Komisches Gefühl von Kontrollverlust

sporadischer Gast 19 Wien M, 21

hallo allerseits,

ich habe ein problem, dass ich nicht genau definieren kann. es ist mir heute zum zweiten mal passiert, dass ich einfach so dastehen mit freunden von mir und quatsche und auf einmal so einen "schub" bekomme. ich kann es schwer beschreiben, es geht mit angst von kontrollverlust ein und einer kurzen derealisation. das ganze ist in ein paar sekunden wieder vorbei aber ziemlich heftig. ich habe jetzt irgendwie angst, dass ich sowas nochmal bzw in verstärkter form bekomme. was kann das sein?

das erste mal bekam ichs wie ich mit meiner mutter essen war, also einfach im sitzen während dem reden. ich frag mich auch ob man das von außen betrachtet bemerkt, glaube allerdings nicht, sonst hätte meine mum sicher was gesagt.

für tipps wäre ich dankbar!
lg

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hi,

kannst Du irgendwas zu Deinen sonstigen Umständen schreiben?

Hast Du im Moment irgendeine Art von aussergewöhnlichem Stress? Bist Du überarbeitet? Gibts irgendwelche traumatischen Erlebisse mit denen Du nie fertiggeworden bist? Hast Du in letzter Zeit noch andere "seltsame" Erlebnisse gehabt? Ist irgendwas "anders" als früher?

Schlaflosigkeit, Unruhe, Konzentrationsprobleme, emotionale Probleme? Irgendwas davon?

Weil so ganz aus dem Kontext gerissen kann man da eigentlich alles und garnichts vermuten Question

Liebe Grüsse,

Petra

[nicht mehr wegzudenken] 1265 Niederbayern W, 25

@CodeMaster,

wie äußert sich dieser "Schub" körperlich? Bekommst du Herzrasen, Magenprobleme oder etwas anderes, mit dem du deinen Zustand noch genauer beschreiben könntest?
MünchnerKindl hats schon gesagt, aus dem Kontext gerissen lässt sich nix vermuten...

neu an Bord! 3 NRW M, 17

Ich kenne das.
Ich glaube ich habe das auch des öfteren.
Man steht total neben sich aber nur für einen kurzen Moment.
Es hat die selbe Wirkung wie ein Deja Vú nur verschlimmert.....

sporadischer Gast 19 Wien M, 21

okay, momentan fühl ich mich generell wieder gut. letztens hab ich am tag davor ziemlich viel gesoffen - gut möglich dass das mit ausschlaggebend war.

@petra: ansonsten leb ich wohl generell nicht sehr gesund. ich habe einen schlafrythmus der eine katastrophe ist. bin oft unausgeschlafen, gehe oft weg, mach sport, studiere und geh nebenbei auch noch arbeiten. das lässt sich dann alles schlecht in einen geregelten tagesablauf organisieren.

wirklich traumatische erlebnisse hatte ich nicht. IMHO sind wir alle mehrmals im leben zu einem gewissen grad traumatisiert worden. anders als früher ist jetzt, dass ich mir selber mehr abverlange. allerdings betrachte ich das als positive entwicklung.

Quote:

Schlaflosigkeit, Unruhe, Konzentrationsprobleme, emotionale Probleme? Irgendwas davon?

eigentlich alles davon, außer emotionale probleme. bzw was wär ein beispiel dafür?

@sonnewasser: kein herzrasen, eher noch so kurzer heftiger schlag, so wie es Togo beschreibt.

danke schon mal

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hallo Codemaster,

hört sich so an als seist Du einfach überlastst, und Dein Körper hat nicht genug Möglichkeiten zu regenerieren. Und ein total ungeregelter Tagesablauf mit zu wenig Ruhezeiten, keine vernünftigen Malzeiten etc lässt sich der Organismus einfach nur eine begrenzte Zeit gefallen. So wie ein Auto ohne Wartung, Öl und mit misbräuchlicher Fahrweise einfach irgendwann defekt ist.

Auch das Gehirn benötigt um gut arbeiten zu können genügend Ruhezeiten, einen geregelten Ablauf. Ich kenn das, ich hatte durch Schichtdienst ähnliche Erlebnisse.

Sowas sind halt die ersten Warnzeichen daß es langsam echt ungesund wird. Hör lieber darauf!

Liebe Grüsse,

Petra

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo!

Ich habe da ein Problem mit der Vokabel "Kontrollverlust". Kann mir jemand erklären wie man das fühlt oder was das ist? Ich wurde auch schon danach gefragt, aber ich kann irgendwie gar nichts dazu sagen?

Hilfe, was ist das?

sporadischer Gast 19 Wien M, 21

also, danke an alle für die erläuterungen und tipps!! werd mich zusammenreissen und hab mir schon gute vorsätze fürs neue jahr gefasst.

@candle: angst vor kontrollverlust, heißt einfach soviel wie, du bekommst so ein gefühl wo du glaubst dich selber nicht mehr unter kontrolle zu haben. entweder weil du kurz vorm zusammenbruch stehst und einfach umkippst (oder glaubst umzukippen) oder sonst irgendwas was nicht aktiv von dir und deinem bewusstsein so gewollt ist.

hoffe das war so richtig und verständlich.

Forums-InsiderIn 305 Ostholstein M, 43

Hallo, codemaster!

Also, das berühmt-berüchtigte "Zusammenreissen" ist ja vielleicht heldenhaft gemeint, aber wohl die schlechteste Idee! Sagt es doch nicht anderes als: ich ignoriere tapfer die Alarmsignale meiner Seele/meines Körpers und mach weiter wie bisher. Klasse Taktik, und weit verbreitet in unserer Leistungsgesellschaft! Aber wundere dich mal nicht, wenn deine Probleme/Symptome bald noch heftiger werden......

sporadischer Gast 23 Niedersachsen Deutschland W, 38

Hey CodeMaster
Versuch mal was für dich zu tun. Schau mal nach entspannungsübungen. Die nach Jacobsen ist sehr einfach, aber wirkungsvoll. Oder tu direinfach mal etwas Gutes. Ich muss spätzündi recht geben zusammenreisen ist der Vorschlag der oft von aussen mal kommt und genau das Gegenteil bewirkt.
hör lieber auf das was dein Körper dir sagen will.

sporadischer Gast 19 Wien M, 21

ja danke, da habt ihr wohl recht. ich mach seit ein paar monaten mehr oder weniger regelmäßig autogenes training, was zur entspannung schon ganz gut hilft, aber beim direkten einschlafen dann doch wieder nicht. (ich kämpfe auch öfter mit einschlafproblemen)

also ohne hier groß auf arm machen zu wollen.. habe ich wohl einige "problembereiche"

ich habe mir vor kurzem auch ein buch zu EFT (emotional freedom techniques) besorgt und das hilft mir auch schon gut weiter.

ich habe auch schon öfter mit dem gedanken gespielt mal zu einen psychiater zu gehen, aber ich denke mir immer, dass ich das selber schaffen kann.

kennt ihr das, wenn ihr euch sagt "wenns bis dahin (irgend ein zeitpunkt) nicht besser ist, dann mach ich was/hol mir hilfe/was auch immer" und dann vergeht die zeit, die probleme bestehen, aber im nachhinein wars ja doch nicht so schlimm und es ist ja ein klein wenig besser geworden, auch wenn man wieder rückfälle (zB hat man doch wieder viel zu viel getrunken obwohl mans diesmal nicht übertreiben wollte) hatte.. bla bla. (da fällt mir ein, das ganze hat ja einen schönen namen: rückwärts rationalisieren)

auch wenn ich mein muster bereits erkenne, möchte ich es nochmal probieren. ein wichtiger schritt für mich ist sicher auch, dass ich den alk auf längere zeit mal weglasse, was sicher nicht einfach wird. meine vorgeschichte in bezug auf drogen ist auch nicht so ohne, aber mit allem anderen außer alk habe ich schon vor guten 3 monaten aufgehört.

alk ist einfach eine schwierige sache. allgegenwärtig, verführerisch und jeder trinkt ihn und früher wars ja auch so lustig. filmrisse hatte ich schon so viele, dass ich sie schon lange nicht mehr zähle und auch sonst gibt mir der scheiß alk immer weniger. außer impotenz und einen schönen kater.. und kurze zeit in emotionaler freiheit, an die ich mich dann sowieso nicht mehr gut erinnern kann. aus spaß ist mittel zum zweck geworden. wenn ich drüber nachdenke, habe ich solche gedanken auch schon vor längerer zeit mal gehabt, aber man kommt dem ja auch so schwer aus. dann denke ich mir immer, wahrscheinlich dramatisier ich das jetzt wieder viel zu viel, aber im endeffekt ist es so, wie ich es geschrieben habe.

ähm.. ich gleite ab, naja, das schreiben hat gut getan. das war mehr für mich gedacht.

gute nacht und danke!

EDIT: da ist mir noch was aufgefallen, wie ich den thread nochmal überflogen habe.

Quote:

eigentlich alles davon, außer emotionale probleme.

das war wohl eine lüge.

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

@CodeMaster
Danke noch für die Erklärung! Razz

sporadischer Gast 19 Wien M, 21

no prob

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hallo Codemaster,

wieso ist der Alkohol allgegenwärtig? Das ist doch nur der Fall wenn man sich mit Menschen umgibt die ebenfalls dem Alkohol zugeneigt sind... Ansonsten..

Geh doch mal zu einer Gruppe der Anonymen Alkoholiker. Man muss kein hardcore Süchtiger nahe dem Delirium sein um sich dort hilfe zu holen. Auch schon ein "normales" Problem mit den Trinkgewohnheiten wird dort ernstgenommen, zumindest laut einem trockenen Freund von mir der so eine Gruppe betreut.

Geh einfach nicht da hin wo gesoffen wird, meide Leute die notorisch bei jeder Gelegenheit saufen. Die tun einem eh nicht gut!

Nüchterne grüsse,

Petra

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