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Joschi
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Post Sat, 10.Feb.07, 19:23      Fühle mich als wär ich im falschen Film Reply with quoteBack to top

Hallo alle zusammen,
bin sehr verzweifelt und möchte euch meine Geschichte erzählen.
Leide seit 5 Monaten an Depressionen und da es ein Art Rückfall ist, ist es
diesmal viel schlimmer als das letzte mal...
Seit September habe ich immer das schlechte Gefühl im Kopf. Ich bin
seit 4 Jahren Student in Wien und eigentlich aus Südtirol. Angefangen hat das ganze im Sommer bei der Arbeit, nach etwa 2 Wochen war ich kaum mehr imstande zu arbeiten und musste sie dann Abrechen, wollte mich dann entspannen aber es hat einfach nicht funktioniert... Dann bin ich kurz vor Semesterbeginn wieder nach Wien, vor allem da ich hier auch meine Freundin habe in der Hoffnung ein Tapetenwechsel würde Besserung bringen. Bin jedoch wie ein geist durch die Straßen gezogen und alles schien an mier vorbeizugehen, konnte nicht mehr schlafen und bin in der früh immer sehr bald aufgewacht. Dabei sei gesagt das ich die Symptome der Deprssion sehr gut kenne da es ja schon das zweite mal ist. Nach etwa einer Woche bin ich total zusammengebrochen, ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten, ich konnte keine Mappen, kein Buch, keine Freunde mehr sehen und immer wenn ich zu meiner Freundin gegangen bin bin ich in tränen ausgebrochen. Bin ins AKH in die psychiatrische Ambulanz gefahren und wollte eigentlich gleich wieder raus
da ich dort umgeben von Junkies war. Bin dann aber trotzdem geblieben und es wurden mir medikamente verschrieben.
Am nächsten Tag hab ich meine Sachen gepackt und bin wieder nachhause nach Südtirol gefahren. Es war sehr hart für mich, da ich immer ein fleißiger Student war und plötzlich nix mehr ging. Dann war ich zuhause und bin einfach nur auf der Coach gelegen und habe meine medikamente eingenommen. Konnte mich zu nix aufraffen. Jeder Tag war einfach Scheiße, ständig hatte ich die gleichen Gedanken im Kopf. Was wierd aus mir, wo gehe ich hin, ist meine Freundin die richtige, bin ich jemals imstande wieder zu studieren. Außer miene Eltern wusste fast niemand was ich hatte, den meisten Menschen bin ich einfach aus dem Weg gegengen, habe mein Handy ausgeschalten usw.
Nach ca 2 Monaten habe ich das Antidepressivum gewechselt, da es keine Wirkung zeigte. 2 Tage danach habe ich den Mut gefasst und bin wieder nach Wien da ich unbedingt vor Weihnachten noch was schaffen wollte.
Habe mich 3 Wochen auf die Uni gequält, versucht mich mit Freunden zu treffen (hat aber nicht funktioniert) immer noch die gleichen Gedanken im Kopf. Schlafen kaonnte ich nur mit Schlaftabletten. der einzige Mensch den ich sehen konnte war meine Freundin. Dann in den Weihnachtsferien wieder heim, meine Eltern enttäuscht, dass es mir immer noch nicht besser. Eine Woche Snowboarden mit Freundin bei meinen Onkel, nichts hat mehr Spaß bereitet, alles erschien sinnlos. Mein Onkel ist Arzt und empiel mir Cymbalta, das ich immer noch neheme.
Seit 10. Jänner bin ich wieder in Wien und fühle mich gefangen, bin immer noch nicht imstande Kontakt zu Freunden aufzubauen. Ich versuche zu lernen, tu mich aber sehr schwer und weis eigentlich nicht für was das alles gut sein soll.
- Kann keine formeln mehr sehen
- Die Stadt, meine Wohnung, alles hängt mir heraus
- Meine Freundin ist der liebste mensch und trotzdem kann ich nix mehr fühlen
- weis nicht mehr wie das weitergehn soll
- es scheint als hätte ich alle Interessen verloren
- Habe oft heimweh
- mein Studium geht dem Ende zu und trotzdem kommt mir vor als ob ich es nicht mehr schaffe.
- zum Sport kann ich mich nur selten aufraffen.

Das bin nicht ich, das muss ein schlechter Traum sein. Es hört nicht auf
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rainyday
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Post Sun, 11.Feb.07, 6:22      Re: Fühle mich als wär ich im falschen Film Reply with quoteBack to top

Hallo Joschi,
du Armer, lass dich mal drücken! knuddel
Mir geht's momentan ähnlich wie dir. Ich vermute, ich habe mich über einen langen Zeitraum hinweg überarbeitet und zuwenig um mich selbst gekümmert. Könnte das auch bei dir so sein?
Liebe Grüße
rainyday

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Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?
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lukas1984
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Post Sun, 11.Feb.07, 22:25      Re: Fühle mich als wär ich im falschen Film Reply with quoteBack to top

hallo Joschi.

Ich habe so änlichen gefühle wie du. Nichts macht mir spaß. Ich allerdings habe einen Grund dazu ich habe die liebe meines lebens verloren.
Habe keinen sinn zu leben. Mann muss dem leben einen sinn geben. Dein Sinn des lebens ist zurzeit dein studium zu schafen.
Geh mal in dich selbst hinein und versuche herauszufinden was dich so down macht. Du hast eine wunderbare Freundin sie steht zu dir und versucht dir zu helfen. rede mit ihr, versuche rauszufinden was deine probleme sind.

wenn du möchtest kannst du dir durchlesen was ich für ein Problem habe.

http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=32676

MFG lukas

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Suche nicht den Sinn des Lebens, den wirst du niemals finden. Gebe den Leben einen Sinn und verwirkliche deine Träume.
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Joschi
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Post Mon, 12.Feb.07, 9:33      Re: Fühle mich als wär ich im falschen Film Reply with quoteBack to top

Danke für eure Antworten,
Einige Freunde die mich kennen und auch meine Eltern, denken
ich hätte mich einfach in den letzten Jahren überfordert, das das mitspielt
könnte vielleicht schon sein... Ich glaube jedoch das ist nur ein kleiner Teil.
Und irrgendwie mach ich mir einfach oft die Gedanken wie es weiter gehn soll.
Obwohl ich vor 5 Jahren einfach mal weg von daheim wollte um zu studieren und mehr Zeit für mich zu haben (was auch immer das bedeutet...), habe ich seit 2 Jahren den fixen Gedanken ab Juli 2007 wieder nachhauszukehren. Habe dort einiges aufgegenben, was mich zum Teil auch damals etwas überfordert hat. War einer der besten Fussballer im der Mannschaft, war Schlagzeuger bei der Musikkappelle und eigentlich überall dabei. Meine erste Dpression hatte ich dann in meinem 4. Studienjahr als ich im Oktober nach Wien bin, auf einem Schlag war alles anders... Ich hatte auch zu der Zeit immer im Kopf ich kann hier nicht bleiben. Wurde dann mit Cipralex behandelt und ab Jänner konnte ich wieder lernen und hatte wieder Freude. Seit März 2006 kenne ich jetzt meine Freundin, die aus Österreich kommt und in Wien arbeitet. Wir haben uns verliebt, alles lief supper, auf der Uni lief es so gut wie noch nie, auch für Freizeitbeschäftigung war aufeinmal so viel Zeit. Ich weis noch wie ich mir gesagt habe, ich kann es kaum glauben, das es mir so gut geht und dass mich aufeinmal nichts mehr belastet. Ich war den ganzen Tag über motieviert, hatte sogar denn Drang irrgendwas zu machen, brauchte wenig Schlaf. Heute habe ich Angst, das diese zeit eine Art unnatürliche Manie (Hochphase) war, vielleicht ausgelöst durch das Antidepressivum.
Nunja im Sommer bin ich dann wieder nach Südtirol um zu arbeiten (wie immer halt). Ich besuchte meine Freundin ein paar mal und sie mich und alles schien gut. Bis ich mir dann anfing ernsthafte Gedanken zu machen, wie es mit uns weitergeht, ob ich nun länger in Wien bleiben muss, oder ob sie sich vielleicht überreden lässt mit mir nachhaus zu gehn. Es kommt mir immer mehr vor als müsste ich mich entscheiden. Nur wurde aus den Grüblereien eine Depression die mein Leben lähmt. Ich muss mich jeden Tag motivieren, das ich was mache. Bin nur noch mit meiner Freundin unterwegs und habe Angst alles andere zu verlieren. Habe ihr meine Gedanken auch gesagt, doch das hat auch nix gebracht. Ich versuche mir zwanghaft eine neue Zukunft auszumalen, es funktioniert einfach nicht.

Vielleicht glaubt ihr das wäre leicht zu lösen:

"schau einfach das du dein Studium weiterbringst und denk nicht soviel nach"
"Versuch sie zu überreden, das sie mit dir mitgeht"
"Und wenn nicht, erkläre ihr das du nicht mehr kannst"

Aber wie ihr wisst lässt sich der Kopf ja nicht soleicht umgehen...
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tanzendes_irrlicht
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Post Mon, 12.Feb.07, 9:40      Re: Fühle mich als wär ich im falschen Film Reply with quoteBack to top

Hallo Joschi,


hast du dich um einen Therapieplatz bemüht?


Lg,

Irrlicht

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Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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Joschi
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Post Mon, 12.Feb.07, 14:07      Re: Fühle mich als wär ich im falschen Film Reply with quoteBack to top

Ja gehe, 1mal die Woche zu einer Gesprächstherapie.
Tu mich aber schwer mich auszudrücken, irrgendwie denke ich
einmal es sei das lernen der Grund, dann das Zurückziehen, vielleicht
meine Freundin. Oder Suche ich nur zwanghaft einen Grund für meine
Gefühlslage.
Irrgendwie will ich so nicht mehr weitermachen, aber es scheint nicht
anders zu gehen.
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Joschi
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Post Thu, 01.Mar.07, 0:29      Was kommt jetzt? Reply with quoteBack to top

So bin grad wieder aufgestanden vom Bett, weil ich nicht einschlafen kann, seit einigen tagen habe ich entschieden mein Studium für einige Zeit
stillzulegen oder es gar zu lassen, wenn es mir scheint es ist das Falsche.
Irrgendwie habe ich aber trotzdem noch eine große Leere und Wut in mir und denke mir nur das kann alles nicht war sein, das kann mir nicht passieren. Meine Mappen stehen jetzt einfach nur mehr da. War meine ganze Anstrengung der letzen Jahre umsonst? Wer bin ich wirklich? Was will ich eigentlich?
Es wird jetzt komisch klingen aber hab mir grad überlegt, ich könnte doch einfach meine Wohnung verlassen und mich doch einfach mal in eine Piepshow setzten, nicht weil ich unbedingt eine nackte Frau sehen will, da hätt ich ja Internet, oder weil ich unbedingt heute Sex brauche, hab ja eine Freundin mit der ich meine sexuelle Befriedigung finde, nein um einfach mal auszubrechen aus meinem braven Sein um mal was "Verbotenes" zu machen.
Ich glaube meine Depression wird jetzt von nackter Verzweiflung abgelöst. Oder ist es eine Chance ein Neuanfang?
Eigentlich weis ich nicht mehr was ich will, fühle mich so richtig orientierungslos.
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tanzendes_irrlicht
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Post Sun, 11.Mar.07, 10:57      Re: Was kommt jetzt? Reply with quoteBack to top

Hallo Joschi,


beim Lesen, dass du spontan Lust auf den Besuch einer Peepshow hattest, musste ich grinsen Very Happy

Im Ernst: ich hoffe, Dir ist das Grundgefühl, dass Dich überhaupt auf diese Idee gebracht hat, geblieben.
Dein alltägliches Alltagsleben scheint Dir grad wie ein gar nicht von Dir frei gestalteter Käfig, hm? (wo mir eines meiner Liebelingsgedichte einfällt: "Der Panther" von Rielke, kennste?)

Hast Du das Gefühl, bisher ein mehr oder weniger fremddiktiertes Leben geführt zu haben?


Lg,

Irrlicht

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Joschi
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Post Tue, 13.Mar.07, 23:04      Re: Was kommt jetzt Reply with quoteBack to top

Hallo Irrlicht,
ja es stimmpt, das Gefühl war echt gut, leider bin ich dann ja doch zuhause geblieben, die Brieftasche wird es mir danken...

Ja langsam wird mir wirklich einiges klarer. Es scheint als ob irrgend etwas in mir sitzt das mich nicht zur "ruhe" kommen lasst, das mich immer antreibt, mich zurückhält aus mir auszubrechen. Vielleicht schien
mir vieles als wäre es meine Entscheidung gewesen, dabei habe ich im Unterbewustsein aber trotzdem immer das getan was andere von mir wollten.
So war ich in Wien beim studieren immer sehr streng mit mir selber, hab mich kaum getraut mal mitten unter der Woche blau zu machen. Es scheint als hätte ich nur in meinen ferien richtig gelebt und da war ich meistens daheim.
Mein Alltag war bereits in meiner Schulzeit streng organiesiert (von mir soweit ich weis). Zwischen Schule, Hausaufgabe, Fussball und Musikkapelle blieb kaum mehr Zeit. Ich erinnere mich noch wie ich mich schon vor der matura auf die Studienzeit gefreut habe und ich mir dadurch erwartet habe, das ich aus dem organisierten Dasein ausbrechen könnte einfach wenn ich den Ort wechsle (Südtirol-Wien).
War auch in der Schule meist Aufgeregt vor Prüfungen, hab es aber immer zurückgehalten und den coolen gespielt, der alles weis und alles kann. Auch beim Fussball war ich der Beste und habe schon sehr früh bei den Junioren und der kampfmannschaft mitgespielt obwohl ich nicht unbedingt wollte. Schlagzeuger war ich auch der beste von uns Dreien.
ich glaube das ich es im laufe der Zeit gelernt habe mich fast nur durch Leistungen zu behaupten und das ich die bestätigung anderer brauche um mich gut zu fühlen. Viele Gedanken mach ich mir über mein verhältnis zu meinen Vater. Wir kommen zwar gut aus, doch scheint trotzdem etwas zwischen uns zu stehen. Er ist auch in der Baubranche und hat mich sicherlich schon sehr früh für diese Richtung interressiert. In der Jugend war er mein Fußballtrainer und größter Fan. Auch seit ich Bauingenieur studiere bin ich sein größter Stolz. Auch jetzt wo es mir nicht gut geht zeigt er volles verständnis, doch ich hätte gerne mehr gehabt von ihm, auch in der vergangenheit. Tu mich schwer mit ihm auf gefühlsebene zu sprechen.

Kurz ein paar Eigenschaften von mir:

- Perfektionismus
- Genaue Zeiteinteilung und Pläne
- Ordnung
- Ich scheue Konflikte
- Bin ruhig
- Man sagt mir schon länger nach ich sei ein "Denkertyp"
- Sportbegeistert
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donnerdoria
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Post Wed, 28.Mar.07, 12:35      Re: Fühle mich als wär ich im falschen Film Reply with quoteBack to top

Du erinnerst mich irgendwie ein bischen an mich selber. Bei mir ist das so, war immer ziemlich gut in der Schule und habe nie ärger gemacht (wollte wohl Anerkennung, die ich jedoch nicht bekommen habe). Hatte eigentlich keinen Plan was ich mit meinem Leben anfangen soll, wollte aber auch niemanden enttäuschen und hab einfach irgendwas gemacht- Studium hat sich da angeboten, da ich so endlich von zuhause weg konnte. War schon während der Schulzeit depressiv und während des Studiums hat das solche Ausmaße angenommen, dass ich schließlich im 3. Semester ein Urlaubssemester einlegen musste und in der Psychatrie war. Irgendwie war mir da schon klar, dass das Studium nichts für mich ist, hab aber trotzdem weiter gemacht, weil ich nicht wusste was sonst. Jetzt hab ich im 5. Semester abgebrochen und habe nach wie vor keine Ahnung was ich machen soll, aber so konnte es einfach nicht mehr weitergehen. Villeicht würde dir ein oder mehrere Urlaubssemester auch gut tun(weiß nicht wie das in Österreich läuft?). Ich könnte mir gut vorstellen, dass du dich für dieses Studium (vielleicht auch unbewusst) deinen Eltern zuliebe entschieden hat. Und das du gar nicht so genau weißt, was deins ist. Vielleicht bin ich auch ganz falsch, aber für mich hört es sich schon ein bischen so an... Von zu hause bekommt man immer sehr viel mit an Werteurteilen und Dingen die gut geheißen werden oder geächtet sind. Auch wenn man selber dagenen ist, spielt das unbewusst doch oft eine Rolle und man kann da nicht so leicht ausbrechen- schätze mal so gut wie jeder hat damit zu kämpfen. Sad Gehst du zur Thearpie? Hast du das Gefühl die Medikamente helfen dir? (Will dir jetzt keine Angst machen und bei jedem ist das ja anders, aber bei mir hat es trotz Medikamente und Psychatrieaufenthalt und Therapie über ein Jahr gedauert bis ich das Gefühl hatte-ok jetzt gehts wieder einigermaßen)
Als Tip versuche auch wenn es dir noch so schwer fällt deinen Tag ein bischen zu strukturieren, zB jeden Tag mind. 20 minuten raus aus dem Zimmer
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Joschi
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Post Tue, 01.May.07, 16:18      Seit 3 Wochen geht es mir gut Reply with quoteBack to top

Hallo, war lang nicht mehr hier. Die letzte zeit war für mich sehr wichtig und ich kann endlich aufatmen. Nach 12 Psychotherapiestunden hat sich ein Knopf gelöst der hoffentlich nicht mehr so schnell zu geht. Es freut mich da es diesmal nicht nur der Medikamente wegen ist, sondern wegen der Therapie.
Hatte in letzter Zeit oft das Gfühl als würde ich alles was ich mache für meinen Vater tun anstatt für mich und das unser Verhältnis nur auf Leistung und Arbeit hinausläuft. dabei sei zu sagen, dass wir uns sehr gern haben und eigendlich gut miteinander können. Naja als ich dann vor 2 Wochen mit meinen Vater über diese Gedanken gesprochen habe ist herausgekommen, dass sich meine Eltern schon seit langen (ca. 22 Jahre, bin jetzt 24) auseinadergelbt haben und das sie nur der Kinder wegen bis heute zusammen geblieben sind. Für mich brach nun kurz eine kleine welt zusammen, da ich immer der Meinung war,wir seien die perfekte Familie. Ich habe zwar seit einiger Zeit die immer öfter wiederkehrenden Streitigkeiten mitbekommen, hab aber nicht gedacht es sei so ernst. Nun ja das erklärt für mich jetzt einiges:
- meine erste depression ist aufgetreten als ich nach der Sommerpause wieder nach Wien bin und meine Schwester auch in Wien das Studium begonnen hat. Im Unterbewusstsein hab ich vielleicht gespürt, dass meine Eltern jetzt ohne Kinder dastehen und sich selbst miteinander abfinden müssen.
- meine 2. Phase als ich wieder nach Wien sollte und ich durch meine Österreichische freundin überlegt habe wo ich wohl in Zukunft wohnen werde. Vielleicht auch nicht in der nähe meiner eltern.
- Meine Zweifel an meiner freundin und überhaupt einer beziehung haben wohl damit zutun, dass ich fast nie in meinen Leben mitbekommen habe wie eine harmonische Beziehung ablaufen kann. Meine Eltern haben sich ja praktisch nie geküsst, haben miteiander gekuschelt als ich noch klein war.
- Meine Zwänge wie Perfektionismus, übermässige Planung, Anerkennung durch gute Noten und Leistung haben wohl auch damit zutun. Hoffe icjh zumindest.

Nunja nun setzte ich mein Studium für eine Zeit aus und beginne im Juni eine freiwillige Arbeit in einem Behindertenheim in der nähe von Wien. Ich hoffe ich kann bei diesem Job vieles für mein Zukünftiges leben lernen, vor allem das Liebe und Zwischenmenschlichkeit am meisten zählen. Ich hoffe auch das ich zu einem späteren zeitpunkt mein Studium in aller Ruhe abschließen kann, das schwierigste wäre ja schon geschaft. Ich hoffe das gute gefühl hällt an und kann nur allen raten eine psychotherapie zu machen und offen mit ihren Problem umzugehen. Ich habe selbst noch Angst, dass es mir wieder passiere kann, ich hoffe aber nicht, denn für ein jahr fast jeden tag zu sterben ist hart und kostet Kraft.
Werd euch noch sehr gerne im forum treu bleiben.

Joschi
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