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Dennis.
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Post Tue, 09.Jan.07, 14:51      Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Hallo,

erstmal wünsche ich allen hier im Forum einen schönen Tag. Ich möchte mich nun kurz vorstellen und den Grund beschreiben, warum ich dies hier tue.
Ok, also.. mein Name ist Dennis und ich bin 27 Jahre alt. Zurzeit befinde ich mich in einer tiefenpsychologischen Psychotherapie bei einem Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Diplom Sozialpädagoge. Zusätzlich bin ich bei einer Ärztin für Neurologie und Psychiatrie in Behandlung, die mir ein Antidepressiva verschrieben hat (vor 3 Monaten, Citalon – 10 mg /Tag) und die mich zu dem Beginn der Therapie ermutigt hat.
Nun folgt mein Therapie-Bericht:

Puh… Ne ganze Menge Trauer ist da in meinem Herzen muss ich heute nach 3 Monaten Tharepie schmerzvoll erfahren. Das ist also mein Herz. Und so fühlt es sich an, wenn es wehtut. Und das soll erst der Anfang sein ? Und Sie, mein Lieber Therapeut meinen ich brauche 5-10 Jahre Therapie um alles zu verarbeiten?

Wie soll ich das schaffen ? Wie soll ich die Schmerzen aushalten? Ich bin heute kurz vor der Arbeit umgedreht, weil ich nicht mehr weiter konnte. Eine unsichtbare Schranke versperrte mir den Weg. Ich fuhr mit der s-Bahn zurück nach Hause. Unter Tränen kam ich dort an. Ich hielt mir mein Herz. Vor Schmerzen hielt ich mir mein Herz und drückte es fest. Nach einigen Minuten heulend auf dem Bett ging es nicht weg. Dieses Stechen in meinem Herz. Als ob irgendwer mir immer und immer wieder ein Messer reinrammt. Ich denke nach. An die Therapiestunde gestern. Ich habe eine Verlustangst weiss ich jetzt. Angst meine Freundin zu verlieren, so wie damals meinen Vater nach der Scheidung meiner Eltern. Ich weiss ich bin körperlich gesund. Aber wieso tut es dann körperlich so weh? Ich versuche aufzustehen. Ein starker Stich in meinem Herz hält mich davon ab und warnt mich es nocheinmal zu versuchen. Und jetzt? Ich bin alleine in der Wohnung. Bekomme ich einen Herzinfakt und muss sterben? Na super zu den schon nicht zu ertragenden Verlustängsten kommen nun noch Todesängste. Bin ich also ein Fall für die Geschlossene ?

…durchatmen… So war das heute morgen. Ich bin doch noch aufgestanden und zum Haus-Arzt. Habe ein EKG zu meiner Beruhigung gemacht- Natürlich alles „in – Ordnung“. Habe mit meinem Therapeuten telef. und der sagte mir : „ Was ist ihre vorherrschende Angst ? Was haben wir besprochen, sollen Sie in so einem Fall denken? „ Er munterte mich etwas auf und beruhigte mich. Ich mag ihn.

Das heute war meine erste „schlechte“ Erfahrung in der Therapie. Davor habe ich mich nach den Sitzungen immer super gefühlt. Klar im Hier und Jetzt. Ohne Schleier vor den Augen und mit ner ordentlichen Portion Selbstbewusstsein. Aber gestern habe ich zum ersten Mal an allem gezweifelt. Mein Therapeut hat meine Verlustangst voll zum Vorschein gebracht. ER hat mir aufgezeigt, wie sehr ich mich durch die Therapie verändern kann und meine Angst , meine Freundin zu verlieren, war so stark da heute als hätte ich mich mit ihr zerstritten. Nur konnte ich diesmal nicht zu ihr hin und mich für Gott und die Welt entschuldigen und ihre Nähe suchen, denn wir hatten ja keinen Streit. Und wenn ich es richtig verstehe geht es darum diese Angst , meine Verlustangst zu erkennen und auszuhalten und nicht mir imme als Antwort auf die Angst , die Bestätitigung der Liebe durch meine Freundin holen zu müssen.

So den Rest musste ich kürzen. (4000 Zeilen) Ich freue mich einfach über Rat oder Erfahrungen. Hat viel. jemand hier bereits eine Therapie beendet ? Nehmt ihr Antidepressiva währrend der Therapie ein ? Noch nehme ich Sie aber mein Therapeut meint ich muss Sie irgendwann für den Erfolg der Therapie absetzen. Und dann ? Hab Angst dann wieder meinen Job zu verlieren . Habe nach 1 Jahr Arbeitslosigkeit endlich was gefunden. Ach Mensch…

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snuffi
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Post Tue, 09.Jan.07, 22:23      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

abend!

bin schon recht müde, daher nur kurz ein statement dazu:

ich mach jetzt schon 5 jahre therapie, irgendwann in den nächsten wochen beginnt das sechste - weiß gar net genau, wann. kann mich noch genau erinnern, als mir bei meinem ersten krankenhausaufenthalt gesagt wurde, dass ich schon mit ca. 2 jahren rechnen werde müssen. damals war ich fix und fertig - und wusste nicht, wie ich das nur durchstehen sollte... naja, die zeiten ändern sich...

Quote:
aber mein Therapeut meint ich muss Sie irgendwann für den Erfolg der Therapie absetzen


wie is denn das gemeint??? das versteh ich grad gar nicht:
ich würd mal davon ausgehn, dass meine therapie wirklich erfolgreich verläuft - ich diese auch sicherlich noch in diesem jahr beenden werde. Ich bin großteils symptomfrei, habe den berufseinstieg geschafft und auch sonst mein leben auf die reihe gekriegt. bin mittlerweile echt zufrieden und stolz auf das, was ich erreicht hab.
ABER: ich nehm nach wie vor medikamente. und ich werd sie - wahrscheinlich - auch noch ne weile brauchen. vielleicht auch mein leben lang, das kann man jetzt noch nicht sagen. dennoch würde ich meine therapie eindeutig als erfolgreich bezeichnen...

also wo is da der punkt, der mir fehlt? hast du deinen therapeuen gefragt, wie er das genau meint???

schönen abend noch und gute nacht!
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Dennis.
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Post Wed, 10.Jan.07, 9:41      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für deine Antwort. Smile Es freut mich, daß Du deine Therapien durchgehalten hast und es Dir gut geht. Du sagst es sind mittlerweile 5 Jahre. Mmh.. dann ist die Zahl viel. doch nicht so utopisch. Aber spielt denn die Krankenkasse da mit ?

Also wegen den Medikamenten : Mein Therapeut meint, ich muss Medikamentfrei sein , damit der ganze "Mist" wirklich hoch kommt. Ich sehe da nur ein Problem. Durch die Medis kann ich wieder arbeiten und ohne wird das doch dann noch härter.

Was mich nachdenklich gestimmt hat ist, daß meine Neurologin der Meinung ist, daß die Medis in der Therapie eher nützen.

Und ich finde, ich reagiere auch so schon heftig genug und habe genug Mühe, meine Angst, die meine Therapeut zum Vorschein gebracht hat, im Zaum zu halten!

Es würde mich auch mal interessieren, wie andere hier im Forum ihre Th. bewältigt haben. Mit oder ohne Medis?

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AufdemWeg
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Post Wed, 10.Jan.07, 10:33      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Hallo Dennis,

ich mache seit 1 1/2 Jahren Therapie und meine Therapeutin hat nie etwas über die mutmaßliche Dauer verlauten lassen; ich finde es persönlich auch schwierig derartige Äusserungen zu tätigen zumal wenn sie am Beginn einer Therapie fallen wo doch noch wenig ersichtlich sein kann, wie die Persönlichkeit des Klienten gestrickt ist.
Dennoch wünsche ich dir, dass du dich nicht so sehr daran festdenkst wie lange deine Therapie u.U. dauern könnte; sie dauert so lange bis es dir gut geht!

Zu den Miedikamenten: ich war stark depressiv und meine Therapeutin (sie ist zugliche Psychiaterin) hat mir auch mehrere Male ans Herz gelegt über eine Einnahme von Antidepressiva nachzudenken; ABER wenn ich sie gewollt hätte, hätte ich von mir aus auf meine Therapeutin zugehen und sie verlange müssen.
Ich habe es nicht getan, weil ich grosse Angst vor Medikamenten habe:Angst, körperlich und seelisch davon abhängig zu werden.
Ich kenne mich mit diesen Medis auch nicht aus, kann mir aber vorstellen,dass sie auch beruhigend wirken und du so deine Gefühle etc. nur gedämpft empfindest und damit die Therapie ein Stück weit erschwert wird. Andererseits sind Medikemante zur Stabilisierung sehr wichtig.
Sie auf Dauer einzunehmen würde ich aber versuchen zu verhindern.
Ich selbst habe das letzte Jahr hochdosiertes Johanniskraut (Laif900) genommen und es hat mir geholfen. Vielleicht wäre das auch für dich etwas?

Liebe Grüße und alles Gute dir
AufdemWeg
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Dennis.
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Post Wed, 10.Jan.07, 13:08      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Danke für deinen Beitrag. Smile

Zu dem Laif,900 . Ja, ich habe sie genommen. Gegen den Schwindel haben sie geholfen aber gegen die Depression überhaupt nicht mehr. Und bitte !!!: Mach bloß nie den Fehler wie ich und nehm 2 TABLETTEN. -Die absolute Hölle war das!- Shocked (Ja, ich weiß , selber schuld...) Sollte nur ne Warnung sein.

Ich weiß es auch nicht. Medis absetzen und voll durchziehen heißt Schluß mit Arbeit, soviel steht fest. Andererseits weiß ich auch nicht mal , ob ich es morgen zur Arbeit schaffe.

Aber zum Verständnis: Ich nehme die Tabletten ja und mein therapeut will , daß ich sie demnächst absetze. (so habe ich ihn verstanden) Bei Dir war es ja anscheinend andersherum, oder ?

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münchnerkindl
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Post Wed, 10.Jan.07, 13:29      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Dennis. wrote:


Ich weiß es auch nicht. Medis absetzen und voll durchziehen heißt Schluß mit Arbeit, soviel steht fest. Andererseits weiß ich auch nicht mal , ob ich es morgen zur Arbeit schaffe.



Hi,

also was Dein Therapeut von Dir verlangt finde ich ziemlich fahrlässig!!!

Weil wie instabil wird Deine Psyche erst sein wenn Du Deinen Job und damit Deine Existenz verloren hast, Dich mit Ämtern, Gutachtern und der Suche nach einem neuen Job rumplagen darfst? Als kranker arbeitsloser, so wie ich zum Beispiel wirst Du mitunter behandelt wie der letzte Looser und das Arbeitsamt, oder besser ein Teil deren Angestellten ist ziemlich schikanös drauf. Willst Du dann so wie ich ein "psychischer Rehabilitant" werden? Ich kann Dir eins sagen, es ist nichts das ich irgendwem empfehlen will wenn er nicht gerade scharf darauf ist es im Leben auf die harte Tour durchziehen zu wollen. Ich hatte nicht die Wahl, aber Du hast sie im Moment noch!

Ich hab das alles hinter mir und ich kann Dich nur warnen, es darauf ankommen zu lassen. Kann sein daß dich das so richtig zum Absturz bringt, vor allem wenn Du jetzt einen Job hast den Du einigermassen befriedigend findest. Der ein Erfolgserlebnis und soziale Kontakte für Dich bedeutet. Wie wird es sein wenn Du dann zuhausehockst in der miesen Stimmung? Glaub mir ich kenne das zur Genüge! Arbeislosigkiet kann schon "Gesunde" ziemlich angreifen...

Wie wäre es wenn Du mal in eine psychosomatische Klinik gehst (informier Dich aber vorher gründlich in welche und nach welchem Verfahren für DICH hilfreich sein wird) und es dort in einem geschützten Rahmen, in einem stabilisierenden Millieu ohne Medikamente zu probieren.

Ansonsten bleib bei den Medikamenten wenn sie Dir helfen. Versuch eher auf die längere Frist, langsam, schritt für Schritt zu reduzieren und gleichzeitig zu lernen mit den dadurch nur langsam anwachsenen Emotionen umzugehen.


Jaja, der Therapeut muss den Schlamassel am Ende ja nicht ausbaden. DA kann man echt leicht rumlabern, von wegen toller Therorien wie schlecht Medikamente sind in der Therapie. Du löffelst die Suppe am Ende ganz alleine aus!


Ich kann Dir nur raten, zögere nicht den Theapeuten zu wechseln! Es ist Dein Leben das auf Messers Schneide hängt. Mich hat auch die Ignoranz von Ärzten mehrmals so richtig vom Regen in die Traufe gebracht.

Liebe Grüsse,

Petra

PS: Einer der Gründe warum ich hier öfters bin ist daß mir die Ignoranz und der Pfusch von Ärzten und Gutachtern sehr geschadet hat! Und ich wenn ich kann mithelfen möchte daß diese wirklich grenzwertigen Erfahrungen Anderen erspart bleiben wenn das möglich ist. Weil jeder der diese üble Erfahrung macht die vermeidbar ist bloss weil er ohne genug Erfahrung und Wissen an die Sache rangeht ist einer zu viel. Und leider gibt es da draussen eine zu grosse Menge an verantwortungslosem Personal in der Psycho- Branche, vor dem man nur immer und immer wieder warnen kann.

Es ist eine Sache sich so von Medikamenten abhängig zu machen daß man jedes Problem mit einer Pille lösen möchte. Oder sich bewusst zuzudröhnen. Aber es ist etwas ganz anderes, ein Medikament in voller Verantwortung als Hilfsmittel anzuwenden.

Im Mittelalter wurde angenommen daß weil in der Bible steht "unter schmerzen soll das Weib die Kinder gebären" jede Art von Anästhesie wärend der Geburt eine Sünde und gegen Gottes Gebot ist. So in etwa kommen mir die Aussagen dieses Therapeuten vor!


Last edited by münchnerkindl on Wed, 10.Jan.07, 13:44; edited 1 time in total
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AufdemWeg
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Post Wed, 10.Jan.07, 13:40      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

@ Dennis:
danke für den Hinsweis bezüglich Laif Very Happy
Es gab eine Zeit, in der es mir wirklich sehr sehr schlecht ging und in dieser Zeit bot mir die Therapeutin an mit Medis eine Stabilisierung zu erreichen. Aber wie gesagt, ich habe Angst vor Medkamenten.
Wir haben es damals dann so geregelt, dass ich zweimal wöchentlich zu ihr konnte.

@ Petra:
ich kann verstehen, dass du vorsichtig gegenüber Therapeuten und Ärzten geworden bist wenn du schlechte Erfahrungen gesammelt hast.
Dennoch würde ich die Handlung von Dennis`Therapeut nicht als fahrlässig bezeichnen zumal wir weder die Diagnose noch den Therapieverlauf kennen. Aus diesen Gründen finde ich es auch gefährlich einen Therpeutenwechsel zu empfehlen.
Zum Absetzen der Medikamente: sie werden doch immer langsam reduziert und Medikamente auf lange Frist abzusetzen finde ich ein tolles Ziel.

Lieben Gruß an euch
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Post Wed, 10.Jan.07, 13:50      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

AufdemWeg wrote:

Dennoch würde ich die Handlung von Dennis`Therapeut nicht als fahrlässig bezeichnen zumal wir weder die Diagnose noch den Therapieverlauf kennen. Aus diesen Gründen finde ich es auch gefährlich einen Therpeutenwechsel zu empfehlen.


Sorry, wenn durch so etwas der Job und damti die gesammte Existenz des Patienten auf dem Spiel steht IST es fahrlässig!
Ausser evtl ein Wechsel im Job wird eh als sinnvoll angestrebt.

Ein Therapeut der leichtfertig die Existenz des Patienten ruiniert handelt verantwortunslos.
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Post Wed, 10.Jan.07, 14:49      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

@ Petra:
ich gehe davon aus, dass kein Therapeut seinen Klienten vorsätzlich schaden möchte und daher gehe ich ferner davon aus, dass ein Therapeut weiss, wann es an der Zeit ist, Medikamente absetzen zu können.
Dennis schrieb selbst in seinem ersten Posting, dass der Therapeut im nahe legte irgendwann einmal von den Medikamenten loszukommen, da stand nichts von SOFORT.
Insofern finde ich das Vorgehen des Therapeuten überhaupt nicht fahrlässig, sondern ganz im Gegenteil sehr erstrebenswert.

Lieben Gruß
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Post Wed, 10.Jan.07, 16:31      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

AufdemWeg wrote:

ich gehe davon aus, dass kein Therapeut seinen Klienten vorsätzlich schaden möchte und daher gehe ich ferner davon aus, dass ein Therapeut weiss, wann es an der Zeit ist, Medikamente absetzen zu können.


Ach ja? Schaden kann man selbst mit besster Absicht anrichten wenn man zum Beispiel so von sich und seinen Ideen überzeugt ist daß man darüber die wirklichen Bedürfnisse eines anderen Menschen garnicht wahrnehmen kann. Das habe ich bei Therapeuten/ Psychologen/ Psychiatern durchaus nicht gerade selten erlebt.

So? Therapeuten und Ärzte wissen immer was sie tun? Weißt Du wieviele Opfer von sogenannten ärztlichen Kunstfehlern ich in den letzten Jahren so getroffen habe? Man darf auf keinen Fall den gesunden Menschenverstand an der Türe abgeben wenn man mit dieser Branche konfrontiert ist.

Ich nehme auch keine Medikamente. Aber ich tue es auf der Basis einiger unangenehmer Erfahrungen damit. Ich weiss WARUM ich sie nicht nehme. Und ich weiss auch daß es ANDERE Menschen gibt die sehr davon profitieren, zum Teil ohne schon nicht mehr am Leben wären. Liebe AufdemWeg, Du hast eine diffuse Abneigung gegen Medikamente ohne je welche probiert zu haben und ohne Dich viel mit anderen Betroffenen auseinandergesetzt zu haben denen Medikamente sehr nutzen.
Aus dieser Situation heraus bist Du glaube ich nicht wirklich qualifiziert jedem Recht zu geben, der ebenfalls Medikamente ablehnt bloss weil er Deine persönliche Meinung zu dem Thema unterstützt. Die wie gesagt sehr emotional und nicht fundiert oder hinterfragt ist.

Liebe grüsse,

Petra
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Post Wed, 10.Jan.07, 16:36      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Dennis. wrote:


Aber zum Verständnis: Ich nehme die Tabletten ja und mein therapeut will , daß ich sie demnächst absetze. (so habe ich ihn verstanden)


Das bedeutet ja wohl nichts anderes als daß Dennis die Medis demnächst komplett absetzen soll und dann schlimmstenfalls im freien Fall sonstwo endet, das befürchtet Dennis jedenfalls wenn er sagt daß er dann unfähig ist weiter in die Arbeit zu gehen.

ich finde das eine ausgesprochen ernstzunehmende Befürchtung!
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Post Wed, 10.Jan.07, 17:04      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Hallo Petra,

in seinem ersten Posting schrieb Dennis am Schluß sein Therapeut wäre der Meinung, dass er irgendwann die Medis absetzen müsse um Erfolg in der Therapie zu haben.

Ferner bin ich der Meinung, dass ich nicht erst alles versuchen muss um mir eine Meinung zu bilden.
Dass ich Angst vor Medikamenten habe schrieb ich ja selbst schon.
Aber ich habe in den letzten Jahren viele Menschen kennengelernt, die Antidepressiva und Beruhigunsgmittel zu sich nahmen.
Es waren gute und weniger gute Erfahrungen dabei.
Dennoch bleibe ich bei der Meinung, dass es ein langsfristiges Ziel sein sollte ohne Medikamente auszukommen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich meinen Verstand an der Türe meiner Therapeutin abgegeben habe aber ich denke wohl, dass ein gewisses Vertrauen in die Person des Therapeuten gegeben sein muss, denn wie sonst soll Therape funktionieren?
Emotional: ja, das bin ich und ich bin froh, dass ich endlich wieder so etwas wie Gefühle habe Very Happy
Du bist auch emotional und scheinst einige schlechte Erfahrungen gemacht zu haben was Therapeuten/Ärzte anbelangt.
Ich habe auch nicht nur kompetente und verantwortungsvolle Menschen aus diesem Arbeitsfeld kennengelernt doch wie gesagt, ich finde wir können uns kein Urteil über die Kompetenz von Dennis`Therapeut erlauben. Wir kennen beide nicht und auch nicht den Verlauf.
Ich möchte Dennis einfach nur dazu raten, seine Besorgnis mit seinem Therapeuten mitzuteilen, denn er ist der Ansprechpartner und die Adresse an die diese Sorge unbedingt gehört. Aus diesem Grunde sehe ich mich auch nicht qualifiziert für oder gegen Medikamente oder für oder gegen einen Therapeuten zu plädieren,etwas, das du jedoch schon machst indem du Dennis`zum Therapeutenwechsel rätst.

Lieben Gruß
AufdemWeg
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Post Wed, 10.Jan.07, 17:30      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Hi,


AufdemWeg wrote:

Ich möchte Dennis einfach nur dazu raten, seine Besorgnis mit seinem Therapeuten mitzuteilen, denn er ist der Ansprechpartner und die Adresse an die diese Sorge unbedingt gehört.


das sehe ich ganz genau so. Und dann muss man warten wie die Antwort ausfällt. Der Therapeut muss auch ganz klar erfahren daß das Absetzen der Medikamente die Arbeitsunfähigkeit und möglicherweise sogar den Verlust des Arbeitsplatzes nach sich zieht. und Dennis muss sehen wie ernst der Therapeut das nimmt.

AufdemWeg wrote:
Aus diesem Grunde sehe ich mich auch nicht qualifiziert für oder gegen Medikamente oder für oder gegen einen Therapeuten zu plädieren,etwas, das du jedoch schon machst indem du Dennis`zum Therapeutenwechsel rätst.


Ja, ich würde auf jeden Fall gegen jeden Therapeuten raten der entweder einseitig kategorisch nur für oder nur gegen Medikamente ist.
Weil in diesen zwei Fällen hab ich so das Gefühl da stimmt was nicht. Man muss immer sehen was angemessen ist. Und das kann in einem Fall ein Medikament sein in einem anderen Fall aber genauso kein Medikament.

Wenn jemand in dem Bereich nicht fähig ist flexibel und situationsabhängig zu handeln und stattdessen auf Dogmen rumreitet (medikamente und Psychotherapie sind nicht vereinbar) dann hat er den Beruf verfehlt.

Und in solchen Fällen rate ich auf jeden Fall zum Wechsel. Das sollte man sich wert sein! Weil wie in der Ehe: Bevor man sich ewig bindet, schau ob sich was bessres findet.

Vertrauen hin oder her, man muss sich erstmal genau anschauen ob jemand das Vertrauen auch verdient bevor man es ihm hinterherschmeisst.
Und das kann man leider oft nciht an einem Diplom oder Doktortitel erkennen.

Und nicht zuletzt fände ich es sinnvoll wenn der behandelnde Therapeut und der behandelnde Psychiater an einem Strang ziehen würden!!!! Weil der Psychiater verordnet Medis, die helfen, der Therapeut setzt die wieder ab. Was sagt denn der Psychiater zu dem Vorgehen dieses Therapeuten? Hat er Dir speziell diesen Therapeuten vermittelt?
Ausserdem, Du hast bei der Suche nach einem Therapeuten immer 5 probatorische Sitzungen in denen Du für Dich rausfinden kannst ob Du mit DIESEM Therapeuten speziell zusammenarbeiten kannst und willst. Nicht jeder Therapeut ist automatisch der richtige für jeden Patienten. Ich finde es nicht besonders sinnvoll den erstbessten zu nehmen, ausser es passt zufällig wirklich alles auf Anhieb.
Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe zum Teil ziemlich abgefahrenes Zeug erlebt auf der Suche nach einem Therapeuten! Also im Falle des Falles ist wechseln kein Problem wenn sich herausstellt daß es nicht passt. Man muss sich nicht abquälen mit einem Therapeuten.
Gerade wie Du schreibst daß Dieser Therapeut Dich erstmal gleich auf 20 Jahre gesetzt hat. Ähem, 20 Jahre kriegt man hierzulande glaube ich auf Mord! Nein ohne Schmarrn, an sich arbeiten ist immer eine lebenslängliche Beschäftigung. Aber Du schreibst als wärest Du zu Knast verdonnert worden. Ich finde das extrem unsensibel! Bei jemandem der gleich zu Anfang sowas zu mir sagt wäre ich eh nicht geblieben. Nciht weil ich nciht 20 Jahre an mir arbeiten muss sondern weil ich es zu schätzen weiss wenn mein Gegenüber sensibel und taktvoll mit mir umgeht und nicht immer nur im negativen rumstochert.


Last edited by münchnerkindl on Wed, 10.Jan.07, 18:33; edited 1 time in total
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Post Wed, 10.Jan.07, 18:26      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Hallo Petra,

nein, das kann man sicher nicht am Diplom oder Dr Titel erkennen aber genauso wenig können wir eben hier in einem Forum nicht wirklich beurteilen inwiefern ein Therpeut/ eine Therapeutin kompetent ist oder nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Therapeuten wirklich dermassen einseitig in eine Richtung tendieren aber es mag sein, dass ich in diesem Punkt zu naiv bin oder aber auch zu selbstbestimmt, da ich SOFORT auf nimmer wiedersehen verschwunden wäre, hätte meine Therapeutin auch nur versucht mir Medikamente aufzudrängen.
Naja, vielleicht hat unsere Diskussion Dennis etwas geholfen Very Happy
Liebe Grüße
AufdemWeg
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Post Wed, 10.Jan.07, 18:26      Re: Therapie tut weh. Reply with quoteBack to top

Hallo Petra,

nein, das kann man sicher nicht am Diplom oder Dr Titel erkennen aber genauso wenig können wir eben hier in einem Forum nicht wirklich beurteilen inwiefern ein Therpeut/ eine Therapeutin kompetent ist oder nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Therapeuten wirklich dermassen einseitig in eine Richtung tendieren aber es mag sein, dass ich in diesem Punkt zu naiv bin oder aber auch zu selbstbestimmt, da ich SOFORT auf nimmer wiedersehen verschwunden wäre, hätte meine Therapeutin auch nur versucht mir Medikamente aufzudrängen.
Naja, vielleicht hat unsere Diskussion Dennis etwas geholfen Very Happy
Liebe Grüße
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