Konzentrationsstörungen

sporadischer Gast 23 Hamburg M, 24

Hallo Leute,

vieleicht kann mir der ein oder andere weiterhelfen. Mein Problem ist, dass ich unter Konzentrationsschwierigkeiten leide. Bei der Arbeit offenbart sich das am deutlichsten. Mir wird etwas gesagt und ich hab das im nächsten Moment wieder vergessen, bzw. habe ich mir angewöhnt einfach "Ja" zu sagen obwohl ich nicht richtig zugehört habe. Da ich noch in der Ausbildung bin, schlägt sich das natürlich massiv in meiner Benotung nieder. Meine Ausbilder haben mir fast immer Dessinteresse am Ausbildungsgebiet bescheinigt. Es ist mir fast nicht möglich, mich auf etwas zu konzentrieren, dass mir keinen Spaß macht. Meine Arbeit macht mir leider nicht wirklich Spaß.

Im privaten Bereich zeigt sich meine Konzentrationsschwäche ebenfalls. Bereits das Lesen einer Tageszeitung kann Schwierigkeiten bereiten. Das liegt aber definitiv nicht an mangelndem Textverständnis, ich bin zwar kein Bücherwurm, lese aber doch recht viel (hab mein Abitur auch mit den Leistungskursen Deutsch und Geschichte abgelegt). Wenn ich jedoch etwas lese, dass mich wirklich interessiert (die Tageszeitung lese ich nur, weil man sich ja informieren muß), dann klappt es mit der Konzentration etwas besser, von guter Konzentrationsleistung kann ich allerdings auch dann nicht sprechen.

Dazu kommt noch, dass ich unter chronischer Müdigkeit leide. Ich bin nachmittags eigentlich immer müde, egal wie lange ich geschlafen habe! Das ist natürlich nicht gerade konzentrationsfördernd, als hauptausschlaggebenden Faktor würde ich meine Müdigkeit jedoch nicht bezeichnen.

Bei der weiteren Ursachenforschung möchte ich eine Depression gänlich ausschließen (selbst wenn die Müdigkeit dafür sprechen würde), da mein Leben ansonsten in "guten" Bahenen verläuft. Was ich als ursächlichen Faktor in betracht ziehen würde, wäre der maßlose Alkoholkonsum kombiniert mit einer sehr schlechten Ernährung. Zum Ausgleich treibe ich jedoch viel Sport (Kraftsport und Kampfsport), der die Konzentrationsleistung eigentlich positiv beeinflussn sollte.

Ist irgenjemand mit der Problematik vertraut und weiß Rat?

Forums-Gruftie 517 Ex-Norddeutsche:) W, 30

Hast du mal deine Schilddruesenwerte und/oder sonstige Blutwerte untersuchen lassen?

Forums-InsiderIn 389 Mönchengladbach M, 28

Hallo, ich habe auch Probleme mit der Konzentration und bin auch häufig Müde, egal, wie lange ich geschlafen habe.

Schilddrüsenwerte waren bei mir okay, Zucker... na ja.
Liegt in der Familie.

Mein Neurologe hat bei mir gesagt, es könnte bei mir ne leichte Form von ADS und / oder Narkolepsie sein.

Am besten gehst Du mal zu einem Neurologen und läßt Dich durchchecken. Ich kenne nämlich auch den ganzen Ärger mit den Ausbildern von meiner Ausbildung her.

Ich trinke mittlerweile kaum noch Alkohol, weil ich dann zu Krämpfen neige. Ich hab´ mal gelesen, daß man, wenn man viel trinkt oder getrunken hat, sich ziemlich schwer tut, neue Dinge zu lernen, aber Dinge, die man bereits kann, die quasi automatisch ablaufen, noch eine ganze Zeit lang ohne Probleme machen kann. Vielleicht hilft Dir das was beim beobachten.

Für´s Gedächtnis und Wohlbefinden kann ich Nüsse und Traubensaft (oder Johannisbeer- oder Rote-Beete-Saft) empfehlen.

lG,
Alex

P.S.: Hast Du auch Probleme mit Migräne?

sporadischer Gast 23 Hamburg M, 24

Nachtvogel wrote:

Hast du mal deine Schilddruesenwerte und/oder sonstige Blutwerte untersuchen lassen?

Meine Schilddrüse habe ich nicht untersuchen lassen. Ich bin der Meinung, dass es sich bei meinem Problem nicht um eine körperliche Mangelerscheinung handelt (Schilddrüsen über-Unterfunktion). Wenn ich mich versuche zu konzentrieren, gleiten meine Gedanken eher ab, ich denke dann an vieles, nicht jedoch an das was gerade meine Aufgabe ist.

sporadischer Gast 23 Hamburg M, 24

Alex303 wrote:

P.S.: Hast Du auch Probleme mit Migräne?

Meine Mutter neigt zu Migräneanfällen, mein Vater hat oftmals Kopfschmerzen. Meine beiden Brüder (ein Halbbruder und ein vollwertiger Bruder) haben auch Probleme mit Kopfschmerzen. Auch bei mir treten Kopfschmerzen auf, die jedoch keine Migräneanfälle sind, sondern leicht "dröhnend" im Hintergrund wirken.

Forums-InsiderIn 389 Mönchengladbach M, 28

Woher weißt du denn, daß es keine Migräne ist?

Vielleicht sind es auch Auren ohne Migräne.

Hast Du denn dann Mißempfundungen?

sporadischer Gast 23 Hamburg M, 24

Alex303 wrote:

Woher weißt du denn, daß es keine Migräne ist?

Für eine Migräne halte ich meine Kopfschmerzen für nicht starkt genug. Meine Mutter hatte wenn sie unter Migräneanfällen litt immer sehr starke Schmerzen. Wenn ich genau drüber nachdenke, hatte mein Vater auch manchmal sehr starke Kopfschmerzen. Ich weiß nicht, vieleicht verschlimmert sich das bei mir noch. Wirklich schlecht fühle ich mich aber eigentlich nie, wenn ich Kopfschmerzen habe, auch wenn es natürlich nicht angenehm ist.

Helferlein 55 Köln M, 31

Hallo Gaudin,

du hast es ja selber schon geschrieben...

Gaudin wrote:

Was ich als ursächlichen Faktor in betracht ziehen würde, wäre der maßlose Alkoholkonsum kombiniert mit einer sehr schlechten Ernährung. Zum Ausgleich treibe ich jedoch viel Sport (Kraftsport und Kampfsport), der die Konzentrationsleistung eigentlich positiv beeinflussn sollte.

Der Alkohol belastet den Organismus nicht unerheblich. Gleichzeitig Kraftsport und Kampfsport belasten den Organismus ebenfalls extrem. Eine ausgewogene und spezielle Ernährung (Eiweiß, Kohlenhydrate ,Mineralien, Vitamine) ist selbst ohne Alkoholkonsum bei deinen Sportarten ausgesprochen wichtig.

Leistung im Sport erzielst du ja nicht nur nur durch den "Anreiz" sondern vor allem durch die Erholungsphasen (Regenerationsphasen) - siehe Literatur. Und dazu ist es wichtig, dem Körper ausreichend gutes "Futter" zuzuführen... Wie soll der Organismus sonst die Leistung erbringen???

Dein Körper brennt sonst aus und du bekommst Mangelerscheinung... wie z.B. Konzentrationsschwächen etc. ... und Probleme mit den Gelenken, Sehnen, Muskeln, Haut, Zähne, Haare etc. ... bis hin zu Schädigungen am Organismus ...

Im Sinne deiner Gesundheit wäre es also gut...

a) eine ausgewogene Ernährung (Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitamine etc.)
b) Mineralmangel vermeiden
c) Alkoholkonsum reduzieren

Vor allem ein Mangel an Spurenelementen wie z.B. Zink oder fehlende Aminosäuren (Eiweiß) verursachen dann Konzentrationsschwächen und anderes... - da dem Körper Nährstoffe fehlen!

Also, Lebensgewohnheiten umstellen und auch mal ab zum Arzt und Blutwerte und auch die Schilddrüse checken lassen...! Da die Schilddrüse an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und bei einer evtl. familiären Vorbelastung bei so einem "Stress" in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Ansonsten mal in die diverse Literatur schauen... und die Alarmzeichen des Körpers verstehen lernen.

Viele Grüße

Mike

PS: Der Körper kann sich auch schnell wieder erholen... wenn du im Gegensatz dazu mal mehrere Wochen viele gesunde "Biostoffe" zu dir genommen hast, läufst du rum als würdest du unter Drogen stehen - ich spreche da aus eigener Erfahrung Wink

- Eine gesunde Ernährung kann viel bewegen!

sporadischer Gast 23 Hamburg M, 24

Zunächst danke ich euch allen sehr für eure Antworten. Ich finde das sehr beeindruckend, dass es Menschen gibt die sich der Probleme wildfremder annehmen.

@ roteSchorle

Eine Ernährungsumstellung wäre sehr sinnvoll. Es ist nur schwierig, Angewohnheiten, die sich über Jahre eingeschliffen haben einfach zu ändern. Aber gerade der Nährstoff mangel, könnte eine mögliche Ursache sein.

Helferlein 64 Wien M, 35

Hallo Gaudin,
Ich hatte auch massive Konzentrationsstörungen. Ich konnte Gesprächen, die ich selbst führte, nicht mehr folgen, vergaß binnen Minuten Dinge etc. Diagnose war Burnout.
Ich würde das auch dahingehend abklären lassen.

LG
Chefke

Helferlein 55 Köln M, 31

Gaudin wrote:

Eine Ernährungsumstellung wäre sehr sinnvoll. Es ist nur schwierig, Angewohnheiten, die sich über Jahre eingeschliffen haben einfach zu ändern. Aber gerade der Nährstoff mangel, könnte eine mögliche Ursache sein.

So alt bist du nun auch nicht... Laughing

Der Mensch kann in Sekunden Gewohnheiten ändern... z.B. wenn unmittelbare Gefahr droht ... - es ist eine Sache des Kopfes!

Man muss ja nicht direkt die Brechstange nehmen... viele kleine Schritte mit Zwischenerfolgen führen ja auch in die gewünschte Richtung.

Also, mal ab in die Buchhandlung/Bücherei und ein ansprechendes Buch zu Sport und Ernährung suchen.... vielleicht sogar Dr. Strunz... der ist nicht für jeden was... - aber für sowas kann das sehr motivierend sein. Und danach in den Obstladen und viel frisches Obst kaufen... das was einen anspricht....

Und dann einen Tag mal ganz viel Obst zwischendurch essen und immer mal im Buch lesen. Vielleicht noch in der Drogerie Ascorbinsäure/Vitamin-C und Zink (gut für die Konzentration) gekauft.

Das alles mal 1-2 Tage testen... Und dann merkt man den gravierenden Unterschied.

Also, in kleinen Schritten beginnen ... und ganz wichtig: SOFORT handeln!

Viel Erfolg!

Mike

PS:... und fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker...!

Helferlein 127 OÖ W, 27

Kennst du denn die Konzentrationsschwächen auch aus deiner Kindheit bzw Schulzeit oder hat sich das erst in letzter Zeit eingeschlichen? So Reste aus einem ADS können auch ins Erwachsenenalter übertragen werden. Ist es aber eine neure Erscheinung würd ich auch unbedingt den Neurologen hinzuziehen.

Bezüglich Ernährung kann man sich das auch ganz gut abklären lassen. Ich hatte auch ein Konzentrations- und Gedächtnisproblem, habe dann eine Ernährungsberatung nach TCM (Traditionelle chinesische Medizin) gemacht, die war sehr aufschlussreich!

Dass man die ganzen Tipps dann natürlich durchzieht ist ein anderes Thema, aber da muss man dran bleiben. Ein verbesserter Zustand motiviert aber auf jeden Fall.

sporadischer Gast 23 Hamburg M, 24

Mouchette wrote:

Kennst du denn die Konzentrationsschwächen auch aus deiner Kindheit bzw Schulzeit oder hat sich das erst in letzter Zeit eingeschlichen?

In dieser extremen Form hatte ich das als Kind nicht. Ich hab aber als Kind schon zu Tagträumereien geneigt, eine krankhafte Konzentrationsschwäche wurde aber nie diagnostiziert.

Helferlein 127 OÖ W, 27

Es muss auch nicht immer diagnostiziert werden, es muss auch keine große Konzentrationsstörung sein, damit sie dich gerade in der Schulzeit wo soviel gefordert wird beeinträchtigt. Aber das Problem hast du jetzt, und wenn es jetzt neu für dich ist, dann kann man eine Ursache schon leichter rausfinden denk ich.
Ich geh noch mal auf meinen Tipp der Ernährungsberatung zurück, der kann dir vielleicht auch deine Theorie mit dem Alkohol analysieren, weil ja so vielleicht irgendwelche Mangelerscheinungen im Körper entstanden sind, die die Sauerstoffversorgung des Gehirn nicht optimal zulassen.

Gutes neues Jahr im übrigen

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