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74Fragezeichen
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Post Wed, 29.Nov.06, 16:35      Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Das ist nun das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Forum besuche und dort etwas schreibe. Jetzt, da ich ein wenig in den Beiträgen gelesen habe, weiß ich auch schon gar nicht mehr, ob mein Thema nicht viel zu banal oder zu unverständlich ist.
Am besten fange ich vorne an. Ich mache seit ca. drei Jahren eine Psychotherapie. Ich habe mich bei meiner Thearpeutin immer sehr aufgehoben gefühlt. Zwar konnte ich mich zu Beginn einer neuen Sitzung oft emotional nicht mehr richtig an das Gute erinnern, aber sie hat mir immer geholfen, es wiederzufinden, wenn ich meine Lähmung geraten bin. Wenn ich den Kontakt nicht herstellen konnte, wenn ich glaubte, komplett in mir zu verschwinden, hat sie mich herausgeholt, so dass ich mich wieder fühlen konnte und Themen mit ihr besprechen konnte.
Seit neustem aber hilf sie mir nicht mehr und erklärt mir das auch: Ich muss lernen, mir selbst Hilfe zu holen, selbst aktiv zu werden, um aus meiner Starre, diesem schwarzen Strudel, herauszukommen. Aber das ist so schwer, wenn ich auf sie zugehen muss. Riesige Hürden stehen dann zwischen uns, ich bilde mir ein, sie blickt streng und tadelnd oder enttäuscht über die wenigen Fortschritte, die ich mache. Ich bilde mir auch ein, sie hat keine Lust mehr auf mein Kommen, weil ich so doof bin. Und wenn sie mich auf etwas hinweist, z.B. auf die Aggressionen, die ich gegen mich richte, dann verwende ich das ebenfalls wieder gegen mich und versperre ihr aber zugleich jeden Zugang zu mir: So kann sie mir nichts Helfendes sagen.
Letztes Mal war es besonders schrecklich. Zum ersten Mal bin ich weggegangen, ohne sie richtig "wiedergefunden" zu haben. Ich bin in meiner Starre hocken geblieben, habe nichts gesagt, ihr nur gegenübergesessen. Dafür habe ich mich selbst beschimpft. Daraufhin hat sie mir erklärt, dass ich begreifen müsse, dass ich nicht nur das allem ohnmächtig ausgelieferte Opfer bin, sondern auch Täterin. Täterin gegen mich selbst und Täterin gegen sie, da ich sie komplett abschneide, ausschließe und so irgendwie auch bestrafe. Das leuchtet mir ein, aber was heißt das für mich? Ich fürchte mich sowieso vor dem Ausbrechen einer unkontrollierbaren Bestie in mir. An irgendeinem Punkt habe ich dann wieder etwas gefühlt, den Wunsch nach Nähe. Aber ihr ging das zu schnell, das war nicht plausibel oder so, dass ich plötzlich nach der Starre wieder da war und dann gleich näherkommen wollte. Auch das verstand ich wieder. Ich verstehe immer alles, o.k. Darauf sie: O.k.? Ja, das ist brav. Und dieses "brav" hat mich so getroffen. WIr haben noch ein paar Minuten Zeit gehabt, aber kurz vor dem Ende wollte ich ohnehin nur noch weglaufen, mein Wunsch nach Nähe war verraucht. Jetzt beim Schreiben spüre ich tatsächlich so etwas wie Wut. Hat sie es geschafft, meine Wut zu finden, sie aufkeimen zu lassen? Ich bin wütend darüber, dass sie mir nicht mehr die Nestwärme von früher gibt, dass sie mir sagt, dass ich Täterin bin, ohne, dass ich weiß, wozu das gut ist, ich bin wütend, dass sie mir zeigt, wie brav und angepasst ich bin, obwohl ich das selber weiß und es bestimmt nicht das ist, was ich brauche. Ich bin auch wütend darüber, dass sie mich zurückgewiesen hat. Und ich frage mich und Euch, ob es normal ist, dass durch so einen Therapietag so viel in Gang gesetzt wird, das im Alltag anhält, das den Alltag erschwert, bleiern macht, das die Gedanken und Gefühle so bindet. Ich fühle mich wie ein Kleinkind! Soll ich auf "senden" drücken?
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Post Wed, 29.Nov.06, 18:50      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo Fragezeichen,
erst einmal super, dass Du Dir einen Ruck gegeben und hier geschrieben hast. Ich kann Dich gut verstehen. Ich stelle es mir unheimlich hart vor, auf einmal die Hilfe, die Du vorher immer bekommen hast, nicht mehr zu bekommen. Ich würde es wahrscheinlich auch kaum aushalten und furchtbar traurig und verzweifelt sein. Von der Ferne betrachtet (also wenn man selbst nicht drin steckt), hört es sich aber eigentlich ganz heilsam an. Und letztendlich fast wie ein großes Vertrauen Deiner Therapeutin in Dich und Deine eigenen Kräfte. Und sie sagt ja auch nicht, dass sie nicht mehr für Dich das ist, sondern, dass Du nun eben den ersten Schritt machen musst. Und sie traut Dir zu, dass Du das kannst. Eigentlich doch ein riesen Fortschritt! Denn letztendlich ist es doch viel tröstlicher, zu lernen, sich selbst zu holen, was man braucht als immer auf das Wohlwollen und Gedankenlesen eines anderen angewiesen zu sein.
Und mit Deinen Gefühlen scheint Dich die Methode doch auch gut in Kontakt zu bringen. Du schilderst sie hier jedenfalls sehr klar und deutlich!!

Quote:
Und ich frage mich und Euch, ob es normal ist, dass durch so einen Therapietag so viel in Gang gesetzt wird, das im Alltag anhält, das den Alltag erschwert, bleiern macht, das die Gedanken und Gefühle so bindet.


Ich weiss nicht, ob das normal ist. Ich kann Dir nur sagen, dass es mir (leider) genauso geht. Ein Wort meiner Therapeutin, das ich als Abweisung verstehe und mir geht's so schlecht, dass ich es kaum aushalte. Vor sechs Wochen hat sie mal etwas gesagt, wonach ich erst einmal fünf Tage nichts essen konnte und fast vier Wochen täglich geheult habe.
Das ist sicherlich der Situation völlig unangemessen und ich versuche auch, der Sache auf den Grund zu gehen. Ich denke, was sie gesagt hat, war nicht der Grund für meine Reaktion, sondern der Auslöser. Trotzdem: vor so starken emotionalen Überreaktionen kann ich mich momentan noch nicht wirklich schützen.

Viele Grüße und Dir alles Gute,
Deine alterego
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Post Wed, 29.Nov.06, 18:59      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo Fragezeichen,

hm, Psychospielchen....

Ich kenne das und bin auch wirklich nicht völlig immun dagegen...

Sowas funktioniert nur auf der Basis von Deinen Erwartungen. Theoretisch gesprochen wenn Du aus Deiner Erwartungshaltung an die Therapeutin aussteigst dann wird jede derartige Anwandlung von ihrer Seite ins Leere laufen.

Aber ich muss ganz ehrlich sagen ich hätte lieber eine Therapeutin mit der ich in einem vertrauensvollen Gespräch über meine Erwartungen reden kann und so dazu komme diese abzubauen.

Erwartungen haben immer mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun, denn hättest Du das wäre es für Dich egal was von ihr zurückkommt oder auch nicht. Denn wenn Du in Dir ruhen würdest hätte ihr Verhalten keinen Einfluss auf Deine Gemütsverfassung.

Was meinte sie denn mit "brav"? Wollte sie Dir sagen daß Du versuchth hast an sie "ranzukommen" indem Du das brave Mädchen spielst? Oder war das ein im Grunde total abwertendes Lob für ein ihrer Meinung nach vorhandenes Wohlverhalten Deinerseits?

Ich bin nicht sicher daß kalkulierte Manipulation des Patienten überhaupt eine besonders sinnvolle "Therapeutische Intervention" ist, denn wenn Du überhaupt keine Ahnung hast worauf sie überhaupt hinauswill was soll das dann nützen?

Ich meine es wäre sinnvoll wenn Sie sich so verhalten würde und nach einer halben Stunde (sagen wir mal) dann mit Dir besprechen würde was das mit Dir gemacht hat, eben welche Erwartungen Deinerseits an Sie das zutage gefördert hat usw..

Du scheinst genauso wie ich auch ein Nähe-Distanz Problem zu haben, bzw überhaupt ein Problem erstmal Nähe aufzubauen und dann das entstandene Vertrauen wieder so in Scherben zu hauen Confused

Ich würde sie ganz klipp und klar draufansprechen.

Geh in der nächsten Stunde mal hin und versuch mal überhaupt keine Erwartungen daran zu haben was passiert oder nicht passiert. Wenn eine Stunde nur Distanz herrscht gut, das macht auch nichts. Versuch mal nicht darauf einzusteigen daß Du Dich darüber aufregst daß das so ist. Grenz Dich auch nicht ab. Bleib einfach nur bei Dir und denk nicht so sehr über Distanz oder nicht Distanz nach. Es ist nämlich in Wirklichkeit die Distanz zu Dir selbst die Du im Gegenüber zu überwinden suchst. Wenn Du die Nähe zu Dir gefunden hast ist Nähe zu Anderen leichter.
Und wenn Dann jemand mit Dir Psychospielchen spielst dann kann es Dir egal sein.

Also bleib bei Dir!!!

Liebe Grüsse und viel Erfolg
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Post Thu, 30.Nov.06, 16:06      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo alterego und münchnerkindl,
vielen Dank für Eure Antworten. Nun hatte ich gerade eine lange Antwort fertig, in der ich alles Mögliche aus Euren Beiträgen aufgenommen habe, weil es mir schon sehr geholfen hat, dann habe ich auf "absenden" gedrückt und sollte mich plötzlich nochmal einloggen. Als das geschehen war, war meine gesamte Nachricht verschwunden. Das kann ich jetzt nicht gleich alles nochmal schreiben und finde es ziemlich frustrierend.
Nur kurz, alterego, ich habe mich sehr von Dir verstanden gefühlt. Und auch Du, münchnerkindl, hast vieles erkannt, z.B. mein mangelndes Selbstwertgefühl und das fehlende Vermögen, bei mir zu bleiben.
Nur - dass meine Therapeutin Manilulationsspielchen treibt, das glaube ich nicht, das fühlt sich für mich wirklich nicht so an. Sie macht halt nicht alles so, wie ich es will - kann sie ja auch nicht, weil ich dort selbst selten fühle und noch seltener ausspreche, was ich will. Und wenn ich was will und sie hat einen Einwand, dann schlucke ich den BRAV, statt zu insistieren und meinen Wunsch zu behalten.
Verkürzt und dennoch dankbar für Eure (für mich unerwarteten) Rückmeldungen grüßt Euch
Fragezeichen
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alterego
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Post Thu, 30.Nov.06, 18:48      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo Fragezeichen,
freut mich, dass Du dich verstanden gefühlt hast.
So was mit den Postings passiert mir auch häufiger. Was ich dann mache ist Folgendes: Word aufmachen, im Forum auf die Rückwärts-Taste oben links drücken (dann hast Du Deinen Beitrag wieder), ihn in word kopieren, neu einloggen, von Word ins Forum kopieren und dann absenden. Ist zwar nervig, aber so rettest Du wenigstens Dein Posting...
Lg,
Alterego
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Post Thu, 30.Nov.06, 23:23      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo Fragezeichen,
schön, dass du das geschrieben hast. Mir hat es nämlich geholfen. Es ging mir öfters schon so. Dieses Gefühl sie hilft mir nicht. (Ich hatte auch nie das Gefühl sie hilft mir. Soll jetzt auch egal sein, ob es wirklich so war oder ob es auch nur wieder mein Problem ist.) Ich bin ihr egal, wir sitzen nur unsere Zeit ab. Dabei will ich ja. Ich will auch an das gute glauben. Aber kann manchmal nicht. Dann sitze ich ganz regungslos. Selbst jetzt noch, nach fast einem Jahr habe ich es mal wieder geschafft 30 min am Stück zu schwiegen und eben in Starre zu sein. Durch nichts da rausholbar, nicht mal ein blinzeln oder irgendwas hab ich von mir gegeben. Ich dachte. Wenn ich schon nicht sagen kann wies mir wirklich geht, könnte ich doch irgendwas sagen. Etwas richtig schön fieses. Nur irgendwie Kontakt herstellen geht dann aber nicht. Nur Starre und ohnmächtiges Schweigen. Ich empfinde mich als ohnmächtig und in der Defensive. Hab aber auch schon gehört das es auch was kontrollierendes hat. Ein Machtmittel ist. Glaub ich auch.

Eine kluge Frau hat mir mal gesagt. Es ist wie eine Gefängniszelle in der man sitzt. Und eigentlich will man ja frei sein. Aber doch will man irgendwie das die Therapeutin einem noch ein warmes Essen und ein schönes Buch reinstellt. Und eben das macht sie nicht. Sie will das man rauskommt und sich das selbst holt.

Deshalb denke ich auch nicht, das es etwas mit Psychospielchen zu tun. Na ja ok, wenn ich so sauer bin denke ich das auch. Aber so ist es nun mal. Wenn man sich als Eisklotz aufführt und jemanden völlig ausschießt, dann würden Menschen im echten Leben auch zurück schrecken, sich zurück ziehen. Und es wäre ja absurd von einer TherapeutIn etwas unmenschliches zu verlangen.

Mit Selbstwertgefühl hat es sicherlich auch zu tun. Aber ist es deshalb erstrebenswert, dass es einem egal ist was vom anderen zurück kommt? Ich finde nicht. Nicht für mich. Ich war lange Zeit so. Es war mir wirklich aufrichtig egal, was von anderen und anfangs auch der Thera kam und was eben nicht. Aber ich habe schon gemerkt ich bin anders als andere und zwischen mir und anderen war/ist dann eine riesige Kluft. Und natürlich ist es nur ein sehr geschickter Selbstbetrug. Ein Schutz gegen mögliche Enttäuschungen und auch Schutz vor dem eigenen Misstrauen.
Selbst in meiner Enttäuschung und Wut, Ärger und Sehnsucht nach verstanden werden fühle ich mich besser als in dem Vakuum des keiner kann mir was anhaben. Es ist immerhin eine Brücke zur Menschlichkeit.

Quote:
Auch das verstand ich wieder. Ich verstehe immer alles, o.k. Darauf sie: O.k.? Ja, das ist brav. Und dieses "brav" hat mich so getroffen.

Oh darf ich noch dazu was sagen?
Ich dachte auch innerlich grad… die ist ganz brav. Du verstehst immer alles, mit dem Kopf, so scheint es. Aber eigentlich mit dem Gefühl vielleicht doch nicht, sonst wärst du ja nicht so sauer auf die Therapeutin.
Brav könnte sich vielleicht wirklich darauf beziehen, dass du das tust was sie von dir erwartet, um Sympathie zu bekommen. So wie früher. Anpassung. Dabei geht es doch darum das du um deiner selbst willen Sympathie verdient hast und bekommen sollst und nicht weil du anderen zum gefallen bist.

Quote:
Ich bin auch wütend darüber, dass sie mich zurückgewiesen hat. Und ich frage mich und Euch, ob es normal ist, dass durch so einen Therapietag so viel in Gang gesetzt wird, das im Alltag anhält,

Ja doch ich denke es ist normal. Irgendwo sogar gut, wenngleich es auch sehr weh tun kann und man sich beschissen fühlt.
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Mouchette
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Post Fri, 01.Dec.06, 8:31      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Es ist doch meistens so dass man mit einer riesen Erwartung in die Therapie geht. Ich mein ganz zu Beginn, da soll doch eine Therapie das Leben verändern und was Großes bewirken. Und ich will mal sagen das wurde jetzt mal erreicht, deine Therapeutin hat ziemlich was verändert in dir. Du fragst dich ob eine Therapie so was in Gang setzt. Na klar, es soll doch nicht dauernd gleich dahin plätschern, oder willst du keine Veränderung?
Sie liegt wahrscheinlich schon richtig, dass du jetzt Selbstverantwortung übernehmen musst oder willst du ewig zu ihr gehen. Siehs mal positiv, sie gibt dir die Möglichkeit in einer geschützten Atmosphäre (nämlich der Therapie) Wut und andere Reaktionen auszuprobieren.
Ich weiß das hört sich jetzt alles recht brutal an, aber ich glaub nicht dass dir jemand gesagt hat sowas ist einfach.
Der Weg den du gehst, Fragezeichen, hört sich gut an. Hab ein Ziel vor Augen! Dein Nähebedürfnis soll doch auch nicht ein Leben lang von deiner Therapeutin abhängig sein oder erfüllt werden.

Ich wünsch dir was

_________________
Schöne Grüße
Mouchette
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Post Sat, 02.Dec.06, 9:11      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo,

bei mir gibt es auch immerwieder Minuten des Anschweigens, zu anfangs kam ich mir da einfach nur blöd vor, habe in der Gegend umher gestarrt und war total verunsichert was ich denn jetzt tun soll. Meistens habe ich es gar nicht solange aushalten können und habe iregendetwas belangloses gesagt, etwas das absolut unwichtig ist und mich gar nicht intressiert.

Manchmal finde ich es auch einfach angenehm - nichts reden zu müssen, ich kann das richtig genießen hier zu sein, diesen Raum, diese Atmosphäre. Ich glaube nicht, dass dies der Sinn ist und wenn sie dann meint mir ist das unangehm und wartet auf etwas was ich selbstbestimme - dann kann sie lange warten. Sie könnte ja auch mal fragen wie ich das finde, doch soetwas tun die ja nicht.

Nun ist es so, dass ich manchmal keinen "Draht" zu meiner Thera bekomme, von anfang an, stimmt es für mich nicht. Mich nervt das ohne Ende - habe Probleme die ich mit ihr besprechen will und so klappt das nicht.
Dann hat sie geschwiegen und ich bin eingefroren, es ging gar nichts mehr. Nach einer Weile hat sie wieder etwas gesagt, das war nicht wichtig für mich, doch besser als nichts. Habe mich damit aber nicht wohl gefühlt. Dann folgte die 2. Schweigerunde, sie sagt gar nichts mehr. Eigendlich will ich sowieso nach hause. Denke diese Therastunde war so unnötig. Die ganze Woche habe ich es ausgehalten, um dann in der Stunde darüber zu reden, während des Schweigens wurde mir klar, dass das nun nicht funktioniert, damit hatte ich dann ein neues Problem - denn wenn ich zuhause bin werde ich mich ritzen. Also habe ich das Schweigen gebrochen, habe nur die Worte rausbekommen "ich glaube ich habe eine Problem" habe die Worte gehört, war mir alles sehr fremd. Sie sagte dann eine kurze Weile nichts und mehr konnte ich nicht sagen. Die Stunde war dann vorbei.

Ich denke, dass es richtig ist zu lernen was man wirklich will und das auch zu sagen und ich denke man kann das auch lernen. Doch ich brauche jemand der mir da hilft, der mir zeigt wie das geht. Und diese Theras die wollen dass man alles selber macht und selber darauf kommt. Gut ich weiss was ich will, ich weiss auch wie eine angenehme Therastunde für mich aussehen kann, doch ich kann das nicht umsezten.

LG Lero
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Post Sat, 02.Dec.06, 12:30      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo an Euch alle,
ich habe das Gefühl, dass ich meine seltsamen Seiten zeigen darf u. trotzdem nicht ignoriert, verspottet oder anderswie „vernichtet" werde. Denn ich komme mir, wie Du am Anfang, Lero, in der Thearapie o. in bestimmten Gruppensituationen auch immer blöd vor u. bin verunsichert, starre in der Gegend umher u. weiß nicht, was ich denn jetzt tun soll.
Zu hören, dass es Dir, vallée, sogar ein wenig geholfen hat, war erstaunlich für mich, aber schön. Und in einigem von dem, was Du schreibst, erkenne ich mich sofort wieder: „Dieses Gefühl sie hilft mir nicht. [...] Ich bin ihr egal, wir sitzen nur unsere Zeit ab. [...] Nur irgendwie Kontakt herstellen geht dann aber nicht. "

Es hört sich an wie bei mir! Natürlich bis auf das Fiese. Wenn ich, um den Kontakt herzustellen, irgendetwas sage, dann sind es eher organisatorische Dinge o. Themen, die mich eher oberflächlich beschäftigen. Etwas Fieses würde mir (bisher jedenfalls) nie in den Sinn kommen. Ist es bei Dir so, dass Du Deine Therapeutin gezielt kränken willst, um wieder etwas Lebendiges zu spüren? Oder passiert es wie automatisch? Wie die Gefängniszelle, von der Du schreibst, erscheint mir das Fiese ebenso wie das Brave, in beiden Fällen kommt man nicht mit dem Eigentlichen raus.
Das, was bei mir noch anders ist als bei Dir, ist, dass ich in der Welt außerhalb der Therapie keine Kluft zwischen mir und den anderen spüre. Ich habe ein paar enge, gute Kontakte. Das funktioniert aber nur bei Leuten, die meine Grenzen intuitiv erkennen. Oft ist mein Thema eher, dass die Leute mir zu nahe kommen und meine innere Abwehr dagegen gar nicht spüren. Gerade weil ich eigentlich eher für meine Abgrenzung sorgen muss, ist es so neu für mich, um Nähe zu bitten o. sie selbst herzustellen. Bei den „Guten" ging das immer von selbst, zu den „Aufdringlichen" habe ich den Kontakt abgebrochen.
Und Du hast Recht, ich verstehe immer alles nur mit dem Kopf, das Gefühl beginnt langsam, sich dagegen zu wehren. Ich möchte beide irgendwann vereint haben. Jetzt kommen mir beide, Kopf und Gefühl (mit Körper), oft wie getrennt vor.

Und Veränderung, Bettina, will ich einerseits u. andererseits fürchte ich sie. Wahrscheinlich ist das, was ich noch brauche, genau das: „die Möglichkeit, in einer geschützten Atmosphäre (nämlich der Therapie) Wut und andere Reaktionen auszuprobieren", die ich in der Alltagswelt nicht im Repertoire habe...
Vielleicht ist mein Ziel, mich als Ganzes zu fühlen und mich zu akzeptieren, dann könnte ich es sicher auch genießen, einfach mal nichts reden und nichts tun zu müssen. Dann bräuchte ich nicht mehr solche Vorstellungen wie die, dass ich einen Unfall habe und dadurch für eine Zeit aus all dem Druck herausgeholt werde.

Aber nach Genuss pur hört sich das Schweigen bei Dir auch noch nicht an, oder Lero? Anscheinend gehst Du ja manchmal mit dem Gefühl nach Hause, dass Du mit den Problemen, die Du eigentlich auf dem Herzen hattest, gar nicht herauskommen konntest. Das alles löst bei Dir dann ja sehr extreme Mechanismen aus. Diese körperliche Selbstverletzung, die Du schilderst, kommt bei mir als schiere Verzweiflung an, als Steigerung von dem was ich mir so ausmale, wenn ich glaube, nicht mehr zu können. Was ich aber wiedererkenne und für mein alleiniges Problem gehalten habe, ist das Fremdsein der eigenen Worte bzw. bei mir der Stimme. Wenn man bemerkt, dass etwas aus einem rauskommt, das gar nichts mit einem selbst zu tun hat, dann macht das das Reden natürlich erst recht unmöglich. Hattest Du nach dem Versuch, ihr von dem Problem zu erzählen, schon eine neue Stunde?
Ich habe vor der nächsten Stunde Angst: Es scheint nur zwei Möglichkeiten zu geben, was natürlich Quatsch ist, entweder explodiert etwas Unbekanntes in mir, so dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe, oder ich gefriere (diesen Ausdruck fand ich sehr passend für den Zustand der Starre) wieder.
Liebe Grüße von Fragezeichen
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Post Sat, 02.Dec.06, 22:29      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo Fragezeichen und hallo ihr MitschreiberInnen.
Quote:
Etwas Fieses würde mir (bisher jedenfalls) nie in den Sinn kommen. Ist es bei Dir so, dass Du Deine Therapeutin gezielt kränken willst, um wieder etwas Lebendiges zu spüren? Oder passiert es wie automatisch?

Nein vorsätzlich habe ich es nie gemacht. Ich habe entweder noch während ich sprach mir innerlich vor die Stirn gehauen und gedacht, warum sag ich so was blödes? Oder ich war längere zeit der vollen Überzeugung es ist eine nüchterne Feststellung, eine Tatsache, keine Beleidigung. Zum Beispiel sagte ich mal: „Es bringt doch nichts mit ihnen zu reden. Da kann ich ja gleich meine Oma zutexten, wenn die das Hörgerät aus hat.“ Die Aussage wird nicht besser, wenn man weiß (und das tat ich), das die Therapeutin nicht so gut hören kann.
Aber auch wenn es unbewusst war, so waren solche Aussagen doch ein Mittel überhaupt eine Wirkung zu erzielen, mich nicht mehr wirkungslos zu erleben. Denn obwohl ich es profund erschütternd fand zu hören wie abweisend und abwertend ich wirke, die Verletztheit und den Ärger der Therapeutin gaben mir auch was denke ich. Und wenns nur ein Gefühl von, ich Lebe in der gleichen Dimension wie sie und andere war. Ich bin für sie existent, wahrhaftig.

Quote:
Etwas Fieses würde mir (bisher jedenfalls) nie in den Sinn kommen. Ist es bei Dir so, dass Du Deine Therapeutin gezielt kränken willst, um wieder etwas Lebendiges zu spüren? Oder passiert es wie automatisch?

Na ja. Die Gefängniszelle ist bei mir eher die Starre. Das ich vieles nicht so erzählen kann, wie ich gerne wollte, damit habe ich mich vorerst abgefunden. Aber ich kann, insbesondere wenn etwas auf der Beziehungsebene abgeht gar nichts mehr. Ohnmacht halt. Das geht mir im real life aber auch so. Ich schweige dann nur noch, kann nicht mal nonverbal Zeichen von mir geben. Das letzte Aufbäumen gegen die Starre ist Zynismus oder halt eine mehr oder weniger subtil abwertende Bemerkung.

Quote:
dass ich in der Welt außerhalb der Therapie keine Kluft zwischen mir und den anderen spüre.

Die Kluft die ich spürte und die aber langsam kleiner wird ist die, das ich andere über Gefühle und Probleme, Träume, Bedürfnisse sprechen hörte, die ich nicht hatte, bzw. an mir nicht wahr nahm. Ich habe respektiert das andere das hatte, aber ich selbst glaubte das nicht zu haben und verstand es nicht. Die Kluft habe ich auch schon vor der Therapie gespürt, mal mehr, mal weniger deutlich. Aber in der Therapie spüre ich es natürlich sehr deutlich.


Übers Schweigen hat die Therapeutin am Anfang viel gesprochen, monologisiert. (Ich hab ja geschwiegen.) Sie sagte ich könne ja trotzdem zu ihr kommen, auch wenn ich nicht rede. Denn ich nehme bestimmt auch Anregungen mit wenn ich nichts sage. Und das stimmt! Ich wusste ja jedes Mal warum ich grad wieder außer „hm…“ (zum nächsten Terminvorschlag) nichts gesprochen hatte und wie ich mich jeweils dabei fühlte.


Dein Beitrag hat mir übrigens deshlab geholfen, weil er sehr konkret udn treffend ausgedrückt hat wie es mir manchmal geht in der Therapie. Kein Weg aus der Starre. das trifft es so hervorragend. Denn es ist noch viel mehr als nur Schweigen. Für mich war es immer nur das gruße Vakuum, das so leer war, da sich nichtmal Worte dafür hatte.
Und wie soll man über etwas nachdenken, für das man keine Worte hat?
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Post Sun, 03.Dec.06, 12:42      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Hallo

Quote:
Diese körperliche Selbstverletzung, die Du schilderst, kommt bei mir als schiere Verzweiflung an, als Steigerung von dem was ich mir so ausmale, wenn ich glaube, nicht mehr zu können.


Ja es ist so, ich kann nicht mehr und da ich nur geschwiegen habe, sehe ich auch kein Licht. Dann esse ich nichts mehr, verstehe mich nicht.
Und meine Thera - ich möchte sie anschreien, ihr weh tun so wie sie mir weh tut, sie soll mal spüren wie sich soetwas anfühlt, an die Wand drücken,...
Manchmal, da muss ich sie einfach so hassen und damit kann ich auch nicht umgehen.
Nun schweige ich eben und spielel das Spiel "Keiner darf wissen wie es mir geht" erzähle alles mögliche, lebe eine andere Person vor.


Quote:
Ich habe vor der nächsten Stunde Angst: Es scheint nur zwei Möglichkeiten zu geben, was natürlich Quatsch ist, entweder explodiert etwas Unbekanntes in mir, so dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe, oder ich gefriere (diesen Ausdruck fand ich sehr passend für den Zustand der Starre) wieder.


Bei mir sieht es auch so aus. Ich habe auch Angst.
Du hast mich auf eine Idee gebracht:
Damit ich nicht auf dem Stuht gefriere werde ich mich nicht auf den Stuhl setzten. Bleibe an der Tür, sitzte auf den Boden und lehne mich an die Tür. Meine Thera hat einen Stuhl den sie ja dann verschieben kann - keine Ahnung was sie dann macht, denn auf Augenhöhe sind wir dann nicht, ist mir aber auch absolut egal, ich sitzte gerne auf dem Boden.
Natürlich wird mir dann kalt, aber das will ich auch. Ich werde die Kälte spüren denn diese ist wirklich da, wahrscheinlich wird sie mich fragen ob es mir nicht zu kalt ist, damit kann ich dann etwas anfangen, dann kann ich veilleicht reden.
Ich habe troztdem Angst, Angst dass ich aufstehe und gehe, Angst vor dem was danach kommt, Angst es nicht mehr auszuhalten.

Quote:
Na ja. Die Gefängniszelle ist bei mir eher die Starre. Das ich vieles nicht so erzählen kann, wie ich gerne wollte, damit habe ich mich vorerst abgefunden. Aber ich kann, insbesondere wenn etwas auf der Beziehungsebene abgeht gar nichts mehr. Ohnmacht halt. Das geht mir im real life aber auch so.


Weiß jemand warum das so ist?
Es kann alles wunderbar funktionieren, doch auf einmal rutsch man in diese Beziehungsebene und dann ist es aus, nur noch nichts und lieber weg. Hat etwas mit Nähe zu tun, doch hört das nie auf?

LG Lero
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Post Sun, 03.Dec.06, 13:45      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

74Fragezeichen wrote:
Zum ersten Mal bin ich weggegangen, ohne sie richtig "wiedergefunden" zu haben. Ich bin in meiner Starre hocken geblieben, habe nichts gesagt, ihr nur gegenübergesessen. Dafür habe ich mich selbst beschimpft.

Daraufhin hat sie mir erklärt, dass ich begreifen müsse, dass ich nicht nur das allem ohnmächtig ausgelieferte Opfer bin, sondern auch Täterin. Täterin gegen mich selbst und Täterin gegen sie, da ich sie komplett abschneide, ausschließe und so irgendwie auch bestrafe. Das leuchtet mir ein, aber was heißt das für mich?


Hallo Fragezeichen,

wenn ich das so lese, und ich habe selbst Probleme mit Nähe dann denke ich geht es bei Dir weder darum daß Du "Opfer" oder "Täterin" bist, sondern einfach nur ein Mensch der Angst hat, verunsichert ist. Weil Du es nie gelernt hast richtig mit Menschen zu kommunizieren und aus der Angst heraus (die wahrscheinlich von ziemlich unangenehmen, und ohnmächtig-machenden Erlebnissen aus früheren Zeiten stammen) dann sich entweder zurückzieht oder zum Angriff übergeht (Angriff ist die besste Verteidigung..)

Das scheint Deine Therapeutin überhaupt nicht zu verstehen wenn Sie Dir erklärt, Du wärest eine "Täterin". Nein, Du bist hilflos und was Du tust ist "es so gut hinzukriegen wie Du es eben kannst".Hast Du den Film "besser gehts nicht" gesehen? Da hat sich ein totaler Soziopath verliebt und gibt sein besstes, auf andere Menschen zuzugehen. Aber das artet immer wieder in totales Chaos aus, weil er kanns halt einfach nicht obwohl er sich so bemüht.

Du bist keine "Täterin", weil Du so grossen Spass hast anderen eine reinzuwürgen. Es ist für Dich die reine Notwehr, weil Du mit der Situation überhaupt nicht umgehen kannst und Dich überfordert fühlst. Und irgendwie Deinen Frust darüber auslebst. Und das scheint sie überhaupt nicht zu verstehen.

Kann es sein daß Deine Therapeutin mit Dir einfach überfordert ist?

Liebe grüsse,

Petra
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Post Sun, 03.Dec.06, 23:44      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Ja, diese Starre und das sich schweigsam gegenuebersitzen kenne ich auch!
Aber meist hat man ja auch während der Starre irgendwelche Gedanken. Oft wirr. Es hilft aber zumindest mir, diese Gedanken dann laut zu denken. Irgendwie komme ich dadurch dann wieder ins Therapiegespräch hinein.
Hast du das auch mal ausprobiert?
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Post Mon, 04.Dec.06, 11:12      Re: Kein Weg aus der Starre Reply with quoteBack to top

Quote:
Weiß jemand warum das so ist?
Es kann alles wunderbar funktionieren, doch auf einmal rutsch man in diese Beziehungsebene und dann ist es aus, nur noch nichts und lieber weg. Hat etwas mit Nähe zu tun, doch hört das nie auf?


Ja hat etwas mit Nähe zu tun. Ich merke bei mir, das ich in diese Starre gerate, damit ich nicht zu emotional werde in der Sitzung, vor der Therapeutin, weil ich mich dann so nicht zeigen könnte, zu viel Angst hab. Denn je hartnäckiger die Starre in der Stunde war, umso intensiver sind dann die Gefühle danach. Manchmal schon wenn ich die Tür hinter mir zugemacht habe. Manchmal auch erst Tage später.
Wobei diese Starre ja eben nicht bewusst herbeigeführt ist. Deshalb kann ich dann auch nicht meine Gedanken laut aussprechen. Natürlich sage ich mir danach, ich hätte das tun sollen. Aber es ging nicht, weil ich in dem Moment so abgeschnitten von meinen Kommunikationsmöglichkeiten bin, auch innerlich. Ich weiß dann eben nicht, das ich auch einfach nur laut denken könnte. Und egal was die Therapeutin sagt, ich kann vielleicht noch in Gedanken nüchtern einschätzen ob es jetzt ahnungslos, mitfühlend, provokativ war, aber ich fühle es eben nicht, es ist mir auch egal und sie ist so weit weg.

Und es hat bei mir auch was von dead lock. Wenn ich für mich unvereinbare Gedanken oder Gefühle habe, die ich so an mir noch nicht kannte und durchdenken konnte. Oder wenn ich ganz unterschiedliche Reaktionsweisen anstehen habe. Dann gerate ich in das Vakuum, weil ich einfach nicht weiß was ich tun soll. Und natürlich kommt mir wieder nicht die Idee nacheinander zu berichten was in mir vorgeht. Vergesse ich dann einfach.

Und das ganze hat natürlich mit Kontrolle behalten zu tun. Macht ausüben über die Therapeutin. Täterin gegen die Therapeutin und sich klingt zwar hart, aber trifft es schon. Hab oft ähnliches zu hören bekommen und werde es sicher noch ein paar mal.
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