Unzufrieden im Job / wenig Freunde

neu an Bord! 1 Wien W, 23

Hallo!

Es hat alles damit angefangen als ich in meiner alten Firma in eine andere Abteilung wechselte. Ich war sehr erfreut, dass man mir den Job anbot and war von Anfang an mit großem Eifer bei der neuen Arbeit. Irgendwie ist dann aber alles entgleist. Ich fühlte mich von meinem Chef gegenüber den anderen Kollegen bevorzugt. Mit der Zeit habe ich alles was geredet wurde und um mich herum passiert ist, auf mich bezogen. Dies führte dann dazu, dass ich komplett am Boden zerstört war und ich kündigte. Nachdem meine Kündigung offiziell bekanntgegeben wurde, war ich so fertig, dass ich in die Psychatrie eingeliefert wurde. Diagnose: Akute Psychose aufgrund von Krisensituation. Das alles liegt nun schon 1,5 Jahre zurück.

Mittlerweile habe ich auch wieder einen neuen Job und bin damit im Grunde auch zufrieden. Ich bin der Typ Mensch, der es allen Recht machen will. Eine gute Leistung zu erbringen und vom Chef sowie von den Kollegen akzeptiert und anerkannt zu werden, ist mir sehr wichtig. Nun arbeite ich in einem Team, wo der Altersunterschied zu den Kollegen ca. 15 Jahre und mehr beträgt. Natürlich haben die viel mehr Erfahrung und wissen alles besser. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich nichts gut genug machen kann. Weiters sagte mir mein Chef, dass ich mit „mehr Elan“ arbeiten solle.

Vor meiner Psychose hätte ich nie solche Zweifel gehabt, bzw. hätte ich mir von meinem Chef nie so etwas anhören müssen. Ich hatte ein gesundes Selbstvertrauen, war dynamisch, hatte Eigeninitiative u. war bei Kollegen beliebt. Seit ich aber in der Psychatrie war, ist es gerade umgekehrt. Ich bemühe mich sehr, doch ich habe das Gefühl, dass ich nie wieder mein altes Level erreichen werde.

Hat irgendjemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und es geschafft nach einer Psychose wieder ganz die/der Alte zu werden?

Weiters bin ich mit meinem Privatleben nicht zufrieden. Bis 20 war eigenlich alles in Ordnung. Ich hatte viele Freunde, bin regelmäßig in die Disco gegangen, hatte Beziehungen, schaffte die Schule mit gutem Erfolg – ich kann sagen, dass ich eine schöne Teenager-Zeit hatte.

Jetzt fühle ich mich einsam. Ich kann meine Freunde auf einer Hand abzählen, und die haben nie Zeit. Ich unternehme kaum etwas am Wochenende. Ich mache zwar einen Sprachkurs u. Qi Gong und da sind auch nette Leute, aber ich denke nicht, dass sich daraus Freundschaften entwickeln werden. Hat vielleicht jemand Tipps, wie man am besten neue Freundschaften knüpft? Neue Freunde zu finden ist sehr schwierig für mich, da ich eher schüchtern bin.

Freue mich über jedes Kommentar.

lg,
Clara

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hallo Clara,

nur mal vorweg, ich hatte auch schon mal eine Psychose...

Sag mal, wie hat sich die denn bei Dir geäussert? Ist davon was zurückgeblieben?

Oder war das so schockierend für Dich daß Du praktisch durch das Erlebnis oder eine Zwangsbehandlung traumatisiert worden bist?

Und nimmst Du Neuroleptika? Weil falls ja, dann habe ich diese mit in Verdacht an Deinen Problemen beteiligt zu sein.

Erzähl doch bitte genauer, so ist es echt schwierig dazu was zu sagen.

Liebe Grüsse,

Petra

Helferlein 48 Deutschland M, 22

auch ich hatte akute Psychosen als Stressreaktionen
Als meine Freunde davon erfuhren, haben sie mich noch komischer beäugt als vorher.

Zum Thema neue Freunde finden:
Geh dahin, wo es Dich am meisten hinzieht. Es muss ein Ort ausser Konkurrenz sein, d.h. dass Du dort etwas Besonderes verspürst, von dem Du sicher bist, "das geht nur 'hier'". Wie zum Beispiel ein leidenschaftlicher Sportler auf seinem Platz oder ein leidenschaftlicher Künslter im Atelié, es kann aber meinetwegen auch "nur" ein Disco sein. Geh dort hin, wenn Dir danach ist, und sei einfach Duselbst. Die Menschen, denen man vor einer solchen Kulisse mit offenem Blick begegnet, sind nach meiner Erfahrung fast immer gute Kanditaten für Freundschaften =)

sorry, sollte nicht so abgefahren klingen, aber probiers mal aus.
gruß zwinkernd..

S.

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