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Mamox
Helferlein
137
Vorarlberg M, 45
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Thu, 01.Feb.07, 19:55 Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Hallo allseits,
meine Therapeutin arbeitet mit katathym imaginativer Psychotherapie. Nun haben wir kürzlich die Tagtraumtechnik das erste Mal angewandt. Danach hatte ich sowas in der Art wie Angstanfälle. Hat sonst noch wer Erfahrung mit KIP? Habt ihr auch so intensive Gefühle erlebt?
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~Mia~
Helferlein
85
deutschland W, 26
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Thu, 01.Feb.07, 21:31 Re: katathym imaginative Psychotherapie |
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Hallo Mamox,
wir arbeiten ja auch mit der KIP und ich hab das manchmal auch, aber eher davor oder währenddessen. Danach eigentlich nie. Hattest du diese Angst erst danach? Hast du eine Idee, woran es liegen könnte, also eher am Inhalt oder an der Methode? Ich hab gemerkt, dass mir manchmal diese Entspannungssituation furchtbar Angst macht.
Du soltest es unbedingt mit ihr besprechen, aber das hast du bestimmt eh vor, oder?
Lg, Mia
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Mamox
Helferlein
137
Vorarlberg M, 45
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Fri, 02.Feb.07, 23:51 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Hallo Mia,
es war bei mir so, dass ich mir eine Blume vorstellen sollte und als ich zu den Wurzeln kam, hatte ich schreckliche Angst - es war alles düster, finster und die Wurzeln fanden keinen Halt - so weit so gut - aber ich hatte die nächsten Tage nach der Therapie - richtige Angstanfällte - so als ob ich befürchtete nochmals die Gefühle zu erleben, die ich während dem Tagtraum bei den Wurzeln erlebte...
Meiner Therapeutin habe ich das eh in der darauffolgenden Stunde erzählt.
Irgendwie bin ich total fasziniert davon, welche gewaltigen Emotionen so ausgelöst werden können - andererseits aber erschreckt es mich auch irgendwie - Gott, wer weiß, welche Gefühle da noch auf mich zukommen...
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Zwergerl
Helferlein
108
Wien W, 24
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Sat, 10.Feb.07, 20:18 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Hallo ihr!
Ich geselle mich euch mal zu euch dazu,,, Leute, die KIP machen, posten hier relativ selten!
Ich mache seit eineinhalb Jahren KIP,,, oder besser gesagt "KIP"! Meine Therapeutin versucht schon seit Monaten auf mich einzureden, mir die Angst zu nehmen, aber ich traue mich einfach nicht zu bildern. Dabei würde es mich schon sehr interessieren. Ich weiß einfach nicht warum ich so wahnsinnige Angst davor habe,,, ich nehme mir immer wieder vor es zu probieren und wenn es dann so weit ist verkrampfe ich nur mehr und schaue verschämt auf den Boden! Jetzt will sie es mit der Beinhartmethode probieren und ich solle einfach schon zu Beginn der Stunde ins kalte Wasser springen ohne dass wir großartig vorher darüber sprechen und sich Angst aufbauen könnte. Aber mir ist gar nicht wohl bei dem Gedanken!
Wie erging es euch vor dem ersten Versuch?
LG
Zwergerl
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~Mia~
Helferlein
85
deutschland W, 26
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Sun, 11.Feb.07, 12:10 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Mamox wrote: |
Irgendwie bin ich total fasziniert davon, welche gewaltigen Emotionen so ausgelöst werden können - andererseits aber erschreckt es mich auch irgendwie - Gott, wer weiß, welche Gefühle da noch auf mich zukommen... |
Ich finde es auch immer wieder faszinierend, was man im Tagtraum so alles erlebt, es ist oft wie in einem echten "Nachttraum", nur dass man den Therapeuten als Begleiter dabei hat, der einen führt und auch die Kontrolle hat, wie weit es geht, sodass man das verkraften kann. So fühle ich mich zumindest, dadurch dass ich jemanden habe, der mich quasi an der Hand hält dabei, schaffe ich es auch, die Gefühle dabei zuzulassen. Wir hatten damals mit einem Motiv angefangen, das hieß "geschützter Ort" und das war wie der Name schon sagt ein Platz (bei mir ein Felsen am Meer), wo ich total geborgen war und nichts Negatives Raum bekam. Danach haben wir viele andere Motive gemacht (Berg, Haus, Löwe, eine Reise durch den Körper) und immer, wenn es zu schwierig wurde, auch immer den "geschützten Ort". Damit konnte ich meine Angst echt gut in den Griff bekommen. Auch wenn sie zwischen den Sitzungen aufkam, wenn ich alleine war. Ich hab mir dann vorgestellt, wie in der Therapie mit geschlossenen Augen da liege, die Stimme meiner Therapeutin höre, wie sich mich an den geschützten Ort begleitet.
@ Zwergerl: Vor dem ersten Versuch ging es mir ganz genauso wie dir. Horror und Angst ohne Ende. Ich konnte mich letztendlich erst mal nur auf dieses Motiv mit dem geschützten Raum einlassen. Und trotzdem hatte ich riesige Angst. Wir haben vorher ganz ganz viel darüber geredet, wovor ich genau Angst habe (z.B. mit geschlossenen Augen da sitzen, dass ich angeschaut werden kann, ohne zu sehen, wie und wo der andere mich anschaut, Angst zu weinen und einiges mehr) und irgendwann hab ich mich einfach getraut, es zu versuchen, weil ich es auch unbedingt wollte. Ich wünsch dir viel Mut!
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Mamox
Helferlein
137
Vorarlberg M, 45
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Sun, 11.Feb.07, 15:08 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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hallo @llseits,
ich habe erst eine Tagtraumsitzung hinter mir - meine Befürchtung davor war eigentlich die, dass ich mich nicht so entspannen könnte, dass die Tagtraumtechnik überhaupt funktioniert - umso verblüffter war ich dann über die gewaltigen Emotionen, die so ausgelöst wurden. Aufgrund meiner heftigen Reaktion, hat meine Therapeutin nun beschlossen langsam an die Sache heranzugehen und wir hatten noch keine weitere Tagtraumsitzung. Werde sie aber nächsten Donnerstag fragen, ob wir es in der Woche darauf wieder mit einem Tagtraum probieren, da ich an diesem Tag Urlaub habe und es somit weniger schlimm ist, wenn die Emotionen mich zu sehr treffen...
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~Mia~
Helferlein
85
deutschland W, 26
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Sun, 11.Feb.07, 15:57 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Kannst uns ja dann berichten, wie es dir damit ging. Ich wünsch dir alles Liebe!
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Zwergerl
Helferlein
108
Wien W, 24
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Sun, 11.Feb.07, 17:08 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Hallo ihr beiden!
Ich danke euch für euren Zuspruch! Ich komme mir so dumm vor und habe meiner Therapeutin gegenüber immer das Gefühl, ich bin die einzige Klientin, die sich da so kindisch anstellt. Andererseits bin ich sooo was von neugierig darauf. Ich werde es aber doch mal versuchen, ich hoffe ich zieh nicht wieder mein Kopfal ein, wenn es so weit ist. Ich werde euch davon berichten wie es mir erging, vermutlich werde ich vorerst mal gar nix sehen, meint zumindest meine Thera, da der Widerstand viel zu groß ist,,, aber ich werde es ja sehen!
Liebe Grüße
Zwergerl
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~Mia~
Helferlein
85
deutschland W, 26
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Sun, 11.Feb.07, 18:06 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Du bist garantiert nicht die Einzige! Und selbst wenn, dann wärst du ein interessantes Phänomen und das macht doch auch sympathisch, oder? Nein, im Ernst. Ich hab auch mal ein Buch über die KIP gelesen und da stand auch drin, dass das nicht unüblich ist. Du schaffst das! Sieh es nicht so sehr als Leistung an!
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hayatawin
Helferlein
34
österreichisches hinterland W, 50
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Wed, 21.Feb.07, 19:23 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Mamox wrote: |
Hat sonst noch wer Erfahrung mit KIP? Habt ihr auch so intensive Gefühle erlebt? |
hallo, ihr!
dann häng ich mich also auch hier hinterdrein...
ich hab vor laaanger zeit -jetzt sinds wohl an die 13 jahre- nach einer heftigen burnout-phase, die damals noch erschöpfungsdepression hieß, über mehrere jahre hinweg mit KIP erfahrungen gesammelt. damals hieß das noch katathymes bilderleben vulgo KB.
ich hatte damals sehr starke panik-zustände, und seltsamerweise war es gerade das KB, wo ich am besten zu wegen gefunden habe, die angst zu bewältigen.
ja, es gab durchaus auch phasen, wo starke emotionen auftauchten. manchmal (eher selten) während des bilderns, manchmal in den tagen oder wochen danach. heftige emotioinen, aber nicht nur "schwierige" - öfter waren es " schöne", beruhigende, berührende und stärkende gefühle.
ich habe aber die erfahrung gemacht, daß diese gefühle immer ein zeichen dafür waren, daß ich ein stück weitergekommen war. daß etwas wichtiges ungelebtes begonnen hat, sich zu zeigen, zu wandeln und mich etwas wesentliches zu lehren.
es gabe allerdings auch phasen, in denen gings eher "zahm" zu - mit fortschreitender erfahrung mit der methode konnte ich immer leichter das geschehen beeinflussen und hilfreiche wege aus der angst, dem zorn, dem ekel, der trauer oder was immer da auftauchte, herausfinden.
immer, und ich meine wirklich IMMER, entweder spontan oder durch die anwendung bestimmter stützender begleitungstechniken des therapeuten induziert, tauchte im bild eine lösung, ein umweg, eine entspannung, ein hilfreiches wesen oder "magisches" schutzinstrument auf, das dem ganzen eine versöhnliche, manchmal auch tief positive bedeutung gab.
ich erinnere mich, daß ich in dieser therapie lernte, daß in allem, was man sieht, erlebt, fühlt, ein großes positives potential enthalten ist. auch war mit oft sehr hilfreich herauszufinden, was manche symbolisierungen ausdrücken können, der gehalt der bilder und symbole also. ob und welche zusammenhänge ich darin sehen konnte, war mein anteil... man hat mir nie deutungen oder sowas "übergestülpt" - und ich habe im lauf der jahre wirklich vieles in völlig neuen zusammenhängen sehen gelernt.
nach einem halben jahr waren die vorerst heftigen symptome so gut wie verschwunden, und für die "nachbeben" hatte ich durch das bildern gute bearbeitungsmethoden und bedeutungsmuster gelernt. nicht zu vergessen, daß ich durch das KB lernte mich sozusagen im moment tief zu entspannen, ohne meine zusammenhänge zu verlieren...
ich muß dazu sagen, daß mein damaliger therapeut sehr sorgsam und vorsichtig gearbeitet hat. zwischen den bildersequenzen habe wir immer lange zeit darauf verwendet, die bilder auch gut nachzubesprechen. je intensiver das bild, desto länger die "verarbeitungsphase".
er wäre NIEMALS auf die idee gekommen, mich wo "hineinzujagen", wo ich noch nicht bereit war hinzugehen.
(was im übrigen sowieso nicht funktionieren würde, wie ich heute weiß: man würde das bild verlieren, oder es würde sich die szene umstellen, auf eine verschlüsseltere, andere ebene. ... man hat bei ja immer die kontrolle auch selbst, sogar in tiefer entspannung bleibt man in einem innerlich sehr wachen zustand.)
nach meiner "wiederherstellung" hab ich mich dann - sozusagen von der anderen seite her- beruflich mit bild- und symbolarbeit begonnen und ausgebildet, und heute verwende ich in gesprächen oft elemente aus dem KB.
grundsätzlich halte ich KB für eine der wirksamsten methoden, speziell bei angst-, depressions- und erschöpfungssymptomen. und bei selbstwertproblemen oder unwahrgenommenen konflikten.
allerdings NIE im alleingang, ohne fundierte ausgebildete begleiter(denn es kann sich schon heftige dynamik entwickeln, die man achtsam beobachten und evtl. auch stoppen können muß!!!), und auch NICHT für ALLE diagnosen.
so... das war jetzt lang...
naja.
hoff, du kannst was damit anfangen.
liebe grüße,
hayatawin
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_________________ aus gras wird heu. aus obst kompott. aus herrlichkeit wird nahrung.
aus manchem, was das herz erfuhr, wird -bestenfalls- erfahrung.
(kästner) |
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linelaus
sporadischer Gast
16
oö W, 25
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Thu, 22.Feb.07, 22:51 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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hallo leute,
hab auch KIP thera probiert. hat bei mir leider gar nicht funktioniert.
hatte weder angst noch panik, fühlte mich auch nicht unwohl beim beschreiben der vorgegebenen bilder.
mußte aber irgendwann zugeben, dass die beschriebenen bilder nicht
auf mich persönlich projizierbar waren. d.h. ich beschrieb bilder die zum thema passten und die ich halt irgendwo wahr genommen hatte (beschäftige mich gerne mit kunst, fotografie,...)
im fall, dass meine thera verlangte zwischen mir und dem bild bezug herzustellen, umschiffte ich die situation taktvoll mit allgemein gültigen aussagen, floskeln oder gab sonstige leere antworten.
mir war das in diesem moment sehr wohl bewußt aber irgend etwas in mir lies die wahrheit nicht zu. vielleicht war es aber auch nur die falsche therapeutin.
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Mamox
Helferlein
137
Vorarlberg M, 45
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Sun, 01.Apr.07, 9:25 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Hallochen @llseits!
Danke für die vielen Antworten. Besonders die von hayatawin hat mir auch sehr viel Zuversicht und Motivation für meine Therapie gegeben. Es hat jetzt eine Zeit lang gedauert, dass wir wieder die Tagtraumtechnik angewandt haben - diesmal haben wir den geschützten Ort gesucht und ich hatte im Vorhinein meine Bedenken, dass es diesen Ort überhaupt für mich gibt und habe das auch vor dem Bildern angesprochen und meine Therapeutin hat mich beruhigt, dass das öfters der Fall wäre, dass es nicht gleich funktioniert einen geschützten Ort zu finden - aber obwohl es einige Zeit dauerte, bis sich überhaupt Bilder einstellten - haben wir den Ort gefunden - es ist für mich bewegtes Wasser und ich konnte die Energie, der Wellen in mir aufnehmen und war danach echt energiegeladener als zuvor. Also ich schwamm ins offene Meer hinaus und meine Therapeutin hat mich gebeten, mich umzudrehen und zurückzublicken - das konnte ich aber nicht - worauf ich für mich geschlossen habe, wenn ich es endlich schaffen würde die Vergangenheit hinter mir zu lassen - deren Bewältigung mir noch sehr viel an Energie raubt, dass mir dann ein ganzes Meer voller Möglichkeiten zur Verfügung stehen würde an die ich dann voller Elan und Energie herangehen könnte...
Wünsch euch allen noch einen schönen Sonntag
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nacht
sporadischer Gast
8
Waldviertel W, 21
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Sun, 01.Jul.07, 10:11 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Hallo!
Ich musste den Therapueten wechseln und dieser arbeitet jetzt auch mit dieser Methode.
Jetzt wollte ich wissen, wie sich diese Methode auswirkt, ob und wie sie hilft, mit den Problemen klar zu kommen bzw. etwas zu verändern.
Vielleicht hat ja jemand schon längere Erfahrungen damit.
Danke !
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Giraffe
sporadischer Gast
10
Nirvana M, 33
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Mon, 02.Jul.07, 21:48 Re: Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) |
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Hallo "Nacht"!
Die KIP geht auf Hanscarl Leuner zurück, der in den 1960ern die psycholytische Psychotherapie begründete mit LSD und ähnlichen psychedelischen Substanzen (Stan Grof war der Pionier). Als dann diese Substanzen für illegal verboten wurden, wurde die KIP als schwacher Ersatz favorisiert. Das Problem mit der KIP ist in meinen Augen, daß ihr die transformative Kraft des Psychedelikums fehlt, das einen nicht nur wo "reinreitet", sondern auch rausbringt und "durchzieht".
Das gute ist scher, daß die KIP keine "hirnlastige" und biografisch begrenzte Methode ist, würde ich sowieso immer den verbalen Methoden vorziehen.
Grüße, Giraffe
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