Ich brauche Gleichgesinnte zum reden...

Helferlein 57 Wien W, 21

Hallo,

Ich habe heute dieses Forum entdeckt und mich gleich mal registriert.
Ich habe keine Ahnung, wie lange ich schon an Depressionen leide. Ich weiß nur, dass ich schon seit ich ein kleines kind bin, ständig an Ängsten litt.
Vor 1 1/2 Jahren fingen bei mir körperliche Beschwerden an. Zunächst litt ich 1 Jahr an chronischer Übelkeit. Ich nahm mir sogar Plastiksackerl in der Handtasche mit, weil ich ständig befürchtete, mich übergeben zu müssen. Ich habe mich jedoch kein einziges Mal übergeben.
Natürlich war ich sofort bei verschiedenen Allgemeinen Ärzten und wir fanden heraus, dass ich leichte Probleme mit der Schilddrüse habe. Ich will und muss keine Medikamente nehmen, da es sich nur um eine sehr schwache Unterfunktion handelt.
Aber seit ich das erfahren habe, habe ich zwar keine Übelkeitsanfälle mehr, dafür kann ich nicht mehr normal Atmen. Ich habe andauernd das Gefühl, das ein Elefant auf meiner Brust sitzt und insgesamt hatte ich schon 10 Panikatakken. 4 sind schon über ein Jahr her. Aber im letzten Monat hatte ich 6.
Ich habe dann immer das Gefühl, das ich am Ersticken bin und dann muss ich weinen. Das passiert mir immer beim schlafen gehen. Aber auch so unter Tags leide ich permanet an Atemnot und Schwindelanfällen. Ich kann kein normales Leben mehr führen. Ich kann mit meinen Freunden nicht weggehen, weil ich bei einer Reizüberflutung (Licht, laute Musik, viele Menschen) sofort wieder panikartige Reaktionen habe. Ich kann nicht mehr U-Bahn fahren, weil ich ständig Angst davor habe, zu ersticken und zu sterben...
Die Angst, zu Ersticken verfolgt mich andauernd.
Es gibt Tage, da geht es mir ganz gut und ich habe kaum Beschwerden und dann gibt es Tage, da will ich am liebsten sofort ins Spital und dort sollen die doch mit mir machen, was sie wollen. Hauptsache, mir geht es besser.
Ich habe gerade Maturiert und danach sofort zu arbeiten angefangen, weil ich noch nicht sicher bin, was ich studieren will. Mein Job nervt mich auch total und am liebsten würde ich mich die ganze Zeit nur im Bett verkriechen.
Gestern wollte ich mir was gutes tun und war auf dem Red Hot Chili Peppers Konzert. Ich dachte mir, dass ich das vielleicht genießen kann und es mir gut tut. Eine Stunde habe ich durchgehalten und dann folgte eine Panikatakke, obwohl ich extra einen Platz hatte, wo nicht so viele Menschen waren.
Ich bin verzweifelt, mein Leben ist nur noch Belastung! Mein Freund weiß auch nicht mehr, was er tun soll!
Ich habe schon einige Terapien versucht. Vor zwei Wochen habe ich eine neue begonnen, die jedoch nicht regelmäßig, sondern nach Belieben stattfindet.
Ende Dezember werde ich auch zu einer Neurologin gehen. Doch bis dahin brauche ich Menschen, die mich verstehen und mit mir reden. Es wäre schön, wenn ihr diese Menschen wäret.
Bitte helft mir mit euren Erfahrungen und Worten. Ich habe das Gefühl, ich bin ganz alleine auf dieser Welt!!!!

Helferlein 42 Wien 2 W, 23

oh nein du bist ganz und gar nicht alleine... ich leide zwar unter anderen Panikanfällen aber ich kann das sehr gut nachempfinden...
mir hat eine längere Gesprächstherapie viel geholfen... unterstützend war ich auch bei einer Neurologin und nehme Medis.
Was für Therapien hast du denn schon gemacht und wie lange?

lg und lass es dir gut gehen

Kathrin

neu an Bord! 1 Wien W, 21

hallo

hey, ich will, dass du weißt, dass du garantiert nicht alleine dastehst auch wenn es sich so anfühlt... ich kann gut nachvollziehen was du durchmachst, ob es bei mir schlimmer ist als bei dir, kann ich leider nicht beurteilen. Weißt du, ich habe auch solche panikattaken. bei mir artet das ungefähr so aus: ich fang zu zittern an, mir wird schlecht, fühle mich wie kurz vor der ohmacht, ich schwitze, bekomm keine luft und nimm mein umfeld ganz wackelig und verschwommen da.
wir schwimmen so zu sagen im gleichen boot.

ich weiß ja gar nicht was für einen rat ich dir geben soll, da ich in der gleichen miesen lage bin wie du... (ich hab das übrigens schon seit fünf jahren) und helfen konnte mir bisher noch keiner... aber ich bin gerade auf der suche nach einem geeignetem therapeuten.

ich kann dich so gut verstehen, ich hab letztes jahr matura gemacht, war dann ein jahr arbeiten und bin aufgrund meiner "anfälle" und wegem zu langen krankenstand gekündigt worden und sitzt jetzt arbeitslos daheim.. fang aber im jän. eine ausbildung an - tapetenwechsel... wenn du verstehst. aja, bei mir sagen sie, dass ich gastritis habe und ein paar nette kleine rote flecken auf meiner magenwand... tja

ich würd dir so gerne trost spenden, ich kann nur nochmals schreiben... du bist nicht alleine!!!

*drückdich*
Aloha

Helferlein 57 Wien W, 21

@Katsie: Ich war schon mal mit 13 in einer Verhaltensterapie, weil ich in der Schule so arg drauf war und mir die Arme aufgeschnitten habe. Das hat mir genau garnichts gebracht.
Danach machte ich eine Gruppen Malterapie mit mehreren Frauen zusammen für ein Jahr, da begannen meine körperlichen Beschwerden.
Dann machte ich eine Körperterapie (Terapeutic Touch) und danach noch für 3 Monate eine Gesprächsterapie.
Meine jetzige Terapeutin ist eine so genannte Hypnoterapeutin, die auch Familienaufstellungen und sowas macht. Aber ich muss unbedigt zum Neurologen. Antidepressivan bin ich nicht so abgeneigt, weil ich mir dadurch erhoffe, eine bessere Stimmung zu bekommen. Mir ist natürlich klar, dass ich nebenbei noch eine Terapie machen muss. Hoffentlich verkrafte ich das alles...

@Aloha: Du leidest an Gastritis? Meine jetzige Terapeutin (siehe was ich bei Katsie geschrieben habe) hat auch meine Mutter terapiert. Sie hatte 30 Jahre lang Gastritis und nach der ersten Sitzung war alles weg!!! Sie bearbeitete unter anderem die Trennung von meinem Vater mit ihr. Meine Mutter musste ihn als einen Stein beschreiben. Sie sagte, er wäre Kalkstein für sie und einen Tag später hatte sie WEIßEN Kot. Das ist doch echt arg?! Wenn du willst, kann ich dir gerne ihre Nummer geben, nur ist sie halt privat zu zahlen. Dafür geht man halt NICHT über Jahre dorthin. Wie du siehst, können gewissen Probleme schon beim ersten Mal gelöst sein. Eine Stunde kostet 70¤, aber wenns dir hilft, wäre es doch das Geld wert?!

Ich habe etwas Angst davor, das ganze aufzuarbeiten. Meine Mutter hat mich bis zu meinem 9 Lebensjahr schwer Mißhandelt und unsere ganze Familiensituation ist katastrophal...

Ich danke euch sehr, für eure Posts, es hilft mir sehr, zu sehen, dass es auch andere gibt, die Tag ein Tag aus so leiden müssen. Es ist gut für mich, mit Menschen zu sprechen, die so denken und fühlen, wie ich...
Ich schicke euch eine ganz feste Umarmung hug

und ich hab euch lieb...

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