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criseldis
Guest
W
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Thu, 10.Jul.03, 1:31 anschnallen |
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hi,
mal eine beobachtung.
letztens stieg ich zu meinem freund ins auto und meine hand griff reflexartig zum gurt. ich ließ den aber wieder los und schnallte mich nicht an. ich mach das öfter mal ohne je darüber nachgedacht zu haben. letztens - durch den reflex und die bekämpfung des reflexes - dachte ich darüber nach und kam zu einer wirklich erschütternden erkenntnis.
ich saß also da und dachte: du bist jetzt nicht angeschnallt. wenn ein unfall passiert (erst vor kurzem hab ich im fernsehen gesehen, was schon bei einem aufprall mit 30kmh passieren kann) habe ich keine überlebenschance. anstatt aber panik zu bekommen und mir sofort den gurt zu krallen, wurde ich richtig entspannt und zufrieden. ich glaube, mit so einer tiefen inneren ruhe saß ich noch nie unangeschnallt in einem auto. DANN IST ALLES VORBEI. das war der erlösende gedanke.
nun ist es aber generell nicht so, dass ich selbstmordgefährdet bin. gut, ich war es mal vor jahren, und wenn es arg zugeht denke ich mal daran, aber sehr kurz und sehr schnell kommt ein gegengedanke - sterben? nein! ich will doch leben. ich bin glücklich und liebe.
aber das hier war kein negatives gefühl. auch kein gefühl der todessehnsucht. ich habe ja nicht gehofft dass was passiert. im gegenteil, ich vertraue total darauf, dass gar nichts passiert. und doch, der gedanke, dass, WENN etwas passieren würde, dann eben alles vorbei sei. und das wäre tröstlich. es war ein schöner gedanke, nicht destruktiv, nicht negativ sondern einfach nur frei irgendwie, zufrieden, beruhigt, hoffnungsvoll, vertraut.
und das gab mir zu denken. ist das eine art potentieller selbstmord bei dem man einfach die verantwortung abschiebt - an einen unfall, das schicksal? oder ist es eine art risikobereitschaft, wie fallschirmspringen und klettern? da begibt man sich ja auch bewußt in lebensgefahr. mir ist jedenfalls bewußt geworden, dass es nicht einfach bequemlichkeit oder fahrläßigkeit ist. im gegenteil, seit dieser erkenntnis sitze ich ganz anders im auto, fühle viel intensiver, fühle mich stärker. das ist doch reichlich seltsam.
kennt das wer? bzw. wie denkt ihr darüber?
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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das heißt, glaub ich, todesfantasien und ich kenne sie auch. treten meist in nahezu ausweglosen psychischen sitiutionen auf.
du hast doch grad viel um die ohren?
da kann es vorkommen, dass man sich den tod wie eine warme decke vorstellt.
lg
Time
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