Keine Freunde; falscher Beruf, um jemand kennenzulernen

sporadischer Gast 8 Süddeutschland M, 36

Hallo,

nachdem ich eine Zeit lang mitgelesen habe, beschloss ich nun, euch meinen Fall aufzuschreiben. Vielleicht geht’s mir dann besser.

Die Vorgeschichte:

Letztes Jahr ging meine Ehe kaputt, weil meine Frau sich in einen anderen Mann verliebt hatte und mit ihm glücklicher zu werden glaubte.
Mich hat dieser ganze Trennungsmist natürlich total runtergezogen; ich glaubte vorher immer, glücklich verheiratet zu sein. Wir waren 9 Jahre zusammen, und dann aus heiterem Himmel so ein Schlag. Das war mit Abstand das schlimmste Erlebnis in meinem Leben.
Nun versuche ich, mich davon zu erholen, auch mit Hilfe einer Beratungsstelle, wo ich wöchentlich hingehe.

Jetzt zu meinem aktuellen Problem:

Immer wieder lese ich bei anderen, wie gut es gewesen sei, dass man noch seine Freunde hatte, die einem geholfen hätten, diese Krise zu überstehen. Oder wie alle sich mit ihren Freunden treffen, und sei es nur, um einen Film zu schauen.

Leider habe ich keinen Freundeskreis, denn bevor meine Noch-Ehefrau und ich zusammenzogen, war sie für mich die „beste Freundin“, so dass ich gar keine Wünsche nach anderen Freunden hatte. Während unserer Ehe hab ich dann auch keinen mehr kennengelernt.

Viele von euch können bei der Arbeit jemanden kennenlernen; bei mir geht das anscheinend nicht, weil ich Instrumentallehrer bin.

Mein Arbeitstag sieht so aus: Vormittags bereite ich den Unterricht vor, zwischen 10:30 und 12 Uhr (an jedem Tag anders) fahre ich zum jeweiligen Unterrichtsort, der erste Schüler trifft ein, es geht los. Am Abend fahre ich nach Hause, wo ich zwischen 19:00 und 20:30 Uhr ankomme, falle todmüde aufs Sofa, schieb mir ein Brot rein und schaue Fernsehen. Was anderes geht um diese Uhrzeit nicht mehr.
Während meines Unterrichtes sehe ich zwar ab und zu mal eine Schüler-Mutter, die ihr Kind abholt, aber mehr als „Hallo, wie macht sich Benjamin/Felix/Stefanie denn?“ – „Naja, diesmal hat er/sie wohl nicht so viel geübt!“ ist nicht drin.

Das bedeutet, ich kann den ganzen Tag mit niemandem ernsthaft sprechen, es gibt keinen Gedankenaustausch wie vielleicht in einem Lehrerzimmer oder einem Büro. Jeder von meinen Kolleginnen/Kollegen wurschtelt an einem anderen Ort herum, ohne dass ich einen zu sehen bekäme. Das bedrückt mich immer mehr.

Natürlich bekam ich schon die üblichen Ratschläge, etwa:

- „Tu was für dich“: Gut, mach ich. Habe im letzten Jahr viel zu viel Geld für teure Hobbys ausgegeben, um mich zu trösten. Dadurch herrscht jetzt Ebbe auf dem Konto. Beispiele: mehrere Flugreisen, teure Heimkino-Anlage, viele Bücher, Hifi-Zeitschriften, viele Musik-CD’s... Das alles hilft vielleicht für kurze Zeit, um sich besser zu fühlen, aber danach geht’s mir wieder schlecht.

- „Geh’ unter Leute“: Unter welche denn? Wann denn?

- „Such dir ein Hobby, wo du Leute kennenlernen kannst“: Vor einigen Monaten hab ich den Flyer einer VHS gelesen und dachte mir, Kochkurse könnten mich interessieren. Aber nein, die fangen alle zwischen 18 und 19 Uhr an, also zu einer Zeit, wo ich noch gar nicht Feierabend habe. Genau so ging es mir mit allen anderen Kursen.

- „Geh in einen Sportverein“: Ich habe noch nie in meinem Leben Lust auf irgendeine Sportart gehabt. Das hat sich jetzt auch nicht geändert.

Und jetzt?

Vielleicht hat jemand von euch das alles gelesen und möchte mir einen Tip geben, wie ich Freunde bekommen kann? Danke schon mal.

Lg, Musikliebender

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo Musikliebender!

Ich liebe auch Musik und ich habe über die Musik einige Leute kennengelernt und werde sicher auch noch mehr kennenlernen. Dein Tagesablauf ist relativ dicht gepackt und die Frage ist, wie sehr Du Lust hast, nach der Arbeit noch Musik zu machen, aber was würdest Du davon halten, je nachdem, was Du spielst, Bands, Orchester, Chöre aufzusuchen?

Die Proben eh meist eher später, weil ja viele auch Berufstätig sind. Ich habe meinen ersten Freund im Chor kennengelernt und meinen letzten in der Band... Im Chor gibt es meist mehr Frauen, als in einer Band, aber in einer Band lernst Du vielleicht Frauen aus dem Publikum kennen... ?
Abgesehen davon machst Du so garantiert viele Bekanntschaften und gewinnst vielleicht einpaar Freunde.
Sicher ist das auch anstrengend, weil man dann manchmal spät ins Bett kommt. Das hängt eben von Deiner Motivation ab.
Aber ich fände es sowieso langweilig, nur zu Unterrichten und nie selber irgendwo zu spielen. Ich finde gelungenes gemeinsames Musizieren genausogut wie Sex...

Mach' Dir eine Liste von Sachen, die Du gerne machst, vielleicht ist doch etwas dabei, was sich von der Zeit her ausgeht und wo Du Leute kennenlernen kannst. Und auch, was den Urlaub angeht, kannst Du den vielleicht mit einem Kurs (z.B. Musikseminar oder was ganz anderes) koppeln, da lernt man doch auch Leute kennen...

Und was Mütter von Kindern angeht, vielleicht gibt es ja ganz nette, hübsche, interessante Mütter, dann kannst Du ja schonmal über's Kind erfahren, ob sie evtl. frei sind und sie dann ganz dreist auf einen Kaffee einladen? Hängt natürlich davon ab, wie scheu Du bist.

Streß' Dich aber nicht zu sehr. Ich glaube, vieles passiert von selbst, Du musst nur die Möglichkeiten schaffen.

Ich hoffe, das war mal ein Denkanstoß...

LG und viel Erfolg,
p.

Helferlein 113 Deutschland W, 40

allo Musikliebender

Seit Tagen überlege ich einen Thread mit ähnlichem Inhalt zu öffnen. Ich kann deine Einsamkeit seht gut nachempfinden.
Perguntas Idee in einer Band mitzumachen, oder ähnlichem würde ich absolut zustimmen.
Allerdings ist meine Erfahrung, dass ich innerlich einsam bin und nicht wirklich gut Kontakte knüpfen kann. Wenn ich über die Arbeit oder den Sport Menschen kennenlerne ist es ein recht oberflächlicher Kontakt. Was grundsätzlich nicht negativ ist aber eher noch mein Gefühl allein zu sein verstärkt. Öffne ich mich jmd. mehr, dann wurde ich in der Vergangenheit fast immer sehr enttäuscht bzw. ausgenutzt, vor allem von Frauen. Zu Männern finde ich nur schwer Kontakt der nicht durch Sexualität beeinträchtigt ist.

So bleibt "nur" mein Lebensgefährte- eigentlich belaste ich unsere Beziehung mit meinem Vehalten, da zu viele Erwartungen oder Bedürfnisse mit einer Person erfüllt werden sollen.
Vielleicht kennst du das aus deiner Ehe?

Vielleicht kannst du ja auch in der Mittagspause einen Ort finden, z.B: einen angesagten Imbiss, falls du in einer größeren Stadt wohnst, wo die Wahrscheinlichkeit groß ist einfach in ein lockeres Gespräch zu finden?

LG Hasi

sporadischer Gast 8 Süddeutschland M, 36

Hallo Pregunta,

vielen Dank für deine guten Ideen.

Ich habe auch schon über die Musik andere Menschen kennengelernt, genaugenommen habe ich bisher fast nur über die Musik Leute kennengelernt, hauptsächlich während des Musikstudiums, denn da sind ca. 200 Musikstudenten/innen in einem Gebäude, da ist die Auswahl groß. Doch leider gehen die meisten nach dem Studium wieder in ihre Heimatorte zurück, so dass alle lockeren Bekanntschaften inzwischen verschwunden sind.

Hier in meiner Stadt (eine Großstadt) gibt es nur ca. 8 Menschen, die sich auch professionell mit meiner Musikrichtung beschäftigen, die kenne ich alle schon. Mit zweien von ihnen habe ich vor kurzem versucht, ein Ensemble zu gründen; die erste Probe war auch ganz nett, aber inzwischen scheint keiner mehr Interesse an einem Fortbestand des Ensembles zu haben, jedenfalls rührt sich keiner mehr von denen.

Wenn ich jetzt in einen Chor gehen würde oder in ein bestehendes Laien-Ensemble, dann wäre ich der einzige Musiker unter lauter Laien, das geht nicht gut. Genauso die von dir angesprochenen "Musikferienkurse": Die sind auch alle für Laien konzipiert, nicht für Musiker. Für Musiker gibt's nur die sogenannten "Meisterkurse", da bekommt man eine Stunde Unterricht von einem angesehenen Profi, während die anderen Kursteilnehmer dabei zusehen. Sowas mag ich überhaupt nicht, weil das nichts mit Ferien zu tun hat, das ist harter Konkurrenzkampf.

Wie du auch schreibst, ich finde es extrem langweilig, als Musiker nur zu unterrichten, aber von irgendwo muss das Geld ja kommen, wenn man kaum Engagements erhält...

Viele Grüße
M.

sporadischer Gast 8 Süddeutschland M, 36

Hallo Hasilein,

was du da über eure Beziehung schreibst, kenne ich leider nur zu gut. Auch ich hatte versucht, mein ganzes Leben nur auf meine Frau auszurichten, weswegen ich ja auch keine anderen Freunde habe.

Ich kann dir nur raten, davon wegzukommen, denn das ertragen anscheinend nur die wenigsten (meine Eltern z. B. haben mir das jahrzehntelang vorgelebt, ich habe dieses Schema unbewußt übernommen, aber glücklich sind sie damit auch nicht).

Meine Frau hat das auch als einen der Gründe genannt, warum sie nicht mehr mit mir zusammenleben möchte: Sie fühlte sich angeblich manchmal wie eingesperrt, obwohl ich das nicht so empfand.

Danke für deinen Tip mit der Mittagspause, aber ich habe keine Mittagspause. Wenn ich zum jeweiligen Unterrichtsort losfahre, ist es noch viel zu früh zum Essen. Ich lege mir immer in die Mitte des Nachmittags meine Pause hinein, die aber nur ca. 20 Minuten beträgt. An einem der Orte ist ein Stehcafé in der Nähe, wo ich schnell hingehe. Der Smalltalk mit der dortigen Verkäuferin ist dann auch das einzige Highlight des Tages...

Tja, so schaut's aus.

Viele Grüße,
M.

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo Musikliebender!

Eigentlich wäre ich jetzt interessiert zu erfahren, was Du genau machst. Wenn ich von Wien auf andere Städte schließen müsste, würde ich sagen, es handelt sich im klassische Musik, denn nur dort wird so strikt getrennt. Was Jazz und Pop angeht, kannst Du genauso Profis in den Ferienkursen treffen. Gute Amateure sind übrigens oft die besseren Musiker.
Aber ich habe auch einen "klassischen" Meisterkurs besucht und sogar dort habe ich Bekanntschaften gemacht. Das hängt alles von der Einstellung ab. Und das, was ich gemacht habe, ist sehr Konkurrenzträchtig, denn klassische Sängerinnnen sind so ziemlich die ärgsten Hennen, die ich je erlebt habe. Surprised

)
(Um ganz ehrlich zu sein, bin ich auf Jazz und Avantgarde umgestiegen, weil mir die klassische Musik und ihre Leute schon heftigst am Nerv gegangen sind - da habe ich vor der Jazzpolizei viel weniger Angst.)
Aber wie gesagt, muß ja kein Musikkurs sein, kannst ja Malen, Schreiben oder auch Sport treiben...

Vielleicht stimmt ja auch, was Hasilein schreibt, daß ersteinmal die Einstellung stimmen muß.

LG,
p.
p.s.: Ich weiß auch, wie ein Musikstudium aussieht...

sporadischer Gast 8 Süddeutschland M, 36

Hallo Pregunta,

du hast Recht mit der Klassik, aber es ist noch schlimmer: Nicht nur dass ich klassische Musik studiert habe, sondern innerhalb der Klassik bin ich spezialisiert auf historische Instrumente. Da liegt mein ganzes Interesse, deshalb kann und will ich auch nicht auf Jazz oder anderes ausweichen.

Allerdings, wenn ich so registriere, womit sich die heutigen Jugendlichen beschäftigen, die ja mal die zukünftigen Eltern meiner Schüler sein werden, und welchen Stellenwert live aufgeführte Renaissance- und Barockmusik bei ihnen einnimmt, dann wird mein Beruf in einigen Jahren wohl überflüssig geworden sein. MP3-Player- und Handy-Verkäufer ist der Beruf der Zukunft!

Mit den klassischen Sängerinnen hast du auch Recht, viele von ihnen erscheinen mir oft etwas zickig. Aber das gehört wohl bei denen zum Beruf dazu, die pflegen ihr Image. (Anwesende Sängerinnen sind davon natürlich ausgenommen! Wink

)

Lg, M.

Forums-InsiderIn 389 Mönchengladbach M, 28

@Musikliebender:

Hallo! Du hast geschrieben, daß Du in der Woche keine Zeit oder keine Kraft mehr hast, um auszugehen und Leute kennen zu lernen.

Wie sieht es denn an den Wochenenden aus?

lG,
Alex

sporadischer Gast 20 Niederösterreich W, 39

Hallo Musikliebhabender
Erst einmal dazu:

musikliebender wrote:

Leider habe ich keinen Freundeskreis, denn bevor meine Noch-Ehefrau und ich zusammenzogen, war sie für mich die „beste Freundin“, so dass ich gar keine Wünsche nach anderen Freunden hatte. Während unserer Ehe hab ich dann auch keinen mehr kennengelernt.

Auch ich habe gerade eine Trennung hinter mir, sehr schmerzlich für mich und ich habe es mir auch nicht leicht gemacht aber weißt du, der Grund für die Trennung war, dass mein Freund mich als seine/n einzige/n und beste/n Freund/in betrachtete und niemanden anderen wollte. Obwohl ich viele Kontakte habe, hat er niemanden kennengelernt. Außerhalb der eigenen vier Wänden bin ich praktisch immer als Single aufgetreten, solange bis ich die Nase voll hatte. Als wir uns trennten meinte er: "Ich habe doch niemanden außer dir." Dabei habe ich ihn unzählige Male aufgefordert mitzugehen, bis ich es schließlich aufgegeben habe.

Dass du als Musiker einsam bist erstaunt mich etwas, denn gerade Musiker habe ich als weltoffene Menschen kennengelernt, die sich untereinander verbunden fühlen, durch die Musik, egal ob Pop, Jazz, Klassik, ...
Wo unterrichtest du denn? Gibt es da keinen Klassenverband, Lehrerverband, Schülerkonzerte, Ensembles oder so?
Ich selbst bin seit Jahren an einer Musikschule (Schülerin) und habe dort viele sehr liebe Menschen kennengelernt obwohl ich eigentlich Einzelunterricht habe. Es gibt dort Klassenabende, Konzerte, Ensembles wo man einander kennenlernt. Der eine singt, der andere trommelt, der dritte spielt Harfe, Geige, Klavier, Flöte, ... die Bandbreite ist groß aber uns verbindet eines, wir alle musizieren miteinander.
Musik ist doch nicht etwas das man nur für sich im stillen Kämmerlein macht. Immerhin hast du Schüler die sich auch für dein Instrument interessieren also dürfte doch ein gewisses allgemeines Interesse an deiner favourisierten Musikrichtung da sein.

Nur wenn du die Persönlichkeit hinter den Schülern, Eltern und Kollegen nicht wahr nimmst, du die Kommunikation mit ihnen scheust, dann liegt dein Problem tiefer.

Ich z.B. gehe immer wieder mal mit meinem Lehrer auf einen Kaffee. Nur wenn du dann gehemmt dort sitzt, nichts von dir preis gibst, dich also praktisch nicht auch ein wenig von deiner privaten Seite zeigst, dann wird der andere schnell das Interesse an dir verlieren.

LG Kunigunde

sporadischer Gast 8 Süddeutschland M, 36

@ Alex303:

An den Wochenenden ist es unterschiedlich.
Manchmal habe ich da eine Probe, ein Schülerkonzert, nachzuholende Unterrichtsstunden, etc. In den Fällen bin ich froh, wenn ich danach einfach meine Ruhe zu Hause haben kann.

An den Wochendenden, an denen nichts ist, könnte ich mir schon vorstellen, mal auszugehen, Freunde zu treffen, aber wen? Stattdessen surfe ich im Internet, höre Musik, lese oder schaue eine DVD an.

Ich kann mich sehr gut alleine beschäftigen, war schon immer eher der Stubenhocker-Typ. Aber jetzt merke ich, dass ich ein paar soziale Kontakte nötig hätte.

@ kunigunde:

Du schreibst, gerade Musiker hättest du als weltoffene Menschen kennengelernt. Das war ich auch während des Studiums. Ich fühlte mich frei, offen für vieles, neugierig, ging offen auf meine Mitstudenten/innen zu. Aber jetzt im langweiligen Berufsalltag, wo ich jeden Tag mit unmotivierten oder unbegabten Schülern zu tun habe, habe ich keinen Kontakt mehr zu Gleichgesinnten.

Die wenigen erwachsenen Schüler, die ich habe, sind meist so um die 60, die wollen ständig was von einem. Verstehst du, mit denen kann ich mich nicht privat treffen, weil die mir nichts geben. Da werde ich dann ständig mit Fragen gelöchert, weil ich ja der Musiker bin, der zu allem eine Antwort weiß. Frag mal einen Arzt oder Psychotherapeuten, ob er sich schon mal mit einem seiner Patienten privat getroffen hat. Sowas geht einfach nicht.

Zu meinen Unterrichtsorten:

Ich bin an zwei Tagen pro Woche selbständig, d. h. ich unterrichte an diesen Tagen in einem privat angemieteten Saal. Dort gibt es also keine Kollegen.

An den anderen drei Tagen bin ich an einer Musikschule angestellt, allerdings wird dort dezentral unterrichtet, die Lehrer sind auf sämtliche Grundschulen der Stadt verteilt, so dass ich auch wieder ganz alleine an "meiner" Schule bin. Die beiden Schülerkonzerte pro Jahr muss ich alleine ausrichten.

Meine Kollegen sehe ich nur ca. dreimal pro Jahr, an den wenigen gemeinsamen Schülerkonzerten und vielleicht an einer Lehrersitzung pro Jahr. Toll. So kann keine Freundschaft entstehen.

Viele Grüße, M.

Forums-InsiderIn 216 Niedersachsen M, 29

Hallo!

Ich selbst mache auch Musik, aber im Amateurbereich (Ich spiele E-Bass und ein Wenig Schlagzeug). Was ich mich gerade frage: Warst du schon mal in einem Chor? Ich selbst noch nicht, aber ich wäre vorsichtig damit, die Leute da als Laien abzustempeln. Ich kenne ein paar Leute, die zwar keine professionellen Sänger sind, aber auf ihren Hauptinstrumenten anspruchsvolle Musik machen.

Eine andere Möglichkeit, die mir noch einfällt: Warum gehst du nicht in Bereiche der Musik, in denen du selbst noch Laie bist? Z.B. als Trommler in eine Sambagruppe.

Und noch ein Gedanke, der sich mir gerade aufdrängt: Es sollte doch möglich sein, auch als Renaissancemusiker in modernen Musikrichtungen mitzuspielen. Ein recht simples Beispiel sind Mittelalterrockbands. Vielleicht bist du in deiner musikalischen Richtung etwas zu festgefahren?

Ich glaube übrigens nicht, dass die Zukunft der Musik sich nur noch im digitalen Bereich abspielt. Das bemerke ich auch immer daran, dass es eine Menge Technofans gibt, die recht begeistert sind, wenn jemand am Lagerfeuer Gitarre spielt (und das kann dann auch unprofessionell sein, es erzeugt einfach eine ganz andere Stimmung als Musik aus der Dose). Ich denke nicht, das handgemachte Musik aussterben wird, sie wird lediglich um elektronische Elemente erweitert. Ein von Hand eingespielter Kontrabass klingt immer noch besser als ein programmierter, das erkennen auch viele Elektroniker und dementsprechend werden Leute wie du sicher immer gefragt sein. Das setzt natürlich auch eine gewissen Kompromissbereitschaft auch deinerseits vorraus, reine Kammermusik wird in den Hitparaden sicher weiter schwer zu finden sein.

Noch eine Idee: Versuche doch mal, einen Musikerstammtisch zu initiieren, wenn es sowas in deiner Stadt noch nicht gibt.

Liebe Grüße und einen guten Rutsch!

Helferlein 133 Wien W, 30

SchnickSchnack wrote:

Und noch ein Gedanke, der sich mir gerade aufdrängt: Es sollte doch möglich sein, auch als Renaissancemusiker in modernen Musikrichtungen mitzuspielen. Ein recht simples Beispiel sind Mittelalterrockbands. Vielleicht bist du in deiner musikalischen Richtung etwas zu festgefahren?

Hallo!

Um ehrlich zu sein, sehe ich das auch so. Ich liebe alte Musik, wenn ich mehr Zeit habe, werde ich Gambe lernen. Alte Musik ist nicht tot, siehe Sting...
Habe letztens irgendwo eine CD gesehen, wo eine Jazzsängerin Dowland singt. War leider vergriffen. Aber daß alte Musik und z.B. Jazz viel gemeinsam haben, ist auch nichts neues...

Ich glaube mit der Musik hast Du eigentlich eine tolle Möglichkeit. Du mußt sie nur nützen. Aber es muß ja nichtnur Musik sein. Vielleicht gehst Du einfach nur in Dich und überlegst Dir, was Du gerne neues machen würdest. Ich war auch eher immer Eigenbrötlerin und ich weiß es sehr zu schätzen, auch mal alleine zu sein, aber so lernt man ja niemanden kennen...

Wenn Du WIRKLICH Leute kennenlernen willst, wirst Du es auch schaffen.

LG und auch guten Rutsch,
p.

Helferlein 127 OÖ W, 27

Wenn man immer hört, dass jede 5. Beziehung bereits übers Internet entsteht, dann könnte das durchaus ein Weg sein. Ich persönlich stehe dem auch noch etwas skeptisch gegenüber aber anscheinend funktionierts ganz gut.
Und sehr oft kommt es ja vor, dass einsame Personen mehr Kontakt zu Internetbekanntschaften haben als draussen vor der Tür.

Dann bist du ja eigentlich eh am richtigen Weg. Wäre interessant wie viele Beziehungen schon über dieses Forum hier entstanden sind.

Aber dieses Forum ist hoffentlich nicht deine einzige Kontaktaufnahme zu neuen Leuten.

Ich wünsch dir was fürs neue Jahr

Forums-InsiderIn 389 Mönchengladbach M, 28

Quote:

An den Wochendenden, an denen nichts ist, könnte ich mir schon vorstellen, mal auszugehen, Freunde zu treffen, aber wen? Stattdessen surfe ich im Internet, höre Musik, lese oder schaue eine DVD an.

Ich kann mich sehr gut alleine beschäftigen, war schon immer eher der Stubenhocker-Typ. Aber jetzt merke ich, dass ich ein paar soziale Kontakte nötig hätte.

Ebent! Dann mußt Du daran etwas ändern.
Wenn Du die wenige Zeit, die Du übrig hast, bewußt alleine verbringst, ist es ja klar, daß Du niemanden kennen lernst.

P.S.: Ich schließe mich Mouchette an. Wenn Du in Deiner Freizeit ins Internet gehst, kannst Du ja auch darüber Leute kennen lernen.

sporadischer Gast 8 Süddeutschland M, 36

Hallo zusammen, ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr!
Ich freue mich sehr, dass ich von euch jetzt schon einige Anregungen erhalten habe.

SchnickSchnack wrote:

Warst du schon mal in einem Chor? Ich selbst noch nicht, aber ich wäre vorsichtig damit, die Leute da als Laien abzustempeln.

Ich war schon in mehreren Chören, das waren wirklich alles Laien dort. Wobei "Laien" überhaupt nicht abwertend gemeint ist, nur habe ich halt in meinem Studium gelernt, wie ein reines Intervall klingt, und viele Chorsänger bekommen das so nicht hin, ich vielleicht eingeschlossen, denn ich habe ja keine Gesangsausbildung genossen. Dementsprechend klingt dann das Ergebnis.

SchnickSchnack wrote:

Eine andere Möglichkeit, die mir noch einfällt: Warum gehst du nicht in Bereiche der Musik, in denen du selbst noch Laie bist? Z.B. als Trommler in eine Sambagruppe.

Die Idee find ich gar nicht mal so schlecht, werde ich im Kopf behalten, danke!

SchnickSchnack wrote:

Es sollte doch möglich sein, auch als Renaissancemusiker in modernen Musikrichtungen mitzuspielen. Ein recht simples Beispiel sind Mittelalterrockbands. Vielleicht bist du in deiner musikalischen Richtung etwas zu festgefahren?

Ja, da bin ich leider sehr festgefahren. Schon als ich 16 oder 17 war, habe ich damit aufgehört, Pop-/Rockmusik zu hören, weil ich gemerkt habe, dass mich die Alte Musik viel mehr anspricht. Das hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt. Meine CD-Sammlung z.B. enthält kein einziges modernes Pop/Rock/HipHop/was-weiss-ich-was-Musikstück, weil mich sowas einfach nicht interessiert.

SchnickSchnack wrote:

Das setzt natürlich auch eine gewisse Kompromissbereitschaft auch deinerseits vorraus, reine Kammermusik wird in den Hitparaden sicher weiter schwer zu finden sein.

Leider, leider...

SchnickSchnack wrote:

Noch eine Idee: Versuche doch mal, einen Musikerstammtisch zu initiieren, wenn es sowas in deiner Stadt noch nicht gibt.

Sowas gibt's wohl schon, gegründet vom "Deutschen Tonkünstlerverband". Das ist ein Verein, wo dann Leute gesucht werden, die bei der nächsten Sitzung Schriftführer oder Vorsitzender werden wollen, das ist nichts für mich.

pregunta wrote:

Vielleicht gehst du einfach nur in dich und überlegst dir, was du gerne neues machen würdest.

Das überlege ich mir schon manchmal. Weil ich selbst den Tauchschein besitze, hab ich letztes Jahr eine Gruppenreise mit lauter Tauchern aus meiner Stadt mitgemacht, weil ich gehofft hatte, auf die Art jemand Nettes kennenzulernen. Aber irgendwie hab ich keinen besonders sympathisch gefunden. Die mich wohl auch nicht.

Naja, werde wohl weiter Ideen sammeln. Bis dann.
M.

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