Nochmal von vorne anfangen?

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 31

Hallo,
kann mir jeman helfen? Oder kann mir jemand sagen, was mit mir los ist?
Wie ihr seht, habe ich schon ein ganz gesegnetes Alter. Also rein aus Erfahrung , Routine, Abgeklärtheit, Wissen dürfte ich diese Probleme nicht haben.Ich habe vor 14 Jahren meine Lehre begonnen.
Worauf ich anspiele, ist Folgendes. Vor zwei Monaten wechselte ich in eine andere Abteilung. Vorausgegangen ist, dass mir dieser Wechsel fast schon aufgeschwatzt wurde. Es handelt sich um eine Stelle, die mit Sicherheit nicht jedem angeboten wird, die so manch einer anstreben würde. Mein Vorgesetzter traute mir diese Aufgabe zu, ich war skeptisch, ließ mich dann allerdings darauf ein.
Die ersten Tage waren okay. Doch dann allerdings erlebte ich so eine Art Bruch. Ich hatte das Gefühl, es würde mir alles über den Kopf wachsen. So etwas wie Angst zu versagen machte sich breit. Ich bin in meiner Arbeit eigentlich sehr gewissenhaft. Versuche bloß keine Fehler zu machen, nehme diesbezüglich wohl auch alles etwas zu ernst, oder versuche wirklich nichts dem Zufall zu überlassen. Daraus resultiert, dass mich meine Arbeit bis spät in die Nacht verfolgt, mir den Schlaf raubt. Es könnte ja etwas schief gehen, was zu Verzögerungen führt. Meine Gedanken drehen sich darum , wie ich dies und das lösen könnte. Ich versuche hinter allem und jedem her zu sein, damit bloß alles glatt geht. Ich bin mir sicher, ich werde daher schon als nervend eingestuft, als eine Art Streber. Was mich selbst schon stört. Was mich noch mehr stört, sind diese ständigen Zweifel. Das ständige Abwägen, ist das nun richtig, was ich mache, oder nicht. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass meine Zweifel oft angebracht sind, da ein perfekter Königsweg fast nie vorhanden ist. Das macht mich langsam fast schon krank. Ich habe bei meinem Vorgesetzten auch schon um eine Versetzung gebeten.......was für mich aber ein anderes Problem aufwirft. Denn was ?!?
Ich muß in diesem Zusammenhang anmerken, dass ich oft schon Zweifel hatte, ob ich nicht generell meinen Beruf verfehlt habe. Denn, Spaß an meiner Arbeit konnte ich bisher höchst selten empfinden. Der Grund, warum ich arbeite, ist mein Leben zu bestreiten.
Aus meiner vorherigen Abteilung wechselte ich aus dem Grund, weil zeitweise etwas wie lange Weile entstand. Außerdem wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, etwas anderes zu machen, war wohl auch von Stolz geblendet, weil gerade mir dieser Job angeboten wurde. In mir drin siehts nämlich sehr verworren aus. Ich gehe täglich zur Arbeit, die mich ank.......zerbrech mir den Kopf, über etwas, das mir keinen Spaß bereitet, leiste Mehrarbeit, obwohl ich ganz tief drinne denke, was interessierts mich eigentlich, was dabei rauskommt. Nach außen mache ich auf einige den Eindruck eines Strebers, nach innen habe ich schon lange abgeschlossen. Ist das nicht schizophren ?
Hätte ich die Kraft, den Mut, würde ich mir selbst raten, nochmal von vorne anzufangen. Doch kann ich mir nicht vorstellen, was mir besser gefallen würde. Irgendwo gibt’s immer Nachteile. Alles, was ich mir selbst bejahen kann, ist, dass ich gerne unabhängig sein will. Auf der anderen Seite, ist diese Arbeit auch garnicht so schlecht. Gibt’s vielleicht so etwas wie eine tiefgreifende Arbeitsunlust, die ich durch zur Schau gestellte Arbeitslust bekämpfen will? Oder ist es etwas anderes, was mir das Leben diesbez. schwer macht?
Vielleicht geht’s anderen auch so?

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Kann mir jemand helfen" auf obige präzisiert.)

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

flugkater wrote:

Wie ihr seht, habe ich schon ein ganz gesegnetes Alter. Also rein aus Erfahrung , Routine, Abgeklärtheit, Wissen dürfte ich diese Probleme nicht haben.

Tschuldigung, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen Smile

(schau auf mein Alter).

Ok, jetzt aber zum eigentlichen Textinhalt:

Was fuer ein Wechsel schwebt dir denn vor? Innerhalb des Betriebes oder in einen völlig anderen Beruf/neue Ausbildung?
Ob dir deine Arbeit oder was anderes Probleme macht, lässt sich schlecht beurteilen - du hast ja nur ueber deine Arbeit geschrieben. Wie sieht's denn in anderen Bereichen deines Lebens aus?

LG, Nachtvogel

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 31

Oh ja! Kannst ja bald in Rente gehen Very Happy

Der Wechsel schwebt mir innerhalb des Betriebes vor. Hab da auch schon konkrete Vorstellungen, diese auch dargelegt. Zuerst muss aber eine interne Ausschreibung durchgeführt werden.
Den völlig anderen Beruf hätte ich wohl schon vor Jahren antreten, beginnen sollen. Rein aus finanzieller Sicht hege ich da wenig Hoffnungen. Das nächste Problem wäre halt, erst mal zu wissen, welchen ich da anstreben sollte.
Ich selbst denke nicht unbedingt, meine Unlust explizit mit diesem Beruf in Verbindung bringen zu können. .
Wie es in anderen Bereichen aussieht? Hm,....hast da spezielle Bereiche im Sinn ?
Viele Grüße.

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

flugkater wrote:

Oh ja! Kannst ja bald in Rente gehen Very Happy

Gute Idee. Bin auch gerade mit meiner Ausbildung fertig - warum auch vor der Rente noch arbeiten ... grinsevil

Nein, ich habe keine bestimmten Bereiche bei dir im Sinne. Da muesste ich dich schon kennen, um sowas irgendwie beurteilen zu können. Auch die Gruende deine Unlust lässt sich meiner Meinung nach aus den vagen Infos in deinem Text nicht wirklich beurteilen. Du bist offensichtlich ueberfordert und gestresst mit deiner jetzigen, neuen Aufgabe- das geht daraus klar hervor. Um was es sich bei den Aufgaben von dir eigentlich handelt und ob in deinem Leben sonst alles in Butter ist, verrätst du allerdings nicht. Im Hellsehen habe ich mich jedoch schon immer etwas schwer getan ...

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 31

Die genauen Gründe lassen sich aus meinen vagen Angaben nicht beurteilen, trotzdem bist du dir sicher ich wäre überfordert?
Schade. Vielleicht wäre Hellsehen die Lösung meines Problems. Meine Aufgabe besteht darin, Anlagen und Werkzeuge nach Zeichnung zu fertigen. Eigentlich kein Problem. Ich habs mir zur Angewohnheit gemacht, mein Tätigkeitsfeld so zu erweitern, dass ich hinter allem her sein muss. Nicht ohne Grund, da ich ja nichts dem Zufall überlassen will. Oft genug stellt sich bei mir leider auch eine gewisse Hilflosigkeit ein. Darüber bräuchte ich mir eigentlich auch keine Gedanken machen, denn meine Vorgesetzten, und die , die schon lange damit zu tun haben, wissen oft genug auch nicht weiter. Aber ich habs dann trotzdem am Hals. Ich habe das Gefühl, mich in ner ständigen Abhängigkeit von irgend jemand zu befinden. Das stört mich am meisten. Nicht nur in beruflicher Hinsicht.

Ob sonst alles in Butter ist. Ne. Ich lebe in so etwas wie ner Beziehung, die keine Zukunft hat. Ich halte trotzdem daran fest. Auch wenn ich sicher bin, dass es früher oder später aus sein wird. Aber sonst kann ich nicht unbedingt klagen....

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

Nun, wenn du bei der Arbeit mit Versagensangst zu tun hast und deswegen Schlafprobleme bekommst, klingt das fuer mich nach Ueberforderung.
Vielleicht bist du gar nicht von der Arbeit selbst ueberfordert sondern von deinen eigenen Anspruechen, so viel wie möglich kontrollieren zu wollen.
Hast du sowohl bei der Arbeit als auch bei der Beziehung das Gefuehl, in einer Sackgasse zu sein, kann sich das sehr gut auf deine Motivation auswirken. Eine gewisse Resignation macht sich schnell breit, wenn man keinen Ausweg aus der Situation sieht.

Helferlein 135 irgendwo W, 50

Schließe mich an, auch für mich klingt das nach Überforderung. Nur: bist Du fachlich überfordert (glaube ich eigentlich nicht) oder darin, daß du Verantwortung tragen mußt? Wenn es zweiteres ist... reden wir weiter.

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 31

Ja, genau. Ich bin wohl zu blöd für meinen Job. Wenigstens habe ich das nun bemerkt Very Happy

Sorry, bin bestimmt kein geistiger Überflieger, der in seinem Beruf die absolute Erfüllung findet, aber das ist glaube ich der falsche Ansatzpunkt.

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 31

...habe mir mal den Eintrag von "Hilfesuchender" durchgelesen. Ich denke, dass ich ähnliche Probleme habe. Wenn auch nicht so ausgeprägt.

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