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Ragna
sporadischer Gast
18
Dtl. W, 30
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Fri, 08.Dec.06, 15:33 Schilddrüse und Panikattacken - gibt es Zusammenhänge? |
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Hallo,
Also, hier wurde ja schon viel über Panikattacken geschrieben, und ich bin mir sehr sicher, dass ich auch welche habe. Ich beschreibe es mal der Reihe nach:
Meine 1. Attacke hatte ich Anfang Juli mit Herzrasen, Hitzewallungen, Angstzuständen, Ständig-in-Bewegung-sein-müssen und allem, was dazu gehört. Einen Monat später kam die nächste, als ich auf Arbeit war. Da wurde mein linker Arm taub und schmerzte. Also, ab ins Krankenhaus, aber rein körperlich hat man bei mir absolut nichts feststellen können. 4 Tage später bekam ich schlechter Luft, der Hals wurde enger und enger, bis ich drei Tage später dachte, ersticken zu müssen. Also ab zum Bereitschaftsarzt. Der hat gleich mal ein Ultraschall von der Schilddrüse gemacht, aber nur festgesetllt, dass sie sehr klein ist (4 ml). Die Blutwerte (TSH-Wert) waren aber stets normal. Eine Behandlung erfolgte deshalb nicht. Da ich trotzdem das Gefühl hatte, es könnte die SD sein, habe ich mir aus der Apotheke Jod-Tabletten geholt, und von dem Tag an bekam ich wesentlich besser Luft (wenn auch nicht 100 %).
Letzte Woche war ich nun wieder im Krankenhaus, weil ich endlich wissen wollte, warum ich nicht genug Luft bekomme und außerdem seit Monaten so ein komisches Zwicken im Bauch habe (alle Ärtze, wo ich bisher war, konnten mir nicht helfen). Im KH sagte man mir aber wieder, dass alles i. O. sei. Ich hatte aber, bevor ich ins KH ging, die Jod-Tabletten abgesetzt, um die Blutwerte nicht zu verfälshcen. Es ging mir ohne die Tabletten auch einigermaßen gut, zumindest bekam ich nicht weniger Luft. Aber jetzt heute Nachmittag sitze ich im Büro und ich habe wieder eine Panikattacke (die letzte hatte ich wohl gemerkt, bevor ich die Jod-Tabletten nahm). Ich sitze hier und mein Hals fühlt sich an wie ein Riesen-Fußball. Ich kann nicht klar gucken, finde die Tasten nur schwer auf der Tastatur und habe seit heute Mittag das ständige Gefühl, ohnmächtig zu werden.
Entgegen aller Behauptungen der Ärzte, kann es sein, dass ich doch was mit der SD habe oder dass zumindest Jod-Tabletten gegen Panickattacken helfen? ich werde auf jeden Fall heute abend wieder die Tabletten nehmen.
Hat jemand einen Rat für mich oder hat eigene Erfahrungen in der Richtung gemacht?
Danke
Ragna
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intergalactic
Helferlein
57
Wien W, 21
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Fri, 08.Dec.06, 16:02 Re: Schilddrüse und Panikattacken – gibt es Zusam |
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Ich kann dir leider keinen Rat geben, ich kann dir nur sagen, dass es mir genauso geht.
Ich habe eine leichte Unterfunktion (mein linker Lappen ist kleiner als der rechte), die aber nicht behandelt werden muss. Aber auch ich bekomme nicht genug Luft. Mir geht es seit 1 1/2 Jahren so. Mnachmal ist es schlimmer, manchmal schwächer....Ich weiß auch nicht mehr weiter.
Was hast du da für Tabletten? Hast du die verschrieben bekommen oder dir einfach nur in der Apotheke geholt?
Ich leide sehr unter diesem (ich nenne es "ein Elefant, der auf meiner Brust sitzt") Symptom....
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Ragna
sporadischer Gast
18
Dtl. W, 30
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Fri, 08.Dec.06, 16:21 Re: Schilddrüse und Panikattacken – gibt es Zusamm |
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Hallo, das sind ganz normale Jod-Tabletten, die Du ohne Rezept in der Apotheke bekommst. Ich nehme die 100er. Es gibt noch 200er, aber man muss ja nicht gleich mit der höchsten Dosis beginnen.
Aber schön zu wissen, dass ich nicht allein bin damit. Du wirst also auch nicht behandelt. Hat man bei Dir schon mal Blutwerte abgenommen (TSH, T3 oder T4)? Die letzten beiden werden bei mir nicht kontrolliert, da der TSH immer i.O. ist. Ich habe schon oft darum gebeten, aber es wird einfach nicht gemacht. Ich finde das zum Kotzen. Dabei kenne ich einige Frauen, bei denen der TSH immer i.O. war und die trotzdem eine SD-Erkrankung hatten.
Gruß Ragna
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intergalactic
Helferlein
57
Wien W, 21
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Fri, 08.Dec.06, 16:44 Re: Schilddrüse und Panikattacken – gibt es Zusam |
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Jaja, bei mir wurde Blut abgenommen und ich machte eine Ultraschall untersuchung und ein Röntgen...blablabla
Aber helfen tut dir sowieso keiner, jedenfalls kommt es mir so vor. Ich hasse diese Atemprobleme und ich habe sie eben schon seit 1 1/2 Jahren. Kannst du dir das Vorstellen?
Ich mache aber jetzt eine Terapie und vielleicht lasse ich mir Antidepressiva verschreiben. Die meisten Ärzte meinen immer, dass die Schilddrüse diese Probleme verursacht, aber vielleicht hast du auch depressionen? Ich würde mal zu einem Neurologen gehen. Die meisten Menschen haben leichte Probleme mit der SD, aber das muss, wie gesagt nicht der Grund sein. Panikatakken sind meist durch Ängste hervorgerufen und die meisten Ärzte führen das auf die SD zurück, weil es am einfachsten ist!
Viel Glück und wir halten zusammen....
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candle
[nicht mehr wegzudenken]
1582
Lummerland W, 39
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Fri, 08.Dec.06, 17:12 Re: Schilddrüse und Panikattacken – gibt es Zusamm |
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Hy Ragna!
Also ich glaube beinah, dass die Jodtabletten einen guten Placeboeffekt auf Dich haben.
Bevor ich überhaupt wußte, dass ich Panikanfälle habe, hieß es beimir,dassich immer einen zu niedrigen Zucker habe. Also habe ich mich immer an süßes Zeug gehalten und mir ging es besser. Da ich nun leider auch zunahm, habe ich mühsam versucht mich auf Traubenzucker hinzuarbeiten. Das funktionierte auch super, bis mir ein Psychologe sagte, dass ich Panikatacke hätte. Das Traubenzucker hätte in wenigen Minuten anschlagen müssen und das tat es nicht, also sah ich es ein. Das schlimmste war nun, dass man mich eines "Notfallplanes" beraubt hatte, denn auch Traubenzucker half plötzlich nicht mehr. Inzwischen geht es mir ganz gut. Ich gehe schon lange nicht mehr mit Traubenzucker in der Tasche raus. Und bis auf seltenere Ausnahmen geht es auch ganz gut.
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_________________ Liebe Grüsse candle! |
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
1265
Niederbayern W, 25
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Fri, 08.Dec.06, 20:42 Re: Schilddrüse und Panikattacken – gibt es Zusamm |
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Hallo,
also mir wäre es neu, dass eine Schilddrüsenerkrankung Panikattacken auslösen kann. Eine SD Erkrankung führt glaube ich eher zu Depressionen. Sicher bin ich mir nicht, aber Jod Tabletten helfen nicht gegen Panikattacken.
Ich habe auch eine Schilddrüsenunterfunktion und nehme Jodtabletten. Wenn die gegen meine Ängste helfen würden, dann wäre ich jetzt angstfrei.
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_________________ Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen |
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Fri, 08.Dec.06, 21:19 Re: Schilddrüse und Panikattacken – gibt es Zusam |
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Hallo,
eine SD-Dysfunktion kann eine Menge auslösen; die SD hat enormen Einfluss auf unseren Körper und unser Wohlbefinden. Die Symtome und Folgen einer Erkrankung sind vielfältig.
Tatsächlich kann eine Fehlfunktion auch zu Symptomen führen, die an eine Angststörung erinnern: hoher Puls (Unruhe), Schwitzen, Kurzatmigkeit, ... Aber zu einer echten Panikattacke mit Hyperventilieren führt das m.W. nicht. Vielleicht, wenn man sich reinsteigert. Aber das ist dann eben auch eher psychisch, statt direkt organisch bedingt.
Auf jeden Fall ist es durchaus empfehlenswert, dem Hausarzt auf die Finger zu klopfen und alle Werte testen zu lassen - so oder so. Erstaunlicherweise wird die SD von vielen Hausärzten nicht ernst genug genommen.
Was aber - wie bei mir - passieren kann, ist, dass eine Fehlfunktion der SD nur ein zusätzliches Problems ist, aber kein ursächliches für Angst/Depression/...
Viele Grüße,
Toughy
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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intergalactic
Helferlein
57
Wien W, 21
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Sat, 09.Dec.06, 13:31 Re: Schilddrüse und Panikattacken - gibt es Zusammenhän |
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Ich hab meine körperlichen Beschwerden erst seit dieser SD-Diagnose, aber es erleichtert mich sehr, zu lesen, dass diese Panikattaken ähnliche Zustände auch von SD kommen können. Dann kann es ja sogar sein, dass meine Panikatakken reingesteigerte SD Probleme sind und ich nicht unbedingt schwer Depressiv bin?! Habe ich das halbwegs richtig verstanden?
Mein Hausarzt hat mich nur von einer Unetrsuchung zur nächsten geschickt und nichts ist passiert. Jetzt werde ich mich aber mal ordentlich wehren dagegen....
DANKE!!!
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Sat, 09.Dec.06, 14:20 Re: Schilddrüse und Panikattacken - gibt es Zusammenhän |
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intergalactic wrote: | Dann kann es ja sogar sein, dass meine Panikatakken reingesteigerte SD Probleme sind und ich nicht unbedingt schwer Depressiv bin?! Habe ich das halbwegs richtig verstanden? |
Weiß ich nicht genau
Mal abgesehen davon, dass man Depressionen von Angst- und Panikstörungen trennen sollte, ist es m.E. nicht ratsam, die Angst/Panik nun gar nicht mehr ernst zu nehmen und sie allein auf die SD zurückzuführen. Für wichtig halte ich schon, die SD abklären zu lassen. Wenn da - trotz geringer Veränderungen - keine medikamentöse Behandlung notwendig ist, würde ich zur Ursachenforschung und Behandlung der Angstsymptome doch (wieder) anders vorgehen.
Und auch wenn die SD behandelt wird, muss es nicht sein, dass die Angstsymptome einfach weggehen. Ich weiß es nur genauer von den Depressionen, und da ist es so, dass eine Dysfunktion einerseits Symptome wie bei einer Depression, andererseits aber auch direkt eine Depression auslösen kann. Und das ist natürlich sauschwer zu unterscheiden. Im zweiten Fall würde die Behandlung der SD die Depression(ssysmptome) nicht "beseitigen".
intergalactic wrote: | Mein Hausarzt hat mich nur von einer Unetrsuchung zur nächsten geschickt und nichts ist passiert. |
Was heißt das: es ist nichts passiert? Wenn bei den Untersuchungen nichts Bewegendes herausgekommen ist, dann *Schultern zuck* bestehen Deine Probleme vermutlich tatsächlich unabhängig von der Schilddrüsen-Geschichte. Und ich nehme mal an, Dein Hausarzt hat Dich für die Untersuchungen zu einem Facharzt überwiesen...?
Normalerweise sprechen Fachärzte eine Empfehlung aus, wie eine Erkrankung medikamentös behandelt werden sollte. Wenn sie das nicht getan haben, ist wohl schon davon auszugehen, dass es schlicht nicht notwendig ist.
intergalactic wrote: | Jetzt werde ich mich aber mal ordentlich wehren dagegen.... |
Hoffentlich wehrst Du Dich damit nicht über Gebühr gegen die Möglichkeit, dass Deine Angst und/oder Depression psychischer Natur ist.
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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Lilith2
Helferlein
92
Österreich W, 26
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Sun, 10.Dec.06, 17:53 Re: Schilddrüse und Panikattacken - gibt es Zusammenhän |
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Weiß jetzt natürlich nicht, ob es auch auf Dich zutrifft, aber ich hab schon von mehreren Fällen gehört, wo den Leuten gesagt wurde, es ist alles nur psychisch und sie haben Therapien gemacht usw., dabei war es eigentlich doch "nur" die SD! (v.a. eine Hashimoto-Thyreoiditis kann zu Symptomen wie bei einer Panikattacke führen!).Dass man Angst bekommt, wenn man körperlich so stark reagiert und angeblich ja alles in Ordnung ist, ist meiner Meinung nach auch einleuchtend!
Also unbedingt sämtliche SD-Werte abchecken lassen (aber auch andere organische Ursachen ausschließen)!
Bei mir ist leider organisch alles in Ordnung...
Wünsch Dir alles Gute!
Liebe Grüße von Lilith!
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intergalactic
Helferlein
57
Wien W, 21
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Wed, 13.Dec.06, 15:12 Re: Schilddrüse und Panikattacken - gibt es Zusammenhän |
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Also bei mir ist es jetzt relativ fix, leider hat es nix mit meiner SD zu tun. Leide doch an "normalen" Depressionen....
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
1265
Niederbayern W, 25
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Wed, 13.Dec.06, 16:24 Re: Schilddrüse und Panikattacken - gibt es Zusammenhänge? |
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Weiß jemand, ob das umgekehrt sein kann? Ich meine, dass meine eine SD Erkrankung bekommt durch Ängste? Ich hatte nämlich früher keine Unterfunktion und vor 2 Jahren wurde plötzlich eine Unterfunktion festgestellt. Kann das auch durch eine Angsterkrankung entstehen, oder entsteht das unabhängig davon?
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_________________ Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen |
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