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esperanza80
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Post Fri, 05.Jan.07, 16:26      Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hilfe! Was kann ich tun bei einem akuten emotionalen Zusammenbruch???
So fühle ich mich gerade! Völlig haltloses Weinen, Magen zugeschnürt, ich könnte mich übergeben, habe keinen Funken Kraft mehr, habe die Orientierung verloren und das Gefühl durchzudrehen und nicht weiterzuwissen!! Was kann ich tun?? Fühle mich überschüttet mit Stress und Druck und jetzt drohen die letzten stützenden Pfeiler auch noch wegzubrechen. Die Akkus sind leer… Ich bin voller Verwirrung und würde mich am liebsten betäuben, um den Zustand auszuhalten, aber das werde ich nicht machen.
Ich bin seit kurzem in Th. Aber das hilft mir in diesem akuten Moment auch nicht weiter. Welche Soforthilfe gibt es für Situationen wie diese??
Danke!
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sonnewasser
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Post Fri, 05.Jan.07, 16:43      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hallo esperanza,

das hört sich ja schrecklich an. Ich kenne solche Zusammenbrüche auch von mir, aber ich wusste auch lange nicht, wie ich diese akuten Zustände erträglicher machen kann.
Es gibt zB Rescue-Tropfen. Das ist eine Bachblütenmischung (pflanzlich), die manchmal helfen kann.
Wichtig ist es, dass man seinen Körper spürt. Sich auf einen Stuhl setzen, die Beine nebeneinander auf den Boden, so dass man den Boden spürt... Hände auf den Bauch legen und in den Bauch hineinatmen. Was auch helfen kann ist, in der Wohnung herumzulaufen, dabei jedes mal fest auftreten und den Boden spüren. Man darf sich nur auf das konzentrieren, was mit dem Körper gerade los ist und sich nicht ausmalen, was alles noch passieren könnte. Man soll sich auf die Umwelt konzentrieren, auf das, was gerade um einen herum passiert z B "da fahren die Autos, dort geht ein Mann in ein Geschäft" usw. Das lenkt von sich selber ab.

Ansonsten vielleicht ein Bad nehmen, oder laut Musik hören.
Versuch das doch beim nächsten mal alles, vielleicht hilft es ein bißchen

lg
sonnewasser

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esperanza80
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Post Sat, 06.Jan.07, 13:48      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Liebe sonnewasser,
herzlichen Dank für Deine Tipps! Ich habe ein Bad genommen, mich mit irgendeiner banalen TV-Sendung abgelenkt und Zeit verstreichen lassen. So bin ich ganz langsam wieder zur Ruhe gekommen, mehr zur Normalität zurück und weg von diesem hilflosen Zustand.
Ich glaube Ablenkung, ruhige Besinnung auf sich selbst und einfach abwarten können hilfreich wirken.
Ich kenne diese Zustände zwar von mir, aber sehr selten, und eben nur dann, wenn ich völlig überfordert und überlastet bin und mich hängengelassen fühle.
Mich erschüttern diese Zustände aber total! Ich fühle mich dann so, als wenn mir der Boden unter den Füßen weggerissen wird, ich irgendwie hysterisch bin und keinen Überblick mehr über alles habe. Auch jetzt bin ich immer noch ziemlich erledigt und deprimiert davon.
Oh mann…
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Post Sat, 06.Jan.07, 20:23      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hallo esperanza,

was hast du in solchen Momenten für Befürchtungen? Es hört sich nach starker Angst vor Kontrollverlust an. Ich meine, hast du Angst, dass du ohnmächtig wirst, dass du stirbst, oder hast du einfach Angst durchzudrehen oder den Normalzustand nicht mehr erreichen zu können?

Hast du zur Zeit Probleme oder Sorgen, die dir zu schaffen machen?

lg

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esperanza80
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Post Sun, 07.Jan.07, 13:47      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Liebe sonnewasser,
ja, ich habe seit einigen Monaten Sorgen, die mich ziemlich belasten. Wenn dann (oder eigentlich auch sonst) die Ankündigung von mir wichtigen Leuten kommt, dass denen meine Probleme zuviel werden, sie Abstand brauchen oder sie auch nur Nuancen in diese Richtung andeuten…(so war es) dann löst das schlagartig irgendwas in mir aus.
Ich fühle mich in den Momenten dann so, als wenn ich wirklich keinen Boden mehr unter den Füßen hätte und ich in einem echten Notzustand wäre. Ich habe vielleicht Angst, nun ganz alleine dazustehen, hängengelassen zu werden. Ich bekomme das reinste Gedanken-Chaos und verstricke mich total darin. Schlimm ist dann das Gefühl, überhaupt keine Orientierung mehr zu haben und innerlich irgendwie „abzudrehen“. Ist das Angst vor Kontrollverlust?? Ich weiß es nicht. Angst vorm Sterben, vor Ohnmacht oder ähnliches habe ich zum Glück nicht.
Liebe Grüße
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sonnewasser
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Post Sun, 07.Jan.07, 14:43      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hallo esperanza,

hm, das mit der Angst vor Kontrollverlust war meine Idee, als du von diesen Zuständen geschrieben hast. Aber es steckt wohl etwas anderes dahinter, die Angst alleine zu sein.
Kommt das öfters vor, dass wichtige Leute dir sagen, dass ihnen deine Probleme zu viel werden? Wenn ja, sind das Freunde von dir? Denn dann müsste man eigentlich davon ausgehen, dass sie zu dir stehen, egal wie schlecht es dir geht.
Hast du denn viele Bekannte oder Freunde? Oder bist du meistens alleine?

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sudek
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Post Sun, 07.Jan.07, 15:08      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

hallo esperanza, kannst Du die sorgen einmal beschreiben, oder zumindest andeuten oder ist das so unendlich schwer? Es wäre hilfreich, wenn Du Deine lage etwas genauer beschreiben könntest! Alles, alles gute für Dich!Aber auch ablenkung ist in solchen fällen wirklich hilfreich, die gedanken von sich weglenken. Herzlicher gruß sudek
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Post Mon, 08.Jan.07, 13:17      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr beiden,
danke für die Mühe und das Interesse!
Ich habe wenige, aber eigentlich sehr gute Freunde, die sehr oft ein offenes Ohr für mich haben. Und ich kann es ehrlich gesagt auch verstehen, dass es einem mal zuviel wird. Schließlich geht diese Phase schon etwas länger. Trotzdem tut es mir dann weh…
Ich kenne diese Ankündigung, dass sich eine mir wichtige Person von mir zurückzieht hauptsächlich aus vergangenen Partnerschaften, wenn es in der Beziehung zu problemreich und anstrengend wurde. Dort hatte ich dann dasselbe Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggerissen wird… Obwohl es eigentlich paradox ist, weil ich eine Person bin, die sehr gut alleine zurechtkommt.
Naja, ich weiß nicht, ob dieses Verhalten bei so einem „Zusammenbruch“ mit meinen derzeitigen Sorgen zu tun hat.
Ich bin letzten Sommer wie aus heiterem Himmel mitten aus dem vollen Leben in eine tiefe Krise geraten. Ich habe ganz plötzlich meine komplette Stabilität verloren – und ca. drei Monate unaufhaltbar nur Tränen, Tränen, Tränen geweint und mich einfach nur noch ratlos gefühlt. Ursache bisher unbekannt. Zum Glück hatte ich Semesterferien, da ich in diesem Zustand null tragbar für irgendwelche Aufgaben gewesen wäre. Mit viel Kraft und Anstrengung habe ich für manche „Termine“ mithilfe von viel Sport den Tränendruck wegtrainiert, was aber nicht immer funktionierte.
Mit dem Beginn einer Therapie im Herbst sind die Tränen ziemlich plötzlich verschwunden, aber übrig geblieben ist eine sehr große Verunsicherung in Bezug auf die eigene Stabilität – und eine „Angst, dass mir die Tränen kommen könnten“ in vielen Situationen, in denen ich nicht „weg kann“ und eine Stabilität erwartet wird.

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Post Wed, 10.Jan.07, 16:50      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hallo Esperanza,
irgendwie geht es hier im Forum bei Dir nicht weiter, obwohl Deine Lage mir wirklich bedrohlich erscheint.
Du schreibst:
"... ich kann es ehrlich gesagt auch verstehen, dass es einem mal zuviel wird...." Das heißt, Du hast schon oft über Dein jetziges Problem mit Deinen Freunden gesprochen. Hast Du ihnen Deine Lage auch so ernsthaft geschildert, wie ich sie hier empfinde??

Das Phänomen des nicht mehr Aufhörens von Heulen, Weinen, Tränen ist mir vor Jahren passiert. Insofern kann ich mir ansatzweise Deine Situation vorstellen. Aber was bedeuten Tränen? Sind sie nicht aufgestaute Gefühle, die sich plötzlich einen Weg suchen?

Vielleicht ist es Dir in der Therapie möglich gewesen, die Gefühle in Worte zu gießen, das auszusprechen, was zu dem Gefühlsstau geführt hat?

Aber mir geht es oft so, dass ich nicht in Worte fassen kann, wie es mir geht, dass ich dazu einen Raum brauche, in dem das möglich ist. Aber es gibt auch bestimmte Musik, die manchmal den Gefühlen die Türe öffnet.

Ich weiß nicht, ob Dir das irgendwie hilft oder eher am Problem vorbeigeht.
Herzicher Gruß Sudek
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Post Wed, 10.Jan.07, 17:47      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hallo esperanza,

du bist letzten Sommer zusammengebrochen, hast nur noch geweint, deine Stabilität verloren, viel geweint... ich denke daher kommt auch deine Angst. Du befürchtest, dass das wieder passieren, könnte, ganz plötzlich und dass dann niemand da ist, der dir helfen kann. Du musst dir bewusst machen, dass das zwar damals ganz schlimm für dich war, aber es durchaus einfach eine Phase sein könnte, die nicht um alles in der Welt wiederkommen muss. Wissen kann man nie, aber Angst vor der Angst ruft nunmal Angst hervor.
Ich kenne die Angst dass Tränen kommen könnten. Mir kamen tatsächlich schon desöfteren die Tränen vor andern Menschen und das war mir jedes mal total peinlich. Ich weinte aus Angst, aus Druck, aus Trauer, aus Unsicherheit. Ich habe heute noch die Angst vor allen losheulen zu müssen.
Hast du deshalb Angst, dass deine Freunde dich "verlassen" könnten, weil das eventuell ein Grund für den nächsten Zusammenbruch sein könnte?

lg

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Post Wed, 10.Jan.07, 21:41      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Nabend!
Danke für die netten Antworten!
Ja, ich habe schon häufig mit meinen Freunden über meine Probleme gesprochen. Ernsthaft war die Lage im Sommer. Da die Tränen nun weitestgehend getrocknet sind und ich jetzt ja therapeutische Unterstützung habe, ist es nicht mehr so akut.

Ihr kennt das Problem des haltlosen Weinens auch?? Oder dass man Tränen auch in „unmöglichen“ Situationen (Studium, Arbeit, Besprechung etc.) einfach nicht aufhalten kann? Und sogar die Angst vor den Tränen? Wie seid ihr denn damit umgegangen? Und kennt ihr die Gründe bei Euch dafür?

Mir kommen unabhängig von der riesigen Tränen-Krise im Sommer häufiger mal die Tränen… auch bei Stress, Angst, Überforderung, Unsicherheit. Und wenn das Fass dann bis zum Rand voll ist, lässt sich nichts mehr aufhalten! Ganz egal, wo ich dann bin. Das kann sehr schwierig sein…im Job etc.
Bestimmt sind die Tränen Ausdruck von Gefühlen oder Konflikten… aber warum, wie, welche usw. …das ist mir noch nicht klar.

Ich habe allgemein wohl die Angst, verlassen zu werden – und es durch meine Krise(n), in denen Freundschaften mal strapaziert werden können, genau dieses auch noch zu forcieren…
Ein Verlust ist bei mir meistens mit einem „Zusammenbruch“ verbunden – aber noch schlimmer: Es reicht allein eine Nuance davon, dass sich jemand distanzieren könnte.
Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, dass Ihr Euch so viele Gedanken macht. Danke!

Schönen Abend noch!!

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Post Thu, 11.Jan.07, 10:47      Re: Akuter emotionaler Zusammenbruch Reply with quoteBack to top

Hallo esperanza,

Quote:
Ihr kennt das Problem des haltlosen Weinens auch?? Oder dass man Tränen auch in „unmöglichen“ Situationen (Studium, Arbeit, Besprechung etc.) einfach nicht aufhalten kann? Und sogar die Angst vor den Tränen? Wie seid ihr denn damit umgegangen? Und kennt ihr die Gründe bei Euch dafür?

Und wie ich das kenne. Das war phasenweise so schlimm, dass ich in Arbeitssituationen einfach gegangen bin weil es mir so peinlich war. Außerdem fließen bei mir nicht nur ein paar Tränen runter, sondern ich schluchze dann nur noch, bekomm schlecht Luft, schwitze und zitterte. Und danach hab ich total geschwollene Augen und bin nen ganzen Tag lang körperlich am Ende.
Und die Angst vor den Tränen kenne ich auch. Ich hab sogar in meiner Angstgruppe beim zweiten Treffen einen Heulanfall bekommen. Das war mir so peinlich. Ich hab mich wieder hingetraut aber die nächsten paar male hatte ich immer Angst davor, dass mir das wieder passiert.
Die Gründe sind einfach, dass ich total verunsichert bin. Ich habe dann das Gefühl, niemand nimmt mich ernst, sehen mich als kleines armes Wesen an, oder finden mich sogar komisch. Oder ich fühle mich unter Druck gesetzt, weil ich was sagen muss oder ich denke zu stark an die Zukunft und muss dann weinen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Weinanfälle vermieden werden können, indem man die Tränen zulässt. Wenn man davon überzeugt ist, dass man weinen darf, dann kommen halt ein paar Tränen aber ansonsten passiert nichts weiter. Die Tränen hören dann wieder auf. Nur muss man erst mal so weit kommen, dass es einem egal wäre, weinen zu müssen. Ich schaffe das so gut wie nie. Weil ich immer Angst habe, wo loszuweinen.
Aber wenn ich die Tränen zulasse, nicht unterdrücke, dann ist es nicht so schlimm. Dagegen wenn ich versuche, sie aufzuhalten, dann staut sich so viel an, dass es auf einmal herausbricht...

Quote:
Ich habe allgemein wohl die Angst, verlassen zu werden – und es durch meine Krise(n), in denen Freundschaften mal strapaziert werden können, genau dieses auch noch zu forcieren…

Hier hast du ja schonmal einen kleinen Ansatz, was der Grunde oder Ursache für deine Sorge sein könnte.

Quote:
Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, dass Ihr Euch so viele Gedanken macht. Danke!

Das mache ich doch gerne. Es hilft mir selbst ja auch, wenn ich mich mit anderen auseinandersetze. Dabei lerne ich sogar noch einiges mehr über mich selbst und kann mich dann teilweise besser verstehen.

lg
sonnewasser

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