Nichts nach außen erzählen?

Helferlein 60 Wien W, 27

Hi,

Also ich war einmal, für ca. 5 Stunden, bei einer Therapeutin.... was mich verwundert hat und bis jetzt beeinträchtigt, ist, dass sie wiederholt gesagt hat, ich dürfe niemanden von dem erzählen was wir in der Sitzung besprechen. Sonst würde ich all meine Freunde verlieren, weil sie das unglaublich langweilen würde... sie wollte damit (mitunter) wohl den Wert der Therapie unterstreichen, da ich diese Themen NUR mit ihr bereden kann....

Also prinzipiell, bei ganz ganz argen Dingen versteh ich das ja halbwegs, dass man da nicht die Freunde zu labern soll..... Bei mir ging es allerdings "nur" um die Trennung von meinem Ex (der mittlerweile zu einem Freund geworden ist)...... seither ist es so, dass ich seinen Namen aber kaum mehr aussprechen kann bzw. wenn ich es doch tue, dass ich mir dann total krank vorkomme.... Rolling Eyes

Meine Frage nun - ist das so üblich, dass man gesagt kriegt, dass man ab so fort über ein bestimmtes Thema nicht mehr sprechen darf?? Wenn ja, finde ich das äußerst bescheurt....

Grüßle

Helferlein 137 Vorarlberg M, 45

Hallo Fontana,
also in meinen Ohren klingt das schon sehr komisch - meine Therapeutin ermutigt mich eher dazu die Dinge auch außerhalb der Therapie anzusprechen...

sporadischer Gast 24 Linz W, 18

Hi

Also ich finde das krank! Wenn du noch bei dieser Therapeutin bist solltest du sie fragen was genau sie damit meint.
Wenn du aus der Therapie deinen Freunden was erzählen willst, dann solltest du das auch machen. Denn die Freunde die das was du erzählst langweilt, die sind, so hart es auch klingt, nicht wirklich deine Freunde.
Die, die aus der Therpie nichts erzählen darf ist deine Theraeutin.
Du kannst erzählen was du willst.

Lass dich da nicht einschränken.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

GLG Katschi Wink

Helferlein 61 Hamburg W, 34

Liebe Fontana,

um einschätzen zu können, warum sie so etwas sagt, müsstest Du vielleicht ein wenig mehr erzählen.

Gibt es vielleicht einen Grund für ihren Rat? Ich rate jetzt mal einfach aufs Geratewohl aus meinem eigenen Erlebensspektrum, meine Ideen können also völlig an Dir vorbeigedacht sein:

- Vielleicht ist die Trennung schon etwas her und Du hast schon oft und ausführlich mit Deinen Freunden darüber geredet? (Meine Erleben dazu ist eine Freundin, die mir seit 10 (ZEHN!) Jahren in langen Monologen ein und die selbe Problematik in ihrer Beziehung schildert und zwischendurch immer wieder betont, wie gut es ihr geht. Andere Themen haben im Gespräch keinen Platz. Anfangs war ich noch gerne für sie da, dann hatte ich immer weniger Lust, mich mit ihr zu treffen, mittlerweile telefonieren wir nur noch ein oder zweimal im Jahr, weil ich es einfach nicht mehr hören mag.)

- Möchte Deine Therapeutin sich vielleicht einen Überblick verschaffen und mit Dir die Emotionen und Erlebnisse zunächst ein wenig sortieren? (In meiner Therapie gab es auch eine Zeit, in der mein Therapeut mir riet, das Besprochene erst einmal in den vier Wänden der Praxis zu lassen. Als ich dann damit "nach Außen" ging, war mir alles schon viel klarer und ich konnte aus einer klaren und gefestigten Position heraus entscheiden, wem ich was und wieviel erzähle.)

Vielleicht fragst Du Deine Therapeutin einfach, warum es ihr so wichtig ist, dass Du Deine Freunde erstmal außen vor lässt.

Liebe Grüße

prem

Helferlein 60 Wien W, 27

Hallo und danke für eure Antworten!
Gut zu wissen, dass das eigentlich nicht immer so üblich ist. Wenn nämlich Freunde mir sagen, dass sie eine Therapie machen, dann hab ich mich fast nicht mehr getraut, sie über irgendwelche Problembereich zu fragen, weil ich mir dachte, der Therapeut würde ihnen das verbieten......

Also, es ist schon ca. 2 Jahre her seit dem ich bei der Therapeutin war und ich fand sie konnte mir kaum helfen (fast im Gegenteil). Werd auch nicht mehr hingehen.

@ prem: Ja, dein Beispiel mit der Freundin trifft wohl teilweise zu. Es gab wirklich eine Zeit, da hab ich mit allen meinen Bekannten ziemlich ausführlich über das Thema gesprochen.... naja, sie sind jetzt aber noch immer meine Freunde! Sehe selbst, dass man es mit immer dem gleichen Thema nicht übertreiben soll. Wahrscheinlich wollte sie mich davor warnen - könnte sein.

Aber ich glaub trotzdem immer mehr, dass die Therapeutin nicht besonders gut war. Sie ist nämlich auf das Problem, warum ich eigentlich zu ihr ging, gar nicht eingegangen. Sondern sie wollte nur über meine Kindheit und eben die Trennung reden. Ihr alle Zusammenhänge der Trennung zu schildern fand ich allerdings als reine Zeitverschwendung, da ich das schon so oft durchgekaut hatte, dass mich das selbst schon langweilte - daraufhin dann ihr "gutgemeinter" Rat...

Helferlein 61 Hamburg W, 34

Hallo Fontana,

2 Jahre ist ja schon eine Weile her. Warum beschäftigt Dich das jetzt so? Überlegst Du, einen zweiten Anlauf bei einem anderen Therapeuten zu machen?

Gruß

prem

Helferlein 60 Wien W, 27

Nein, kein zweiter Anlauf....

Das Problem: Seither habe ich leider Hemmungen mit Freunden über gewisse Themen zu reden...

sporadischer Gast 15 bayern W, 27

Hallo..
Eigentlich solte es ja ein wichtiger Schritt sein, wenn Duaußer Deiner Ex thera auch noch jemand anders hast , dem Du Dich anvertauen kannst..

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Hallo

Einfach mal so quer gedacht.
Vielleicht hat sie ja auch gemeint, daß Du Probleme die im Zusammenhang mit der Therapie und ihr als Therapeutin stehen, nicht nach "außen" tragen sollst. Oder sie wollte Dich ermutigen deine persönlichen Probleme bei ihr zu bearbeiten und nicht noch paralell im Freundeskreis. Das kann manchmal durchaus sinnvoll sein.
Aber mach Dir keinen Kopf, wenn Du Themen im Freundeskreis ansprechen möchtest. Solange Du deinem Gegenüber die Freiheit läßt, sich nicht zu äußern, ist es doch ok.
Also nur mal so quer gedacht.

Liebe Grüße Yeti

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