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lieberanyonym
neu an Bord!
4
Deutschland M, 27
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Fri, 09.Feb.07, 19:12 Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Hallo,
wie ihr vielleicht merkt bin ich neu hier.
Ich bin echt verzweifelt. Seit ca 6 Jahren habe Schwindel / Angstzustände auf Autobahnen und 2 bzw mehrspurigen Straßen. Vor allem wenn die Geschwindigkeit über 120 km/h beträgt oder ich auf Autobahnbrücken fahre. Dies gilt als Fahrer und als Beifahrer.
Zudem ist es tagesformabhängig. An manchen Tagen wird es mir schon ab 80km/h schwindling. An anderen Tagen kann ich 140 fahren.
Ich habe einige Internetseiten durchsucht und ich bin der Meinung, dass es sich um eine Agroraphobie oder wie das heißt handelt.
Ich war bein Hausarzt. Dieser hat mich zum HNO überwießen. Dieser hat nichts gefunden und mich zum Augenarzt und Neurologen überwießen.
Leider habe ich erst Anfang Mai dort einen Termin bekommen.
Ich schreibe jetzt, da ich heute ca 400 km Autobahn hinter mir habe ( beruflich). Die Angst / Schwindelgefühle habe ich aktuell durch langsames Fahren / hinter LKWs herkriechen im Griff. Weg sind sie dennoch nicht aber ich komme zumindest am Ziel an ohne dabei zu kollabieren.
Mich kotzt der Sachverhalt jedoch sehr an. Vor 6 Jahren bin ich noch mit über 200 km/h von Frankfurt nach Wien gefahren. Nun brauche ich die doppelte Zeit für diese Strecke und komme total entkräftet an / brauche viele Pausen.
Wann ist es besonders schlimm:
Wenn ich am Abend zuvor einen Joint geraucht habe, bzw zu wenig geschlafen habe. ( Ich kiffe ca seit 4 Jahre regelmäßig bin aber zum Entschluss gekommen damit aufzuhören, da es mir offensichtlich nicht Gut tut)
Wann ist weniger schlimm:
Wenn ich ca 2 Bier getrunken habe. Angetrunken hab ich einfach keine Angst und könnte auch locker über 200 fahren.
Da ich mir den Sachverhalt einige Jahre nicht eingestanden habe, jetzt jedoch etwas daran ändern will, wende ich mich an Euch.
Bitte helft mir / ich bin verzweifelt ( den Tränen nah)
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Sat, 10.Feb.07, 0:40 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Hallo,
Gab es da einen bestimmten Auslöser für deine Angst?
Ich meine du nennst einen Zeitpunkt vor 6 Jahren wo das anfing, hattest du da irgendein negatives Erlebnis auf der Straße, bzw. gab es sonst in diesem Zeitraum etwas einschneidendes in deinem Leben?
Prinzipell kann deine Angst auch durch ein Ereignis ausgelöst worden sein, was damit nicht im direkten Zusammenhang steht, z.B. eine Trennung, Todesfall etc.
Tritt diese Angst auch in anderen Situationen auf?
Eine Ferndiagnose ist natürlich nicht möglich, Agoraphobie wäre aber durchaus denkbar.
Ich würde an deiner Stelle nicht bis Mai (!) auf einen Neurologen Termin warten, sondern mal bei einem Psychotherapeuten deines Vetrauens vorstellig werden. Dort bekommst du sicher schnell einen Termin und ist für dein Problem meiner Meinung auch effizienter.
Zu deinen bisherigen "Lösungsstrategien" möchte ich sagen ohne als Moralapostel rüberkommen zu wollen, Alkohol und kiffen verträgt sich mit Autofahren überhaupt nicht. Trink dein Bier oder rauch deinen Joint aber setz dich dann bitte nicht ins Auto, es geht um deine Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer.
Zum kiffen möchte ich noch sagen, das hab ich schon von vielen Seiten bestätigt bekommen und weiß es auch aus eigener Erfahrung - wer zu Angst neigt der kann schnell eine massive Phobie beim kiffen aufreissen. Angst und kiffen verträgt sich überhaupt nicht gut, da Canabis eine Art Verstärkerdroge ist - sprich die Grundstimmung verstärkt.
Wenn du sowieso aufhören möchtest, um so besser nutze den Zeitpunkt, wenn nicht beim Autofahren hilft es dir sicher nichts - im Gegenteil.
Mit dem Alkohol hast du ja "bessere Erfahrungen" gemacht dennoch momentan reichen dir noch zwei Bier um entspannt zu fahren, aber es wird nicht lange dauern wo sich dein Körper an die Dosis gewöhnt und der gewünschte Effekt ist dahin. Dann hast du die Möglichkeit ein drittes oder viertes Bier zu leeren und bist so am besten Weg zum Alkoholiker, von der Gefahr für Leib und Seele wenn du so hinter dem Steuer sitzt ganz zu schweigen.
Daher mein Tipp, besprich dein Problem mit einem Psychotherapeuten.
LG
comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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lieberanyonym
neu an Bord!
4
Deutschland M, 27
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Sat, 10.Feb.07, 19:53 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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comus wrote: |
Ich meine du nennst einen Zeitpunkt vor 6 Jahren wo das anfing, hattest du da irgendein negatives Erlebnis auf der Straße ?
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Ja eine lange Autofahrt von Ungarn nach Frankfurt, welche ich nahezu ohne Pause fuhr. Auf den letzten 30 Kilometern hatte ich das erste mal eine solche " Angst"
comus wrote: |
Tritt diese Angst auch in anderen Situationen auf?
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Nein nur beim Autofahren und niemals bei langsamen Geschwindigkeiten
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Maxie
Helferlein
53
Deutschland W, 40
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Sat, 10.Feb.07, 20:44 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Hallo!
Ich oute mich hier mal als deine Leidensgenossin.
Habe das Problem mit der Autobahn auch seit einigen Jahren zunehmend.
Die Geschwindigkeit treibt mir den Puls hoch , ich bekomme Schweißausbrüche und fange an zu zittern. Ebenso kann ich keine große Höhe ertragen oder bspw. Fahrgeschäfte auf dem Jahrmarkt.
Von daher denke ich , dass es sich um eine Agoraphobie handeln dürfte.
Ich muss glücklicherweise nicht über eine Autobahn , um zu meinem Arbeitsplatz zu gelangen , aber es ärgert mich dennoch , wenn ich keine weite Strecken ohne Stress z.B. auf Urlaubsfahrten hinter mich bringen kann.
Wenn es dich sehr stört , dann wäre sicher eine Verhaltenstherapie eine schnelle Lösung ( insofern keine organ. Beschwerden vorliegen). Zumindest würde sie dir helfen bis die Trigger deiner Angst evtl. in einer Gesprächstherapie gefunden werden können.Generell sehe ich es bei mir so , dass ich im Grunde genommen Angst habe , Halt und Sicherheit zu verlieren.
Ich selbst habe mich immer um eine Therapie herumgedrückt , da wohl der Leidensdruck noch nicht groß genug war. Ich behelfe mir halt indem ich die Situationen weitestgehend meide. Aber das geht eben nicht bei jedem.......und nicht auf Dauer.
LG Daggi
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_________________ ".....du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast...." |
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Sat, 10.Feb.07, 21:23 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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lieberanyonym wrote: | Quote: | comus schrieb:
Ich meine du nennst einen Zeitpunkt vor 6 Jahren wo das anfing, hattest du da irgendein negatives Erlebnis auf der Straße ?
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Ja eine lange Autofahrt von Ungarn nach Frankfurt, welche ich nahezu ohne Pause fuhr. Auf den letzten 30 Kilometern hatte ich das erste mal eine solche " Angst" |
Gut, auf dieser Fahrt hast du das erste Mal diese Angst gespürt. Somit gibt es da einen bestimmten Auslöser, womit die Ursache der Angst aber genauso ungeklärt bleibt.
Ich blättere gerade in einem Buch zum Thema Angst und was die Agoraphobie betrifft ensteht sie meist nach folgendem Schema:
(Ich schreib das jetzt schon auf deine Situation bezogen auf)
1. An einem bestimmten vorher neutralen Ort z.B. Autobahn tritt eine erste Panikattacke oder panikähnliche Situation auf (z.B. Übelkeit, Schwindel, Harn- oder Stuhldarng etc.). Dem vorangegangen ist meist eine längere psychosoziale Belastungssituation, die mit dem Ort der Panikattacke nichts zu tun hat.
2. Die panische Reaktionsbereitschaft nimmt zu - vor allem durch die Erfahrung, dass durch das plötzliche Verlassen des Ortes (bei dir wäre es halt das langsamer Fahren) die Symptomatik sofort verschwindet und durch die Erkenntnis, dass das Meiden des Ortes (der Situation) eine neuerliche Panikattacke verhindert.
3. Wenn keine sinnvollen Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen, werde ab nun ähnliche Situation "zur Sicherheit" gemieden (....)
4. Sogenannte "Sicherheitsignale" (z.B. Alkohol) werden zu einzigen Garantie gegen die Ängste. Sie schwächen das Vetrauen in die eigenen Handlungsmöglichkeiten immer mehr, der Bewegungsradius wird enger und enger (...)
Eine Hypothese könnte daher lauten, durch das erstmalige Auftreten der Angst (warum auch immer das war) die wahrscheinlich auch bei einem höheren Tempo war, wurde in deinem Kopf Angst = hohes Tempo "festgeschrieben" Dadurch entstand gleichzeitig eine "Angst vor der Angst" die sich jetzt ständig wiederholt. Also, eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, aus lauter Angst die Angst könnte wieder auftauchen produzierst du sie wirklich. Die Spirale der Angst ist geschlossen.
Das heißt es ist durchaus möglich, das dieses einmalige Erlebnis vor 6 Jahren die nachfolgenden Situationen entstehen lässt - eben durch die Angst vor der Angst.
Ich weiß nicht ob dir das was weiterhilft, wie gesagt betrachte das bitte bloß als Vermutungen.
LG
comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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lieberanyonym
neu an Bord!
4
Deutschland M, 27
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Sun, 11.Feb.07, 23:41 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Danke Comus
ob mir das weiterhilft... naja keine Ahnung.
Ich persönlich versuche diese Angst oder diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Das heißt ich fahre bewusst an mein Limit und hoffe das die Angst nicht kommt.
Eigentlich klappt dies nur auf Strecken, die ich aus dem FF kennen und dort nichtmal jeden Tag.
Ich bin froh mich überhaupt noch auf die Autobahn zu trauen.
Das Problem ist, dass nicht die Angst zuerst kommt, sondern eine Art Schwindel welche mich das Lenkrad nicht mehr gerade halten lässt nach und nach zu Verkrampfung führt und dann natürlich zur Angst die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren.
Mit der Zeit ist dies immer schlimmer geworden, so dass es mir unwohl wird, sobald ich eine Brücke oder eine lange gerade auf der Autobahn sehe.
Eine Zeit lang hatte ich auch Träume von einer Autobahnbrücke zu stürzen.
Des öfteren habe ich den Traum einfach nur zu fallen ohne dabei auzuschlagen.
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Mon, 12.Feb.07, 10:06 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Hallo,
Ich kann dir nur raten, quäl dich so nicht weiter, gönn dir ein paar Stunden Psychotherapie, das hilft dir sicher
LG
comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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savanna66
Helferlein
78
Wien M, 34
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Fri, 16.Feb.07, 23:19 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Um hier gleich direkt anzuschließen...
Selbstverständlich würde ich eine Psychotherapie in diesem Fall auch vorschlagen - ich bin allerdings mit EXAKT dem gleichen Problem seit etwa 1 Jahr in Behandlung - geholfen hat es leider nur wenig.
Als ich das Eingangsposting gelesen habe dachte ich sofort: Das könnte von mir geschrieben sein.
Ich kämpfe mir exakt dem gleichen Problem auch seit einigen Jahren herum. Gerade heute bin ich über 4h Stunden von Linz nach Wien heimgefahren und sitze wieder mal frustriert da.
Werde mal kurz beschreiben, wie ich das Problem empfinde:
Also mir kommt es so vor, wie wenn ich ab einer bestimmten Geschwindigkeit keine Kontrolle mehr über das Auto hätte (bei mir ist das so um die 80-90 Km/h), wobei dann so ein eigenartiger attackenartiger Schwindel auftrittt. Man hat dann für Sekundenbruchteile das Gefühl, daß das Auto in eine Richtung ausbrechen könnte - erschrickt und verkrampft sich - obwohl man objektiv weiß, daß das totaler Schwachsinn ist.
Bei mir tritt das eher schleichend auf und steigert sich. Besonders schlimm ist es auf mehrspurigen Autobahnen oder auf völlig ebene, gerade Landstraßen bzw. wenn man auf der Autobahn überholen soll. Sobald man den Blinker gibt, habe ich das Gefühl überhaupt keine Kontrolle mehr zu haben.
Die Folge ist auf der Autobahn dann, daß ich meist irgendwann entnervt abfahre, wenn der 10nte LKW 2mmm auf meiner Stoßstange geklebt ist oder mich mit der Lichthupe angepöbelt hat, weil ich halt nicht schneller fahre als 70 oder 80.
Manchmal kann ich 50 oder 100km relativ problemlos fahren, an anderen Tagen schaffe ich nicht einen einzigen Kilometer und gebe entnervt auf.
Das erste Mal ist es bei mir aufgetreten, als ich dienstlich nach Deutschland mußte und zum Überholen auf normales Autobahntempo beschleunigen wollte - ich dachte mir die ganze Zeit: "Was ist denn jetzt los ?"
Die Jahre davor hatte ich nie ein Problem mit Autofahren. Bin sogar sehr autointeressiert und fuhr schon immer - so blöd es auch klingt - immer sehr gerne Auto - in der Vergangenheit oft nur just for fun.
WAS ICH IMMER WIEDER HÖRE UND WAS MICH MITTLERWEILE NERVT:
Man soll sich der Angst stellen....
Das tue ich seit Jahren, weil ich JEDESmal mit der Autobahn "anfange" - solange bis der Schwindel/die Angst wieder auftritt und ich mit einer schönen Regelmäßigkeit früher oder später aufgebe und auf der Landstraße herumzuckle.
Und ehrlich gesagt - würde ich weiterfahren, dann wäre ich wohl wirklich eine Gefahr für andere, aber nicht, weil ich grundsätzlich nicht autofahren kann, sondern weil die körperlichen Symptome derart stark werden, daß man den totalen Sch.... zusammenfährt, ohne sich aber dagegen wehren zu können.
Ich stelle mich also der Angst immer wieder - d.h. ich muß es ja auch, weil ich dienstlich fahren muß, nur geringer wird sie dadurch nicht - sie kommt immer wieder.
Das einzige, was ich bis dato geschafft habe ist, 20km hin und 20km zurück zur Arbeit auf der Südosttangente relativ beschwerdefreizu fahren - seltsamerweise empfinde ich das Problem in der Früh immer als wesentlich geringer - da fahre ich manchmal sogar 110/120 auf der linken Spur.
Also lieber Leidensgenosse - ich wüßte genauso wie Du gerne einen Lösungsansatz. Mit meiner Therapeutin habe ich schon mein halbes Leben auf den Kopf gestellt und da gibt es auch einige Ansätze, aber eine richtige Lösung ist nicht in Sicht (z.B. Atemtechniken -> wenig bis kein Erfolg ; eine Theorie: Problem tritt auf, wenn ich aktuell im Leben den Halt verliere - aktuell ist aber alles so weit ok und heute war das Autofahren wieder extrem zermürbend...).
Ich kann Dir also nur sagen, daß Du einen problemtechnischen Zwilling hast, der Deine Gefühle 100% mit Dir teilt.
Bei mir zweiflei ch langsam daran, ob es psychisch je lösbar sein wird
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savanna66
Helferlein
78
Wien M, 34
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Sat, 17.Feb.07, 0:00 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Ach ja - eines habe ich vergessen:
Ich hatte noch nie einen selbstverschuldeten Unfall - auf der Autobahn überhaupt noch nie einen.
Zum Thema Alkohol und Drogen:
Ich trinke nichts und Drogen habe ich noch nie genommen - leider rauche ich aber (ja, ich weiß, auch eine Droge).
Will damit nur sagen, daß ich nicht glaube, daß die Drogen ursächlich Schuld am Problem des Eingangsposters sind, wenngleich sie beim Autofahren tabu sein müssen, keine Frage. Sie verstärken allenfalls die Symptomatik.
Für mich klingt das hier besprochene bzw. mein Problem sehr nach Angstschwindel:
http://www.panikattacken.at/schwindel/schwind.htm
(phobischer Attackenschwankschwindel oder so ähnlich heißt das)
Ich zitiere:
"Die illusionäre Wahrnehmungsstörung des Schwankschwindels und der Standunsicherheit der Betroffenen wird dadurch zu erklären versucht, dass viele Schwindelpatienten mit ängstlicher Selbstbeobachtung in übersensibler Weise sensomotorische Regelvorgänge registrieren, die normalerweise unbewusst ablaufen, so dass die beim freien aufrechten Stand entstehenden feinen Körperschwankungen oder unwillkürlichen Kopfbewegungen als beängstigende Beschleunigungen wahrgenommen werden"
Hier ist noch ein Bericht, wo sogar der Zusammenhang mit Autofahren gezogen wird:
http://steiermark.orf.at/magazin/immergutdrauf/gesundheit/stories/2713 7
So erkläre ich mir jedenfalls die Symptome die ich erlebe - bei mir zeigt sich das halt beim Autofahren (teilweise habe ich es auch schon auf steilen Rollentreppen erlebt - die Befürchtung umzufallen/runterzufallen etc.).
Ich beobachte halt im Auto ständig, ob ich alles unter Kontrolle habe. Dadurch verkrampfe ich mich und es ensteht ein Gefühl von Kontrollverlust.
Jede kleine Bewegung des Autos nehme ich dann als beängstigende Beschleunigung wahr usw.
Sport betreibe ich auch schon seit längerem - hilft leider auch nicht wirklich bzw. gibt es nur Teilerfolge.
Tja, was soll ich sagen - es ist echt frustrierend - ich wünschte, es würde sich mal was zum besseren wenden.
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Really_sad
Helferlein
61
Deutschland W, 25
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Sun, 18.Feb.07, 2:00 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Guten morgen,
ich habe exakt dasselbe Problem. Ich habe auch diese Angstattacken/ Panikattacken wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin. Bei mir ist es dann allerdings so, dass ich Angst habe umzukippen bzw. die Kontrolle zu verlieren. Außerdem ist es meistens so, dass ich mir einbilde keine Luft mehr zu kriegen und zu sterben Allerdings passiert mir das nicht nur auf der Autobahn sondern auch auf geraden langen Strecken Leider ist es bei mir jetzt so, dass ich die Autobahn komplett meide. Ich habe dieses Problem jetzt seit ca. Juni letzten Jahres! Früher hatte ich nie Probleme auf der Autobahn... Ich verstehe es einfach nicht. Es ist aber schön zu wissen, dass es auch noch andere gibt die an demselben Problem leiden...
LG
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savanna66
Helferlein
78
Wien M, 34
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Sun, 18.Feb.07, 15:36 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Klingt genauso wie bei mir. Vor allem, weil Du beschreibst "auf geraden Strecken" - das ist bei mir auch so.
Ich bezeichne das alles aber eher als Angstschwindel und nicht als Panikattacke, denn eine Panikattacke kommt ja meist völlig unerwartet - bei uns ist aber der Zusammenhang mit Autobahn, gerader oder mehrspuriger Strecke gegeben.
Auch ich bin ziemlich ratlos.
Vor allem ist es bei mir so seltsam, da ich es zwar schaffe 20km in die Firma über die Stadtautobahn relativ problemlos und beschwerdefrei zu fahren und wenn ich länger fahre tritt das Problem wieder auf.
Ich glaube, das hängt auch irgendwie mit Selbstbeobachtung zusammen - man erwartet die Angst/den Schwindel - und dann kommt er prompt. Selbsterfüllende Prophezeihung sozusagen.
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Really_sad
Helferlein
61
Deutschland W, 25
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Sun, 18.Feb.07, 18:42 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Hallo Savana,
ja da muss ich dir hundertpro zustimmen. Es ist wirklich so, dass ich eine gewisse Erwartungsangst habe, deswegen meide ich die Autobahn ja in letzter Zeit auch. Aber warum passiert das immer auf geraden Strecken? Schwindelig wird mir dabei eigentlich nicht, ich hab einfach nur immer die Angst die Kontrolle zu verlieren oder das Bewusstsein zu verlieren.
Mich würde mal interessieren wie das psychologisch zu erklären ist...
Lg
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savanna66
Helferlein
78
Wien M, 34
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Sun, 18.Feb.07, 21:03 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Naja - Schwindel in dem Sinn ist es bei mir auch nicht.
Ich bilde mir halt zwanghaft ein, daß das Auto nach rechts oder links ausbrechen könnte - dann zucke ich zusammen, obwohl gar nichts ist und verkrampfe mich insgesamt.
Ich komme nur deshalb auf Schwindel, weil ich das früher schon mal hatte - allerdings nicht im Auto, sondern z.B. wenn ich in einem Meeting lange sitzen mußte - da hatte ich immer so attackenartig das Gefühl, ich kippe links oder rechts vom Sessel runter.
Und das ist wohl so ein phobischer Schwankschwindel - den ich jetzt wohl quasi auf das Auto übertragen habe.
Da habe ich halt die Panik, daß ich etwas Falsches machen könnte, sodaß das Auto nach links oder rechts fährt. Es ist auch eher die Angst vor Kontrollverlust.
Der Unterschied zur Panikattacke ist meiner Ansicht nach der:
Ich könnte 5h Autobahn fahren und hätte 5h diese Symptomatik - eine Panikattacke würde sich aber irgendwann wieder legen.
D.h. die Angst die ich verspüre ist eine Folge des Gefühles von Kontrollverlust bzw. dem Schwindel, wie ich ihn halt bezeichne.
Ich glaube, daß mit geraden, mehrspurigen Straßen hat den Hintergrund, daß man sich nirgends "anhalten" kann. Und zumindest das würde auf mein Leben zutreffen, denn körperliche Nähe (zu einer Frau) habe ich schon seit Jahren nicht, obwohl ich das sehr bräuchte. Auf der anderen Seite habe ich Probleme, mich fallen zu lassen.
Dazu kommt auf Autobahnen, daß man oft nicht einfach rechts ranfahren kann.
Wenn ich meine Problemchen bekomme, dann nervt es mich z.B. furchtbar, wenn ich hinter mir auch noch ein Auto habe.
Seht ihr da eigentlich auch irgendeinen Zusammenhang mit Eurem Leben ?
Ich meine, gibt es irgendwas in Eurem Leben, wo ihr Angst vor Kontrollverlust habt bzw. die Kontrolle zu verlieren oder schon verloren habt ?
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Really_sad
Helferlein
61
Deutschland W, 25
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Mon, 19.Feb.07, 1:46 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Genau das ist es. Auf geraden Strecken kann man nicht anhalten bzw. nicht so auf Weiteres und schon gar nicht auf der Autobahn. Ich hatte mal im Sommer letzten Jahres hier etwas über dieses Thema geschrieben.
Ich wollte in eine andere Stadt auf gerader Strecke und auf einmal wieder diese Panik in mir und dann bin ich rechts rangefahren (zum Glück gab es diese Möglichkeit). Ich hab dann versucht weiterzufahren, hab es auch zwei Meter geschafft doch dann ging gar nichts mehr. Die Leute die das mitbekommen haben, haben mich angeguckt als wäre ich ne Irre. Klar, kann ja auch keiner nachvollziehen. Jedenfalls musste ich dann jemanden anrufen der mich von dort abgeholt hat, ich konnte kein Stück mehr weiterfahren
Vielleicht liegt das ja auch an mangelnder inneren Sicherheit oder sowas. Wie gesagt ich bin kein Psychologe, aber woher das kommt und wie das zu begründen ist würde ich wirklich gerne mal wissen. Das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, habe ich im realen Leben eigentlich nicht. Ich möchte nicht sagen, dass ich alles unter Kontrolle habe, aber ich habe zumindest nie Angst die Kontrolle zu verlieren, ich meine so richtig. Ich hab auch von Männern die Nase voll, da ich in der Vergangenheit schon einige Male übelst verar**** wurde und auch sonst kann ich nicht gerade behaupten, dass mein Leben einfach wäre. Ich bin sicher, dass diese Attacken auch damit zusammenhängen.
Gute Nacht
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lieberanyonym
neu an Bord!
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Deutschland M, 27
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Mon, 19.Mar.07, 20:13 Re: Angst auf der Autobahn / Bundestraße |
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Naja ich finde es jetzt eingentlich gut, dass ich mit meinem Problem nicht allein bin. Schade für euch, die das selbe Problem auch haben- es ist ätzend.
Um einen zwischenstand meiner Arzttouren zu geben.
-Augenarzt verschrieb mir ne Brille
-Der neurologe hat nicht gefunden und schickt mich zum psychater
Vor 2 Wochen bin ich mal über 160 gefahren und mir gings gut dabei.
Heute wieder nur 80.
Mich bringt das zur Verzweiflung
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