Kann mit Analytiker nicht mehr reden

sporadischer Gast 13 Deutschland W, 36

Hallo,
hab mich jetzt endlich getraut mich hier zu registrieren und meine Frage zu stellen.

(Hinweis Admin: in der Betreffzeile "Therapeut" auf "Analytiker" geändert.)

sporadischer Gast 13 Deutschland W, 36

Mache seit einigen Jahren eine Psychoanalyse und hatte schon im Therapieverlauf immer wieder Probleme und Phasen wo ich meinen Therapeuten nicht mehr trauen konnte. Nun kam es in den letzten Wochen wieder dazu, dass er mir vorwarf mir würde die Motivation zur Therapie fehlen. Und dabei ist es momentan einfach so, dass ich mich nicht mehr öffnen kann und mich durch bestimmte Verhaltensweisen seinerseits immer wieder abgewiesen fühle. Das zieht bei mir dann irgendwann nen Rückzug aus der Beziehung nach sich. Die Probleme häufen sich, da ist z.B. sein ständiges zuspät kommen und wenn ich mich beruflich bedingt mal einige Minuten verspäte wird mir gleich Therapieunlust unterstellt. Er wirft mir vor mich nicht an die vorgegebenen Zeiten zu halten. Hatte ihn neulich ausnahmsweise auf den AB gesprochen als es mir nach einer Therapiestunde sehr schlecht ging, ihn um Rückruf gebeten, was eh nicht erfolgte und somit wars dann auch kein Grenzen überschreiten. Einige Themen kann ich bei ihm gar nicht thematisieren, da er diese Themen im Keim erstickt und als nichtig abtut. Was mich sehr verletzt und was ich ihm auch schon gesagt habe, dass er mich oft nicht ausreden lässt. Sein Argument ist, wenn ich mich dagegen wehre, dass dies nicht gut für mich sei. Ich empfinde es als ziemliche Herabsetzung und Unhöflichkeit, da er mir damit die Möglichkeit auch nimmt was zu sagen, was mich zz sehr umtreibt. Als ich ihm neulich in einer Stunde sagte, ich hätte ihm einen Brief geschrieben aber mich nicht getraut ihn abzuschicken, meinte er das wäre eh besser so und ein Nachtun. Dabei wollte ich nur einiges loswerden. Fühle mich momentan sehr unter Druck gesetzt, u.a. weil er mir mit Therapieabbruch gedroht hat und als ich dann eine Woche nachfragte, revidierte er seine Aussage. Bin langsam mit meinen Kräften am Ende, die Therapie bessert im momemt nichts mehr sondern es zeigen sich immer mehr psychosomatische Symptome wo ich langsam nicht mehr weiss, sind diese echt psychisch bedingt? Wenn ich mich wehre habe ich Angst vor einer erneuten Therapieabbruchsdrohung oder so wei ein Therapeut in der Klinik zu mir sagte, er sei froh mich und den Ärger mich therapieren zu müssen los zu sein. Damit kann ich bis heute nicht umgehen. Ich frage mich was sich wirklich durch diese Therapie gebessert hat und ob es nicht besser wäre einfach zu verschwinden. Habe das Gefühl er bestimmt die Inhalte der Therapie und was unbequem erscheint lässt man halt aussen vor. Irgendwie schaff ich das alles nicht mehr und komme aus der Symptomatik nicht rauss, quäle mich durch jeden Tag durch und setze die letzten Energiereserven die ich irgendwie noch aktivieren kann dafür ein meine Berufstätigkeit zu erhalten. Dadurch isoliere ich mich immer mehr und schaffe es nicht mir ein soziales Umfeld zu erhalten, was nach Ansicht meines Therapeuten ja nicht so schlimm wäre und das würde sich schon ändern. Nun dies war unter anderem ein Grund warum ich diese Therapie begann und gebessert hat sich daran kaum etwas.
Sorry, vielleicht alles ein bisschen viel fürs erste Posting
Würde mich über Meinungen freuen.
Lg Sf

Helferlein 129 Wien W, 25

hello!

naja, da is es schwer, was zu sagen...

was sind denn die rahmenbedingungen, an die du dich halten musst? warum is da anrufen nicht ok?

und hab ich das richtig gelesen, dass er zu spät kam? hat er dir dafür nen grund genanng?

und was stand in dem brief, den du ihm geschrieben, aber nicht geschickt hast? wär es auch gegen die regeln, ihn ihm nicht zu schicken, sondern in der stunde zu geben?

welche themen meinst du, die er im keim erstickt?

Quote:

dass er mich oft nicht ausreden lässt. Sein Argument ist, wenn ich mich dagegen wehre, dass dies nicht gut für mich sei.

das versteh ich net ganz... wobei lässt er dich nicht ausreden? und wogegen wehrst du dich?

Quote:

die Möglichkeit auch nimmt was zu sagen, was mich zz sehr umtreibt.

auch das versteh ich nicht so richtig... du kannst nicht das sagen, was dich grad beschäftigt? gibt er die themen der stunde vor? ich dachte immer, gerade in der analyse gings um das gedanken-schweifen-lassen...

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hallo Sonnenfinsternis,

langer Beitrag kurze Antwort...

Ich bin natürlich nicht die betroffene. Aber was Du schreibst hört sich alarmierend an. Sowohl in dieser als auch in der letzten Therapie, in der Klinik.

Daß Du darüber betroffen und fertig bist finde ich nach dem was vorgefallen ist nur natürlich!

Hast Du schonmal darüber nachgedacht die Therapie zu wechseln? Weil wenn jemand der so jeden Deiner Kommunikationsversuche abwehrt DIR vorwirft Du seist Therapieunwillig.. beim bessten Willen, das hat kein Patient verdient!

Bitte gib Dir in dem Fall nicht die Schuld für das was vorgefallen ist. Der Mann verkackeiert Dich, spielt seine Spielchen, macht es sich so leicht wie er nur kann und nimmt auch noch Geld dafür. Das muss nicht sein und DU hast das Recht Dich zur Wehr zu setzen.

Liebe grüsse,

Petra

sporadischer Gast 13 Deutschland W, 36

Hallo Snuffi, hallo Münchnerkindl,
vielen lieben Dank für die Antworten.
Ich versuche mal auf die Fragen einzugehen, soweit es mir möglich ist.

was sind denn die rahmenbedingungen, an die du dich halten musst? warum is da anrufen nicht ok?

Für ihn sind plötzlich die Rahmenbedingungen, dass ich nicht mehr anrufen soll, tja keine Ahnung vielleicht soll ich mich dann an den Krisendienst wenden, was ich in solchen Situationen bzw. Abstürzen nach der Thera auch schon tat und die haben dann gesagt ich soll mit meinem Thera reden. Sorry es fühlt sich schon sch.. an, das hier nochmal zu beschreiben, es macht mich immer noch so hilflos.

[i]und hab ich das richtig gelesen, dass er zu spät kam? hat er dir dafür nen grund genanng? [/i

nun wenn das mal vorkommt ist das ja nicht so wild, aber irgendwie kam das schon sehr sehr oft vor und manchmal hab ich einfach keine Kraft auf die Diskussion, aber als ich es neulich mal wieder bemerkte und fast ne halbe Stunde wartete bis er Zeit hatte, war ich halt auch sauer und habs gesagt und er meinte, ja da kann er auch nix machen, das ging halt jetzt nicht anders. Traute mich dann schon gar nicht mehr nach Gründen zu fragen. Was mich ärgert ist , dass er es unabdingbar erwartet und dann ists so oft stressig den Termin nach der Arbeit hinzukriegen und dann sitzt man und sitzt man und waret und er entschuldigt sich nicht mal oder sagt warum. Kotz.

Ich schrieb ihm in den Brief alles was mir auf der Seele brennt, auch dass ich meine Symptomatik nicht mehr aushalte, dass ich sehr destruktive Gedanken habe, die gegen mich gehen, und ich sagte ihm dass ich mittlerweile ohne Schmerzmedis nicht mehr auskomme. Ich schrieb ihm wie es mir geht . Hab den Brief nach seiner Ansage verbrannt.

Nun welche Themen meine ich, die die ich gerade beschrieben habe und auch Träume welche ich habe und sehr prisante Themen, wie MB, auch das Thema wie bekomme ich es hin, mein Frausein zu leben etc.

Nein manchmal kann ich nicht darüber reden was mich umtreibt, weil er mich unterbricht, weil er meine Kasandrarufe nicht mehr hören kann, so drückt er es aus. Ich mache ohne jegliche medikamentöse Unterstüztung diese Therapie und ich geh auf dem Zahnfleisch, weil ich keine Kraft mehr habe.

@Münchnerkindl.

Ja , so fühle ich mich oft, verkackeiert, aber ich weiß nicht mehr wie es weitergehen soll, ich hab einfach nur noch Angst. Hatte schon mal versucht mir eine neuen Therapeuten zu suchen und wurde damals mit der Bemerkung weggeschickt, dass der Herr XY ja doch ein guter Therapeut wäre und was ich denn hätte.

Bin echt nur noch traurig und verzweifelt. Muss morgen dahin und mir graut davor Embarassed

Lieben Gruß Sf

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Sonnenfinsternis wrote:

Hatte schon mal versucht mir eine neuen Therapeuten zu suchen und wurde damals mit der Bemerkung weggeschickt, dass der Herr XY ja doch ein guter Therapeut wäre und was ich denn hätte.

Hallo Sonnenfinsternis,

Halten da zwei "Täter" zusammen??? Eine Krähe hackt da wohl der anderen kein Auge aus..

Also so eine pauschale Aussage ist von vorne herein unseriös. Weil es kommt nicht jeder mit jedem gut aus, egal wie GUT der Therapeut ist. Selbst ein "guter" Therapeut kann nicht immer in allen Fällen mit jedem Patienten. Und ich finde man muss immer erstmal fragen was vorgefallen ist bevor man so pauschal darüber urteilt, daß "Du schuld bist wenn die Therapie nicht läuft". Weil das ist es doch. Wenn der Therapeut "gut" ist und nicht die Schuld an der Situation trägt, na dann ist es die Verantwortung des Patienten. Und der schwarze Peter landet bei Dir.

Sei froh daß Dir der andere Therapeut erspart geblieben ist, wenn er so denkt. Deine Lebenszeit und Dein kostbares Innerstes ist zu wertvoll um sie jemandem der so platt urteilt nachzuschmeissen.

Erstmal würde ich bei Erstgesprächen nicht den Namen nennen, sondern nur daß Du so und so lange Analyse gemacht hast, was Dir dort nicht getaugt hat und vor allem was Dir daran nicht geholfen hat.
Dann solltest Du Dir vorher/ Du Dir mit dem neuen Therapeuten gemeinsam durch den Kopf gehen lassen was Du in der Therapie machen/bearbeiten willst und abklären ob der Therapeut der richtige für Deine Bedürfnisse ist.

Und probiere ruhig mehrere aus, nimm nicht den nächsten besten, die Erfahrung musst Du ja nciht nochmall machen.

Und überleg welches Verfahren Du weiterhin machen möchtest. Vieleicht wäre tiefenpsychologische Therapie oder was anderes sinnvoll. Gibts bei Euch irgendwo eine Beratungsstelle wo Du erstmal abklären kannst was Du überhaupt im Moment am nötigsten brauchst?

Du hast schon genug mitgemacht in Deinem Leben, lass Dich nciht zusätzlich von einem Therapeuten fertigmachen!

Liebe Grüsse,

Petra

Forums-Gruftie 536 BRD W, 39

Hallo Sonnenfinsternis!

Das, was Du schreibst, erinnert mich sehr an meine Analyse. Würde mir aber im Moment nicht gut tun, jetzt hier darüber zu schreiben. Deshalb nur kurz was hierzu:

Quote:

Hatte schon mal versucht mir eine neuen Therapeuten zu suchen und wurde damals mit der Bemerkung weggeschickt, dass der Herr XY ja doch ein guter Therapeut wäre und was ich denn hätte.

Diesen Spruch musste ich mir auch anhören: "Ich soll das mit meiner Analytikerin klären" (obwohl sie selbst es war, die mich ohne Vorankündigung und ohne Abchiedsgespräch einfach vor die Türe setzte.) Eine Thera wollte erst Rücksprache mit der Analytikerin halten, ... denn, es liegt ja immer am Klienten, wenn eine Therapie scheitert, nie am vollkommenenen Analytiker.

Aber es sind nicht alle Therapeuten so. Manche sind sich darüber im klaren, dass es unter den Therapeuten auch schwarze Schäfchen gibt bzw. sie wissen, dass nicht jeder Klient mit jedem Therapeuten klarkommt und auch nicht jeder Therapeut mit jedem Klienten.
Ich habe dann weitergesucht und einige gefunden, die mich Ernst nahmen, so wie meine derzeitige Therapeutin.
Lass Dich durch solche Sprüche nicht verunsichern oder so. Such weiter, so lange, bis Du jemanden gefunden hast, der dich versteht.

Gruß
Jenny

sporadischer Gast 29 Wien W, 32

Jenny Doe wrote:

Aber es sind nicht alle Therapeuten so. Manche sind sich darüber im klaren, dass es unter den Therapeuten auch schwarze Schäfchen gibt bzw. sie wissen, dass nicht jeder Klient mit jedem Therapeuten klarkommt und auch nicht jeder Therapeut mit jedem Klienten.
Ich habe dann weitergesucht und einige gefunden, die mich Ernst nahmen, so wie meine derzeitige Therapeutin.

genau wie bei mir - jetzt - meine neue therapeutin unterstützt mich sogar dahin, dass sie mir seine grenzüberschreitungen aufzeigt (wenn ich davon spreche - Hauptthema ist es gsd nicht)

Ich kann mich nur münchnerkindl und jenny doe anschließen - ich halte dir die daumen, dass du schnell eine bessere therapeutin findest.

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Mein Tipp: Beende Deine therapeutische Beziehung zu diesem Quacksalber so schnell wie möglich!

Psychoanalyse kann man ohnehin vergessen. Als Gedankensystem eine Pseudowissenschaft, als Therapietechnik überaltet. Alles jetzt selbstverständlich nur IMHO und so...

Kurz, ich würde mir einen anderen Therapeuten aus einer anderen Psychotherapie-Schule suchen.

sporadischer Gast 13 Deutschland W, 36

hi,
lieben Dank für die Antworten. Ich hatte vor den Weihnachtsferien nochmal eine Stunde bei ihm, die leider ähnlich ablief. Ich fühlte mich hinterher nicht ein bisschen aufgehobener und besser. Mittlerweile glaube ich dass er mich un meine Probleme irgendwie nicht ernst nimmt. Dabei dreht sich die Spirale gerade immer weiter nach unten. Mir fehlt die Kraft etwas zu ändern. Im Job läufts auch nich gut und auch privat fehlt mir der Rückhalt. Ich geb mir die Schuld,dass es nicht läuft. Fühle mich total ausgebrannt. Wenn ich daran denke, dass ich morgen wieder in die Arbeit muss, wird mir Angst und Bange. Meine Kollegin lässt mir immer total viel Arbeit liegen und alles was ich anpacke passt ihr nicht. Mit Regelmäßigkeit werde ich dort angemault oder geschnitten. Ich bin nervlich nicht mehr in der Lage irgendwei noch souverän und gelassen darauf zu reagieren. Da es meine erste Stelle nach der Umschulung ist, kann ich nicht viel riskieren. Andererseits halte ich den ständigen emotionalen und arbeitsmäßigem Druck nicht mehr stand. Wenn ich versuche mich damit meinen Th mitzuteilen werde ich abgeblockt. Kann er mir nicht helfen oder will er nicht? Brauch Hilfe und einen Ausweg, bin am Ende und hab die letzten Tage die Arbeit nicht mehr aus den Kopf gekriegt. Das ganze Frei über sprich die Feiertage sind damit belastet. Komm nicht mehr klar.
Gruß Sf

sporadischer Gast 13 Deutschland W, 36

möchte mich für die Jammerei hier entschuldigen, und vielleicht hab ich mich auch nich t gut ausgedrückt und hab deswegen keine antworten mehr erhalten. hab ich was falsch gemacht?
Lg Sf

Helferlein 31 NRW W, 50

Liebe Sonnenfinsternis,

ich habe Deine Texte gelesen und ich hab so den Eindruck, dass Du bei Deinem Therapeuten nicht gerade gut aufgehoben bist.
Ich glaube nicht, dass ich da lange hingegangen wäre.
Wenn ich das so mit meinem vergleiche, der lange Monate geduldig gewartet hat, bis ich von gewissen Themen berichten konnte.
Dann hat er mir auch von sich aus angeboten ihm das was ich nicht sagen konnte in einem Brief zu schreiben.
Er hat noch nie einen Termin von sich aus abgesagt und war noch nie unpünktlich. Ich bin erstaunt, denn ich dachte immer das wäre alles selbstverständlich.
Also, ich meine, die ganze Therapie wird von der Krankenkasse oder von uns selbst bezahlt und es ist nicht gerade wenig.
Da sollten wir uns auch aussuchen können mit wem wir zusammen arbeiten.
Und vor allen Dingen sollte die Therapie Dir helfen und Dich stützen, wenn sie das nicht tut, dann mußt Du Dich fragen, ob das denn überhaupt Sinn macht.
Überleg Dir, ob Du Dir nicht einen anderen Therapeuten oder auch eineTherapeutin suchst.
Ich hoffe, Du findest für Dich einen gangbaren Weg. Die Wege, die wir gehen müssen, müssen von uns ja immer wieder neu geprüft werden, ob sie gut und richtig sind.
Ich wünsche Dir alles Gute für das neue Jahr.

Liebe Grüße Dompfaff

sporadischer Gast 13 Deutschland W, 36

Liebe Dompfaff,
erst mal vielen Dank für deine Antwort, die einen in mir schweelenden Entschluss reifen lässt. Aber first of all wünsche ich Dir natürlich auch alles erdenklich gute für das Jahr 2007.
Was mir halt besonders zusetzt dass er mit mir das Thema meiner sozialen Isolation nicht wirklich anzugehen scheint. Sicherlich ist es auch meine Aufgabe daran zu arbeiten, nur tue ich mich unheimlich schwer Ansatzpunkte zu finden. Ich kann einfach keine verbindlichen Bindungen oder wirkliche Freundschaften eingehen und so kam es dass ich auch gestern an Silvester wieder mal keine Möglichkeit hatte mit jemand anderen zu feiern. Langsam verzweifel ich an dieser Situation und halt es kaum mehr aus, immer alleine immer nur alleine. Ich frage mich was an mir so verkehrt ist, als dass ich keine Freunde finde. Nun werde ich bald 36 und in den letzten Jahren hat sich bezüglich dieses Themas nichts wirklich geändert. Es nimmt mir einfach die Lebensenergie und mittlerweile bin ich an dem Punkt wo ich bald nichts mehr geben kann.
Werde im neuen Jahr den einen Termin mit meinem Therapeuten noch wahrnehmen und mich zeitgleich auf die Suche nach jemand anderen begeben.
Liebe Grüße und einen guten Start ins neue Jahr
Sonnenfinsternis

Helferlein 31 NRW W, 50

Liebe Sonnenfinsternis,

eigentlich haben wir ähnlich gelagerte Probleme.
Ich ziehe mich immer mehr zurück und kapsele mich ab von anderen.
Jedoch tue ich dies bewusst und ich kenne auch die Gründe und ich leide nicht mehr so sehr darunter, weil ich mich ein gutes Stück damit abgefunden habe.
Bei mir ist es so, dass ich genug Menschen hätte, wo ich hingehen könnte.
Bei mir sind die Gründe mich zurückzuziehen hauptsächlich Ängste.
Ängste verletzt zu werden und noch viel andere, die ich schon seit Kindheit habe.
Seit ich das alles erkannt habe und es akzeptiert habe, komme ich viel besser damit zurecht.
Mein Therapeut hat es bis jetzt auch noch nicht geschafft mich, wie er so schön immer zu sagen pflegt, in die Welt hinaus zu schicken. Man muss es schon selber wollen.
Er kann auch nur Ratschläge geben, die wir befolgen, oder auch nicht.
Man darf auch keine Wunder von einer Therapie erwarten.
Wir selber müssen den größten Anteil an dieser Arbeit haben.
Aber die Grundstimmung in einer Therapie muss in Ordnung sein. Man muss sich bei dem Menschen wohl fühlen, was wiederum nicht heißt, dass es auch mal Diskrepanzen geben kann.
Ich mache jetzt seit drei Jahren Therapie und ich muss auch sagen, dass das ganze kein Zuckerschlecken war und man viel Durchhaltevermögen braucht um am Ball zu bleiben und deshalb ist es sehr wichtig, dass man sein Gegenüber, sprich den Therapeuten auch mag und akzeptiert.
Wäre das nicht der Fall, dann hätte ich schon ganz früh aufgehört, denn ich glaube, dann ist das ganze kontraproduktiv.
Lass Dir Zeit beim Suchen eines passenden Therapeuten. Geh nach Deinem inneren Gefühl, das muss stimmig sein und wenn Du eine Abneigung hast, dann lass es lieber sein, dann schadet es mehr, als es nützt.
Denn Dein Gegenüber wird so was wie ein Partner dem Du sehr viel anvertrauen willst und wenn Du das von der Warte aus siehst, dann ist es wohl klar, wie wichtig die Übereinstimmung zwischen euch beiden sein muss.

Ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche und hab Geduld auch mit Dir selber.

Liebe Grüße Dompfaff

Forums-InsiderIn 185 Hamburg W, 35

Hallo Sonnenfinsternis,
ich lese seit einiger Zeit mit, möchte aber erst jetzt etwas dazu sagen:
Ich habe schon ein paar Therapien hinter mir, und kenne dein Problem sehr. Mit den TherapeutInnen ist es ähnlich wie mit den LebenspartnerInnen. Man findet nicht gleich auf Anhieb den oder die richtige. Ich mußte mich zum richtigen hinentwickeln. Ich habe ihn jetzt.

Mein jetziger Therapeut machte mir Mut, ich nannte ihm die Probleme mit den TherapeutInnen. Einen Wechsel hatte er ja auch mitbekommen, als ich meine letzte Therapie abbrechen mußte, weil ich mit der Therap. partout nicht klar kam. Ich wechselte zu meinem jetzigen. Er sagte mir, wenn Probleme kämen, sei es immer hilfreich darüber zu sprechen, was ich in der Vergangenheit nicht getan hatte.
Probleme ließen sich lösen, sagte er. Du hast mit deinem ja schon geredet und geändert hat sich nix. Was natürlich auch sein kann, dass zwischen euch durch die Übertragung und Gegenübertragung Probleme entstanden sind. Schließlich bist du ja schon ein paar Jahre bei ihm. meine Frage an dich: Wie bist du früher, in deiner Kindheit von deinen Bezugspersonen behandelt worden? Kann es sein, dass der Therapeut so manches an Verhalten dir wieder spiegelt, was mit deinen Bezugsperonen zu tun hat? Wie war dein Verhältnis z.B. zu deinem Vater? Wenn diese Probleme aufgrund der Übertragung u. Ggübrtr. enstanden sind, dann sind die Probleme normal die du hast. Was aber nicht normal ist: Wenn der Therapeut nicht in der Lage ist, diese Problematik dann augrund der Übertragung zu druchschauen und dann aufzulösen. Und scheinbar ist er dazu auch gar nicht nicht bereit. Vielleicht weil ihm das selbst noch nicht bewußt ist. Vielleicht solltest du das ansprechen, wo da eine Wiederholung aus deiner (traumatisierten) Kindheit. Das hatte ich nämlich bei meinen letzten Theras immer versäumt.

Viel Glück, Polarsternin

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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