Nur Probleme

sporadischer Gast 12 Dortmund M, 28

weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. frage mich grade auch warum ich überhaupt hier schreibe.

wie lautet eure diagnose bei folgenden problemen:

- man kann sich über nichts (und ich meine NICHTS!) mehr freuen:
ich freue mich nicht, wenn ich feierabend habe, ich freue mich nicht über geschenke, über einladungen oder sonst irgendwas

- alles erscheint zunehmend sinnfrei weil man immer mehr durchschaut- zb das "gebalze" in einer disco, jeder findet er ist der tollste und macht einen auf cool. ich steh daneben und frage mich, was jeder so toll findet bischen herumzuzappeln auf einer tanzfläche und zu "feiern"

- das leben beginnt einen zu langweilen, man hat das gefühl das meiste schon gemacht zu haben, nichts was noch groß kommen könnte

- man wird zunehmend gefühlskalt und empfindet nichts mehr außer scham im sozialen umgang

- man hatte noch nie eine freundin trotz fortgeschrittenem alters

ich habe das gefühl ich verhärte immer mehr und entwickle eine art "mir ist alles scheißegal-haltung" aus selbstschutz. ich möchte endlich wieder spass empfinden können, neue soziale kontakte aufbauen können - aber wie heißt es so schön - lache, und die ganze welt lacht mit dir, weine, und du weinst allein

Helferlein 95 hintertupfing W, 20

hm schwierig, das hauptproblem das ich seh ist, dass du nicht mehr single sein möchtest, aber die hoffnung langsam aufgibst, das sich das jemals ändert.
ich kenn dich nicht ich kann keine vermutung anstellen woran es bei dir liegen könnte. du könntest freunde nach vermutungen fragen. oder vielleicht hast du ja selbst welche? wieso empfindest du scham im sozialen umgang? findest du die mädels nicht interessant die du kennenlernst? oder fällts dir schwer welche kennen zu lernen?
die problembeschreibung ist halt sehr unkonkret, viell fällt dir ja noch etwas ein was du ergänzen könntest?
glg

sporadischer Gast 12 Dortmund M, 28

Quote:

das hauptproblem das ich seh ist, dass du nicht mehr single sein möchtest, aber die hoffnung langsam aufgibst, das sich das jemals ändert.

sehr gut erkannt. das stimmt 100%.

Quote:

findest du die mädels nicht interessant die du kennenlernst? oder fällts dir schwer welche kennen zu lernen?

beides. zum einen kommt bei mir neben dem generellen wunsch das single-leben zu beenden kein konkretes interesse an einer speziellen person auf, ich vermute mal durch mein blockiertes emotionsleben.
zum anderen spreche ich aber auch keine frauen an. eben weil ich nichts empfinde und was noch schwerer wiegt aufgrund mangelnen selbsbewußtseins, was hauptsächlich daraus resultiert, dass ich mit meinem aussehen absolut unzufrieden bin und zusätzlich in diesem bereich keine erfahrungen habe

sporadischer Gast 20 schweiz M, 23

hallo fearoftomorrow,

ich leide unter ziemlich den exakt gleichen Symptomen, abgesehen davon, dass ich eine Freundin gefunden habe (was mehr zufall war) und ich das mit der scham im sozialen umgang nicht ganz verstehe.

ich will dir ja nicht direkt sorgen machen, aber ich leide unter einer depression und einiges was du da sagst, tönt für mich schon auch ein wenig so.

Quote:

ich habe das gefühl ich verhärte immer mehr und entwickle eine art "mir ist alles sch***-haltung" aus selbstschutz.

sehs positv, ich hab zwei jahre beim psychologen gebraucht um das überhaupt mal so rauszufinden :-/

gruess,
upsideDown

Helferlein 48 NRW M, 24

Ich hol den Thread mal aus der Versenkung und setze hier das Gespräch aus dem Thread http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=31369&postday s=0&postorder=asc&&start=15 fort.

Ich vermute irgendwo, dass Du eine Art innere Blockade hast. Warum, weiß ich nicht, dafür weiß ich auch nicht genug über die Hintergründe. Aber ich kann Dir mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass der Versuch, die großen emotionalen Schwierigkeiten "lösen" zu wollen, ein paar Nummern zu groß ist.

Wenn etwas funktionieren kann, dann ist das die Suche nach ganz kleinen Dingen, die vielleicht glücklich machen können. Ein freier Samstag in der Stadt zum Beispiel, oder Essen im Restaurant, oder was weiß ich. Vielleicht bist Du viel einfacher gestrickt, als Du denkst, und suchst ständig nach großen Zielen, die Du im Inneren eigentlich gar nicht willst, aber glaubst, wollen zu müssen?

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Der Therapeut von einem Freund von mir hat zu ihm mal gesagt, dass wenn wir mal von unserem täglichen Trott abweichen, also mal was ganz anderes machen, dass genau diese Abweichungen das Leben sind. Er hat das irgendwie noch besser gesagt, mit fallen die genauen Worte nicht ein. Aber z.B. Samstags mal nicht in die Disko gehen sondern ganz wo anders hin, wo man vielleicht so schnell nicht drauf kommt, aber woran man sich erinnert. KLeine Alltags-Risiken eingehen.

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