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rollKeks
neu an Bord!
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Deutschland W, 20
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Tue, 05.Dec.06, 19:04 Der eine Teil von mir will, der andere nicht. |
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Hallo,
ich hoffe hier jemanden zu finden der mir vielleicht neue Sichtweisen zeigen kann, oder einfach nur ein paar neue Gedanken etc.
Vorab, ich leide unter sozialer Phobie, die sich mittlerweile sehr verbessert hat, Fehler mache ich allerdings immernoch.
Mein Problem, meine beiden Probleme die hervorstechen sind:
1. Neue Kontakte wirklich aufrechterhalten
Mittlerweile habe ich neue Kontakte knüpfen können oder auch alte sind noch vorhanden, einerseits will ich unbedingt diese Nutzen, anderseits weiß ich damit absolut nichts anzufangen. Fragen wie, was soll ich denn mit der Person machen, drängen sich auf. Die Hürde mich bei der entsprechenden Person zu melden ist so gut wie garnicht vorhanden, das ist schonmal gut. Aber irgendwie, verbau ich mir mit dieser Null Bock Stimmung alles. Ich will - ich will aber auch nicht. Manchmal möchte ich einfach meine Zeit für mich, stehe bei Gesprächen daneben und habe auch absolut keine Lust irgendwas zu sagen. In anderen Momenten wünsche ich mir sehr Leute, die mich verstehen, mit denen ich mich ungehalten unterhalten kann. 50 zu 50, blödes Dilemma.
Ich will die Kontakte, aber ich meide sie einfach. (aus Angst?, Null Bock Stimmung?.. ich weiß es nicht)
2. Menschen die man sympathisch findet = kein Gesprächsthema
Mir ist aufgefallen das ich nicht direkt sagen kann in welchen Situationen es mir schwerfällt etwas zu sagen, das variiert richtig stark, gehe ich in eine Situation bei der ich mir vorab richtig sicher war, vermassle ich sie, genauso auch andersrum. Deswegen, kenne ich ne Person die mir sehr sehr sympathisch ist und irgendwie merkt man das es auf Gegenseitigkeit beruht.. aber es entwickelt sich kein gescheites Gesprächsthema, so geht es mir nicht selten, Denkblockade. Bei anderen wiederrum, die ich auch sympathisch finde, ist es nicht ganz so schlimm.
Ich möchte nun aber mit den Menschen die mir sympathisch sind näherkommen, gerade weil ich merke das die andere Person auch auf Kontakt aus ist - aber irgendwie scheinen die Wege sich einfach nicht zu treffen. Warum denn nicht, die Sympathieebene ist doch da.
Danke fürs lesen,
ich hoffe ihr könnt mir irgendwas dazu schreiben. Denn ich versteh das alles nicht und ich weiß nicht wie ich aus diesen Verhaltensmustern aussteigen kann.
Danke.
Liebe Grüsse
Keks
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Diego77
sporadischer Gast
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Österreich M, 27
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Sat, 09.Dec.06, 16:37 Re: Der eine Teil von mir will, der andere nicht. |
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Hallo rollKeks,
genau gleich sind die großen und kleinen Probleme die Menschen haben ja irgendwie nie, aber vielleicht kann ich trotzdem was hilfreiches zu deinen Fragen schreiben.
Ich glaube ich kenne diese Probleme auch. Weil ich grade umgezogen bin und jetzt einen neuen Bekanntenkreis brauche wird es außerdem grad wieder akut.
Eigentlich weiß ich, dass ich unterhaltsam, nett und interessant sein kann, manchmal will ich das aber auch einfach nicht oder kann grad nicht weil es mir schlecht geht. Der Gedanke, dass ich das niemandem zumuten kann/darf baut dann einen Druck auf: Wenn ich mich schon bei jemandem melde und mit ihm etwas unternehme, dann muss ich auch gewährleisten, dass er sich in meiner Gegenwart wohl fühlen kann...ein vermasseltes Treffen und schon ist's aus
So habe ich mir einen neuen Kontakt - wohl teilweise unbewußt - oft schon im vorhinein verleidet
Ich versuche mir dann folgendes zu sagen:
- Ich bin eben nicht verantwortlich dafür, wie sich andere fühlen und ich kann es ohnehin nicht kontrollieren. (Wenn ich das doch glaube dann fühle ich mich mit dem Kontakt "überfordert" und es wird mir alles "zu viel". Dann meide ich weitere Treffen und lasse den Kontakt "einschlafen").
-Niemand wartet ständig auf deinen Anruf, denkt pausenlos an dich und führt eine Strichliste wie oft du dich meldest. Du darfst dich entspannen und darauf warten, wann du plötzlich Lust darauf hast etwas zu unternehmen (und wenn es "nur" ein Spaziergang, nur ein Glühwein oder nur ein Museumsbesuch ist). Dann schaust du mit wem du das wirklich gerne machen würdest und rufst an - fertig! Derjenige wird schon sagen ob er Lust hat, und wenn ja wird er dich nicht verantwortlich machen, wenn es ihm später doch nicht gefällt. (Und wenn doch, dann ist das sein Problem und nicht deins).
- Niemand merkt sich alles was du sagst und zieht die gleichen Folgerungen daraus wie du. Wenn du glaubst jemandem gegenüber gehemmt, langweilig, usw. rübergekommen zu sein, dann trage das nicht mit dir herum. Geh beim nächsten Treffen davon aus, dass er es vergessen hat, vielleicht selber nicht gut drauf war oder es einfach bei weitem nicht so schlimm fand wie du! Wenn du nach dieser Annahme vorgehst, dann wird dir die Erfahrung zeigen, dass sie auch stimmt!
rollKeks wrote: |
Deswegen, kenne ich ne Person die mir sehr sehr sympathisch ist und irgendwie merkt man das es auf Gegenseitigkeit beruht.. aber es entwickelt sich kein gescheites Gesprächsthema, so geht es mir nicht selten, Denkblockade. Bei anderen wiederrum, die ich auch sympathisch finde, ist es nicht ganz so schlimm. |
Kann es hier so ähnlich sein wie ich das oben beschrieben habe? Du hast Angst es zu "vermasseln", den Erwartungen des anderen nicht gerecht zu werden, nicht so unterhaltsam zu sein wie du es von dir verlangst usw. - daraus erwächst Druck?
Manche Menschen strahlen dagegen etwas aus, das einem das Gefühl gibt sie erwarten nichts von einem sondern fühlen sich einfach so wohl mit einem. Dann wird man von ganz alleine so entspannt und natürlich, wie einem das sonst nie gelingt.
Wenn du glaubst aus der Sympathie eines Menschen dir gegenüber erwachsen berechtigte Forderungen an dich, dann steckt da schon irgendwo ein Denkfehler der Druck aufbaut den keiner gerne haben möchte. Da hat man dann eben lieber "null Bock" auf Kontakte.
Mag sein, dass ich dich falsch verstehe, aber wenn du schreibst wie du von dir erwartest ein Gesprächsthema zu finden, weil du den anderen magst (was passiert sonst?), dann klingt das nach unterschwelligem Stress für mich. Ihr gestaltet doch gemeinsam die Unterhaltung. Warum glaubst du, dass du dem anderen das nicht wert sein könntest?
Ich hoffe diese Gedanken sind schon irgendwie hilfreich. Wenn du willst kannst du ja zurückschreiben wo du dich wiederfindest und wo nicht.
lg, Shodan.
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