Ausstrahlung

Helferlein 113 Deutschland W, 25

Hi ihr!

ich habe ein unheimliches Problem mit meiner Ausstrahlung. Mir wird gesagt, ich wäre hübsch und ein unheimlich warmer Mensch, aber ich hatte bisher (bin achtundzwangzig) noch nie einen Freund. In Kneipen lernen meine vergebenen Freundinne immer Männer kennen und ich stehe einfach daneben, bin meist Luft. Ansonsten studiere ich (habe vorher ein paar Jahre gearbeitet), an der Uni ist eigentlich jeder jünger als ich, ich komme mir alt vor, obwohl mich die meisten für 23 halten. Meine sogenannten Single-Freundinne in meinem Alter kann ich nicht als Freundinne sehen, wenn wir weggehen. Ich fühle mich einfach nur alleingelassen, wie jemand, den man braucht, um ausgehen zu können, aber dann ist jeder seinem Schicksal selbst überlassen. Ich empfinde das immer als Qual und sehne mich nach Geborgenheit von Menschen. Ein Mann, der mich liebt wäre natürlich perfekt.

Ich frage mich, wo eine Frau wie ich jemanden kennenlernen könnte und was ich an meiner Ausstrahlung tun kann. Auf Hauspartys,wo meist vergebene Männer sind, höre ich manchmal ich wäre ne süsse und unheimlich hurmorvolle Frau. Manchmal mögen mich Männer dann so, dass die Freundin sauer auf mich wird. Ich bemerke aber auch selbst, dass ich immer mehr diese Frauenrolle und nicht graue Mausrolle spiele. Wenn mich "draussen" jemand anguckt, dann spüre ich direkt eine Art Mauer um mich, auch wenn ich gar nicht weiss, was für ein Mensch mich so anguckt, es reicht, dass mich da jemand anguckt. Ich habe Angst, dass er merkt, ich bin unsicher und hatte nie eine Beziehung.

Würde gerne ein besseres Jahr vor mir haben.. Idea

Euch allen einen guten Rutsch!

Helferlein 59 Lübeck W, 18

Hallo wideye,

da bekommst du aber schöne komplimente: hübsch, warm, süß und humorvoll ... ist doch super! ... die männer scheinen echt etwas zu verpassen ...

du schreibst, dass es dir unheimlich peinlich ist, in deinem alter noch nie eine beziehung gehabt zu haben, wie man u.a. in diesem forum ließt, geht es aber unglaublich vielen menschen so - man kann also sagen, dass es relativ normal ist ...
dieses thema scheint nur in der gesellschafft eine art tabuthema zu sein ...

vllt. behindern dich diese hemmungen etwas, kontakt zu einem anderen mann aufzunehmen ...

aus welchen gründen baust du eine mauer um dich auf, wenn dich jemand anschaut ? wovor genau soll dich diese mauer schützen ?
hast du vllt. angst vor einer beziehung ?

du schreibst, dass du bei verheirateten männern gut ankommst ... trittst du da anders auf als bei single-männern ?

hoffentlcih konnte ich dir ein bissl helfen, auch, wenn ich hauptsächlich nur fragen gestellt habe ...

wünsche dir viel glück und mut im neuen jahr!

LG
Finchen

Helferlein 113 Deutschland W, 25

Hi Finchen!
danke für deine Antwort bzw. deine Fragen, die mich zum Nachdenken gebracht haben...

Ja, ich habe unheimlich Angst irgend wann einmal preisgeben zu müssen, ich habe gar keine Erfahrung bzw. Ahnung wie man dieses und jenes macht.. Ich habe Angst davor, jemand ergreift dann die Flucht vor mir, denn ich habe noch nie erlebt, dass jemand, so hin und weg von mir war, dass er mich genauer kennenlernen wollte und ich so spüren konnte, er wird mir helfen. Ich kenne nur einen Mann, der nicht weiss, was er will, sehr labil ist, beruflich aber sehr souverän und andauernd Beziehungen hat, die eigentlich nicht normal sind (100mal getrennt mit der gleichen Person). Dieser Mensch kennt mich wie ich bin, über mehrere Jahre und ich habe keine Probleme in seinen Armen zu liegen, auch wenn das vielleicht nur 3mal passierte. Bei ihm habe ich das Gefühl, mit ihm könnte ich. Ich vertraue ihm, obwohl ich weiss, er ist alles andere als treu. Er sagte mir, ein Mann wird kein Problem damit haben, dass ich nie Sex hatte und ich würde wohl wissen, wie es geht, nur wäre es mir nicht bewusst (wir haben uns mal im Bett geküsst, etc). Er kriegt immer Herzklopfen und alles, wenn er mich trifft, aber wie gesagt, er ist gebunden und bei ihm ist alles chaotisch und er will mich eigentlich auch nur 1-2mal im Jahr sehen.

Meine Mauer ist da, wenn mich jemand genauer anguckt, weil ich "weiss", derjenige guckt mich nicht mehr an, kennt er erst einmal meine schweren psychischen Probleme (so sehe ich mich). Dem einen kann ich alles erzählen, weil er gebunden ist und sich nie zu mir bekennen würde und so ist das wahrscheinlich auch bei verheirateten Männern. Ich weiss, sie stehen nicht vor der Wahl, wollen sie mich jetzt näher kennenlernen, um was mit mir aufzubauen, sondern sie wollen sich einfach nur UNVERBINDLICH mit mir unterhalten. Mir würde es echt helfen, wenn ich jemanden unter falschen Angaben kennenlernen würde, so nach dem Motto gebunden, obwohl er nicht gebunden ist...oder schwul, obwohl er es doch nicht ist.. Confused

Sehr verwirrend alles, oder?
LG

Helferlein 59 Lübeck W, 18

hallo wideye,

du schreibst, dass du schwere psychische probleme hast . meinst du damit deine angst vor einer beziehung, da du noch keine hattest ? oder sind da noch mehr dinge...?

sich unverbindlich mit jdm. zu unterhalten, ist sicherlich einfacher, da man nur einen oberflächlichen kontakt hat und kaum etwas von sich preis geben muss.
bei gebundenen männern kannst du locker sein, da sie nichts von dir als frau erwarten. sie werden dich deshalb auch nicht wegen deinem problem zurückweisen .
kann es sein, dass die mauer um dich eine art schutzwall gegen die angst vor zurückweisung ist ?

vllt. kannst du versuchen, dein problem für dich zu akzeptieren und dich fragen :
ist es wirklich so ungewöhnlich noch nie eine sexuelle beziehung gehabt zu haben (die, die noch keine hatten, würden es ja in der öffentlichkeit nicht zugeben ...)?
muss ich denn die erwartungen des mannes unbedingt erfüllen ?
(vielen gefällt es auch, wenn die frau noch jungfrau ist ...)

ist es realistisch, dass derjenige dich nicht mehr mag, nur da du noch nie sex hattest ? diskrimminierst du dich da nicht selbst ?
zählt nicht vielmehr deine persönlichkeit ? zur erinnerung: du bist süß, humorvoll,...

... ist ziemlich schwer, aber vllt kannst du dich von den gesellschaftlichen erwartungen befreien und dich selbst so akzeptieren ...

viel mut weiterhin !

LG
Finchen

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Verwirrend schon, aber nur ein Teil. Der in dem du dich selber einschätzt und mit dieser Einschätzung auf deine vermutete Einschätzung der anderen prallst.

Ich finde deine Sichtweise ziemlich kompliziert. Mir ist klar, dass du., wenn du schon so lange am Suchen und Verzweifeln bist, immer wieder alles von vorn beginnst zu zerlegen und den Fehler suchst. Auch an dir.

Versuch dich mal bitte nicht so sehr einzuschätzen. Die Ausstrahlung ist ein zartes Pflänzchen, was von selber wächst, ohne Zwang, was nur erstmal durch die Mauer seiner Abdeckung durch muss, um das Tageslicht zu erwischen. Der Samen ist bei jedem da.

Die Mauer scheint eine Mauer aus Angst vorm verletzt werden. Das hast du erkannt. Versuch doch mal, dich bei sämtlichen Begegnungen mit anderen etwas verletzlicher zu machen. Die Mauer ist die Angst, die sich körperlich wie ein versteinerter, mit verkrampften Muskeln gepanzerter Körper anfühlt. Meiner Meinung nach hindert dieser Panzer auch deinen natürlichen Ausdruck. Mehr ist es nicht, der Rest ist nur spielerisches Üben.

Die Art, wie du gehst wird mit dem Panzer mechanischer. Die Stimme verändert sich, weil die Kehle und bestimmte bereiche im Gesicht einen sanften Ausdruck unmöglich machen. Die Hände bewegen sich garnicht oder hektisch, vielleicht fordernd. Den Augen fehlt manchmal der Glanz. Dein Denken kreiselt immer darum, keinen Fehler zu machen, was deine Worte unnatürlich werden lässt. Die Ausstrahlung ist m.E. eine innere Offenheit, Unbekanntem gegenüber, die die allgemeine Angst vorm Unbekannten erweicht. Nichts anderes ist in meinem Verständnis mit Liebe gemeint, die immergleiche Spirale des Verstandes, gegenwärtiges und zukünfiges mit den Augen der schlechten Erlebnisse zu sehen, wird durchbrochen, indem du dich EINLÄSST. Es ist nicht mit einem reinen gedankenakt möglich, Angst zu durchbrechen...es verlangt eine Art Hingabe an das Leben. Sich verletzlicher machen schließt aber auch Verletzungen ein.

Je weiter du dich dem Unbekannten hingeben kannst, desto weniger Hindernisse bestehen auf körperlicher, wie seelischer Ebene u. dieses „weniger „ an Hindernissen lässt die natürliche Ausstrahlung erkennen. Ich möchte wetten, in einem zufriedenen und leisen Moment, strahlst du genau das aus, was dich anziehend macht. Man kann es eigentlich bei fast jedem Menschen „sichtbarmachen“. Die Ausstrahlung ist nur mehr o. weniger mit Angst verstellt.

Wenn sich jemand mehr für dich interessieren soll, vielleicht fragst du ihn ein bisschen aus, interessierst dich für ihn, suchst kleine Aufhänger. Du kannst auch mal einfach ins Blaue hinein, auf eine liebevolle Art versuchen, seine Lage oder seine Gedanken/Gefühle in den jeweiligen Situationen zu erahnen. Es ist nicht schwierig, da einen Treffer zu haben. Beobachte mal deine Worte, deine Stimme in dem Moment, hast du eine bestimmte Absicht? Oder bist du bereits auf dem Rückzug? Witzelst nur? Geh in dem Moment mal ganz ruhig und gern auch mit etwas unsicherer Stimme auf den anderen ein. Brauchst nicht zu schauspielern. Vielleicht kannst du dich auch mal einzeln mit ihm setzen, ohne die anderen, oder dich auf etwas riskantes einlassen. Riskant könnte es sein, etwas von dir preiszugeben, diese „mir geht’s super, ich brauche niemanden“ abzulegen. Ja, du sagst jetz, du bist immer natürlich und spielst keine Rolle. Das glaub ich dir nicht.

Insgesamt würde ich mich an deiner Stelle aber weniger manipulieren, sondern eher zunächst auf all die Sutuationen achten, dir das alles nur bewusster zu machen, IN den Situationen.

Dass es rauskommen könnte oder würde, dass du noch keinen Freund hattest, sehe ich wirklich aus meiner Sicht als kleinstes Problem, dass es dir peinlich ist, glaub ich dir. Es kann die Sympathie zu dir aber auch stärken, wenn du es relativ zeitig mal ansprichst.. Wer dich auslacht, der hat sich ohnehin gleich disqualifiziert. Such dir doch Menschen, die dich in deiner Verletzlichkeit zu schätzen wissen.

Hiob

Forums-InsiderIn 203 Erde M, 27

Dem Beitrag von Hiob ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Du brauchst eine Dosis Selbstbewusstsein und die bekommst Du am ehesten, wenn Du Dir immer und immer wieder Deine Stärken vor Augen hältst, zu Deiner Unsicherheit stehst und sie Dir nicht zum Vorwurf machst und Dich auf das konzentrierst, was wesentlich ist: Nämlich das, was Du im Moment gerade tust und empfindest.

Ich glaube, Du bist ein ganz liebeswerter Mensch, in dem sehr viel Potential steckt, wide. Du musst es nur zulassen.

Viel Glück dabei!

grutz

Helferlein 113 Deutschland W, 25

Hi Finchen,
ich habe in meiner Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit meinen Eltern gemacht (Schläge, musste mir anhören,w as an anderen Töchtern besser ist usw). Mein Vater hat auch immer "vorhergesagt", dass so wie ich bin, mich keiner haben will. Ich finde heute, ich bin eigentlich nicht schlechter oder besser als andere. Ich denke nur, ich habe keine Erfahrungen in körperlichen Dingen und das ist dann das wo ich dann gar keinen "Marktwert" aufzeigen kann - daher meine Gedanken.. Aber du hast schon recht. Wäre ich ein Mann, dann würde ich das wohl eher süss finden, dass eine erwachsene Frau, die eigentlich viel geschafft hat und eigentlich ganz normal lebt, einem sowas dann anvertraut. Ich habe mich noch nie in die Rolle des Mannes, der das mal von mir zu hören kriegt versetzt. Und wenn es einen dazu bringt, sich von mir zu distanzieren, dann wollte er nur das eine..
Ich glaube auch, so wie du richtig erkannt hast, ich habe mir einen Schutzwall aufgebaut - aber vielmehr aus dem Grunde,weil ich Angst habe meine Identität zu verlieren. Auf der einen Seite, ist es Angst nicht zu genügen, aber auch, nicht mehr das zu tun, was man selbst eigentlich möchte und oft weiss ich gar nicht, was ich will und brauche meine zeit dafür. ich habe schon im Urlaub mit Freundinnen gemerkt, sie waren mir voraus, weil sie genau wussten, was sie sich angucken wollten und es ging dann nur noch um die Reihenfolge der Aktivitäten, wo ich dann auch mitsprach. Der Urlaub war schön, aber dennoch, in einer Beziehung wäre dann tagtäglich sowas und es würde mich stressen bzw. ich würde mich wertlos fühlen, weil ich nie weiss was ich will oder ziemlich langsam darin bin. Meine eine Freundin hatte mich immer gefragt: was willst du denn machen? sie hat mir vorschläge gemacht und ich durfte wählen.. Verstehst du was ich meine?! Ich habe bisher z.b. nciht das Leben gelebt, dass meine Eltern eigentlich von mir verlangten (Job, verheiratet), ich hatte einen Job nach dem Abi, bin dann aber studieren gegangen, dann ins Ausland usw. - Ich habe gemacht was ich wollte, aber wenn dann ein Mann mich schon "ertragen" muss, werde ich dann noch ich bleiben, oder mich komplett fügen? Das ist, glaube ich,meine Angst! Mir wird dies aber jetzt erst bewusst. Danke Finchen, dass du mir die ganzen Fragen gestellt hast und mir Sichtweisen dargelegt hast!

Helferlein 113 Deutschland W, 25

Hi Hiob,
danke für diesen ausführliche Beschreibung der Ausstrahlung. Du hast ja recht... Ich musste an einige Momente denken. Wenn ich tanze und nichts mehr um mich herum mitkriege (aufeinmal ziehe ich Leute an). Ich sass letztens am Flughafen und war so glücklich, weil ich einen tollen Urlaub hatte und mir schossen so viele Bilder durch den Kopf (auf einmal stand ein sehr sympathischer Mann vor mir und guckte mich an, mehrmals und ging mir sogar ein wenig hinterher, da waren noch andere Männer, aber allgemein Menschen guckten mich so an, was ich aber immer spät bemerkte, weil ich einfach nur in diesem Glücksgefühl schwebte). Ich weiss, ich strahlte dann immer usw.
Und du hast recht, was die ganzen Zeichen, Ausdrücke des Körpers betreffen. Bin ich aufgeregt und verletzt, wird meine Stimme sogar manchmal zittrig. Bin ich glücklich, dann leuchten meine Augen sehr sehr intensiv, das wurde mir von so vielen schon gesagt, dass sie noch nie solche Augen gesehen haben.
Es fällt mir schwer, mich nicht zu schützen, denn ich gehe davon aus, dann man mir was will. Ich erkenne erst jetzt, dass ich eher Frauen als Feinde sehe als Männer. Dabei bin ich mir mein grösster Feind. Ich habe noch nicht verstanden, dass das private Leben nicht mit dem Berufsleben gleichzusetzen ist, wo man sich immer von der besten Seite zeigen muss, sich meist im Haifischbecken befindet, etc. Es kommt wahrscheinlich daher, da ich in meiner Familie mich immer schützen musste, damit meine Eltern mich nicht weiter kritisierten und mit anderen verglichen. Ich habe das letztendlich übernommen, was mir ein vorteil mit 19/20 Jahren in der Ausbildung war, weil fast alle Kollegen meinten, ich wäre so reif für mein Alter, weil ich auf alles mögliche achte. Aber im Privatleben hat es mich eher viel Leid gekostet. Ich habe bisher meinen Freunden immer zugucken können beim glücklich verlieben undmittlerweile habe ich Probleme, Freundinne als diese zu erkennen, weil sie wissen, wie schüchtern ich bin in puncto Männern und mir nie sagen, wenn mich jemand anguckt oder anflirtet, meist tun sie es, wenn wir aus der Bar herausgehen und ich denke mir dann meinen Teil...

Grutz, danke für das Kompliment. Manchmal wünschte ich mir allerdings, ich könnte mir eine Dose Selbstbewusstsein irgendwo kaufen. Dafür würde ich sehr viel ausgeben... Confused

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Quote:

Ich erkenne erst jetzt, dass ich eher Frauen als Feinde sehe als Männer. Dabei bin ich mir mein grösster Feind.

Ich würde mal sagen, dass du das dann bist, wenn du dich verändern willst. Klingt sehr einfach, aber das geht sehr tief.
Dass Frauen deine Feinde sind, ist ein kleiner ein Hinweis.

Quote:

Ich habe noch nicht verstanden, dass das private Leben nicht mit dem Berufsleben gleichzusetzen ist, wo man sich immer von der besten Seite zeigen muss, sich meist im Haifischbecken befindet, etc.

Schön, dass du das Beispiel bringst. Kennst du diesen simplen, wie m.E. weisen Wortwechsel?:
------
„Ich fühle mich so kraftlos, so ständig am kämpfen.“
Warum?
„Ich arbeite in einem Haifischbecken.“
Warum fütterst du sie dann auch noch...steig aus!
------

Quote:

Du hast ja recht... Ich musste an einige Momente denken. Wenn ich tanze und nichts mehr um mich herum mitkriege (aufeinmal ziehe ich Leute an). Ich sass letztens am Flughafen und war so glücklich, weil ich einen tollen Urlaub hatte und mir schossen so viele Bilder durch den Kopf (auf einmal stand ein sehr sympathischer Mann vor mir und guckte mich an, mehrmals und ging mir sogar ein wenig hinterher, da waren noch andere Männer, aber allgemein Menschen guckten mich so an, was ich aber immer spät bemerkte, weil ich einfach nur in diesem Glücksgefühl schwebte). Ich weiss, ich strahlte dann immer usw.

Vielleicht musst du einfach damit etwas experimentieren. Sei keine graue Maus, die allen gefällt, sondern wenn es dir mal gut geht, sei doch mal einfach rücksichtslos. Was ist schlimm daran, mal verführerisch zu sein und etwas zu wagen. Was ist schlimm daran, Angst vor einer engen Beziehung und Selbstaufgabe zu haben. Hab ich auch. Na und? Es geht nicht darum, etwas zu sein oder besonders gut oder weiß ich was zu sein, es geht darum, deinen immer gleichen Gedankenstrudel aus Angst, Enttäuschung und Befürchtungen zu durchbrechen. Und irgendwann wieder auf Lebendigkeit zu stoßen. Und dafür darfst du sehr wohl auch mal was verrücktes tun oder etwas, was die, die glauben die Moral erfunden zu haben, ablehnen. Ich finde es auch manchmal sehr schön, wenn mir ein paar Mädchen nachpfeifen oder jemand ans Hinterteil fasst...es bedeutet nichts, aber es ist irgendwie niedlich. Und es erinnert mich daran, dass ich lebe. Warum soll ich nicht auch mal einer Frau was liebes sagen oder sie etwas länger anschauen. Auch wenn ich damit nichts verlange. Ich finde, es geht nicht darum, jemanden zu finden, zu dem man Schwüre von Ewigkeit finden soll...wenn’s soweit ist, ergibt es sich von selbst.

Denk bitte daran. Einen Frosch, der zu weit springt, setzt man in ein Glas mit Deckel. Er wird einige male an den Deckel springen und sich furchtbar weh tun. Und er wird nurnoch 10 cm hoch springen. Und wenn du den Deckel abnimmst, wird er weiterhin nur 10 cm hoch springen. Obwohl er viel höher könnte, schreibt ihm das sein Verstand vor.

Du bist kein Frosch, spring wieder höher. *freundlich wink *

Liebe Grüße
Hiob

Helferlein 95 *.at M, 31

hallo wideye,

wenn ich deine zeilen so lese denk ich mir dass ich in gewissen zügen durchaus dein männliches äquivalent sein könnte. speziell was die schutzmauer und die seinerzeitige "elterliche formgebung" angeht.

wideye wrote:

Dabei bin ich mir mein grösster Feind.

indem ich mir selber ständig im weg stehe. indem ich mit mir selber viel zu streng bin. indem ich zwar anderen aber mir selber keine fehler zugestehe.

wideye wrote:

Ich habe noch nicht verstanden, dass das private Leben nicht mit dem Berufsleben gleichzusetzen ist, wo man sich immer von der besten Seite zeigen muss, sich meist im Haifischbecken befindet, etc.

bloß dass ich es im beruflichen so gut wie geschafft hab. aber im job kann ich ja nicht anders. da kann ich mich ja nicht in meinen schutzturm zurückziehen, mich verkriechen und abwarten. da muss ich kämpfen - an vorderster front. meine position verteidigen, mindestens halten und wenn möglich sogar noch land gewinnen. privat lass ich dann das "kämpfen" eher bleiben - gehe den weg des gringeren widerstandes und ärgere mich grün und blau über die ist-situation.

wideye wrote:

Ich habe das letztendlich übernommen, was mir ein vorteil mit 19/20 Jahren in der Ausbildung war, weil fast alle Kollegen meinten, ich wäre so reif für mein Alter, weil ich auf alles mögliche achte.

mir hat früher mal jemand gesagt ich sei nie ein kind gewesen. na, was denkst du dir da? damals hab i mir nix dabei gedacht aber heute ist das anders. ich hab mich mit mir ausgiebig beschäftigt. hab vieles erkannt bzw erkennen müssen. kann mir vieles selber noch nicht eingestehen. aber ich hab mir vorgenommen mich selber besser kennen zu lernen und mich dann erst wieder auf die frauen loszulassen. sozusagen als "release" Wink

darüber hinaus schließe ich mich inhaltlich voll hiobs message an - könnte es nicht besser in worte fassen.

lg, repo

Helferlein 113 Deutschland W, 25

Hiob,
ich denke, es ist so, dass ich mir selbst im Wege stehe. Menschen, die mich kennen, fragen mich desöfteren, woher ich eigentlich die Argumente hernehme, um auch nur einen Grund zu haben, mich minderwertig zu fühlen. Ich sage dann immer, ich hatte nie einen Freund. Ich werde dann immer an meine Erfolge während meiner Ausbildung erinnert, dass ich studiere und nebenbei mal kurz auf der anderen Seite der Welt ein Auslandsjahr gemacht habe, und sehr viele Bekannte habe und sehr beliebt bin. Ich aber denke, es gibt Makel an mir, sonst würde sich doch jemand mal freiwillig an mich binden. Mein Leben ist unverbindlich, aber vielleicht bin ich es auch..ich flüchtete vielleicht von meiner Übernahmeabteilung ins studium und vom Studium ins Ausland.. Ich weiss es nicht. Mir hat schon mal eine Kollegin(aus der Abteilung, in der ich den Arbeitsvertrag abgelehnt hatte) gefragt, ob ich den Arbeitsvertrag der anderen abteilung wirklich unterschreiben würde, oder gleich eine Ausrede parat habe? ich guckte sie fragend an und sie meinte dann weiter, wie es bei mir eigentlich Beziehungsmässig aussieht.. ob ich mich gerne binde..Puuh.. Und dass mit dem haifischbecken..ich versuche oft NICHT zu füttern, aber manchmal bin ich einfach Futter, fand aber auch immer wege, um es einmal auf den Tisch zu bringen und dann direkt von wütend auf freundlich umzuschalten, so nach dem Motto, es ist gegessen bzw. gefressen.

Dass mit dem Experimentieren ist eine gute Idee. Ich weiss ja eigentlich,was mir so am Herzen liegt, welche Erinnerungen mich zum Strahlen bringen und dann mir auch den Mut geben,mal ein Experiment zu wagen. Ehrlich gesagt überlege ich im Stillen die Tage schon länger, was ich mal anders machen könnte. Ich bin dabei aber nicht verkrampft sondern empfinde ne Art Freude mal wieder auszugehen oder sich einfach irgendwo in eine Bar oder ein Cafe alleine zu setzen. Finde ich seltsam das Gefühl.

Und die Geschichte mit dem Frosch stimmt soooooooo. Ich weiss noch, als ich mit meinem Studium anfing und ein Mädchen kennenlernte. Ich dachte, die ist ja ganz ok. Sie stellte mich dann ihrer Clique vor, in der ich mich heute auch befinde. Nur damals dachte ich, die sind ja ganz nett, aber nicht so ganz meine Wellenlänge. Mit der Zeit formte ich mich um, hatte aber unterschwellig immer das Gefühl, ich füge mich etwas, was ich nicht wirklich sein will. Die sind anders als ich. Dann kam die Phase, wenn wir ausgingen, dass die anderen angesprochen wurden, ich aber nicht und plötzlich merkte ich, ich habe doch nicht diese Ruhe, die ich glaubte, in der Gruppe zu finden. Ich muss sagen, dass ich jeden aus der Clique eigenartig finde und jetzt erst merke ich, ich wollte sie wahrscheinlich fieserweise benutzen, um mich wohlzufühlen, weil ich dachte, die werden nicht so rumflirten, oder niemand wird auf die so reagieren, wir werden immer unter uns bleiben.. 2 aus der Clique sind nun in festen Beziehungen.
ich komme mir gerade sehr fies vor.. denn unterstellt habe ich ja bisher, dass die anderen gerne mit mir ausgehen, weil ich ja nicht flirte. Anfangs kam ich mir aber überlegen vor und dachte, ich kann mich mit meinem flirtproblem hier in der Gruppe ausruhen, die flirten bestimmt auch nicht (weil sie meiner meinung nach nicht besonders attraktiv vom charakter, aussehen sind). Ihr helft mir gerade wirklich meine Abgründe hochzuholen, aber irgendwann muss ich mich ja damit konfrontieren..
Ich habe mich aber auch zum Frosch gemacht, weil ich Anfangs als das Studium anfing, bevor ich die Gruppe kennenlernte, immer offen für Menschen war, mehr offene und unverbindliche Kontakte zu Jungen hatte, als zu Mädchen und plötzlich dann alles einschlafen lies, weil ich ja die Gruppe hatte, die ich benutzte, um mich nicht weiter mit meiner Rolle als Frau auseinanderzusetzen. Ich dachte dann eher in Aktivitäten, was kann man mit der Gruppe machen, anstatt mal weiter neue Menschen kennenzulernen...
Sorry Shocked

Helferlein 113 Deutschland W, 25

och mensch repo, der text ist verschwunden, den ich dir geschrieben habe... Sad

würde dich ja gerne mal in real sehen, wenn du meinst, ich wäre quasi dein spiegelbild.
tja, wir sollten etwas lockerer mit uns werden (aber ich auch mit anderen - manchmal bin ich neidisch auf andere, manchmal kann ich deren schwächen nicht sehen,w eil es mich selbst schwächt). Beruflich hat es bei mir einfach gut geklappt mit dem repräsentativen und self-respect Auftreten, weil ich von meinen Fähigkeiten überzeugt war und es nicht um Emotionen ging. Das ist bei dir wahrscheinlich auch so.
Dass ich nie Kind gewesen bin, weiss ich auch. Es meinten Erwachsene zu mir, aber auch meine eigene Mutter. Es gab eine tiefe Familienproblematik, die mich teilweise zur Mutter der Familie machte, aber ich wurde halt auch immer geschlagen und für minder gehalten,d a ich nicht so bin wie andere.
Erzähle doch ruhig mehr von dir.
Ich kann dir n ur raten an dir zu arbeiten, aber deswegen nicht, dich zu verkriechen. Ich glaube experimentiererei hilft bei der Selbstfindung und dem Entdecken des Kerns der Problematik. Als ich mal für länger von zu Hause weg war, war ich extremen Stress ausgesetzt, weil ich sehr viel mit verschiedenen Menschen in unterschiedlichen Konstellationen zu tun hatte und Verhaltensweisen oder Stress bei mir bemerkte, die ich auf Situationen in Beziehungen übertragen konnte. Ich bemerkte freudigerweise, ich kann mit mehreren Menschen zusammenleben, aber auch, dass ich oft nicht weiss, was ich will und andere mir vorweg sind und ich mich dann füge.. Da muss ich dann lernen schneller zu entdecken,w as ich will oder mich entfernen und mir zeit geben.. Was denkst du?

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hmm. Ich glaube schon, dass du einiges nach und nach erkennst, deshalb quassel ich an der Stelle mal langsam nicht weiter auf dich ein. Aber es ist nicht so ganz mehr meine Welt, diese verklausulierten Überlegungen, die du da beschreibst. Die Menschen werden dich dafür bewundern, dich als klug bezeichnen...aber ich empfinde Leben viel einfacher. Meine Abschlüsse und Erfolge halte ich heute für einen guten Witz. Im Moment, in dem man dem anderen begegnet, ist diese ganze Seifenblase von Heldentaten und spiritueller oder materieller Größe meinem Gefühl nach ausschließlich Ballast. Das was heute in den Seminaren unter Sozialer Kompetenz angeboten wird, mag ein zielführendes Schema sein, was man sich antrainiert, aber eben ein Schema. Man kann das alles, auch seine eigene „Größe“ spielerisch einsetzen und damit einen Köder auswerfen, aber der Geruch des Köders wird an meinen Händen kleben und das Zufällige behindern. Deine Erwartungen. Will heißen, ich werde, wenn ich auf den anderen mit einer bestimmten Technik oder Einstellung zugehe, auch DARIN festkleben. Und die Technik/Einstellung oder was auch immer, wird aus dem Denken kommen. Es wird ein Motiv im Spiel sein, WESHALB ich mit dem anderen rede. Und dieses Motiv versperrt in meinen Augen das, was du suchst. Wobei ich nicht genau weiß, ob du das hier ebenso sehen kannst oder willst...es ist nur mal ein Versuch dir einen ganz anderen Beobachtungshorizont mit an die Hand zu geben. Man muss es nicht so sehen wie ich.

Vielleicht hast du schon mal bemerkt, dasss du mit den gleichen Menschen immer auf gleiche Art die gleichen Themen beredest. Du „bist“, je nach Gegenüber, immer ähnlich; einem anderen Menschen gegenüber bist du meist anders, aber dem gegenüber wiederum immer ähnlich. Und das hat Gründe. Aber dazu mag ich jetzt nichts mehr sagen. Es bringt mehr, wenn du es dir selber erschnüffelst. Ob du daran überhaupt Interesse hast, weiß ich nicht, vielleicht sind mit einem Prinzen ja auch alle Versprechen erfüllt, die man dir gab und dein leben fühlt sich dann wieder rund an. Warum nicht.

Alles Gute *wink *
Hiob

Helferlein 113 Deutschland W, 25

Hiob,
weisst du, dass was du ansprichst, sind genau dinge, die ich lernen will, von denen ich nicht genug kriegen könnte. ich weiss, das mir meine abschlüsse für mich selbst nicht viel bringen, denn sie führen mich eigentlich immer mehr in ein leben, dass ich eigentlich nicht will. ich hätte mit 16 jahren schon kindergärnterin sein können - ich glaube, das wäre mein traumberuf. stattdessen peile ich irgendeinen managerjob an, den ich psychisch wahrscheinlich eh nie bewältigen kann - wer weiss..

Motivlos durch das Leben gehen - das wäre ein Traum, für mich ist das Utopie. Von einem Mann erwarte ich Wärme, Geborgenheit. Allerdings muss ich mich erst bei mir zu Hause fühlen.. Ich weiss nicht, ob Männer mir anmerken können, wie sehr ich jemanden "brauche" oder glaube zu brauchen. Ich weiss nur, wenn ich meinen einen Freund sah, dann war mir alles egal,was bis dahin passiert ist, ich freute mich nur ihn zu sehen und er freute sich, mich zu sehen, wir hatten eine Ausstrahlung wie Kinder und waren froh wie Kinder. Dieses Gefühl fehlt mir so. Diese Neugierde für den anderen, sich dabei selbstvergessend bzw. einfach diese eigene Freude, die durch jede Pore geht, spüren zu können..

Hiob, es ist so schön wie du schreibst, hätte echt gerne mehr gelesen.und wahrscheinlich stösst meine komplizierte denkweise viele leute ab

schönes we

Helferlein 95 *.at M, 31

Hallo wideye,

Ich arbeite schon länger an mir. Die ersten kleinen Erfolge haben sehr lange auf sich warten lassen. Aber die Hoffnung lebt wieder.

Deine Texte - muss ich zugeben - kommen in der Tat etwas verwirrend rüber. Aber wenn man sich mit der eigenen Person und deren Status Quo so intensiv beschäftigt wie Du (wovon ich mal ausgehe) gehört Verwirrung halt dazu. Auch ich verstehe nicht alles was sich im Zuge meiner "Reise zum ich" vor mir auftut. Und ich sehe oft vor lauter Bäumen den Wald nicht. Da hilft nur schrittweises Vorgehen bis zur nächsten Lichtung.

wideye wrote:

ich hätte mit 16 jahren schon kindergärnterin sein können - ich glaube, das wäre mein traumberuf. stattdessen peile ich irgendeinen managerjob an, den ich psychisch wahrscheinlich eh nie bewältigen kann

Und warum ist das so?
Warum eiferst Du etwas nach das du im Grunde gar nicht willst?

wideye wrote:

... wenn ich meinen einen Freund sah, dann war mir alles egal,was bis dahin passiert ist, ich freute mich nur ihn zu sehen ...

Hmm, dieser untreue und doch gebundene, chaotische und selten sichtbare Freund. Kann es sein dass Du mehr als nur Freundschaft für ihn empfindest oder einmal empfunden hast? zwinkernd..

wideye wrote:

Ich bemerkte freudigerweise, ich kann mit mehreren Menschen zusammenleben, aber auch, dass ich oft nicht weiss, was ich will und andere mir vorweg sind und ich mich dann füge..

- Weißt Du wirklich nicht was du willst?
oder
- Kannst Du Dich einfach nicht für (und damit gegen) etwas entscheiden?
oder
- Traust Du dich nicht etwas zu wollen? (weil Du dich minderwertig fühlst)
oder
- Traust Du dich nicht deinen Willen zu äußern? (um everybodys darling zu sein)

lg, repo

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