Übelkeit bei Kontakt mit Frauen

sporadischer Gast 14 Germany M, 18

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem helfen.

Und zwar hat es mit ca 14 Jahren angefangen. Damals habe ich mit meiner Clique bei meiner Freundin übernachtet und wir lagen zusammen im Bett, haben uns geküsst und gekuschelt. Dort wurde mir schlecht und ich bin ca 4 mal in dieser Nacht auf die Toilette gerannt weil ich dachte ich müsse mich übergeben.

Jetzt bin ich 18 und die Sache hat sich stark verschlimmert. In den 4 Jahren habe ich es schon mehrmals versucht wieder eine freundin zubekommen, aber es scheiterte immer am selben Problem. An mir und meiner Übelkeit! Es war erst vor ein oder zwei Monaten als ich es über einen längeren Zeitraum mit einem Mädel versucht habe. Ich hab Sie ab und zu besucht, aber unsere Treffen beschränkten sich immer nur auf ca 1 Stunde rumgelaber weil es mir von Minute zu Minute immer schlechter ging. Wenn wir zusammen auf Party waren und der Alkohol dazu kam (wenn auch nur in geringen Mengen) wurde es noch schlimmer. Eigentlich sagt man ja der Alkohl macht einen locker, aber bei mir brachte er bei beiden malen meinen Mageninhalt ans Tageslicht. Da ich bei der Vorstellung mit ihr intimer zu werden Angst bekam, hab ich es dann abgebrochen mit einer anderen Ausrede.

Bei den anderen versuchen war es identisch, maximal küssen. Bei mehr musste ich wegen der übelkeit kneifen.

Der aktuellste und wohl auch peinlichste Fall ist mit einem Mädel aus meiner Klasse. Sie hat mich vor kurzem angeschrieben und interesse an mir gezeigt. Von meiner Seite aus kommt auch interesse und wir haben uns einen halben Tag lang geschrieben. Am nächsten Tag wachte ich mit einem schnellem Atem und schnellem Herzschlag auf. Unter der Dusche wurde mir dann klar das es mir absolut nicht gut geht. Auf dem weg zur Schule verschlechterte sich die Lage und als ich dann dort war wurde mir plötzlich alles zuviel und ich drehte um. Die Tage drauf war es ähnlich und ich blieb zuhause. Doch an den letzten beiden Tagen musste ich zur Schule weil ich den Unterrrichtsstoff nicht verpassen durfte. Es war genau wie an den Tagen davor. Nur das ich merkte das es echt an dem Mädel lag. Immer wenn ich die Schule betrat wurde es sofort schlimmer ...ich bekam schweißausbrüche, gedankenblitze (was passiert wenn, wo ist der nächste mülleimer, wie komme ich hier raus), Angst, mit wurde schwindelig, ich war kurz vor dem erbrechen. Und als ich Sie dann traf war es noch lange nicht vorbei. Es hielt an beiden Tagen ca 3 Stunden in der Schule an. Und danach konnte ich meinen Mund wieder öffnen und sprechen. Man sagt ja Liebe geht durch den Magen...aber ich glaube nicht das jemand lieben kann dem es dabei so ergeht wie mir!!! In dieser Situation würde ich alles andere machen als zu ihr zärtlich sein oder so...es geht einfach nicht.

Es ist nur peinlich und ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen. Habe es schon mit Atemübungen probiert und das ganze Internet abgesucht...zwar ähnliche Fälle gefunden aber bei keinem auch nur annähernd so schlimm wie bei mir. Bitte helft mir, so kann es nicht weitergehen.

Pedda

[nicht mehr wegzudenken] 1265 Niederbayern W, 25

Hallo Pedda,

kannst du sagen vor was genau du dich so ekelst?
Es ist ja anscheinend ein Ekel vor Nähe zum weiblichen Geschlecht.
Hast du vielleicht homosexuelle Neigungen? Sorry für diese Idee, dachte nur spontan, dass du aus dem Grund vielleicht vor Frauen ekeln könntest...
Wie war denn die Beziehung zu deiner Mutter? Ich bin leider kein Analytiker, aber vielleicht findest du da Parallelen.
Hast du dir schon mal überlegt, eine Therapie zu machen, um dem Problem auf den Grund zu gehen?

lg
sonnewasser

sporadischer Gast 14 Germany M, 18

Hallo sonnewasser,

ich bin definitiv nicht homosexuell....und eigentlich habe ich auch kein Ekel vor der Nähe zum weiblichen Geschlecht. Ich kann mir leider auch nicht genau erklären was es ist...vielleicht die Angst im Bett zu versagen. Aber ich denke ja nicht sofort an Sex wenn ich mit einer Frau rede. Aufjedenfall habe ich gemerkt das ich mir immer nen Kopf drum mache was andere von mir denken, meine Freundin ihren Freundinnin erzählt etc. Vielleicht kommt die Angst daher.

Helferlein 106 Deutschland M, 21

Moin Pedda!

Also das alles hat meiner Meinung nach nichts mit "Ekel" oder irgendwelchen Neigungen zu tun - für mich klingt das eher so "die Spitze des Eisbergs"-mässig nach Panikattackenähnlichen Zuständen, die da aufgrund tieferliegender Probleme bei dir auftreten! Mir selber erging es Jahrelang ähnlich, wenn auch nicht ganz so auf das nähere Zusammensein mit dem anderen Geschlecht beschränkt (dazu kam es nie ^^). Bei mir hatte sich im Laufe der Jahre um die Pubertät herum eine fiese Sozialphobie entwickelt und bei mir (das wirkt ja bei jedem etwas anders...) machte sich das in Stresssituationen eben körperlich bemerkbar - z.B. kann ich mich erinnern, das ich damals mit meinen Eltern bei Bekannten Grillen war und ich in Anwesenheit der Tochter dieser Bekannten kaum einen Bisses herunterbekam, bzw. mir wieder schlecht wurde. Irgendwann besuchte mich auch mal eine Schulkameradin, um bei mir zu lernen - dummerweise stand ich ziemlich auf sie und so waren die Stunden davor die reinste Hölle... kannst du denn bei dir in dem Zusammenhang weitere "Symptome" feststellen? Soetwas wie Magenschmerzen/-glucksen, Durchfall, Schweissausbrüche, Kopfschmerzen? Achte da mal genau drauf, meist tritt ja sowas im Zusammenhang auf.
Hast du denn sonst irgendwelche Kontaktprobleme oder etwas in der Art? Forsche da mal in dir nach, ich denke da wirds irgendwie einen Zusammenhang geben, sowas tritt ja nicht "einfach so" auf...
Kann es sein, dass sich bei dir da auch im Laufe der Zeit so ein Teufelkreis gebildet hat? Also, dass du Angst davor hast, dir könne schlecht werden, was wiederum den Stress verstärkt, der eben wiederum dazu führt, dass deine Symptome schlimmer werden? Die "Angst vor der Angst" sozusagen...

mfg
Andre

sporadischer Gast 14 Germany M, 18

Hallo Andre,

vielen Dank für deine Antwort. Du hast es exact in Worte gefasst. So wie es bei mir ist. Ich denke ich habe genau das was du hattest. Wenn ich so eine Panikattake (wenn es das sein sollte) habe, kommen dazu Symptome wie Schwindelkeit, Übelkeit, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen und manchmal Tunnelblick. Meine Augen spielen verrückt. Naja und die Magenschmerzen bzw das glucksen habe ich auch.

Quote:

Kann es sein, dass sich bei dir da auch im Laufe der Zeit so ein Teufelkreis gebildet hat? Also, dass du Angst davor hast, dir könne schlecht werden, was wiederum den Stress verstärkt, der eben wiederum dazu führt, dass deine Symptome schlimmer werden? Die "Angst vor der Angst" sozusagen...

Genau so wird es sein!

Kontaktschwierigkeiten habe ich eigentlich überhaupt nicht...das funktioniert wunderbar, ich flirte eigentlich auch ganz gerne. Aber wenn dann mehr draus wird muss ich es wegen der Übelkeit abbrechen.

Was hast du dagegen unternommen?

Gruß Pedda

Forums-InsiderIn 296 Hamburg M, 23

Ich hatte auch eine Phase, die ca. 2 Jahre dauerte, in der mir ständig schlecht war, vor allem auch, wenn ich Kontakt mit anderen Menschen hatte. Mittlerweile weiß ich, dass dahinter große Ängste und Probleme standen, die ich mir damals nicht eingestehen wollte. Um das dann doch irgendwie vom Körper zum Ausdruck gebracht wurde. Seitdem ich mich mit den Ängsten auseinandergesetzt habe, hat sich das so weit verbessert, dass es schon seit 2 Jahre kein einziges Mal mehr aufgetreten ist.

Deswegen denke ich, dass sowas von daher kommt, wenn man Ängste und Konflikte verdrängt und die Psyche sich dann einen anderen Weg sucht, um "Dampf" abzulassen.

sporadischer Gast 14 Germany M, 18

Inwiefern hast du dich mit den Ängsten auseinandergesetzt?

Forums-InsiderIn 296 Hamburg M, 23

Einmal hab ich eingesehen, dass ich mein ursprüngliches Berufsziel aus den falschen Gründen gewählt habe, und dass es, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte, eine der Ursachen für meine Anspannungen und Ängste war. Ich habe endlich angefangen, Praktika zu machen, und dann gesehen, dass es nicht zu meinen Bedürfnissen passt und dass ich eine falsche Vorstellung von dem Beruf hatte. Bis dahin hatte ich das alles nur vor mich hergeschoben.

Und dann war es auch so, dass ich festgefahren war in meinen Ansichten und in der Art, wie ich anderen gegenüber aufgetreten bin. Ich hatte mit der Zeit so eine Einstellung entwickelt, dass die anderen mich einfach nehmen müssen, wie ich bin, oder sie haben Pech gehabt. Aber in Wirklichkeit war ich es, der Probleme hatte, aber durch diese Einstellung habe ich mir selber vorgegaukelt, dass es kein Problem gibt. Als ich dann angefangen habe, mich und die anderen mehr zu hinterfragen, habe ich angefangen, die anderen besser zu verstehen und kann besser mit ihnen umgehen. Dadurch haben sich auch die Ängste abgebaut.

sporadischer Gast 14 Germany M, 18

okay, danke.
Das ist dann aber doch was anderes, als das was ich hab, denk ich.

Gruß

Helferlein 106 Deutschland M, 21

Pedda wrote:

Was hast du dagegen unternommen?

Hey Pedda...

Hmm, das ist keine wirklich einfach zu (er)klärende Sache - es ist ja auch (leider...) kein "Knopf" den man irgendwie drücken muss und dann ist das Ganze behoben...
Also ich habe mich zu Beginn (die schlimmste Zeit ist nun etwa 1,5 Jahre her) hauptsächlich mit den Symptomen befasst (da hatte ich auch noch keinerlei Schimmer vom ganzen Thema "Sozialphobie") und stiess dann auch auf den Angstteufelskreis, bzw. dessen Erklärung und die Hintergründe dazu... im grossen und ganzen hat sich mein Leben ziemlich umgekrempelt im Laufe der letzten Monate, es hat alles viel mit dem Thema Selbstfindung und vorallem Selbstakzeptanz zu tun... bbstrakt könnte man sagen, dass ich nach dem Schema "Bewusstwerdung-Analyse-Verinnerlichung" vorgegangen bin zwinkernd..

Es gibt da nur leider kein Patentrezept für - ich kann dir nur empfehlen viel zu dem Thema zu lesen, drüber nachzudenken und es auf dich zu übertragen...

mfg
Andre

sporadischer Gast 13 Trier M, 22

Pedda wrote:

okay, danke.
Das ist dann aber doch was anderes, als das was ich hab, denk ich.

Gruß

hmm hmm hmm

also dir wird schlecht hmm hmm hmm
vieleicht gibbt sich das ich mein wenn du einfach etwas länger einer solchen situation aussetzt in der dir schlecht wird.Vieleicht gewöhst du dich einfach drann und es hört auf lol

sporadischer Gast 14 Germany M, 18

Danke Andre, hab auch schon viel probiert und unter anderm das mit der Selbstfindung mir auch schon vorgestellt. Das ist nen sehr umfangreiches Thema in meinem Leben und ich denke ich sollte damit mal anfangen Wink

Zu bugemenot: Ich glaub du warst noch nicht in solch einer Situation. In der Situation würdest du fast alle tun um rauszukommen...ich habe anfängliche Beziehungen abgebrochen, auf dem Parkplatz vor der Schule morgens umgedreht, bin öfters aus dem Unterricht rausgegangen etc...

Aber wie ich gelesen habe verschlimmert das die Situation nur weil man beim nächsten mal noch mehr Ansgt hat. Wie auch Andre erzählt hat mit dem Teufelskreis. Der Situation werde ich ja täglich auf ein neues ausgesetzt und es wird sich auch irgendwie schon legen. Ich habe mehrere gute Freundinnen und bei denen wird mir nie schlecht. Nur bei Mädels wo ich wirklich soetwas wie Liebe empfinde. Denke wenn ich jetzt das so belasse wie es ist...mich der Situation täglich aussetze, dann wird sich das auch nach einer Zeit legen. Aber dann stellt sich mir die Frage wie ich ihr denn mal näher kommen soll wenn ich allein mit ihrer Anwesenheit schon zu kämpfen habe....

Helferlein 46 anywhere W, 34

pedda, EINEN schritt nach dem anderen!!!!

wenn du dir jetzt schon um schritt 2 gedanken machst, dann blockierst du dich doch erst recht schon bei schritt 1.

schritt 1 wäre, dich dorthin zu kriegen, daß dir nicht mehr so dermaßen schlecht wird! mit ihr eine total kurz unterhaltung führen und am nächsten tag das ganze ein paar sekündchen länger.

deine ängste scheinen auch tatsächlich unbegründet. denn die frauen scheinen doch auch an dir interessiert zu sein!!! und so schnell verschwindet das interesse ja auch wieder nicht! aber diese befürchtung scheinst du zu haben. deshalb machst du es dir auch so schwer.
zumindest meine ich das herauszuhören.

sporadischer Gast 7 Aachen M, 23

Ich habe in etwa das gleiche Problem. Heute ist es wieder passiert. Als ich nach dem Mittagessen zur Bushaltestelle und dort zum Bäcker gegangen bin, stand dort ein Mädel, das bei mir um die Ecke wohnt.

Wir werfen uns schon länger Blicke zu und lächeln uns an. Zu mehr habe ich nicht den Mut, eben weil ich wahnsinnige Angst vor dieser Übelkeit habe.

Also sie stand neben dem Eingang zum Bäcker und hat Hallo gesagt. Ich habs nur kurz erwidert und bin rein, weil mir wieder schlecht wurde.

Ist nicht das erste mal. Zuerst trat das etwa in vor 4 Jahren auf, bei einem Mädchen in meiner Schule. Allein ihre Anwesenheit führte zu starker Übelkeit.

Das zweite mal, war bei einem Job. Ich hatte mich ziemlich in eine Arbeitskollegin verguckt und hab es sogar soweit gebracht, sie nach einem Date zu fragen. Als sie ablehnte wurde mir ziemlich schlecht. Sie ist dann gegangen und ich hab mich auf den Weg in Richtung Toillette gemacht und auf dem Weg beinahe übergeben, also schon stark aufgestoßen.

Das ganze mündet irgendwie in eine Art Teufelskreis. Ich hab das letzte mal vor etwa 8 Jahren eine Frau geküsst und diese Einsamkeit hat mittlerweile zu Depressionen geführt.

Ich weiß manchmal nicht mehr weiter und quäle mich mit Selbstmordgedanken.

Wenn ihr irgendwas Hilfreiches wisst, schreibt ruhig.

Vielen Dank

Mark

Helferlein 106 Deutschland M, 21

Hoi, mir fällt gerade noch etwas nicht so ganz unwichtiges zu dem ganzen Thema ein: Wie "betrachtet" ihr das jeweilige Mädel? Mein Problem war nämlich damals, dass ich die jeweilige Person auf so eine Art "Sockel" gestellt hatte, garnicht auf "Augenhöhe" mit ihr stand... ja, es wurde dann mitunter sogar eine Art "Anbetung" -.- ...das führte dazu, dass ich regelrechte Angst vor der Person bekam, es wurde eine Stresssituation, weil ich mir ständig Gedanken um die Gedanken der Person machte...
(Um noch ganz nebenbei auf einen Post von Pedda weiter oben einzugehen: Makabererweise bin ich zwar aus diesem Problem raus, aber weder damals noch heute kann ich sowas wie "flirten", was wunderbarerweise (gnarf...) grundsätzlich _immer_ dazu führt, dass ich in der Freundschaftsschiene lande... und Dinge wie körperliche Annäherung bekomme ich einfach nicht auf die Reihe... hach, schön, dass das Leben so kompliziert ist -.- ...naja ist aber ein anderes Thema, als das hier besprochene...)

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