehe ich sie oft nicht! und wenn, dann sind sie in meinen augen bei anderen belanglos. denn ich bin die, die nichts wert ist.

......die defizite anderer nehme ich nur dann wahr, allerdings besonders verstärkt, wenn es um beziehungsanwärter geht, und da wären wir wieder beim thema verlieben. und dann auf einmal, ist mir der andere nichts wert. nur dann.

selbst das kommt selten vor, denn ich lasse niemanden überhaupt zum "beziehungsanwärter" aufsteigen....

Aber danke für deine gedanken! LG, little rat

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Last edited by little rat on Sun, 04.Mar.07, 17:42; edited 2 times in total
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Post Sun, 04.Mar.07, 17:40      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

...hallo hausdrachen!

Die schauspielerei fasziniert mich auch sehr....aber ich hab nie versucht beruflich etwas in die Richtung zu machen da ich weiß das man da viel Lernen muss und Rollen immer wieder und wieder üben muss.....viel fehler macht, viel Kritik erhält usw. da ich aber weiß das ich mit kritik nicht gut umgehn kann....hab ich es gleich bleiben lassen.

...ja, es ist wirklich verrückt, dass ich mir ausgerechnet einen beruf ausgesucht habe, der das konkurrenzdenken, den wettkampf fördert und der so viel mit der menschlichen psyche zu tun hat. beim schauspielstudium ist der übergang zwischen kritik an der arbeit und kritik an der persönlichkeit zum teil fliessend. obwohl wir immer wieder lernen, wie wichtig es ist gerade dort einen trennungsstrich zu ziehen. sonst verliert man sich selbst.

für mich ist dieser beruf himmel und hölle in einem, aber ich weiß, ohne ihn könnte ich nicht leben. so pathetisch das jetzt klingt!
denn, obwohl es so hart zugeht, gibt mir der beruf halt und eine konstante im leben, die ich sonst nirgendwo finde...
gleichzeitig ist die bühne der ort, der alles relativiert. ich zeige mich, aber nicht als mich selbst, sondern als die rolle. ich fühle, doch ich spiele mit gefühlen. ich bin alles und nichts.
das spielen gibt mir sicherheit und verunsichert mich gleichzeitig.
ex ist total paradox Smile

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Post Sun, 04.Mar.07, 23:19      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

little rat,
eigentlich hake ich ja nicht noch mal nach, aber, ich wär schon neugierig:
Wenn du drei Schwächen behalten müsstest, welche würdest du behalten wollen?

Und, mir kam da so eine Idee.
Erwartest Du (wenigstens insgeheim) auch hier perfekte Antworten und Ratschläge? Sei mal ehrlich.

Viele Grüße
Anastasius

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Post Thu, 08.Mar.07, 22:49      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Hi Anastasius,

ja, ich glaube du hast recht. insgeheim suche ich wohl ein patentrezept, obwohl ich natürlich auch hierbei eigentlich weiß, das es unmöglich ist Wink

3 schwächen behalten....hmmm, zugegeben eine schwere frage! aber ich muß sagen, ich merke auch, dass ich meine schwächen schlecht konkret benennen kann....es ist immer so ein schrecklich allgemeines gefühlswirrwar, dass mir sagt: du bist schlecht. und es ist nämlich so, dass ich ganz extremen schwankungen unterliege. es gibt zeiten, da denke ich:"hey, ist doch in ordnung" und dann kippt alles plötzlich um und ich hasse mich selbst....

aber okay: behalten würde ich vielleicht meine impulsivität. denn, wenn ich so darüber nachdenke kann das auch was positives sein, nur ist es das bei mir selten....

man, und dann fällt's mir schon schwer....ich bin schrecklich überempfindlich (gegenüber abweisungen), ich grüble sehr viel, alles wird überbewertet, blicke, gesten, ganz zu schweigen von worten!!!!!
ich bin sehr hektisch, privat und auf der bühne (dort stört es mich am meisten), ich wäre gerne ein anderer typ: weiblich gebaut, groß. nicht so kindlich, dass ich immer das gefühl habe, mich nimmt keiner ernst.hätte gerne eine tiefere stimme. wäre gerne körperlich dehnbarer. ich würde gerne resolut sein, gerne in mir ruhen. nicht so viel zeug auf einmal fühlen. ich will nicht so langsam sein in jeder art von entwicklung. oder teilweise auch im begreifen, ich will auf menschen zugehen können, offen sein, extroveriert, ohne den hintergedanken:" ich selbst bin nichts wert."
ich bin unspontan, oft total unflexibel. ( gennannte inpulsivität nur bei emotionalen reaktionen, nicht handlungen), und ich habe so viele unkonkrete ängste und zweifel.

ich könnte viel mehr schreiben...ich kann mich aber nicht entscheiden, was davon ich behalten wollte. schon alleine deshalb, weil so vieles zusammenhängt....
LG, little rat

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Post Wed, 28.Mar.07, 12:13      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Hallo little rat,

ich bin beim nochmal Reinschauen bei folgendem Satz "hängen geblieben".
Ich kann schlecht vergeben, irgendwelche sätze von personen, die mir nicht mal nahestehen müssen verfolgen mich zum teil über jahre!!!

Was für Sätze sind das (konkret)?

Viele Grüße.
Anastasius

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Post Sun, 01.Apr.07, 16:14      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Hallo Anastasius!

danke erst einmal.

ach gott, wo fange ich an....

schrecklich, beinahe traumatisierend waren für mich die ablehnungen an staatlichen schauspielschulen.
vieles traf mich persönlich.
menschen, die mich ein paar minuten erlebten trafen urteile. heute weiß ich genau, dass ich mich damals nicht zeigen konnte. schließlich kann ich es heute noch nicht ganz.
"Da ist keine kraft, keine ausstrahlung."
"Du erinnerst mich an meine 11-jährige tochter. (...) Es reicht nicht für die bühne."

Heute ist vieles anders. ich bekomme sooo viel positives feedback. aber es reicht mir nie! ich bin regelrecht heißhungrig. über erfolge kann ich mich nur kurz freuen.

naja, das war das berufliche thema....

mein vater starb als ich 16 war. 6 jahre hatten wir keinen kontakt gehabt. auf meinen wunsch hin. was heißt wunsch, eine dumme trotzreaktion einer 10-jährigen..........
"Er konnte es nicht verkraften, dass seine tochter ihn nicht mehr sehen wollte."
die worte des nachbarn nach dem tod meines vaters.
natürlich weiß ich ganz genau, dass ich nicht an seinem tod schuld bin. mein vater war von alleine verkorkst genug, aber ein will von mir will es doch nicht glauben........
"Du solltest es einfach mal tun." worte meiner mutter, die sie eigentlich nett meinte, ohne druck. auch das WEIß ich, aber ich fühle anders.........

und so weiter..........
es gibt noch viele andere dinge. manchmal sind es sätze, die ich nebenbei "aufschnappe", die gar nicht an mich gerichtet waren, aber die ich auf mich beziehe oder die mich an meine probleme erinnern........

gruß, little rat

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Post Sun, 01.Apr.07, 20:04      Re: Gebt mir eine rosarote Brille Reply with quoteBack to top

Ich glaube es hilft eine PSYCHOANALYSE weiter!

Es wird nicht zu vermeiden sein, eine Therapie zu machen... jedenfalls meiner Meinung nach. Ist aber halt nur meine Meinung!
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