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Mirja2203
neu an Bord!
3
Hannover W, 23
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Wed, 10.Jan.07, 15:24 Schwere Kindheit.. |
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Hi,
ich weiß garnicht wo ich anfangen soll..
Vielleicht ganz von vorne?
Soweit ich mich zurück erinnern kann wurde ich von meinem Vater schwer misshandelt. Geschlagen, niedergemacht und gedemütigt.
Seine ganzen Agressionen hat er an uns Kindern ausgelassen und an unserem armen Hund.
Sogar nachts kam er rein um uns aus dem Bett zu prügeln. Sogar mit dem Gürtel ins Gesicht. So das meine Mutter mich morgens schminken musste,damit ich zur Schule gehen konnte (ich musste,sonst hätte ich noch mehr Schläge bekommen).
Ich habe lange in die Hose gemacht,vor allem ins Bett. Immer wenn das passierte schlug er mir meinen Po grün/rot und blau. Und das ist kein Scherz.
Es wurde mit Fäusten ins Gesicht geschlagen um sich richtig abzureagieren.
Ich kann dies alles kaum in Wörter fassen was alles passiert ist. Ich denke auch als Baby hat er uns geschlagen.
Meine Mutter ist mit uns oft ins Frauenhaus geflüchtet so wie meine Schwester mir erzählt hat. Ich bin die Jüngste und war damals wohl noch sehr klein.
Nur leider ist sie immer wieder zurück.
Er hat sie auch so oft geschlagen. Ihr Ohrringe rausgerissen und und und..
Abends hat er die Hausaufgaben kontrolliert und wenn die nicht richtig oder gut waren hat er uns noch am Tisch verprügelt und mit den Gesichtern solange in die Hefte gedrückt bis wir alles zu seiner Zufriedenheit gemacht hatten.
Wir wurden angeschrien, niedergemacht und mit Fäusten geschlagen,wobei ich denke es am meisten abbekommen zu haben.
Mein Bruder (25) ist heute ein Wrack. Hat keinSoziales Verhalten und schon oft der Gefägnissstrafe entgangen.
Er winselt geradezu nach Liebe,aber ich denke er wird den Absprung nie schaffen.
Meine Schwester ist schon 27 und lebt genauso wie mein Bruder noch mit ihrer Tochter 3 Jahre im Haus meiner Eltern.
Beide total unselbstständig.
Ich bin 19 ausgezogen, selbst in dem Alter hat er noch ab und zu ausgeholt wenn ich ihm zu "frech" erschien.
Nun lebe ich weit weg und habe kaum Kontakt. Bevor meine Tochter (6 Monate) geboren wurde sind wir einmal im Jahr hingefahren .. (mein lieber Freund und Ich)
Natürlich war er da die Freundlichkeit in Person. Hat mir die Hand gegeben, obwohl ich in meinem Leben noch nie von meinen Eltern umarmt worden bin. Oder mal ein "wir haben dich lieb" kam.
Aber tief im Inneren kann ich das nicht vergessen und sprach auch kaum mit ihm.
Ich weiß das er immer noch sehr wütet mit meiner Mutter. Er nennt sie Miststück und Schlampe und sowas. Genau wie bei meiner 27 jährigen Schwester. Leider muss sie dort leben,weil sie es nicht zu viel gebracht hat im Leben und alleinerziehend ist. Naja, er macht sie richtig runter vor der Kleinen 3 jährigen. Das arme Kind ist dazu verdonnert genauso aufzuwachsen wie Ich.
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Mirja2203
neu an Bord!
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Hannover W, 23
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Wed, 10.Jan.07, 15:25 Re: Schwere Kindheit.. |
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Ich würde meiner Schwester so gerne helfen, hab ihr angeboten beim Auszug zu helfen. Sie möchte auch,aber schafft den Absprung nicht.
Überall wird sich eingemischt. Die tun als wäre ihr Enkel ihre Tochter und stellen meine Schwester VOR DER KLEINEN da als wäre sie das Allerletzte. Was auch so ausgesprochen wird.
Als mein Baby geboren wurde waren sie hier im Hotel. Hat auch alles gut geklappt. Ich hab kaum gesprochen und wenn er sie auf dem Arm hatte hätte ich kotzen können.
Aber er hat sich benommen.
Dann sind wir hingefahren als meine Kleine 3 Monate war. Ich hatte schon ein komisches Gefühl. Gerade wegen der Kleinen. Er hat meine Mutter angeschrien vor uns, gemeckert und vor unseren Augen den Hund verprügelt weil die Süße in den Flur gepinkelt hat. Na, warum hat sie das psychische Probelm wohl?
Und das alles in 24 Std. Eigentlich wollten wir 3 Tage bleiben. Aber ich habe um 23 Uhr abends die Sachen gepackt und sind nach Hause gefahren und seither hab ich nur noch Kontakt mit meiner Schwester.
Meine Mutter ist total entäuscht von mir. Kann sie das alles nicht verstehen? Wieso war sie nie da und hat das alles verhindert? Müsste ich nicht enttäuscht sein und einen Mordshass auf sie haben? Sie kam sogar früher und meinte: Selbst schuld.
Als ich mit 16 mal auf dem Jugendamt saß und heulte und um Hilfe bat wurden beide eingeladen und sie leugnete alles. Nein,sie wird nicht geschlagen. Wir sowieso nicht. Alles Gut ..
Dies ist nun 4 Jahre her,das ich ausgezogen bin. Die ersten Jahre hab ich einfach alles vergessen. Nun kommt alles seit der Geburt meiner Tochter hoch und ich liege Nächte wach. Ich kann einfach nicht begreifen wie man so mit Menschen umgehen kann. Wieso das alles passiert ist. Das alles ist ein Albtraum und ich stecke mitten drin.
Ich würde gernen einen Therapeuthen aufsuchen um das alles verarbeiten zu können aber ich weiß garnicht ob ich mich traue das alles wieder zu geben und wie ich überhaupt in Kontakt trete.
Ich habe so Angst das ich unterbewusst irgendwann auch mal so einen Ausraster bekomme und meine Tochter schlage.
Ich bin so dagegen und habe mir fest vorgenommen nie nie niemals zu schlagen. Doch irgendwie habe ich so eine Mordsangst davor.
Ich möchte was tun, endlich davon loskommen. Nicht mehr daran denken und am liebsten den Kontakt abbrechen.
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Tanja_04
Helferlein
99
Köln W, 22
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Wed, 10.Jan.07, 15:44 Re: Schwere Kindheit.. |
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Hallo Mirja!
Erstmal RESPEKT, daß du es geschafft hast auszuziehen und dein eigenes Leben zu leben!!!!
Ich möchte nicht viel über deine Eltern schreiben. Es ist wohl jedem klar, daß sie versagt haben und sich strafbar machten/machen. Moralisch gesehen sind sie das Allerletzte, aber es geht hier um dich.
Du traust dich nicht mit einem Psychologen zu sprechen? Dann druck ihm den Text aus und lass ihn den Text lesen. So hab ich das auch mal gemacht. Du wirst dich befreit fühlen. Und er kann dir auch helfen, das alles zu verarbeiten. Es wird sicher eine schwere Zeit für dich, aber du wirst es schaffen!!!
Alles Gute!
Tanja
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Mamox
Helferlein
137
Vorarlberg M, 45
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Wed, 10.Jan.07, 15:49 Re: Schwere Kindheit.. |
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Liebe Mirja,
du bist eine liebe Mutter und du wirst immer eine liebe Mutter bleiben. Das kann ich dir garantieren. Ich habe auch einen Vater gehabt, der sehr gewalttätig war, so gewalttätig, dass er meiner Mutter die Schädeldecke zertrümmert hat - er hat auch unsere Katzen mit voller Wucht vom Balkon geworfen, sodass sie an Genickbruch gestorben sind. - Und ich habe zwei Kinder, eines 16 eines 10, und ich habe sie nie, absolut nie geschlagen. - Liebe Mirja ich habe erst kürzlich begonnen eine Therapie zu machen, es ist nicht einfach, ich habe oft irrsinnige Magenkrämpfe nach der Therapie, aber ich merke auch schon, dass meine Depressionen besser werden - und ich noch viel mehr für meine Kinder da sein kann. Mach deinem Kind und vor allem aber dir den Gefallen - Mache eine Therapie!
Ich wünsche dir die nötige Kraft
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Mirja2203
neu an Bord!
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Hannover W, 23
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Wed, 10.Jan.07, 16:16 Re: Schwere Kindheit.. |
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Vielen lieben Dank für eure lieben Worte.
Es tut gut wenn man sich alles mal von der Seele schreiben kann und jemand zuhört.
Ich bin seelisch zerstört, neige zur Gewalt gegenüber meinen Freund.
Keinstenfalls meiner Tochter gegenüber. Ich habe aber so angst das es eines Tages so geschieht.
Dann werde ich sie wohl meinem Freund überlassen und für immer verschwinden..!!!
Letzte Tage rief mich meine Schwester an und erzählte mir sie hätte ein Gespräch mit unseren "Eltern" (ich hasse das Wort) geführt, in dem sie die jahrelangen Schläge und den psychischen Druck ansprach.
Sie wurde beschimpft das mein Vater sich schäme das aus ihr und meinem großen Bruder nichts geworden sei. Wie auch?
Er hat unser Leben zerstört. Und mein Glück das ich zu einem normalen Menschen geworden bin war das ich rechtzeitig weggelaufen bin.
Mein großer Bruder ist ein Wrack.
Meine Schwester nicht dumm und ein liebenswürdiger Mensch, aber hat nie was erreicht.
Mit dem Vorwurf das es seine Schuld war bzw ist, kam dann das er sagte: Wir hätten uns alle selber so gemacht. Und hätte er das gewusst hätte er uns alle besser gegen die Wand gespritzt!!!!!!!!!!!
Ich wünschte sie wären beide tod!!!!
Abend für abend liege ich hier und mir kommen längst vergessene oder lieber verdrängte Erinnerungen hoch.
Es wird immer schlimmer..
Ich bin einfach zu feige für eine Therapie. Selbst wenn ich einen Text abgebe muss ich doch nachher mit diesem Menschen darüber sprechen.
Ist es gut mein Problem von allen Seiten zu beleuchten? Macht es das "besser"?
Ich wünschte Erinnerungen wären einfach zu löschen..
Und ich wünschte ich hätte nicht so ein gutes Herz und würde den Absprung schaffen den Kontakt abzubrechen.
Dauernd plagt mich das Mitleid mit meiner unterdrückten Mutter,die seitdem ich weg bin sehr nett ist.
TROTZDEM hat sie es nicht verdient..
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Weelagi
sporadischer Gast
13
Österreich W, 20
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Wed, 10.Jan.07, 18:30 Re: Schwere Kindheit.. |
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Liebe Mirja!
Ich möchte dir ebenfalls gratulieren, dass du ein selbstständiges Leben führst. Das ist weiß Gott nicht selbstverständlich und wirklich ganz, ganz toll!
Ich war nie in einer ähnlichen Situation wie du, auch nicht in einer so schwierigen. Allerdings habe ich selbst ein Jahr lang einmal pro Woche eine Psychotherapie gemacht, daher möchte ich dir jetzt folgendes aus Erfahrung sagen:
Eine Therapie heißt nicht, dass sofort alles gut ist, nach der ersten Sitzung. Ich bin mir sicher, dass du das weißt. Ich hatte auch Angst, der Therapeutin gegenüber ehrlich zu sein und mich zu öffnen, da ich mich nur ganz selten öffne. Und oft musste ich auch sehr schmerzliche Dinge erkennen und erzählen. Oft gab es auch Rückschläge. Aber ich glaube, ohne die hätte es auch keinen "Fortschritt" gegeben.
Anfangs kam es mir komisch vor, mich einem ganz Fremden anzuvertrauen und über meine Probleme zu sprechen. Dann habe ich aber gemerkt, dass meine Therapeutin ein ganz lieber Mensch mit viel Verständnis war und vor allem die nötige Objektivität hatte, um mir zu helfen. Ich habe sie als Ärztin gesehen, die sich auf ihrem Gebiet gut auskennt. Und beim Arzt sage ich ja auch: "Ich habe das-und-das, mir tut es da weh, wenn ich so mache". Wenn ich das nicht tue, kann mir der Arzt nicht helfen.
Vor der ersten Stunde war ich recht nervös und hatte Angst, aber ich habe einen guten Freund gebeten, mich beim ersten Mal zu begleiten und wieder abzuholen. Er war so nett und hat es gemacht. Anfangs war alles ungewohnt... Komisch.. Aber während die Atmosphäre zu Hause oft unangenehm war, war sie bei der Therapeutin ganz anders: sicher. Das hat mir geholfen. Die Therapeutin hat mich z.b. ganz anders behandelt als jeder andere Mensch in meinem Leben zuvor. Mit viel Respekt, sehr "sanft", sehr einfühlsam. Ich habe einfach geredet, einfach erzählt. Gesagt, was ich sagen wollte. Es hat mir wirklich sehr gut getan. Und weißt du was? Ich habe Probleme mit sozialen Kontakten und Menschen allgemein und Angst vor neuen Situationen, aber die Therapie war wirklich etwas, wovor ich (nach der ersten Stunde) niemals Angst hatte und mich immer darüber - ja, wirklich - gefreut hatte, wenn die Stunde da war. Sie hat geholfen. Und das soll sie ja auch.
Deshalb rate ich dir, dass du es zumindest versuchen solltest. Es ist wichtig, dass du einen guten Therapeuten/Therapeutin hast, der du vertrauen kannst. Wenn du dich bei ihm/ihr nicht wohlfühlst, dann such dir einen anderen. Wenn ich dir jemanden empfehlen soll, schreib mir einfach eine PM. Und ich würde mir an deiner Stelle auch überlegen, ob es dir lieber ist, einen Mann oder eine Frau als Therapeutin zu haben. Ich finde, das macht schon einen Unterschied.
Ganz liebe Grüße und viel Glück und Kraft!
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Mamox
Helferlein
137
Vorarlberg M, 45
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Wed, 10.Jan.07, 20:04 Re: Schwere Kindheit.. |
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Liebe Mirja,
Hab ruhig den Mut zur Therapie, du wirst sehen es hilft einem ungemein und du kannst ja zu Beginn von den einfacher auszusprechenden Begebenheiten erzählen - so mache ich das auch - habe auch noch nicht die Kraft gehabt alles zu erzählen und wenn mir ein Thema zu heiß wird, bitte ich um Themenwechsel und dem hat meine Therapeutin immer, ohne noch irgendwas zu fragen, zugestimmt. Mit der Zeit lernt man über die Dinge zu sprechen...
Ich war in deinem Alter meinem Mann gegenüber auch ab und zu gewalttätig, bis er zu mir einmal sagte, ich sei um nichts besser als mein Vater. Seit dem habe ich mich beherrscht und die Aggressionen unterdrückt deren Folge jetzt wohl meine Depressionen sind. Also nocheinmal mein Rat an dich: Hab den Mut zur Therapie!
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Jadee
Forums-InsiderIn
295
Wien W, 40
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Fri, 12.Jan.07, 17:58 Re: Schwere Kindheit.. |
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Hallo Mirja!
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, konnte ich es kaum glauben, dass es sowas gibt. Ich selbst lebe auch in einer gewalttätigen Beziehung. Mein Mann macht mich eher total runter, er schlägt mich eigentlich selten, meine Tochter nie. Ich habe auch 2 Hunde und zu denen ist er eigentlich bisher immer lieb gewesen. Würde er meine Tochter oder meine Tiere angreifen, ich würde ihn auf der Stelle verlassen. Das würde ich ihm niemals durchgehen lassen.
Du bist eine gute Mutter und ich rate dir, dein eigenes Leben zu leben. Lass deinen Vater niemals an dein Kind heran und ich würde auch nie mehr solche "Eltern" besuchen. Schon allein deshalb, weil ich (bin sehr sensibel) schwere Störungen bekommen würde, würde ich solche Dinge erleben, dass er den Hund schlägt usw. Wenn dein Kind älter ist, würde sie es mitbekommen, das wäre ein erheblicher Schaden für sie.
Bleib wie du bist und bleib glücklich mit deiner kleinen Familie.
LG
Jadee
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Basuri
sporadischer Gast
17
Sachsen W, 30
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Fri, 13.Jul.07, 20:27 Re: Schwere Kindheit.. |
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Würdet ihr es allgemein so sehen, den Kontakt zu den Eltern abzubrechen, wenn etwas derartiges (vielleicht nicht "ganz so schlimm") geschehen ist?
Oder wäre es besser, die Eltern zur Rede zu stellen? Zu sagen: DU hast dies und jenes aus mir gemacht! Ich meine im geschilderten Fall, hat dies ja scheinbar nichts genützt und die Eltern haben es sogar geleugnet.
Einige Leute (meist nicht-betroffene) sind allerdings der Meinung, man kann/soll sich dem stellen. Den Eltern vorwerfen, was geschehen ist und alles wird gut. Was sind da eure Erfahrungen?
Ich selbst bin meiner Mutter bisher immer ausgewichen. Habe sie nicht oft besucht und immer darauf geachtet, nie alleine dort zu sein (viel zu viel Angst). Jetzt kommt aber einiges aus der Kindheit hoch und ich würde sie am liebsten nie wieder sehen müssen. Und habe eben nun die Empfehlung bekommen, sie einfach mal zur Rede zu stellen - denn was kann denn schon passieren.
Aber: ist das so einfach? Ist das der richtige Zeitpunkt, wenn man Angst davor hat? Macht es überhaupt Sinn? Warum können "normale" Menschen es scheinbar nicht nachvollziehen, daß einem sowas unendlich schwer fallen kann???
Ich hoffe, es paßt hier rein, dieses Thema.
Basuri
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vita
Forums-InsiderIn
339
Hessen W, 50
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Sat, 14.Jul.07, 7:13 Re: Schwere Kindheit.. |
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Hallo Basuri,
ich persönlich habe den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen. Ich hatte eine sehr schwere Kindheit und habe meinen Eltern damals auch gesagt, warum. Das hat meine Eltern nicht verändert, aber es war für mich wichtig.
Ich habe meine Eltern auch nicht wieder gesehen. Zwischenzeitlich leben beide nicht mehr.
Meine Meinung ist, dass kein Mensch in einem Umfeld gedeihen kann, wo Schaden zugefügt wird. Den Eltern zu sagen, wo sie schädlich gewirkt haben, ist von der logischen Seite her gesehen nichts Schlimmes. Jedoch kann man sich fragen, warum das so angstbesetzt ist. Für die eigene Befreiung erachte ich das als sinnvoll, denn man ist ja nicht mehr das hilflose kleine Kind, sondern ein erwachsener Mensch.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dieser Schritt unendlich schwer ist.
lg
vita
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Basuri
sporadischer Gast
17
Sachsen W, 30
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Sat, 14.Jul.07, 14:06 Re: Schwere Kindheit.. |
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vita wrote: | Den Eltern zu sagen, wo sie schädlich gewirkt haben, ist von der logischen Seite her gesehen nichts Schlimmes. Jedoch kann man sich fragen, warum das so angstbesetzt ist. Für die eigene Befreiung erachte ich das als sinnvoll, denn man ist ja nicht mehr das hilflose kleine Kind, sondern ein erwachsener Mensch.
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Das Problem ist wohl, daß ich mich aber immer noch wie dieses Kind fühle. Oder anders gesagt, habe ich das Gefühl, wenn ich meine Mutter damit konfrontiere, ist sie wieder in mir. Verstehst Du, wie ich das meine? Ich habe solange gebraucht, um sie von/aus mir wegzubekommen, so daß ich darüber gar nicht wirklich reden mag (mit ihr). Weil ich dann denke, daß sie sich irgendwelche lüsternen Gedanken vorstellt oder sonst was dergleichen, was mich betrifft.
Das ist ein Gefühl wie: sie kann in mich reinsehen, kann durch meine Sachen sehen, kann mich dort (allein durch ihre Gedanken) verletzen. Indem ich mich auf diese Weise ihr gegenüber "öffne", indem ich ihr sage, was sie gemacht hat, ist es, als wenn sie all das dann noch mal tut oder tun kann. Weil ich sie ja erst recht wieder auf das aufmerksam mache, was ich aus meinem Leben bannte. Das ist mit so einem großen Ekel verbunden und so viel Haß. Vielleicht auch: ich will gar nicht, daß sie weiß, wie schwach ich eigentlich bin (ihr gegenüber). Wie sehr sie mich "vernichtet" hat. Das sind Gedanken, die mir jetzt grad beim schreiben kommen. Vielleicht ist es das, daß ich gar nicht will, daß sie weiß, was sie da in mir angerichtet hat. Weil dann wieder einmal sie gesiegt haben wird???
Was für eine "Erkenntnis"! Kommt man aus dieser Hölle jemals raus?
Basuri
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candle
[nicht mehr wegzudenken]
1582
Lummerland W, 39
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Sat, 14.Jul.07, 14:14 Re: Schwere Kindheit.. |
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Hallo Mirja2203!
Ich verstehe jetzt grad Dein Problem nicht. Was möchtest Du denn jetzt, wenn du Deine alte Familiensituation beschreibst? Du hast doch nun Dein eigenes Leben und sogar deine eigene kleine Familie, oder?
Mirja2203 wrote: |
Leider muss sie dort leben,weil sie es nicht zu viel gebracht hat im Leben und alleinerziehend ist. Naja, er macht sie richtig runter vor der Kleinen 3 jährigen. Das arme Kind ist dazu verdonnert genauso aufzuwachsen wie Ich. |
Naja, so ganz richtig ist es ja nicht. Deine Schwester könnte schon reichlich Unterstützung bekommen, nur wird sie es nicht wollen und nicht können. Leider kannst Du da auch nichts machen!
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_________________ Liebe Grüsse candle! |
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vita
Forums-InsiderIn
339
Hessen W, 50
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Tue, 17.Jul.07, 6:57 Schwere Kindheit.. |
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Hallo Basuri,
Quote: | Vielleicht auch: ich will gar nicht, daß sie weiß, wie schwach ich eigentlich bin (ihr gegenüber). Wie sehr sie mich "vernichtet" hat. |
Dein Gefühl ist verständlich, jedoch ist das Ergebnis davon folgendes: Wenn sie es nicht weiß, dann kann sie ja weiter machen.
Mein Verhaltensmuster war ähnlich und so erreichte ich genau das Gegenteil von dem, was ich wollte. Ich wurde immer wieder verletzt. Will heißen, nach außen habe ich zwar die "Starke" gespielt, aber das war ja nicht die Wahrheit.
Als ich lernte, meine Grenzen erheblich besser zu ziehen, wurde ich auch nicht mehr so oft verletzt.
Hast du mit deiner Mutter noch Kontakt?
lg
vita
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vita
Forums-InsiderIn
339
Hessen W, 50
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Tue, 17.Jul.07, 7:07 Re: Schwere Kindheit.. |
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Quote: | Mirja2203 schrieb:
Leider muss sie dort leben,weil sie es nicht zu viel gebracht hat im Leben und alleinerziehend ist. Naja, er macht sie richtig runter vor der Kleinen 3 jährigen. Das arme Kind ist dazu verdonnert genauso aufzuwachsen wie Ich. |
Liebe Mirja2203,
es gibt unzählige allein erziehende Mütter, die nicht zu Hause leben. Das ist eine Tatsache und will meinen, dass auch deine Schwester sich diesem Terror nicht aussetzen müsste. Es gibt Beratungsstellen, die hilfreich zur Seite stehen - so dass deine Schwester sehr wohl da rauskommen könnte.
Jedoch kannst du einem anderen Menschen nicht helfen, wenn er diese Hilfe nicht annehmen will.
Vielleicht möchtest du dich einmal hinterfragen, warum DU noch so an dem alten Band klebst und so viel Kontakt dorthin hast, dass es dich immer wieder aufwühlt.
lg
vita
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Basuri
sporadischer Gast
17
Sachsen W, 30
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Tue, 17.Jul.07, 15:26 Re: Schwere Kindheit.. |
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vita wrote: |
Hast du mit deiner Mutter noch Kontakt?
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Hallo Vita,
ja den habe ich. Allerdings persönlich nur zwei, drei mal im Jahr, dann auch nie alleine (ich habe immer jemanden dabei). Ansonsten ab und an mal per telefon. Doch das blocke ich momentan eher ab.
Basuri
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