Depressive Verstimmung & SVV - alleine loswerden?

Helferlein 95 hintertupfing W, 20

wenn ich die anderen beiträge hier lese ist mir klar das mein problem eigentlich nicht schlimm ist.
es ist so, oft geht es mir richtig gut. aber manchmal auch ganz beschissen.
dann sitz ich allein da und muss weinen und hin und wieder ritze ich mich auch. und das schlimme ist ich weiss nicht was ich dagegen tun kann, weil ich nicht weiss warum das so ist, es hat jedenfalls keinen vernünftigen grund. mit etwa 16,17 hatte ich eine ganz schlimme phase, bin mit meinen eltern überhaupt nicht klar gekommen. hab mich hilflos und verlassen gefühlt. damals habe ich mit dem gedanken gespielt mich umzubringen und hab mir in den arm geschnitten. ich hab es nicht durchgezogen weil mir das schneiden selbst erleichterung gebracht hat und seit dem ritze ich mich wenns mir schlecht geht, teilweise eben auch ohne richtigen grund. ich hab ständig probleme mit alkohol, nicht dass ich abhängig wäre, aber ich erwisch eben oft viel zuviel. mit 17 hat mich deswegen auch mal die polizei mitgenommen und vor kurzem haben sie mir den führerschein abgenommen. sowas macht mich dann auch nochmal zusätzlich fertig. ich komm mit meinem leben nicht zurecht, irgendwas ist nicht in ordnung und wenn ich wüsste was es ist könnt ich ja vielleicht was dagegen machen. mein vater hat mich und meinen bruder früher schon geschlagen und unter druck gesetzt, aber meinen eltern dafür allein die schuld in die schuhe zuschieben dass ich mit meinem leben nicht klarkomme, wäre unfair glaub ich. seitdem ich ausgezogen bin ist das verhältnis zu meinen eltern auch um welten entspannter. ich würde meine kindheit und jugend nicht als schön bezeichnen und ich würde das auch auf keinen fall nochmal erleben wollen, aber wenn ich hier lese was andere durchgemacht haben, darf ich mich ja fast nicht beschweren.
naja ich würde mich freuen wenn sich jemand zeit nimmt das zu lesen und vielleicht etwas hilfreiches oder auch nicht antworten könnte...
baba

(Hinweis Admin: Betreffzeile erweitert)

Helferlein 95 hintertupfing W, 20

naja vielleicht bin ich auch von natur aus ein melancholischer mensch und muss lernen damit zu leben.

Helferlein 137 Vorarlberg M, 45

hallo muhkuh,
du klingst ja zíemlich verzweifelt. Depressive Verstimmung scheint mir nicht die angemessene Bezeichnung für deinen Zustand zu sein - sondern du befindest dich vermutlich in einer ernstzunehmenden Depression. Und du brauchst Hilfe. Hilfe von einem Fachmann. Mein Rat für dich: Wende dich an einen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und frage nach psychotherapeutischen Möglichkeiten.

Wünsche dir alles Liebe

mamox

Helferlein 42 Wien 2 W, 23

Hallo Muhkuh!
also ich würde dir raten einen Psychotherapeuten/eine Psychotherapeutin aufzusuchen... ganz unverbindlich kannst du dazu einmal ins AKH gehen, da bekommst du dann vielleicht auch einen platz der dir gezahlt wird...
Ich selbst mach auch PSychotherapie und es tut mir sehr gut... da ich auch nicht weiß was meine Auslöser sind versuche ich gemeinsam mit ihr drauf zu kommen woran es liegt und woran ich arbeiten möchte...
Ich weiß zwar nicht wie du zur PSychotherapie stehst aber überlegs dir einfach mal und schaus dir einfach mal an - du kannst ja immer noch sagen - na das ist nix für mich...

Ich glaube selbst, dass Eltern ihr für sie bestmöglichstes getan haben und ich glaub es geht nicht umbedingt einen Schuldigen zu finden, sonder sich selbst einmal näher anzuschauen - das fand ich nicht gut wie meine Eltern mich da behalndelt haben und dann zu schauen, wie gehe ich jetzt mit dem erlebten um... vielleicht auch dann in Zukunft einmal zu schaun was möchtest du den Eltern gern einmal sagen... nicht um ihnen die Schuld zu geben, sondern um mit ihnen darüber zu reden...
Für mich war das ein sehr schwere Schritt und ich habs eh noch nciht ganz geschafft aber stückchenweiße kann ich ihnen mitteilen...

soweit einmal
liebe Grüße
und lass es dir gut gehen - hör vielleicht mal in dich hinein, was passt denn nicht im leben und wie kannst du es langsam verändern...

Katsie

Helferlein 95 hintertupfing W, 20

he danke für die netten antworten.. aber ich weiss nicht, ich denke mit einer therapie würd ich das ganze problem überbewerten.. ich glaub ich bräucht einfach wen dem ich das alles erzählen und mich ausheulen kann, damit ich es endlich abschliessen kann.
dadur dass mein vater so ein cholerischer, aufbrausender mensch war, war ich immer in der defensive und hab die ganze wut und hilflosigkeit in mich hinein gefressen. ich hätt einfach gern mal die türen knallen lassen ohne dass die situation noch mehr eskaliert. ausserdem hab ich immer noch das irrationale bedürfnis meinen bruder in allen situationen beschützen zu müssen, obwohl er das doch selber kann.. weil ich es vielleicht irgendwie gut machen will, das ich früher zu feige war dazwischen zu gehen wie mein vater ihn geschlagen hat. da bin ich eben dagesessen und hab vor wut gebebt und war aber komplett hilflos. und dann war ich auch noch schuld daran, dass sich mein vater so ärgern muss. ich möcht das alles jetzt einfach endlich abschliesen und vergessen und meinem vater das verzeihen, weil er ja jetzt medikamente gegen den hohen blutdruck nimmt und es ihm damals sicher auch nicht gutgegangen is, hat halt auch kein leichtes leben gehabt. aber eine therapie trau ich mich einfach nicht machen deswegen, ich möcht nicht das wer denkt ich mach aus einer mücke einen elefanten.. hab schon mal versucht a bissl mit mein freund drüber zu reden, aber der hat mich überhaupt nicht ernst genommen, wollta einfach nicht hörn sowas..
wenn ich desganze endlich abschliessen könnt dann ginge es mir besser glaub ich aber ich weiss nicht wie.....

Helferlein 137 Vorarlberg M, 45

hallo muhkuh,
weißt du, ich habe auch einen Vater, der geschlagen hat und habe Schuldgefühle, weil ich als Kind zu "feige" war, einzuschreiten. (siehe meinen Eintrag "Von der Schuld oder Kindheitserinnerungen" unter Gedichte, Texte, Bilder) - auch ich war bis jetzt nicht in psychotherapeutischer Behandlung - die Folge daraus: ein kaputter Magen, psychogenes Zittern...und bin seit kurzem in psychotherapeutischer Behandlung und es tut mir sehr gut - und ich bereue es, nicht schon vor 15 Jahren oder so eine Therapie gemacht zu haben - eine lange Zeit, in der ich hätte glücklich sein können...

Also raff dich auf und nimm Hilfe in Anspruch - du brauchst sie!

lg mamox

Helferlein 95 hintertupfing W, 20

ich weiss nicht, therapie mag ich nicht machen.. kann mir nicht vorstellen, dass das was bringt.. mir wurde ja schon mal so ein psychologisches gespräch aufgebrummt als mich die polizei damals mit 17 wegen trunkenheit mitgenommen hat. da ist es um überhaupt nichts gegangen, war nur froh dass ich keine sozialstunden machen musste. und die nachschulung die ich grad mach ist ja auch bei einer psychotherapeutin und ehrlich gesagt find ich diese leute irgendwie komplett weltfremd, mit so einem therapeuten könnt ich glaub ich über gar nichts reden. ausser übers wetter vielleicht. ich möcht einfach nur ein normales leben führen, nur ohne diese depressionen und alkoholprobleme.. vielleicht schaff ich das auch allein. aber ein liebes dankeschön für die zahlreichen hilfestellungen! baba

Helferlein 137 Vorarlberg M, 45

Hallo Muhkuh,
ja, wenn dir Psychotherapeuten absolut nicht zusagen, ist es vielleicht wírklich nicht das Richtige für dich.
Habe eine Freundin, die hält auch nichts von Gesprächstherapie und hat ihre Depression ganz gut mit Bachblüten in den Griff bekommen - Wirkung setzte aber erst nach einem Jahr ein. Das ist wieder kein Zugang, den ich mir für mich vorstellen kann. Aber so hat eben jeder andere Vorlieben...

Wünsch dir auf jeden Fall, dass du den richtigen Weg für dich findest

lg mamox

Helferlein 42 Wien 2 W, 23

hi muhkuh!
ich möchte dir jetzt meine Ansicht sagen und bitte nimm es nicht persönlich... vielleicht passt es ja auch gar nicht für dich... (so wie mamox geschrieben hat) aber ich will dir diese Gedanken nicht vorenthalten und du kannst ja selbst entscheiden ob das auf dich zutrifft oder nicht...

Ich bin der Meinung, dass Mensch die sich selbst wehtun und die depressiv sind und das von sich selbst sagen. Hilfe von außen brauchen.
Ich sehe Psychotherapeuten als eine hilfe und Unterstützung auf die wirkliche Ursache drauf zu kommen. du schreibst selbst "wenn ich wüsste was es ist könnt ich ja vielleicht was dagegen machen. " => und um das aufzuklären sollte man bereit sein sich mit sich selbst beschäftigen zu wollen und sich auch weiterentwickeln zu wollen! Ich hab das gefühl, dass du das jedoch (noch) nicht möchtest oder noch nciht bereit dazu bist...
Da du selbst eine negative einstelung zur Psychotherapie hast, stellt sich für mich die Frage, wann du diese Erlebt hast und in welchen Rahmen... Wie ich das jetzt gelesen hab, dann wurde sie dir meistens aufgebrummt und nicht DU wolltest sie...
eine Therapeutin oder ein Therapeut sollte zu einem passen und dafür sollte man sich mehrer anschauen und sich bei ihr oder ihm wohfühlen... ich glaube wenn das bei dir der fall ist, dann kannst du mit ihm oder ihr über mehr reden als über das wetter... wichtig ist halt dazu dann auch noch das du das auch wirklich willst und dich entwickeln möchtest...

naja ich hoffe ich hab da meine Ansicht ein wenig verständlich rüber gebracht... sonst frag einfach nach

lg
katsie

Helferlein 95 hintertupfing W, 20

erstmal danke, das ist echt schön, dass ihr euch immer wieder die zeit nehmt meine beiträge zu lesen und darauf zu antworten..
da habt ihr sicher recht, dass eine therapie nicht jedermanns sache ist, aber vielleicht ist es wirklich nur das, dass mir psychologen immer nur aufgebrummt wurden und dass einem so jemand auch sympathisch sein muss.. ich glaub schon, dass es mir helfen könnte, allerdings kann ich mich zu einer therapie einfach nicht durchringen, da spielen so viele gedanken eine rolle die kann ich gar nicht in worte fassen.. naja ich probiers mal..
also ich denk mir irgendwie gehts ja eigentlich eh .. vor ein paar jahren wars ja wirklich schlimm und es ist ja jetzt besser, ich mach mir zuviele gedanken... ich kann meine gefühle doch sicher irgendwie selbst beeinflussen, wenn ich mich ablenke, dann hörts wahrscheinlich von selbst auf.. und überhaupt, dass kanns doch nicht sein dass ich mich nicht unter kontrolle hab.. ehrlich gesagt glaub ich, ich bin blöd und bilde mir probleme ein wo keine sind, eigentlich hab ich ja keine probleme, die die ich hab mach ich mir eh selber (wenn ich z.b. zu viel trink).. ich glaub echt ich muss mich einfach zamreissn, k.A., vielleicht bild ich mir alles nur ein, wer kann das schon so genau sagen, es gibt ja keinen grund warums mir schlecht gehen könnte, aber warum bild ich mir sowas ein? ich will doch keine probleme haben? ich versteh mich selbst nicht..
das war jetzt vielleicht ein bisschen wirr, aber das sind so die gedanken die mich davon abhalten mich an irgendwen zu wenden. wenn ich eine verletzung hab dann kann ich sie sehen, dann weiss ich, dass sie da ist und ich geh zum arzt und er sieht sie auch.. aber ich kann doch nicht zum arzt gehen, weil ich mir einbilde dass es mir schlecht geht, vielleicht ist das nicht real, es gibt doch keinen grund. jeder erlebt in seinem leben mal ein paar unschöne ereignisse, das kann doch kein grund sein. früher war es normal kinder zu schlagen, die waren ja auch nicht alle depressiv deswegen?
vielleicht gibt es ja jemanden der ungefähr versteht was ich meine..

Helferlein 137 Vorarlberg M, 45

Hallo Muhkuh,
ja versteh schon, was du meinst. Jahrelang war ich nur ein wenig langsamer, ein bisschen weniger aktiv, ein wenig müder als andere - aber ich habe mein Leben gemeistert - zwischendurch waren da sogar Phasen, wo mir vorkam, dass es mir recht gut ging. - Jetzt bin ich 36 und meine psychischen Beschwerden sind körperlich sichtbar geworden - erst jetzt habe ich den Mut zur Therapie gefunden...Vielleicht schaffst du diesen Schritt eher und ersparst dir psychosomatische Erkrankungen.

Ich wünsche dir die nötige Kraft dazu

Helferlein 42 Wien 2 W, 23

Hallo muhkuh!
also ich kann dich da schon verstehen... gerade die Arzt geschcihte, weil man es nciht mit Augen sehen kann, dass man verletzt ist...
so wie du schreibst, so verwirrt und "nicht wissen was los ist". naja genau deswegen geh doch einmal zu einem TherapeutenIn, weil mit ihr/ihm kannst du ja dir das einmal anschauen und dich auch einmal fragen wieso du z.b. immer wieder zuviel alk trinkst... (stells einmal sehr allgemein hin: aber wohin flüchtest du dich mit dem alk trinken?)
naja und was mir noch dazu einfällt ist, dass man nicht umbedingt bewusst etwas schreckliches erlebt haben muss um psychisch nicht so top drauf zu sein... ich hatte auch keinen Konkreten Auslöser und ich wollte jedoch wissen was mich trotzdem so sein lässt wie ich bin...

Sicher gebe ich dir auch recht, dass man selbst konsequenter sein kann in seiner umgangsweise und im Denken... doch wozu sich quälen und immer wieder von sich entäuscht sein, wenn es auch anders geht...
überleg dir einfach doch noch mal und ich mein probieren kostet ja nix...

ich empfehle dir jedoch es erst dann zu starten, wenn du selbst der meinung bist, dass dies der richtige weg für dich ist, weil sonst kann es auch wieder in die verkehrte richtung losgehen...

soweit einmal von mir

lg
katsie

Helferlein 95 hintertupfing W, 20

ich wollt hier ins forum mal die frage werfen, ob man damit auch alleine fertig werden kann, also ohne therapie und dgl.
hat jemand erfahrungen dazu?
gibts hier leute die sich selbstverletzt haben und ohne therapie davon losgekommen sind?
hatte jemand depressive phasen und hat ein wirksames mittel dagegen gefunden?
was kann man machen? Sad

ich freu mich über jede antwort..
gglg

Site Admin 1270 Wien M

Lieber muhkuh,

damit die "persönliche Geschichte" für andere leichter nachvollziehbar ist, bei neuen Wendungen oder Fragen zum eigentlich selben Problem bitte keine neuen Threads eröffnen, sondern diese im Sinne der Übersichtlichkeit an den Originalthread mit Ihrer ursprünglichen Problembeschreibung anhängen. Danke.

Ergänzend weise ich darauf hin, dass von einem Internet-Forum besonders bei länger andauernden Problemen keine effiziente Hilfe erwartet werden, und dieses daher keinerlei Ersatz für eine professionelle Therapie darstellen kann. (auch wenn Sie das offensichtlich hoffen würden zwinkernd..

)

mfg
rlf (admin)

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Depressive Verstimmung & SVV - alleine loswerden?