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épine
sporadischer Gast
5
Oberfranken W, 21
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Mon, 04.Dec.06, 12:58 Angst vor Rückfall... |
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Hallo...
Ich versuch für mich gerade zu ordnen, wo ich bin und wie es weitergehen könnte. Meine Situation - ich hatte vor 3 Jahren eine Depression mit Borderlinetendenzen und Suizidgedanken, jedoch keinem -versuch. Zuerst ambulant behandelt bin ich 3 Monate in einer Klinik gewesen. Das hat mich meiner Meinung nach vor Schlimmerem bewahrt, aber nicht in dem Sinne geholfen. Die Medis hab ich nach dem Aufenthalt selbständig abgesetzt, ich änderte mein Leben - und es wurde durchaus besser.
Seitdem ist viel passiert, ich habe mit Vielem zu kämpfen gehabt - aber eigentlich kann ich nicht klagen. Ich stecke mitten in meiner Ausbildung, die mir im Grunde Spaß macht, habe das erste Mal in meinem Leben eine Beziehung, die mir gut tut, komme finanziell einigermaßen über die Runden und kann mich in meinem persönlichen Umfeld ausleben.
Mein Körper allerdings signalisiert dann doch, dass grad irgendwas nicht mehr geht.
Kopf-, Rückenschmerzen und allgemein eine wesentlich niedrigere Schmerzgrenze... Daraus resultierend unzählige Termine, die ich kaum noch gebacken bekomme, Besserung nicht in Sicht. Ich bin völlig überfordert...
Sitze an freien Tagen nur herum, ärgere mich laufend über meine fehlende Motivation... Und hab am Wochenende gemerkt, dass ich inzwischen bei solchen Kleinigkeiten in Tränen ausbreche, dass ich inzwischen vor jeden (privaten) Konfrontationen Angst habe.
Eine davon ist zb die Tatsache, dass ich meinen Eltern eigentlich von meiner Beziehung erzählen möchte - mich aber nicht traue. Mein Partner ist ein ganzes Stück älter, weiter weg wohnt er auch noch - keine gute Mischung, um sie zu begeistern. Dass ihre Reaktion nichts an meinem Leben ändern wird, ist für mich klar (außer, sie kappen die finanzielle Unterstützung deswegen), auch, dass ich alt genug bin und mein eigenes Leben führe. Sie wissen eh nur einen Bruchteil über mich und im Prinzip ist das auch besser so. Dass ich ich bin, dass sie mich akzeptieren sollten - das weiß ich, allein bei der Vorstellung, das vor ihnen behaupten zu müssen, bekomme ich aber wieder Schweißausbrüche und Weinkrämpfe.
Darum drehen sich gerade so ziemlich alle Gedanken. Darum und um meine Gesundheit, die mich im schlimmsten Falle meinen Job kosten könnte, selbst ganz ohne Tage wie diesen, an denen ich mir eigenmächtig eine Auszeit nehme. Alte Erinnerungen, Alpträume...
Ich will die Ausbildung schaffen... Derzeit bin ich nicht so schlecht, aber die Zukunft sieht gerade nur dunkel aus.
Mir wurde jetzt vor einigen Tagen auf den Kopf zugesagt, dass ich wieder auf dem besten Weg in eine Depression bin. Zu all dem Chaos noch Theratermine würd ich grad nicht packen...
Ich bin da grad einfach ratlos. Ich hab Angst... Angst vor der Zukunft, Angst vor einer Krankheit, die mich schon mal alles gekostet hat... Angst vor Gedanken an SVV, die mich seit einigen Wochen wieder begleiten.
Völlig überfordert mit Alltäglichem... ich erkenne mich kaum wieder.
Lösungen sind grade irgendwie nicht greifbar... Bald ist Urlaub in Sicht, aber irgendwie bezweifle ich, dass danach alles wieder heile ist.
Kann das alles nur ein Tief sein?
Winterdepris, nichts Besorgniserregendes?
*ratloser Gruß*,
épine
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Mon, 04.Dec.06, 15:38 Re: Angst vor Rückfall... |
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Moin!
Nun ja - was genau es ist, ist schwer zu sagen ... .
Auf jeden Fall hört es sich so an, als ob du zur Zeit reichlich ueberfordert bist. Etwas Ruhe täte wohl gut. Kannst du etwas kappen, um mehr Freizeit zu bekommen? Eine Fernbeziehung bringt mitunter auch Stress mitsich, weil man ja am Wochenende dann meist auf Achse ist. Wuerde es dein Freund verstehen, wenn du ihn beten wuerdest, fuer eine zeitlang immer zu dir zu kommen, so dass dir die Fahrten erspart werden? Und dann was ruhiges machen wie einfach nur kuscheln, Spaziergängen etc. - ohne Terminzwänge etc.?
LG, Nachtvogel
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épine
sporadischer Gast
5
Oberfranken W, 21
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Mon, 04.Dec.06, 15:52 Re: Angst vor Rückfall... |
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Moin auch...
Überforderung, ja. An meinen FReizeitaktivitäten hab ich schon recht fleißig reduziert... Mein ehrenamtliches Engagement läuft gen 0, zum Sport geh ich nicht, weil ichs einfach nicht mehr packe... und mir gruselts davor, dass ich ab demnächst wohl 2-3mal die Woche zum Rückentraining muss, um wenigstens da was zu verbessern.
Mit der Freizeit... Objektiv gesehen hab ich im Moment mehr als sonst, ich nutze sie irgendwie nur nicht... *unzufrieden bin*
Ich hocke rum, Fernseher, Rechner, surfe sinnlos, Arbeiten bleiben liegen... Und dabei fühl ich mich total unerholt.
Was die Beziehung betrifft - er kommt mir da sehr entgegen, eigentlich ist immer er bei mir - deshalb und weils bei mir finanziell und mangels Auto nicht wirklich geht. Die WE gestalten wir (wir sehen uns eh nur alle 2-4 Wochen derzeit, 2 Schichtdienstler) meist eh sehr ruhig, weil er derzeit ebenfalls total gefordert ist. Irgendwie fehlt uns beiden (er hats so formuliert, ich habs aber als recht passend für mich empfunden) der Ort, um mal Kraft zu tanken...
Ganz seltsam. Ich geh jetzt erstmal zum Arzt, AU besorgen und dabei mal wieder die Schilddrüse checken lassen... Wer weiß.
Danke für deinen Beitrag, vielleicht find ich noch eine Möglichkeit, Belastungen wegzunehmen... Oder mal nein zu sagen
Lieber Gruß,
épine
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Mon, 04.Dec.06, 17:35 Re: Angst vor Rückfall... |
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Tja, im Prinzip hört sich das schon nach einer leichten Depression an - wenn einem halt alles zu viel wird obwohl alles eigentlich machbar sein muesste und schon kleine Dinge schwierig scheinen.
Du kannst ja mal sehen, ob du das mit Ruhe in den Griff bekommst. Ansonsten wäre wohl ein erneuter Besuch beim Arzt angebracht ... . Schilddruese ist eine gute Idee, um auszuschliessen, dass das evl. Symptome einer Unterfunktion sind. Das sollte ich auch nochmal machen.
Ich selbst habe gerade vor ein paar Wochen einen Deprirueckfall gehabt. War bei weitem nicht so schlimm wie die erste Depression. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass man bei einem Rueckfall schon etwas Erfahrungen hat und nicht wie beim ersten Mal wie'n Ochs vorm Berg steht.
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épine
sporadischer Gast
5
Oberfranken W, 21
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Mon, 04.Dec.06, 18:18 Re: Angst vor Rückfall... |
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Huhu Nachtvogel,
so in etwa dachte ich mir das... Die Blutabnahme war ein frommer Wunsch, mal sehen, ob das noch klappt in den nächsten Tagen.
Irgendwie wärs die Lösung, die mir am Liebsten wär...
Aber dein Bericht über den Rückfall macht bissl Mut - Psychoedukation lässt grüßen.
Vielleicht wars einfach eine extrem heftige Woche... Ging alles schief, was nur schief gehen konnte. Vielleicht wirds wieder...
*fix und alle*,
épine
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épine
sporadischer Gast
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Oberfranken W, 21
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Sat, 09.Dec.06, 18:08 Re: Angst vor Rückfall... |
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Nochmal Hallo...
Und weil alles so schön ist gerade, hat mir mein Partner nach einem halben Jahr nun auch noch gesagt, dass er an allem zweifelt.
Klar, an den Gefühlen liegts nicht - die pöhse Entfernung und der Zeitmangel ist schuld.
Und ja, entschieden ist noch nix - aber irgendwie ist klar, was jetzt noch kommt.
Aber egal... Alles schon egal.
épine
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épine
sporadischer Gast
5
Oberfranken W, 21
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Mon, 11.Dec.06, 23:52 Re: Angst vor Rückfall... |
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Und die Ahnung kam nicht von ungefähr...
Wutschnaubend nach 4 Minuten Telefon das Ganze beendet.
Klar, ich bin schuld - hab ich mir doch tatsächlich erdreistet, ihn feige zu nennen, weil ich die Gründe für vorgeschoben halte, wohl auch unterbewusst.
Aber ich bin stolz auf mich, dass ichs gesagt habe... Derzeit ist mir auch egal, ob er drüber nachdenkt, ich bin grad nur wütend...
Und wünschte, ich könnte mir das Gefühl bewahren statt wieder in ein Loch zu fallen.
*noch irgendwo zwischen wütend und egal*
épine
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