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gollum
neu an Bord!
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baden württemberg W, 25
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Thu, 15.Feb.07, 2:49 Gibt es Depressionen-Nachwirkungen? |
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Hallo,
ich weiss zwar nicht obs hier passt, aber ich hoffe auf gute ratschläge
wie im titel geschrieben, ich weiss nicht weiter..
Ich war(bin) depressiv und hatte mit 14 mein selbsmord schon geplant, habe dann 3 jahren antidepressiv-mittel genommen aber keine therapie gemacht und bin fürs studium von zu hause ausgezogen. Im Studium habe ich gemerkt, dass ich alleine keinen lebenrythmus finden kann. Ich schlafe wenn ich müde bin, egal bei welcher uhrzeit, mal zu viel, mal zu wenig, esse dann wenn ich lust habe(nicht wenn ich hunger habe), manche tage nix, manche tage die 4 fache normalen portionen, rauche mal nur 3, mal ne ganze packung am tag, nach keinen erkenntlichen Muster. Wenn Klausuren vor der Tür stehen verkrieche ich mich unter der Bettdecke, als ob ich dort schutz finden könnte und zwar tagelang und fange dann an zu lernen wenn ich überzeugt bin es nicht mehr bestehen zu können. Ich mache das aber auch, sobald eine veränderung in meinem Leben kommen könnte. Es ist als ob ein teil von mir spaß haben will, das leben geniessen will und ein anderer Teil blockiert einfach alles, der macht grundsätzlich alles zunichte. Ich fühl als ob es in mir ein krieg tobt, bin dann zu einem psychologen gegangen und gehe immer noch dort hin weil ich was ändern will, aber er meint es sei nur prüfungsangst, deshalb die im Titel geschriebene Frage, kann das sein, dass ein teil von mir immer noch depressiv ist, obwohl ich teilweise spaß am leben habe oder ist das nur prüfungsangst oder was anderes?? dieses verhalten habe ich auch bei nicht prüfungsstress, das ist für mich "normales" Alltag und in den 6 monaten mit dem psychologe hat sich nix verändert, deshalb wollte ich mal hören was ihr dazu sagt.
Danke für Antworten
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Thu, 15.Feb.07, 15:47 Re: Gibt es Depressionen-Nachwirkungen? |
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Hallo gollum.
Direkt als Nachwirkungen würde ich das nicht sehen. Ich vermute, der Kampf in dir, zwischen dem was du als innerlichen Antrieb spürst und dem, was du von dir für Vorstellungen hast, wie du sein solltest (geregelter Tagesablauf/geregeltes Leben) geht weiter. Ob man jetzt davon spricht, dass die Depression noch verdeckt vor sich hin grummelt oder ob man es nicht als Depression bezeichnet, ist m.E. garnicht wichtig.
Wahrscheinlich wirst du, wenn dir der Psychologe nichts brachte, erstmal auf eigene Faust suchen müssen, woher das kommt. Und erst dann, wenn dir einzelne Probleme klarer werden und du meinst, jetzt könnte dir jemand helfen, die konkreteren Sachen anzugehen, dass du erst dann einen neuen Therapieversuch unternimmst. Andernfalls ist es eher frustrierend.
Da deine Probleme für mich keinen konkreten Ansatzpunkt ergeben, kann ich dir nur raten, dich IN den jeweiligen Situationen, also genau in dem Moment, wo du diesen Heißhunger oder den Drang so exzessiv zu Rauchen spürst oder in dem Moment wo du dich unter der Bettdecken verkrümelst oder wo du entscheidest, dass es jetzt zu spät zum Lernen ist...dass du dich in diesen Momenten erstenmal nur beobachtest. Manchmal ergeben sich dabei Hinweise von selbst.
Es ist nicht so wichtig, deine Sorgen in Begriffe wie Prüfungsangst oder Depressionsnachwirkung zu packen. Wichtiger finde ich dich. Wenn in dir etwas bereits mit 14 sterben wollte, dann wird es seine Gründe haben. Vielleicht dümpelt es immernoch in dir herum...betäubt von den Mitteln, von deiner Betriebsamkeit und anderem. Manchmal sieht das Inneren keinen Ausweg und keinen Sinn mehr im Leben, wenn es sich trotz aller Versuche nicht entfalten durfte/darf. Wenn es immer nur von Besserwissern, von Eltern, Lehrern oder Medizinern oder deinem Verstand (ja der ist auch ein Besserwisser) und weiß ich wem analysiert und gemaßregelt wird, sodass es sich immer wieder verkrümelt...gar nicht mehr ans Tageslicht will. „Ist ja eh alles sinnlos...mich will ja doch keiner so wie ich bin“...murmelt es manchmal. „Und wie ich bin, dass weiß ich gar nicht, weil ich es noch nie ausdrücken durfte.“
Der Lebenssinn entsteht aber in meinen Augen erst, indem du dich ausdrücken kannst, dich selbst erleben und deine Gefühlswelt, so verwurstelt sie auch ist, als richtig empfinden kannst.
Vielleicht suchst du mal in dieser Richtung. Wenn du deine Sorgen noch etwas genauer beschreiben kannst, vielleicht weiß noch jemand ein paar Ansatzpunkte.
Liebe Grüße
Hiob
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
1265
Niederbayern W, 25
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Sat, 17.Feb.07, 18:06 Re: Gibt es Depressionen-Nachwirkungen? |
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Hallo gollum,
ich weiß nicht, ob es so etwas wie Depressionsnachwirkungen gibt. Aber wenn eine Depression nicht phasenweise ist (z b eine kurze Zeit in der Pubertät u dann wieder verschwindet), dann trägt man das wohl immer in sich. Wenn du Angst vor bestimmten Prüfungen hast, ist es eigentlich egal, ob es Prüfungsangst ist oder ein Teil deiner Depression. Womöglich ist es beides, aber dir geht es schlecht und die Bezeichnung ist dafür erst mal zweitrangig.
Nimmst du denn derzeitig noch ADs oder versuchst du es ohne Medikamente? ich würde deinem Therapeuten doch einmal sagen, dass du diese Ängste und Depressionen nicht nur im Bezug auf Prüfungen hast. Dann schiebt er es nicht mehr auf Prüfungsangst...
LG
sonnewasser
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_________________ Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen |
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