Angst vor der Zukunft, ziemlich down

sporadischer Gast 6 NRW M, 18

Hi, ich möchte hier gerne mal etwas los werden.

Ich plage mich schon seit längerem mit solchen Phasen rum, aber im Moment ist es einfach zu extrem. Ich habe das Gefühl das Leben hat für mich keinen relevanten Sinn mehr und ich bin meist einfach nur fertig mit den Nerven.

Ich gehe noch zur Schule (nächstes Jahr ABI) und die Schule macht mich so richtig fertig. Schon früher hatte ich Probleme in der Schule Anschluss an andere zu finden, aber da hat mich das nicht so heruntergezogen.
Jetzt frage ich mich jeden Tag wieso ich überhaupt dahin gehe. Es gibt eine Menge Leute, die mich nicht mögen und das belastet mich.
Letzte Woche hatte ich Nachmittags Bauchschmerzen, mir war schlecht und das wegen der verdammten Schule. Wenn ich da bin, ist mir meistens alles peinlich, nichts gelingt mir und wenn ich dran komme passiert sowieso wieder ein Unglück.
Das macht mich so fertig!
Dazu kommt das ich ein sehr emotionaler Mensch bin, der viele Sachen sehr persönlich nimmt und ich im Grunde genommen sehr harmoniebedürftig bin.
Außerdem sehe ich nicht gerade so gut aus. Jedesmal wenn ich in den Spiegel gucke zieht mich das runter. Wirklich hässlich bin ich nicht, aber ich sehe schon etwas komisch aus.
Jeder unfreundliche Blick, jedes Lachen beziehe ich auf mich und das stürtzt mich in noch größeres Unglück.

Manchmal, da habe ich auch Phasen wo es mir sehr gut geht, aber nach ein par Minuten (oder Stunden) ist das auch wieder verschwunden und ich falle in das nächse Loch.
Ich habe kein Ziel im Leben, ich kann mir auch keine Zukunft vorstellen, die realistisch wäre und die mich glücklich machen würde.
Ich weiss manchmal nicht warum ich überhaupt lebe, aber jeder schöne Augenblick gibt mir auch wieder Hoffnung!

So, jetzt ist wieder die schlimmste Phase vorbei, ich merke gerade, dass ich mich ein bisschen entspanne.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich möchte gerne das Leben genießen, denn dafür ist es ja da grinsend

Helferlein 59 deutschland W, 19

Hallo, HappyMelody!
Wie gut ich dich verstehe!
Ich gehe zwar nicht mehr zur Schule (außer wochenweise Berufsschule), aber während meiner Schulzeit ist es bei mir genauso gewesen. Genauso wie du beschrieben hast: Man bezieht alles auf sich, wenn es einem schlecht geht, denkt man immer, alle reden über einen, man hört aus den Gesprächen der anderen sogar hin und wieder seinen Namen heraus. Möglich, dass das nur Einbildung ist, aber ich kann das nicht genau sagen.
Früher habe ich auch alles sehr persönlich genommen, auf alles sehr emotional reagiert, den Fehler bei mir gesucht und mir immer wieder gesagt: Du bist komisch und anders, eben weil es mir durch meine Klassenkameraden so vermittelt wurde.
Irgendwann habe ich dann angefangen, die Dinge nicht mehr an mich ranzulassen, mit der Folge, dass ich nun emotional ziemlich kühl geworden bin. Das ist dann auch wieder nicht richtig und gut, weil man irgendwann niemandem mehr traut, Vertrauen abbaut oder gar nicht erst Vertrauen fasst. Nicht unbedingt die Basis, um später emotionlale Kontakte entstehen zu lassen.
Als ich auf die Berufsschule kam, dachte ich zunächst naiverweise, die Sache wäre ausgestanden, weil anfangs die meisten Leute nett waren. Mittlerweile, nach 1,5 Jahren habe ich allerdings das Gefühl, dass es so wird wie früher und extreme Angst davor.
Da ich eine Ausbildung mache zu einem Job, der nicht besonders krisensicher ist, ist meine Zukunft auch eher ungewiss und eigentlich habe ich schon immer gewusst, dass mein Job nichts für mich ist. Eigentlich weiß ich im Moment auch nicht, wie es weitergehen soll. Am liebsten würde ich gar nicht arbeiten, denke ich manchmal.
Ich will dich mit dem Posting jetzt nicht abschrecken und dir noch mehr Angst vor der Zukunft machen. Du solltest erstmal auf jeden Fall das Abi machen (ich will dir ja nichts einreden), danach sieht vielleicht schon alles ganz anders aus und du bist von deiner Klasse los und musst mit den Leuten nichts mehr zu tun haben. Kümmere dich nicht darum, was diese Idioten sagen!
Nach dem Abi sieht die Welt vielleicht schon ganz anders aus. Eineinhalb Jahre oder wie viel du noch nachhast sind schneller vorbei als du glaubst. Eine Schulklasse ist nur ein durch Zufall zusammengewürfelter Haufen Leute, mit denen man sich eben versteht oder auch nicht. Was zählt, ist die Freizeit und das Privatleben. Sieht es da wenigstens gut aus bei dir?
Denke immer daran, dass es auf der Welt auch nette Menschen gibt. Für deine Mitschüler kannst du nichts, für spätere Arbitskollegen auch nicht, wohl aber für den ganzen Rest. Nimm nicht jeden ernst, der schlecht über dich spricht. Derjenige will nur seine eigene Blödhet und Unfähigkeit verbergen, sich selbst aufwerten. Leider ist er zu primitiv um zu verstehen, dass eigentlich er der Dumme ist, eine arme Wurscht, die depressiv wird, wenn sie keine Bestätigung von anderen erhält. Aber um Bestätigung zu bekommen, muss er erstmal beweisen, dass er toll ist und wichtig, und weil das eigentlich nicht stimmt, macht er halt andere dafür schlecht.
Menschen sind so. Man wird ihnen immer begegnen. Am besten, du machst dir bewusst, dass sie eigentlich arm dran sind und eigentlich genauso verletzlich wie man selbst.

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

Ich denke, ihr schaut zu sehr nach aussen, auf andere Menschen und ihr Verhalten. Der Schluessel zu derem Verhalten bzw. euren Gefuehlen und der Weise, wie ihr das Verhalten der anderen interpretiert kann jedoch sehr wahrscheinlich in euch selbst liegen!
Tut ihr nichts gegen euer schlechtes Selbstbewusstsein, wird sich die "äusserliche" Situation kaum verändern. Schulen kann man wechseln, ebenso Städte und Länder. Sich selbst und seine Probleme nimmt man jedoch immer mit. Insofern wird die ganze Leier mit ziemlicher Sicherheit frueher oder später wieder von Neuem beginnen.

sporadischer Gast 10 Frankfurt/Main W, 51

Hallo Nachtvogel,

ich gebe dir recht. seine probleme nimmt man überall mit. bin seit
über einem jahr in psychotherapeutischer behandlung. hatte burnout.
dank meiner psychologin haben sich einige meiner ängstzustände in
den hintergrund geschoben, und sind zu ängsten geworden...
geht es dir auch so? über einen gedankenaustausch würde ich mich freuen! lg...crazy5ty

sporadischer Gast 6 NRW M, 18

Vielen Dank so weit für die Antworten.

Nachtvogel wrote:

Sich selbst und seine Probleme nimmt man jedoch immer mit. Insofern wird die ganze Leier mit ziemlicher Sicherheit frueher oder später wieder von Neuem beginnen.

Heisst das, dass man die Probleme und Ängste nie loswird?
Das wäre ja so ziemlich das schlimmste, was mir passiere könnte.

Dass meine (zu) emotionale Sichtweise nicht richtig ist, habe ich auch schon selber erkannt, aber was dagegen tun? Emotional abschotten will und kann ich mich nicht, dann geht für mich endgültig der Sinn des Lebens verloren!

Die ganze Zeit über spüre ich schon ein "nagendes" Gefühl in meiner Brust. Ich seufze viel und hab keine schönen Gedanken, kann das tolle Wetter nicht geniessen.
Das kommt bei mir sehr häufig vor, aber hält meist nicht lang an.
Was mache ich dagegen (alle meine Probleme)???

sporadischer Gast 10 Frankfurt/Main W, 51

ja, seine Ängste( Gott sei Dank sind es nur noch Ängste) und Probleme
nimmt man immer mit. Ich versuche die innere Mitte zu finden, was für mich tagtägliche Arbeit an mir selbst bedeutet. Ist nicht leicht, aber mir
kommen stetig neue Ideen. Das gefällt mir!

Smile

crazy5ty

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

Probleme kann man lösen und Ängst loswerden. Das geht halt aber nur nicht durch Vermeidung oder Abschottung. Nein, man muss damit arbeiten, sich möglichst täglich damit konfrontieren und nach und nach neue Gedankens- und Verhaltensmuster lernen. Inwieweit man das alleine schaft, hängt wohl stark von der eigenen Persönlichkeit, der Stärke der Probleme (schlechtes Selbstbewusstsein, Angst, ...), dem Umfeld (Unterstuetzung?) usw. zusammen. Schafft man das alleine so nicht (was wohl bei vielen der Fall ist), kann ich nur empfehlen, sich einen guten Psychologen als Hilfe zu suchen.

Ich habe das damals nicht getan, als ich etwas juenger als du, HappyMelody, war und starke Probleme mit einer Schulklasse und vor allem mit meinem Selbstbewusstsein hatte. Ein Klassenwechsel und später Studium, Ortswechsel etc. haben das Problem erst einmal abgeschwächt und ich habe es dann auch irgendwann vergessen, dachte, ich sei damit durch.
Bis ich dann in eine ähnliche Situation gekommen bin (keine sozialen Probleme in einer Klasse, finde jetzt aber keinen Arbeitsplatz) und mein Selbstbewusstsein dadurch wieder in den Keller ging. Da kam noch ein Schicksalsschlag drauf und ich entwickelte eine schlimme Depression, mit der ich immernoch nicht richtig fertig werde. Als ich mich im Laufe der Depression umbringen wollte, bin ich dann zum Arzt gelangt und später zum Psychologen gegangen. In der Therapie (die jetzt schon etwas ueber ein Jahr andauert), arbeiten wir die Dinge aus meiner Schulzeit wieder auf - und versuchen die dadurch erlernten "falschen" Gedanken und Verhaltensmuster wieder hinzukriegen, die mir in meinem jetzigen Leben im Weg stehen.

Wäre wohl einiges besser gelaufen, wenn ich damals schon zum Psychologen gegangen wäre und mein Selbstbewusstsein aufgemöbelt hätte. Das wuerde ich dir raten. Mach es jetzt, damit es sich nicht so festfährt wie bei mir ...

Dir, crazy5ty hat die Therapei ja anscheinend auch geholfen. Mir hilft die Therapie, viele Dinge in meiner Vergangenheit und meinem jetzigen Verhalten und Empfinden klarer zu sehen. Ich verstehe schon viele Zusammenhänge.
Der nächste Schritt ist jetzt, gewisse Gedankenmuster zu ändern, um meine Umwelt realistisch zu sehen, nicht durch den Filter meiner Depression bzw. verschiedener Ängste.

LG, Nachtvogel

sporadischer Gast 10 Frankfurt/Main W, 51

Mir hat diese Therapie sehr geholfen! Bitte auch um Verlängerung.
Gib einfach um Verlängerung und suche Dir gleichgesinnte.Du schaffst es!

LG...Beate

sporadischer Gast 6 NRW M, 18

Wenn das alles so einfach wäre...
Wahrscheinlich sollte ich wirklich professionelle psychologische Hilfe in Anspruch nehemen. Im Moment werde ich von einer tiefen Traurigkeit geplagt und auch dieses ständige Anspannungsgefühl (geht bis Herzrasen) macht die Sache nicht einfacher.
Aber wie soll ich das meinen Eltern beibrigen? Und woher weiss ich überhaupt, dass ich Depressionen habe (kann ja auch an meinem seeeehr niedrigen Selbstbewusstseinliegen) und wen ich da ansprechen soll???

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

Ich wuerde an deiner Stelle zum Arzt gehen und ihm deine Symptome so beschrieben wie du es hier auch getan hast. Der kann eine Diagnose stellen und dir ggf. eine Ueberweisung geben.

sporadischer Gast 10 Frankfurt/Main W, 51

Hi... ,

ich habe das alles hinter mir. Herzrasen, Schwindel, Sehstörungen etc..
Meine Freundin fuhr mit mir am Wochenende zum Notarzt. Check up...
Diagnose: Burnout! Mein Hausarzt hat mich sofort zu einer Psycholgin
überwiesen. Ich hatte Glück und sie stand und steht mir immer noch zur
Seite. Ich gebe zu, sein Leben mitzuteilen und an sich zu arbeiten ist nie leicht. Es hat sich aber gelohnt. Alles hat sich nach gut andertalb Jahren
um 50% gebessert mit steigender Tendenz

lg...crazy

Helferlein 44 Österreich W, 15

HappyMelody wrote:

Hi, ich möchte hier gerne mal etwas los werden.

Ich plage mich schon seit längerem mit solchen Phasen rum, aber im Moment ist es einfach zu extrem. Ich habe das Gefühl das Leben hat für mich keinen relevanten Sinn mehr und ich bin meist einfach nur fertig mit den Nerven.

Ich gehe noch zur Schule (nächstes Jahr ABI) und die Schule macht mich so richtig fertig. Schon früher hatte ich Probleme in der Schule Anschluss an andere zu finden, aber da hat mich das nicht so heruntergezogen.
Jetzt frage ich mich jeden Tag wieso ich überhaupt dahin gehe. Es gibt eine Menge Leute, die mich nicht mögen und das belastet mich.
Letzte Woche hatte ich Nachmittags Bauchschmerzen, mir war schlecht und das wegen der verdammten Schule. Wenn ich da bin, ist mir meistens alles peinlich, nichts gelingt mir und wenn ich dran komme passiert sowieso wieder ein Unglück.
Das macht mich so fertig!
Dazu kommt das ich ein sehr emotionaler Mensch bin, der viele Sachen sehr persönlich nimmt und ich im Grunde genommen sehr harmoniebedürftig bin.
Außerdem sehe ich nicht gerade so gut aus. Jedesmal wenn ich in den Spiegel gucke zieht mich das runter. Wirklich hässlich bin ich nicht, aber ich sehe schon etwas komisch aus.
Jeder unfreundliche Blick, jedes Lachen beziehe ich auf mich und das stürtzt mich in noch größeres Unglück.

Manchmal, da habe ich auch Phasen wo es mir sehr gut geht, aber nach ein par Minuten (oder Stunden) ist das auch wieder verschwunden und ich falle in das nächse Loch.
Ich habe kein Ziel im Leben, ich kann mir auch keine Zukunft vorstellen, die realistisch wäre und die mich glücklich machen würde.
Ich weiss manchmal nicht warum ich überhaupt lebe, aber jeder schöne Augenblick gibt mir auch wieder Hoffnung!

So, jetzt ist wieder die schlimmste Phase vorbei, ich merke gerade, dass ich mich ein bisschen entspanne.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich möchte gerne das Leben genießen, denn dafür ist es ja da grinsend

Hey , ich kann dich auch gut verstehn.....mir geht's ziemlich genauso...
Ich bin zwar erst im ersten Jahr der Oberstufe - aber es macht mcih total fertig.
Warum mögen dich die andere denn nicht ???

Ich beziehe auch immer alles auf mich....z.B. haben mal neue Mädchen bei uns inner Tanzschule die ganze Zeit hinter mir gelacht.....ich hab es auf mich bezogen und mein Vorurteil über sie gefällt.......jetzt versteh ich mich total gut mit ihnen und sie sind soagr meien ''Fans''

Ich denke wir haben viele gleiche Charakterzüge , hab auch ncith sonderlich viel Kraft , aber die will ich dir versuchen zu schenken. Gib nicht auf ! Beiss dich durch ! Sprich einfach mehr mit den Leuten in deiner Klasse !
Denk daran , es kann nur besser werden !

lg

sporadischer Gast 10 Frankfurt/Main W, 51

Hi...

Darf ich Dir mal eine ehrlich gemeinte Frage stellen?

lg...crazy

sporadischer Gast 6 NRW M, 18

Frag ruhig.
Schlimm ist diese Niedergeschlagenheit...diese Traurigkeit in meiner Brust. Ich kann nicht mehr weinen, das heisst ich fühle mich so, aber es kommen keine Tränen.
Wahrscheinlich kann ich nicht richtig loslassen, das belastet mich ziemlich!

sporadischer Gast 10 Frankfurt/Main W, 51

Guten Morgen, Smile

Hast Du gut geschlafen? Das war aber nicht die Frage
die mich interessiert. Sag, bist Du das auf dem Foto? Das mit der Traurigkeit kenn ich auch. Ist schon viel besser geworden. Ist harte Arbeit
an sich selbst, weil man erst die Ursachen herausfinden muss. Darüber können wir aber noch ausführlicher schreiben. Erstmal wünsche ich Dir ein schönes Wochenende. Lass es D I R! sorichtig gut gehen, sei Very Happy

!!!

Bis dann...crazy

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